Sonntag, 29. September 2019

So schwierig, erfolglos und teuer ist die Jagd auf einzelne Problemwölfe

Aktuelles über die beiden Problemwölfe aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein


 Momentan werden seit Monaten sowohl in Niedersachsen als auch in Schleswig-Holstein unter hohen Kosten, aber erfolglos, zwei Problemwölfe gesucht.
Rechts seht Ihr Chiwa (Shiva) beim Müslifuttern in ihrem Auslauf vor ihrem Unterstand, unten Prima (Karina) frei auf der Weide grasen.

 Die Seniorenherde von Gnadenhof Gaia's Traum besteht aus ausnahmslos alten Tieren, die über 20, teils sogar über 30 Jahre alt sind, also nicht mehr jung und wirklich wehrhaft, auch wenn es ausgewachsene Tiere sind.

Und ganz in ihrer Nähe hat der Problemwolf aus Schleswig-Holstein schon mehrfach zugeschlagen, sogar Kühe gerissen.

 Oben Cyra, die sich häufig etwas von der Herde absondert, ich vermute, weil es ihr nicht mehr leicht fällt, schnell aufzustehen, wenn sie sich hingelegt hatte. Rechts Luna, die wie Chiwa zu Hufrehe neigt. Beide sind jetzt lange gesund gewesen, was nicht bedeutet, dass alle beide nicht Hufrehe-gefährdet wären und dann kann ein Pferd überhaupt nicht mehr schnell laufen.

 Wie das gerissene Holsteiner-Fohlen aus Haselau zu Tode kam, das mit vielen Mutterstuten und anderen Fohlen auf einem Nobelhof ganz nah am Haus auf der Weide starb, konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden. Es muss kein Wolf gewesen sein, aber es ist auch nicht sicher, dass es kein Wolf war, weil die DNA-Tests einfach nichts ergeben haben, die gemacht wurden.

 Oben Wallach Winni. Er ist schon über 30, auch wenn er noch recht fit für dieses hohe Alter ist.

Diese Oldie-Herde braucht Bewegung und artgerechte Haltungsbedingungen, um gesund zu bleiben und ganz sicher keinen Wolf, der sie jagen würde.

 Vom anderen Problemlos aus Niedersachsen ist bekannt, dass er schon Pferde gerissen hat, sogar mehr als eins. Gefunden wurde auch dieser Wolf trotz Abschusserlaubnis genauso wie der aus Schleswig-Holstein bisher nicht.



Die beiden jugendlichen Ochsen Herzblatt (rotbunt) und Angel (schwarzbunt), die zu unserer Seniorenpferdeherde dazu gehören und nur vielleicht wehrhaft genug wären, haben natürlich einen eigenen Auslauf.

Die Fotos hier stammen alle von der Facebook-Seite von Gnadenhof Gaia's Traum.


Ich habe zwecks Information über nur diese beiden Problemwölfe aus Norddeutschland mal die neuesten Nachrichten rausgesucht und stelle die jetzt hier mal dazu.


Daraus:
...
 Stand: 27.09.2019 13:55 Uhr

 Die Abschussgenehmigung für den Leitwolf des Rodewalder Rudels im Landkreis Nienburg ist erneut verlängert worden. Das niedersächsische Umweltministerium hat nach eigenen Angaben die befristete Genehmigung zum Töten des Wolfes bis zum 31. Oktober verlängert. Der Wolfsrüde streift durch ein mehrere Hundert Quadratkilometer großes Gebiet und soll mehrfach wolfsabweisende Zäune überwunden haben. Er ist laut Ministerium für etwa 40 getötete Nutztiere, darunter Schafe, Ponys und ein Alpaka, verantwortlich.
...
 Befürchtet wird, dass er seine erworbenen Jagdtechniken auch an andere Wölfe weitergibt. Da der Wolf bereits seit Januar gesucht wird, wird der finanzielle Aufwand immer größer. Bis August hat die Suche nach dem Wolf nach Angaben des Ministeriums 83.000 Euro gekostet - 150.000 Euro könnten es werden. Das Geld erhält ein Dienstleister, der ein "intensives Monitoring des Geländes" durchführt, hieß es vonseiten der Landesregierung.
...
Mehr über diesen Wolf, darunter auch erklärende Videos, im Link oben.


