Dienstag, 25. August 2015

Interessante Seite eines Hufschmieds

Durchklicken lohnt sich


Mit etwas Geduld findet Ihr auf dieser Seite jede Menge Infos .. einfach Schritt für Schritt durchwuseln, es gibt überall interessante Dinge über Hufpflege und Hufbeschlag nachzulesen, die auch nicht einseitig sind.


LG Renate

Montag, 24. August 2015

Wie es bei den Pferden so läuft - Teil 1

Eine neue und alte Pferdefreundin ... und mehr

Nachdem Saili umgezogen war, waren Chiwa und Prima gar nicht lange alleine, denn schon bald kam eine neue Stute dazu, und zwar zusammen mit Camilla, die die beiden ja schon vom vorigen Sommer her kennen und die dann aber längere Zeit wieder mit den anderen Pferden auf der großen Wiese gewesen ist.

Die neue Stute heißt Ala, ob sich das so schreibt, weiß ich nicht, ist auch ein Schimmel, aber noch nicht so weiß wie Chiwa, ein Welsh Cob.




Chiwa hatte und hat noch immer Probleme mit Hufgeschwüren, was erklärte, dass sie schon seit April nicht mehr so sauber läuft wie im frühen Frühling, wo Jürgen und Ela ja sogar mal auf ihr haben reiten können. Sie hatte inzwischen auf beiden Vorderhufen ein Hufgeschwür und läuft auch immer noch nicht wirklich gut, nur ínzwischen wieder besser. Vorübergehend ging es ihr so schlecht, dass wir sie sogar eine Woche in der Box hatten .. und unser Schmied war ausgerechnet da in Urlaub. Das Hufgeschwür ging von alleine auf.

Wir überlegen wegen Chiwas neuerlichen Hufgeschwüren und auch Primas so sehr ausbrechenden Hufen, ob es was mit der Art der Hufbearbeitung zu tun haben kann ... F-Balance nach Daniel Anz ... müssen da mal mit unserem Schmied drüber reden. Aber dazu dann mehr und Genaueres im Hufrehe-Blog, wo ich ja Chiwas Geschichte konkreter erzähle. Hier geht es ja mehr um unsere Pferde und ihr Leben ganz allgemein.

Wir sind immer noch unschlüssig, wie das für uns mit der Preiserhöhung wird. Einerseits fühlen wir uns in diesem Stall ja wohl und sicher, aber 60 Euro mehr im Monat sind wiederum kein Pappenstiel, zumal wir als Selbstversorger ja sehr viel Zeit in die Arbeit rund um die Pferde stecken müssen und so auch dann weniger Zeit haben, um Geld zu verdienen. Angebote kamen ab und zu, aber es war bis dato nichts dabei, was uns so überzeugt hätte, nun das Risiko eines Stallwechsels einzugehen, denn eigentlich ist es hier ja schön.
Als wir im Fernsehen eine Sendung über die Probleme der Milchbauern sahen, haben wir auch schlagartig verstanden, warum die Preise bei uns so hoch gehen .. es wird nötig sein, denn mit Milch machen die Bauern aktuell wohl eher minus als plus. Na ja .. schaun wir mal. Die Texterei macht derzeit eher plus als minus, aber erfahrungsgemäß muss das nicht immer so bleiben. Wir haben in unserem Beruf auch schon viele Hochs, aber auch genauso viele Tiefs erlebt und durch müssen.

Unsere Mistplatte ist nicht mehr erreichbar, davor ist jetzt die Sohle der neuen Halle. Wir erreichen sie aber zur Zeit noch über den Viererstall.
Irgendwann war außer dem Weg zur Mistplatte dann auch der Eingang zur Apfelweide weg ... das ließ sich dann aber einige Tage später ändern und sie können nun wieder dort grasen. Sie ist nur ein wenig kleiner geworden .. das ist aber nicht so schlimm, wir nutzen sie ja sowieso nur als Stundenweide.

