Montag, 27. Februar 2017

Fortsetzung Primas Vertrauen gewinnen

Nur Führen im Round Pen ging heute

 Die Fotos hier sind nicht von heute, habe heute keine gemacht. Ich möchte nur mal berichten, wie es mit den Pferden und vor allen Dingen Prima heute lief.

Zunächst einmal waren Maike, Vanessa und Leon heute wieder da und ich habe mit Maike darüber gesprochen, ob sie eigentlich die ganze Zeit da war, als unsere Gaststute ausgezogen ist .. und Maike war die ganze Zeit über da .. der Gedanke, dass da etwas passiert sein könnte, ist also falsch gewesen.

 Bevor die Stute am 22.1. ging, haben Chiwa und Prima dieses Verhalten nicht gezeigt, sondern erst am 24.1., da auch beide am schlimmsten.

Es muss also zwischen dem 22. und 24.1.17 irgendwas bei den Pferden passiert sein, dass sie total verängstigt hat, und zwar so sehr, dass sie sogar misstrauisch gegenüber Jürgen, mir und auch Maike und Vanessa usw. sind. Schade dass Pferde nicht reden können, aber das ist nunmal leider so.

In Nettelsee habe ich früher mal erlebt, dass ungezogene Kinder mit Steinen nach unseren Pferden geschmissen haben. Probleme mit dem Aufhalftern hatten wir damals nicht, sondern die Pferde hatten Angst, durch eine bestimmte Öffnung zwischen zwei Weideabschnitten zu gehen und ich fand dann dort lauter Steine liegen, so dass ich davon ausgehe, die Kinder haben im Maisfeld gesessen und sie immer dann mit Steinen beschmissen, wenn sie durch zu ihrer Tränke wollten.


Hier haben wir unlängst mal erlebt, dass einige mittelgroße Jungen sehr laut in die Feldmark gingen, unsere Pferde darauf sehr aufgebracht reagiert haben, unser Hund anfing zu knurren, der sie sicherlich nicht kannte, sondern da zum ersten Mal gesehen hat .. und die Schafe von nebenan im Galopp alle ans hintere Ende der Weide rannten.

Es mag sein, dass alleine die Art, wie diese Jungen sich verhalten haben, die Tiere schon beunruhigt hat.

Ich kann nur hoffen, egal wer oder was es war, das dieses Verhalten hervorgerufen hat, dass das nicht nochmal passiert und wir dann in Ruhe alles wieder hin kriegen.

Als wir heute kamen, war Maike auch gerade mit ihren beiden Kindern angekommen. Vanessa hat Prima ganz schnell ans Halfter bekommen, es klappte sofort, denn es war schon dran, bis Jürgen und ich vom Parkplatz aus unten am Eingang waren. Das war schonmal gut.

Nach dem Müsli hat Vanessa Prima geführt und Leon mit ihr zusammen Chiwa. Die beiden Kinder sind zuerst noch unter Jürgens Aufsicht, damit Prima nichts anrichtet und womöglich in Panik gerät, ins Round Pen rein, aber nur führen am Führstrick. Mit beiden Pferden zusammen klappte das wunderbar. Prima war auch nicht panisch. Mehr haben wir dann heute nicht gemacht.

Ich hoffe, das bleibt so und wird mit der Zeit auch noch wieder besser.


LG
Renate

Sonntag, 26. Februar 2017

Wie es heute mit Prima lief

Ruhe und Trick 17, so ging es schonmal halbwegs

 Nachdem wir nun eine ungefähre Vorstellung davon haben, warum wir plötzlich Probleme zunächst mit Prima und Chiwa hatten, sich die allmählich mit Chiwa wieder gegeben haben, aber mit Prima natürlich so schnell nicht, weil die viel sensibler ist und auch in ihrem früheren Leben sicherlich mehr schlimme Erfahrungen gemacht hat, die jetzt wieder hoch gekommen sind, sind wir heute besonders ruhig an Prima ran gegangen.