Daraus:

AKTUELLE PRESSEMITTEILUNGEN

+++Einbeziehung weiterer Jägerinnen und Jäger bei der Entnahme des Problemwolfs GW 924m
Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Wir arbeiten intensiv daran, den Abschuss des Problemwolfs zu erreichen“+++
KIEL(28.08.19). Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) plant, mit einer Allgemeinverfügung weitere Jägerinnen und Jäger aus den Kreisen Pinneberg und Steinburg bei der Entnahme des sogenannten Problemwolfs GW 924m einzubeziehen.
„Mit dieser Maßnahme wollen wir die Maßnahmen zum Abschuss von GW 924m effizienter gestalten und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die auch artenschutzrechtlich gebotene Entnahme des Tieres tatsächlich gelingt. Unsere bisherigen Bemühungen zur Entnahme des Wolfes waren trotz des großen Einsatzes aller Beteiligten bislang nicht erfolgreich. Wir arbeiten intensiv daran, den Abschuss des Problemwolfs zu erreichen“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht heute in Kiel.
Das Ministerium hatte am 31. Januar 2019 erstmals die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des Wolfs GW 924m erteilt und eine Gruppe geeigneter Personen mit der Entnahme beauftragt. Die Genehmigung ist mehrfach verlängert worden und gilt bis heute. Da das Streifgebiet des Tieres sehr groß und nur sehr schwer abzudecken ist, gelang die Entnahme bislang nicht.
Die geplante Allgemeinverfügung soll folgende Eckpunkte berücksichtigen:


· Zum Abschuss ermächtigt werden sollen die Jagdausübungsberechtigten in ihren jeweiligen Revieren innerhalb des Gebietes, in denen GW 924m bejagt werden darf. Ausdrücklich nicht zum Abschuss ermächtigt werden sogenannte Begehungsscheininhaber.

· Der Abschuss darf nur in einem bestimmten Zulassungsgebiet vorgenommen werden.

· Die Genehmigung erlischt in dem Moment, in dem ein weiterer Wolf im Zulassungsgebiet nachgewiesen wird.

· Im Falle eines Abschusses sind die zuständigen Behörden sofort darüber zu unterrichten und das getötete Tier ist an diese zu übergeben.

Die durch die geplante Allgemeinverfügung zum Abschuss berechtigten Jägerinnen und Jäger sollen als Ergänzung zu den mit der Entnahme bislang betrauten Experten aktiv werden. Die Expertengruppe wird sich zukünftig auf Gebiete konzentrieren, in denen die durch Allgemeinverfügung geregelten Maßnahmen nicht greifen können.


Hintergrund:
Bei einer Allgemeinverfügung handelt es sich um einen speziellen Verwaltungsakt, der sich an einen genau beschriebenen Personenkreis richtet und eine Ausnahme von den artenschutzrechtlichen Bestimmungen auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes ausspricht. Vor dem Erlass dieser Allgemeinverfügung müssen die nach Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Naturschutzverbände angehört werden.
Nach Einleitung des gesetzlich vorgeschriebenen Anhörungsverfahrens werden die Naturschutzvereine zwei Wochen Zeit haben, Stellung zu der geplanten Regelung zu nehmen. Nach Auswertung dieser Stellungnahmen soll die Allgemeinverfügung durch die Veröffentlichung im schleswig-holsteinischen Amtsblatt in Kraft gesetzt werden.

...
 Hier noch ein Link zu Infos auf der Seite der Landesregierung Schleswig-Holstein:


Na ja .. ich vermute, sollte einer der beiden Wölfe irgendwann mal wirklich gefunden werden, wird das wohl so auffällig durch die Presse gehen, dass wir es auch erfahren.

LG
Renate

Freitag, 27. September 2019

Fellnasenbesuch am Herbstanfang - Teil 2

Rücktour

So .. war fleißig im Job heute .. nun ist Feierabend und vorm Kochen mal bissel im Blog tippen zum Entspannen.

Männe spielt gerade WOW wie meistens abends.

Also weiter mit Fotos von der Rücktour von der Heuweide oben Richtung Pohnsdorf gestern.





Ich bin dann nochmal rüber über die Straße, denn da waren alle vier Fellnasen so schön dicht zusammen und ich konnte sie alle auf ein Bild raufkriegen.

So .. das sind die vier.

Danach ging es dann weiter wieder heim.

Wieder am Postsee unten ... ab und zu sieht man da schon erste farbige Herbstblätter an den Bäumen wie rechts.



Und durch die Gärten zurück.





Noch paar Garten-Impressionen unterwegs.



Das Wetter war okay. Wir haben zwar eine Phase momentan, wo es Tag für Tag ab und zu Regen gibt, aber geht so .. es regnet nicht den ganzen Tag, meistens nicht zu sehr und auch nicht zu lange.






LG
Renate

Fellnasenbesuch am Herbstanfang - Teil 1

Hintour

Gestern waren wir mit Pepe wieder bei den Weichnasen von Hof Hörnsee.