Wir haben dann aber gefragt, ob nicht Chiwa und Prima auch ab und zu gemeinsam mit Camilla und Ala laufen können, wenn wir da sind .. also klar ging das und es ging auch gut.


Ein wenig jagt Ala manchmal Chiwa, die aber dann sofort von ihren beiden "Muttis" Camilla und Prima zusammen Schutz kriegt. Ich bin nichtmal sicher, ob Ala ihr was tun würde oder nur neugierig ist .. aber darf sie noch nicht sein, die beiden anderen passen extrem auf Chiwa auf.

Also insgesamt läuft das gelegentliche gemeinsame Grasen auf der Waldweide also sehr friedlich ab.

Am ersten Tag war Ala auf dem Reitplatz. Bei Camilla war sofort die alte Vertrautheit wieder da.


Das oben ist übrigens unsere alte Blanka .. sie wird halt sehr gebrechlich, aber sie lebt noch und mag noch gern essen und gestreichelt werden .. mit 24 ist sie ja auch eine uralte Katzendame.

Links das sind übrigens Camilla, Prima und Chiwa beim ersten Zusammenlaufen .. also ganz entspannt, wie man sieht .. als Ala noch auf dem Reitplatz war.





Oben sitzt Jürgen am Reitplatz ... rechts habe ich mal Fotos von den vielen Hummeln gemacht, die derzeit bei uns so rumfliegen ... und Fotos vom ersten Treffen mit Ala habe ich nicht, erst von einem anderen Tag, wo ich dann den Knipser nochmal mitgenommen hatte.

Aber wie gesagt, alles gut, sie vertragen sich.

Chiwa läuft trotz Hufproblemen auch schnell genug, dass das geht .. auf den beiden Weiden wegen dem weicheren Boden fast normal .. auf hartem Boden aber wie gesagt immer noch sehr fühlig.

Prima und Camilla auf Kontrollgang.

Jürgen und ich beobachten schon länger, wie Camilla und Prima immer gemeinsam aufpassen. Es ist auch nicht festzustellen, ob eine von beiden ranghöher als die andere ist. Ob es sowas gibt, wissen wir nicht, aber es kommt so rüber, als ob die zwei sich die Aufgabe der Leitstute sozusagen teilen.





Der Sommer 2015 hat ja ziemlich kühl und regnerisch angefangen. Dagegen ist er jetzt im Spätsommer doch noch recht warm geworden.

Wir laufen deshalb jetzt meistens recht spät zum Stall, da ist es kühler. Uns macht zu viel Wärme nämlich allen beiden zu schaffen.

Ich habe auch gewisse Probleme mit den Füßen, befürchte, ich habe im Frühling ein Paar falsche Schuhe gekauft, die mir nicht gut getan haben. Ich hoffe, es geht wieder weg.


Von Nixe und Reno habe ich nichts Neues mehr gehört, nur eine alte Sache, denn Ala war auch mal 2013 einen Monat lang bei meiner Kleinen und sehr unzufrieden.

Es ist nicht schön, sowas zu hören, aber bestätigt mir die Aussagen der Leute, die mir genau das gleiche erzählt haben. Sie wird große Sorgen und Probleme gehabt haben. Ich kenne meine Tochter und weiß genau, dass es sicher nicht am guten Willen gelegen hat, sondern höhere Gewalt dahinter gestanden haben muss.


Ich habe aber entdeckt, das meine kleine Tochter wieder öffentlich auftritt und glaube, sie reitet dabei möglicherweise Nova, die als Fohlen ja einen so schlimmen Unfall hatte. Sie scheint auch einen netten neuen Freund zu haben. Das freut mich ebenfalls. Sie wirkt auch körperlich wieder gesund, was mich besonders freut.

Bei Janin und Twister scheint in Klein-Kühren bisher alles gut gegangen zu sein. Ich lese immer noch ihre Fanpage und habe da nichts Negatives gefunden. Gott sei Dank. Aber noch ist nicht Winter, wo es bei uns ja erst anfing mit den Problemen.