 Es war wieder wie gestern sehr ungemütliches Regenwetter, wir waren auch wieder nur zu dritt, Jürgen, Ines und ich ... und haben uns vorher erstmal in aller Ruhe darüber unterhalten, dass Prima jetzt in erster Linie zunächst eins wieder braucht, und das Vertrauen zu uns Menschen.

Links streichelt Jürgen sie also erstmal einfach nur.

 Dann hat er ihre Hufe aufgenommen, was auch funktioniert hat.

Danach kam nebst Bauch und Rücken kraulen auch Kopf kraulen dran .. auch das klappte.

 Dann hatte Jürgen die Idee, Prima und Chiwa einfach mal zu Anfang eine kleine Zwischenmahlzeit anzubieten und dann dabei vorsichtig zu versuchen, das Halfter draufzukriegen.

Einfach, damit Prima was Angenehmes mit dem Aufhalftern verbindet.

 Also gab es dann mal eine kleine Portion Fresschen.

 Aufgrund des schlechten Wetters gab es das Essen wieder unterm Dach.

 Wir drei haben den beiden zunächst dann nur ein paar Minuten zugeschaut.

 Das Heu schmeckte, wie man sieht.

 Chiwa konnte sich heute einfach nur entspannen. Bei ihr sind die anfänglichen Probleme wie gesagt inzwischen auch Vergangenheit.

 Hier habe ich dann probiert, was Prima tut, wenn ich ihren Kopf und auch die Ohren anfasse. War alles okay, keine Abwehrreaktion und auch kein Fluchtverhalten.

 Danach ist Jürgen dabeigegangen, ihr während der kleinen Zwischenmahlzeit einfach schonmal das Halfter anzuziehen. Sie zuckte leicht zurück, aber nicht sehr, blieb dann aber stehen und ließ es sich gefallen.

 Danach dürften die zwei zunächst das Heu der kleinen Zwischenmahlzeit in Ruhe auffuttern.

Ines und ich sind in dieser Zeit nach unten gegangen, wieder wie immer Pferdeäppel sammeln.

Erst als das Heu im Bauch war, hat Jürgen den Führstrick geholt und ist mit Prima ein wenig auf der Weide rumgelaufen. In Richtung Round Pen zeigte sie Widerstand. Jürgen hat ihr deshalb nicht aufgezwungen, ausgerechnet dort hinzugehen. Der Round Pen macht ihr also immer noch Angst.

 Das war alles für heute. GaWaNi Pony Boy schreibt in seinem Buch sehr genau, man soll bei Problemen sehr vorsichtig sein und nicht zu viel auf einmal verlangen. Und auch nichts mit roher Gewalt erzwingen.

Warum der Round Pen momentan so angstbesetzt ist, da hätte ich eine Idee für .. die muss aber nicht stimmen.

 Am 24.1. versuchte Prima Chiwa zu beschützen und zeigte beim Versuch sie aufzuhalftern, ein vehementes Abwehrverhalten. Das taten aber alle beide, nicht nur Prima.

Sie müssen deshalb auch beide gemeinsam was Negatives erlebt haben ... und da Prima durch Misshandlung in ihrer Jugend vorbelastet ist, wirkt sich das bei ihr schlimmer aus als bei Chiwa, die langsam drüber weg zu sein scheint.

 Dieses negative Erlebnis muss nicht im Round Pen stattgefunden haben, auch wenn sich Prima jetzt so sehr weigert, da reinzugehen.
Jürgen und Vanessa haben Prima nämlich am 24.1., als sie sich dann nach endlos langer Zeit endlich aufhalftern ließ, eine Weile im Round Pen laufen lassen. Sie rannte den Tag darin rum wie eine aufgebrachte Furie, was man auf den Fotos von dem Tag genau sieht. Sie kann auch die Angst vorm Aufhalftern und dem Berühren des Kopfes den Tag sozusagen mit in den Round Pen hinein genommen haben.

 Da der Kreis ohnehin so kaputt gelaufen ist, wollten wir ohnehin diesen Round Pen mal ruhen lassen und einen neuen anlegen. Das werden wir also die Tage dann mal in Angriff nehmen,ich  muss aber dazu noch Steckpfähle besorgen.