Ich habe sehr viele Fotos gemacht, weil drei der vier so nett waren, ganz nah zu uns ans Tor zu kommen.

Deshalb habe ich aus den Fotos auch zwei Beiträge gemacht, damit es nicht zu viel auf einmal wird.

Das hier ist Teil 1.

Es wird allmählich nun doch herbstlich in Schleswig-Holstein, aber das darf ja auch so sein, denn schließlich ist der Herbstanfang schon vor einigen Tagen gewesen.

Die ersten Blätter fallen von den Bäumen, aber noch sind das nicht viele und die meisten Bäume wirken auch noch eher grün als bunt.

In den Gärten blühen auch immer noch sehr viele schöne Blumen, jetzt eben die Spätsommer- und Herbstarten.

Außerdem sieht man an vielen Sträuchern nun Beeren in allen möglichen Farbe, meistens aber rote.

Ahornblätter sind im Herbst von allen Herbstblättern meistens die schönsten.



Die Rohrkolben im Wasser haben jetzt die typischen Kolben angesetzt, nach denen sie ihren Namen haben.

Na ja .. Jürgen, Pepe und ich auf dem Weg zu den Weichnasen. Später wollten wir noch nachschauen, ob die Heuweide weiter hinten doch noch gemäht wurde .. denn sollte das jetzt nicht der Fall sein, wird es wohl nichts mehr. Die Tage sind inzwischen zu kurz zum Heumachen, zu viel Tau vorhanden und so weiter.



Herbstliches Hainbuchenlaub.

Da waren wir bei den Fellnasen angekommen und sahen sie schon hinter dem Tor laufen.

Gestern war es das große weiße Pferd, das uns als erstes begrüßen kam.



Es ließ sich auch mal streicheln, sagte sich dann aber wohl, die haben keine Leckerlis, da gehe ich wieder.

Der Riesenesel war gestern der Einzige, der nicht nah an den Zaun rankam. Den konnte ich nur von weiter weg fotografieren.

Links war er gerade dabei, sich genüsslich im Gras zu wälzen.



Da kam dann der kleine Esel zu uns angelaufen.

Pepe versteht inzwischen allmählich, dass diese Tiere ihm nichts tun, auch wenn sie ans Tor kommen. Er muss noch viel lernen. Ich glaube, allzu viel hat er bisher wohl nicht erlebt, weil keiner viel Zeit für ihn gehabt hat.



Die Kühe sind übrigens auf Hof Hörnsee auch immer noch auf der Weide und dürfen ihre Freiheit genießen.



Wie interessant doch eine Tüte sein kann !!!

Jürgen war nämlich dabei, sich eine Zigarette zu drehen und hatte seine Tabaktüte rausgeholt.

Und der kleine Esel dachte bestimmt, da knistert was, da könnten Leckerchen drin sein.

Nun gib mir doch auch was ab, sagte seine Körpersprache ganz deutlich.

Danach kam dann das kleine Pony angelaufen.

Es scheint ranghöher zu sein als der kleine Esel, denn der musste nun Platz machen.



Aber ohne Leckerchen in der Tasche waren wir auch für das Pony schnell uninteressant.


So entspannt ist der Pepe übrigens inzwischen, wenn wir dort sind.




Nach diesem Kurzbesuch machten wir uns dann noch auf den Weg zur Heuweide.

Unterwegs habe ich alles fotografiert, was nun im Herbst typisch für die Jahreszeit ist.

Der kürzlich erst frisch gepflügte Acker auf der anderen Straßenseite ist schon wieder grün .. da wurde ein Bodendecker für die Winterzeit gesät.

Zum Postsee sind wir nicht ganz runtergelaufen. Das Gras war uns dazu zu hoch und zu nass.

Einen zweiten Schnitt Heu wird es hier vermutlich nicht mehr geben. Der erste war wohl doch etwas spät dran und so keine Zeit mehr zum vernünftig nachwachsen.

Sowas ist für alle Pferdehalter ungünstig, weil es natürlich die Heupreise oben hält, denn die Heubauern müssen dann ja mit einem Schnitt genug verdienen.


In Schleswig-Holstein ist es normaler, dass wir wegen zu viel als zu wenig Regen eine schlechte Ernte haben, auch wenn das wegen der Klimakrise in anderen Regionen anders sein mag.

Das war schon immer so in meinem Heimatland und die Dürrezeit letzten Sommer eine ungewöhnliche Ausnahme, was nur ganz selten hier vorkommt.

Bis bald mit dem Teil 2.




LG
Renate