Auf unserer Apfelweide sind die ersten Äpfel reif geworden und beginnen, runter zu fallen. Es sind aber momentan so wenige, dass Chiwa und Prima sie noch alleine auf futtern und ich nicht den Überschuss in Eimer sammele, um sie den anderen Pferden vom Hof hinzustellen.

Die beiden freuen sich immer, wenn es rüber geht, aber nicht nur auf die Äpfel, sondern auch auf das hohe frische Gras und die schönen Kräuter dort, die sie dann in der einen Stunde im Überfluss sammeln können.


An der Vegetation auf den Bildern, die ja sogar schon ein paar Tage alt sind, könnt Ihr gut sehen, dass es allmählich doch auf den Frühherbst zugeht. Na ja .. noch genießen wir den Sommer. Jürgen und ich haben auch immer noch die Tour so drauf, dass wir zur Zeit früh einkaufen, spät in den Stall laufen und oft noch viel später halbwegs nachts was zum Mittag essen. Das ist aber nicht schlimm. Wir zwei sehen das alles nicht so eng und richten unseren Tag eben flexibel so ein, dass auch die Pferde darin ihren Raum haben.



Während wir den Sommer genießen, wächst hinter der Apfelweide nach und nach das Projekt Reit- und Allzweckhalle. Hinter Jürgen und Prima und auch unten seht Ihr, wie dort gearbeitet wird. Jeden Tag ist was neu und anders.

Prima findet das zuweilen etwas unheimlich. Unsere Große ist halt ne Bangbüx, was Veränderungen in ihrer Umgebung angeht. Aber Jürgen schafft es immer, sie zu beruhigen.




Abends wird es jetzt schon merklich früher dunkel. Im Winter werden wir wieder immer das Problem haben, nachmittags echt schlecht über die B 76 zu kommen. Jetzt im Sommer geht das, denn später sind nicht mehr so viele Autos unterwegs und man kommt relativ gut über die Straße.








Langsam komme ich zum Ende von diesem kleinen Bericht, wie es im Stall so läuft und zeige Euch einmal Fotos, wo die neue Herde zusammen auf der Waldweide am Grasen ist. Rechts Jürgen mit Ala, der Neuen.









Drüben gibt es inzwischen 14 weitere Pferde, von denen wir die meisten noch gar nicht richtig oder überhaupt nicht kennen. Ich vermute, im Winter wird das anders werden, wenn die Tiere nachts in den Boxen sind und sich ihre Besitzer immer beim Heuholen treffen und besser kennenlernen.








Ela war neulich auch wieder einmal mit bei den Pferden. Wir hatten sie lange nicht gesehen. Sie hat einen neuen Bekannten, Falco heißt der, er hat unten in Bayern mal den Beruf Pferdewirt gelernt und da wo gearbeitet, wo sie spanischen Tanz mit Pferden gemacht haben. Ich habe das noch nie gesehen, klingt aber interessant.

Die beiden waren neulich beide schon zweimal mit bei uns im Stall. Falco meint auch, dass die Hufe von Chiwa und Prima falsch stehen und die Zehe zu lang und die Trachten zu flach sind usw.

 Ich habe an den beiden Tagen, wo die zwei mit waren, auch wieder viele Bilder gemacht, auch welche davon, wie wir mit Prima und Chiwa auf dem Reitplatz und im Round Pen waren.

Dabei haben wir auch gemerkt, dass Chiwa alles andere als optimal läuft. Es geht zwar so, aber es ist nicht wirklich gut und wir müssen eben unbedingt mit unserem eigentlich ja sehr netten und vor allen Dingen auch so sanften und zuverlässigen Schmied reden. Ich hoffe, er kann auch nach der konventionellen Fesselstands-Methode arbeiten. Eigentlich sollte er das in seiner Ausbildung ja gelernt haben.

Bis bald.