Ich habe auch vor, nach und nach einen kleinen Trailplatz anzulegen.

Klar geht nicht alles auf einmal, das muss ja auch alles bezahlt werden und wir sparen aktuell auch gerade auf Lenny, der ja bald kommen soll.

 Was jetzt wichtig ist ist, bloß keine zusätzlichen Fehler mit Prima zu machen, sondern Ruhe zu bewahren und die Sache ganz langsam angehen zu lassen.

Wir werde sie auf keinen Fall in der nächsten Zeit in den alten Round Pen rein zwingen. Wir haben alle Zeit der Welt, um ihr diese Angst wieder zu nehmen und wenn das geschafft ist, wird es später auch kein Problem sein, wieder mit ihr in einem Round Pen zu arbeiten.

 Zunächst mal muss es verfestigt werden, dass sie sich das Halfter überhaupt anziehen lässt, dass sie es zulässt, den Führstrick dranzumachen und mit einem mitkommt .. und dabei muss jeder von uns ganz sensibel darauf achten, sie nicht wo hinzuführen, wo sie absolut nicht hin möchte, weil die Ecke aus welchem Grund auch immer für sie angstbesetzt ist.

So schön wie es ist, sich mit der Körpersprache von Pferden zu beschäftigen, ich finde es nach wie vor schade, dass Tiere nicht sprechen können und uns davon erzählen, was sie erlebt haben.

Es wäre sehr interessant zu wissen, was den beiden Pferden ein paar Tage vor dem 24.1.17 bei uns passiert ist, das ihnen solche Angst gemacht hat.

Ich halte Euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht mit dem neuen Vertrauenstraining.



LG
Renate

Der erste Tag, als Prima sich so komisch benommen hat

Vielleicht wichtig, um dem Grund dafür auf die Spur zu kommen


Jürgen hat vor einer Weile mal gemeint, ob es etwas damit zu tun haben könnte, dass Prima in der Zeit, als wir diese andere Stute bei uns auf der Weide zu Gast hatten, nicht Leitstute war, sondern die ranghöhere neue Stute .. nun aber, wo die weg sei, wieder Leitstute sei und das auch uns Menschen gegenüber demonstrieren würde.

Diese andere Stute ging am 22.01.16 wieder weg.



Die Frau, der dieses Pferd gehört hat, haben wir unter viel Streit sehr grob raus geschmissen. Wir haben auch nach wie vor viel Ärger mit ihr.

Wir waren nicht dabei, als sie gegangen ist, sondern kamen erst an, als sie schon weg war.

Unmittelbar danach habe ich erstmalig noch mit einem Lächeln was darüber geschrieben, dass sich Chiwa und Prima kurz drauf wie die Oberzicken benommen hätten.

Am 22. Januar ging dieses Pferd, am 24.1. waren unsere beiden Pferde total zickig und Prima versuchte damals, sogar auch Chiwa immer von uns Menschen wegzutreiben, sie also zu beschützen, was ich auch fotografiert und am 25.1. darüber geschrieben habe. Hier kann man das nachlesen.






Ich übernehme hier jetzt nur mal ein paar von den vielen Fotos vom 24.1., also nur zwei Tage nach dem Weggang dieser Gaststute aufgenommen, als es mit dem Problem los ging. An dem Tag benahm sich sogar Chiwa panisch, bei der das inzwischen wieder in Ordnung ist und Prima zeigte für ihre kleine Freundin ein regelrechtes Beschützerverhalten, wenn ich das mal mit etwas Abstand ohne drüber zu lachen heute so interpretieren darf.


Am 3. Februar habe ich das Thema nochmal aufgegriffen. An dem Tag ließ sich auch Chiwa kaum auftrensen, hat sich dann fertig aufgetrenst von Vanessa losgerissen und rannte bis unten auf die untere Weide zu Prima hin, ließ sich erst dann später unter großen Schwierigkeiten von der Kleinen wieder reiten.