LG
Renate

Freitag, 21. August 2015

Diskussion über F-Balance

Gefunden in einem Forum von Hufpflegern, Schmieden und Hobby-Rasplern


Die Fach-Spezies unter sich.

Ich kann mich noch super an die heißen Diskussionen der einzelnen Fach-Spezies wie Agrajag, den verschiedenen Biernat-, Straßer-,- Jamie Jackson-, Pete Ramey-Feilern oder auch Eisen-Aufnaglern erinnern, wo ich auch immer nur Bahnhof verstanden habe.

Es hätte mich interessiert, ob bei der F-Balance das Hufbein wie bei der Straßer-Methode bodenparallel gestellt wird .. ich glaube nicht immer oder grundsätzlich, wenn ich es dieser Diskussion, an der auch Stephan Stich selbst teilnemmt, raus gelesen habe.

Ich wäre aber unsicher, ob nicht nahe dran .. und daran ist mir, egal ob ich Ahnung von dem Thema haben mag oder auch nicht, denn ich kann nicht feilen ... meine Chiwa beinahe eingegangen.

Da ich mitbekommen habe, dass unser neuer Schmied Kurse in der F-Balance nimmt und auch nun noch fand, das ist ein Franchise-System (davon halte ich im kaufmännischen Bereich also wirklich so gar nichts und rate jedem bei dem Begriff Franchise, bloß die Finger davon zu lassen, weil es da nur ums Geldverdienen durch Verbreiten irgendeiner Sache ist .. egal was .. es geht um Kohle machen für die Leute, die diese Sache aufgebracht haben wie früher mal Amway und dergleichen Zeugs) und außerdem Chiwa halt sonderbarerweise unlängst zwei Hufgeschwüre ungefähr an der gleichen Stelle mittig an den Vorderhufen hatte, die beide nach auf gingen und asig weh getan haben müssen, wollte ich mal wissen, was ist das eigentlich.

Ich weiß es immer noch nicht.

Was Jürgen und mir auffällt ist, dass die Hufe nur kurz nach der letzten Hufbearbeitung schon wieder anfangen auszubrechen, in unseren Augen die Trachten zu flach und die Zehen zu lang sind und die Pferde komplett falsch zum Fesselstand stehen.

Unser nächster Huftermin ist erst irgendwann im September, wo wir das mal ansprechen werden.

Derzeit läuft Chiwa besser, auch wieder Galopp ... dennoch haben wir beide Schiss, sowas wie nach der Straßer-Methode nochmal mit ihr zu erleben. Sie ist ein altes Pferd und Hufrehe-geschädigt und es müsste wirklich nicht sein .. und bei Prima, die noch nie Probleme mit den Hufen hatte und aktuell halt nur welche, die ungewöhnlich schnell ausbrechen, was wir so noch nie kennengelernt haben ... müssten wir nicht das Gleiche in grün erleben, wenn es sich vermeiden ließe. Die hatte bisher noch kein Hufgeschwür, nicht dass falsche Gedanken aufkommen.

Also für alle Hobby-Raspler, Hufpfleger, Schmiede und wer sonst hier aufschlagen mag mal eine heiße Diskussion, von der ich leider so gut wie kein Wort verstehe und es nicht wirklich nachvollziehen kann, obwohl es mich interessiert hätte.


Da ist die Info, dass das Kurssystem F-Balance wirklich ein Franchise-System ist. In der Diskussion wird darüber auch geredet ... teilweise.


LG Renate

Samstag, 8. August 2015

Das Stallangebot der Woche - grins

Ob die wohl so Dumme finden?


Anders als auf dem Wohnungsmarkt ist es heute noch so, dass es erheblich mehr Stallplätze als Pferdehalter gibt, die einen neuen Stallplatz suchen.

Angebot und Nachfrage liegen deshlb trotz sicherlich vieler schlechter Ställe momentan auf Seiten der Pferdehalter, für die es nur immer problematisch ist, mit lebenden Wesen ständig umzuziehen .. und das wissen die Stallbetreiber natürlich auch, weil die meisten davon seibst Pferde halten.

Na ja .. ich suche zur Zeit auch einen preisgünstigeren, aber nach wie vor guten Stallplatz oder eine Pachtweide oder noch besser eine Wohnung mit Stall auf dem gleichen Bauernhof,  habe aber noch nichts Anständiges finden können.

Dabei sehe ich natürlich, was die Leute in unserer Umgebung zur Zeit so anbieten und fand das hier:

....

195 Euro pro Pferd, und zwar ohne !!!!! Reithalle oder richtigem Reitplatz !!!!! In Kleinkühren, also weit draußen .. Schusteracht, Vignette extra bezahlen, dafür oft schmale Streifen, wo man kein anderes Pferd treffen sollte, Stacheldraht und derlei abenteuerliche Konstruktionen auf der Schusteracht.


Große Boxen von ca. 12 Quadratmetern .. das wäre ja okay, muss aber vielleicht so groß ja gar nicht sein, schadet aber wie gesagt nicht.

Aber ... sie planen einen Naturreitplatz und ein Natur-Round-Pen .. soll erst Ende 2015 fertig sein.

Das heißt, noch ist da gar nichts, die Boxen braucht im Sommer noch keiner .. und Naturreitplatz usw. heißt nichts anderes, als dass sie irgendwo ein halbwegs trockenes Stück Wiese abzäunen, auf dem man reiten oder mit dem Pferd arbeiten kann.

Es ist Platz für Sattelschränke da, steht da .. die Schränke muss man sich dann wohl selbst besorgen ... es gibt eine Sitzecke ..bei so einem Preis ja wohl das Minimum, was man verlangen kann .. von Klo steht nichts da .. wäre aber nett, denn wie das ohne Klo ist, das haben wir schon öfter miterlebt und kennen das gut.

Sie bringen die Pferde raus .. Heu und Stroh ist im Preis enthalten ... sie scheinen die Tiere aber nicht wieder reinzuholen.

Das heißt, die sind berufstätig und den ganzen Tag über nicht da, die Tiere nicht unter Aufsicht.

Kennen wir gut von einem anderen Stall aus Kleinkühren (das hier sind andere), auch was ein Naturreitplatz ist .. der ging, aber ist halt nichts ungewöhnlich Besonderes und wird Leuten, die Turniere reiten möchten, nicht ausreichen.

Sie schreiben, sie hätten ne Hüteversicherung .. also Leute, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie würden sich auch strafbar machen, wenn sie keine hätten. Dass man trotzdem eine Tierhaltenhaftpflicht haben sollte für andere Versicherungsfälle, schließt das nicht aus.

Womit manche Leute so angeben, ist echt zum Lachen.

Wo sie Heu und Stroh kaufen .. keine Ahnung. Falls da, wo wir weg sind, wäre schon das ein Grund, nicht dort hin zu gehen. In Kleinkühren und Umgebung wäre mir jeder Stall lieber, wo ich das nicht im Preis mit drin hätte und mir das Heu selbst liefern lassen kann. Da weiß ich nämlich, was ich gekauft habe und dass es meine Pferde auch vertragen werden.

Misten mus man selbst und zum Abäppeln treffen sich die Einsteller dann immer alle.

Das heißt, null Service und nichtmal ne Halle und dann so teuer.

Ich kann nur sagen, dann mal viel Erfolg diesen Leuten. Ich glaube nicht, dass die ihre Boxen unter diesen Bedingungen los werden.

Ach ja ....man braucht ein Auto, um da hin zu kommen. Der Bus fährt nur bis Ende Preetz, und das auch nur über Tag. Abends läuft man von Kleinkühren nur bis zur Bushaltestelle über eine halbe Stunde .. also pro Strecke. Vorausgesetzt, es wäre vorn im Dorf .. weiter hinten kann das auch ne volle Stunde werden.