Davor hatte Vanessa nie Probleme mit beiden Pferden. Also vor dem 24.1., also zwei Tage nach dem Weggang dieser Gaststute !!!!

Hier mal ein Foto, wo Chiwa ihr aufgetrenst auch weggelaufen war.







Da hilft Jürgen Vanessa mit der damals noch genauso schwierig reagierenden Chiwa, bei der das heute wieder besser ist.

Bei Prima, die früher Schlimmes erlebt hat, dauert es vermutlich länger, bis wir sie wieder hin haben werden. Ich weiß, dass es zu schaffen ist, es war früher ja auch zu schaffen, aber das erfordert viel Geduld.




Ich stelle jetzt einfach mal eine Frage in den Raum?

Können beide Pferde kurz nach dem Weggang dieser Gaststute so heftig reagiert haben, nur weil Prima jetzt wieder Leitstute ist und es vorübergehend zwei Monate nicht war ???

Erlebt haben wir mit Chiwa und Prima schon oft, dass Pferde dazu gekommen sind und sie diese Pferdefreunde auch wieder verloren haben, ohne dass auch nur eins unserer Pferde deshalb plötzlich so reagiert hätte.

Was also ist möglicherweise am 22.1.17 da wirklich passiert .. dabei waren wir ja nicht?

Denn nur 2 Tage später ist uns dieses seltsame Verhalten aufgefallen.

Die Ahnung, die Jürgen und ich dabei haben, werde ich hier nicht aussprechen ... es hilft auch nichts, wenn man es genauer wüsste.

Bei Chiwa ist das Vertrauen in uns Menschen inzwischen wieder da, bei Prima wird es dauern, aber wir können das schaffen.

Es ist aber gut, das mal recherchiert zu haben um sicher zu sein, wie wir in Zukunft mit Prima weitermachen müssen.

LG
Renate

Dieser Text ist auch wichtig für den Pferde-Blog

Mir ist gestern was aufgefallen wegen des Verhaltens unserer Prima zur Zeit






Ich glaube, ich habe jetzt eine Ahnung davon, was bei uns gerade falsch läuft .. vielleicht.

Es ging mir gestern durch den Kopf, als ich überlegte, was an Text ich im Hufrehe-Blog zu einigen Regenfotos schreiben sollte und zum Beispiel Fotos wie das da oben genau angeschaut habe, die Jürgen dabei zeigen, unsere zur Zeit immer mal wieder total kopfscheue Prima aufhalftern zu wollen, was tageweise klappt und dann auch wieder oft endlos lange nicht.

Ich gehe davon aus, dass sie früher, als sie mißhandelt wurde, dabei unter anderem auch auf den Kopf geschlagen wurde. Warum sich das jetzt plötzlich wieder so zeigt, weiß ich auch noch nicht, aber ich habe sie damals relativ konsequent nach einem Buch von GaWaNi Pony Boy zumindest am Boden dazu gebracht mir zu vertrauen und werde dieses Buch jetzt zum zweiten Mal befragen .. Pat Parelli schreibt übrigens ähnlich. Auch er geht davon aus, dass Pferde als Beutetiere Menschen als Jäger betrachten und Schritt eins jedes Beziehungstrainings sein muss, dem Pferd klarzumachen, dass man ihm nichts tun möchte, Schritt zwei dann, dass man als Leittier nur sein Bestes im Sinn hat ... Lob und Strafe gehören deshalb nicht zum Horsemenship dieser beiden Pferdetrainer dazu. Es geht vielmehr ums Vertrauen, das ein Pferd zu seinem Leittier haben muss.

Also ... im Link unten findet Ihr viele Zitate von meinen Lieblingspferdetrainer. Es geht dabei weniger um diese Regenbilder, wobei aber einige Prima dabei zeigen, wie sie hin- und hergerissen nicht genau weiß, ob sie meinem Mann Jürgen gerade vertrauen soll oder nicht .. man sieht deutlich, sie möchte es gern, aber hat auch noch Angst. Schaut mal genau hin.


LG
Renate