Es gibt keinen Fußweg und keine Straßenlaternen, auch keinen anständigen Radweg, wo man im Dunkeln nicht der Gefahr ausgeliefert wäre, womöglich vom Auto angefahren zu werden.

LG Renate


Dienstag, 4. August 2015

Hufbearbeitung nach der F-Balance von Daniel Anz

Das ist neu, ist es auch gut oder womöglich so schädlich wie die Strasser-Methode?

Ich stelle dieses Foto mal ganz groß in den Blog, damit Ihr genau auf den Fesselstand vor allen Dingen bei Prima .. der braunen Stute hinten ... achten könnt, denn unser Pony Chiwa hat zur Zeit solche Schmerzen aufgrund von Hufgeschwüren in beiden Vorderhufen und möglicherweise auch vielleicht noch einem im rechten Hinterhuf, dass sie überhaupt nicht mehr gerade steht.

Bei Prima fiel mir beim genauen Hinsehen dann auf, dass bei ihr definitiv die Hufe hinter dem Fesselstand stehen, was normalerweie sonst bei ihren Hufen noch nie so gewesen ist. Schon vor der letzten Hufbearbeitung habe ich mir speziell bei Prima Gedanken darüber gemacht, warum ihre Hufe dieses Mal trotz keines längeren Hufschmied-Intervalls als sonst so extrem ausgebrochen und mehr als dran zum Nachfeilen waren .. das könnte daran liegen, dass sie so nach hinten gestellt viel schlechter abrollt als früher. Lahmen tut sie nicht. Deshalb hier mal ihre Hufstellung zur Ansicht.

Ich werde Euch unten einen Link setzen, wo in der Cavallo einige Infos über die Hufbearbeitungsmethode von Daniel Anz stehen .. verlinke Seite 4, eine Studie einer Universität, in der noch nicht geklärt werden konnte, ob diese Methode wirklich für alle Pferde gut geeignet ist und so wie Daniel Anz sagt besser als die herkömmliche Fesselstandsmethode ist.

Einige Fachleute zweifeln das nämlich an, vor allen Dingen wegen der oft einseitig geschnittenen Schwebe, Wegnehmen von Tragrändern und dergleichen.
Auch wenn ich mit absoluter Sicherheit über kein handwirkliches Geschick verfüge und nichtmal in der Lage wäre, jemand den Pony gerade zu schneiden oder Hufe auch nur zu feilen, ich habe mich aufgrund der Tatsache, dass mir Chiwa wegen der Hufbearbeitung nach Strasser zunächst fast gestorben wäre und nach einigen Jahren guter Erfahrungen mit der stinknormalen Fesselstandsmethode nach nur einmal Ausschneiden nach einem Mix aus Strasser/Pete Ramey mit Trachten wieder flach, Mondsichel dran, aber Schwebe vorne und seitlich .. also auf Druckpunkten ohne Tragrand laufend wieder schwer krank geworden ist, so dass ich beschloss, in meinem damaligen Hufrehe-Forum jeden Beitrag auch noch so netter Strasser- und Strasser-ähnlicher Hufpfleger konsequent zu löschen und die aus Rücksicht auf die Pferde nur noch übers Wetter oder Kochrezepte schreiben zu lassen.


Auch oben sieht man wieder gut, dass die Hufe von Prima, die nun nicht wie Chiwa rechts wegen Schmerzen durch Hufegeschwüre schief steht, dennoch auch wenn sie entspannt steht, nicht mehr mit dem Fesselstand in Einklang stehen.

Und das war genauso bei den nach Hiltrud Strasser und auch wenn mit gewissen Änderungen und viel Kritik dann anders gemacht und über eigene Hufschulen verbreitet auch Pete Ramey der Fall.



Für mich als ja eigentlich Laiin in Sachen Hufbearbeitung, aber da ich seit mehr als 20 Jahren eigene Pferde mit Hufen habe, wiederum ja auch nicht, weil ich deren Leben nach jeder Hufbearbeitung miterlebt habe, ergeben sich zwischen der Strasser-Methode und ihrem Ableger Gesunde-Hufe nach Pete Ramey und dieser neuen Methode F-Balance nach Daniel Anz folgende Parallelen:

Alle drei Methoden nehmen auf den natürlichen Fesselstand eines Pferdes keine Rücksicht, sondern gehen ausschließlich vom Huf aus.


Dazu möchte ich auch mal die Cavallo zitieren:

"F-Balance setzt auf anatomisch genau definierte Bezugspunkte, nach denen der Huf des Pferds bearbeitet wird. Damit sei sie unabhängig vom Augenmaß des Hufbearbeiters und auf jeden Pferdefuß anwendbar, wie ihr Erfinder Daniel Anz verspricht. Also Schema F? Ja, aber eben eines, das jedem Pferdehuf individuell gerecht werden soll."

Da ich die Strasser-Methode nun mehr als genau kennenlernen durfte, ist es da so ähnlich. Hier ist ein bestimmter Winkel von 30 Grad das Maß aller Dinge beim Huf, egal ob diese 30 Grad nun dazu führen, dass die Fesselstandsmethode komplett ad absurdum geführt wird oder auch nicht. Es gibt Pferde, bei denen das ja durchaus zum Fesselstand passt. Unser Reno mit seinen Plattfüßen hatte nie Probleme mit seinen Hufen nach Strasser, Chiwa aber so sehr, dass sie mir fast daran gestorben wäre, und zwar aufgrund von immer wieder kommenden Hufgeschwüren.

Immer wieder habe ich mir von den ja meistens hochintelligenten Strasser-Hufheilpraktikerinnen anhören dürfen, dass die Hufe doch in der Bewegung sowieso nicht mit dem Fesselstand übereinstimmen und ein Pferd doch ohnehin nicht laufend auf einer geraden Betonplatte stehen würde, also sei die Fesselstandsmethode Quatsch.

Logisch ist die Strasser-Methode, und zwar sehr.

Geholfen hat Chiwa aber die Fesselstandsmethode, die hat ihr nämlich das Leben gerettet. Es gäbe Prima in meinem Leben nicht, wenn Chiwa nicht damals, als ich sie dazu holte für Reno, beinahe im Sterben gelegen hätte, und zwar aufgrund von so vielen Hufgeschwüren, dass sie nicht mehr aufstehen konnte und einen Rehegips brauchte, um sich nicht festzuliegen.

Abschließend möchte ich noch die menschliche Seite dieses Beitrags ansprechen, was ich persönlich sehr wichtig finde.

Soweit ich mitbekommen habe, wechselte der Azubi unseren letzten Schmieds zu einem anderen Ausbilder. Ob er uns deshalb ständig versetzt hat, kann ich nur vermuten. Jedenfalls riet er uns zuletzt, doch einen Kollegen zu fragen. Das haben wir getan und dieser Kollege ist genauso nett und zuverlässig, wie es damals die Strasser-HHP Lioba Jung war, die Chiwas Hufe 2001 - 2003 bearbeitet hat.
Sie konnte gut mit Pferden umgehen und machte ihre Arbeit ihrer Ausbildung entsprechend sicherlich perfekt.

Unser neuer junger Schmied kann auch sehr gut mit Pferden umgehen und ist der pünktlichste Schmied, den wir jemals hatten. Er ist ein netter Mensch und ich hoffe, wir können ihn behalten, auch wenn ich ihn nach der Sucherei nun fragen werde, ob er nicht in Zukunft bei uns wieder nach dem Fesselstand arbeiten kann. Ich vermute, er kann das, denn er lernt diese neue Methode ja gerade erst und war schon vorher fertig mit seiner Ausbildung als Schmied.

Er hatte gerade einige Tage Urlaub und wir warten darauf, dass er Zeit hat, Chiwa zu helfen. Laut Rückmeldung ist seine mailbox wohl voll von Notfällen.

Ich erinnere mich deshalb an etwas, das Lioba später in einem Forum schrieb. Sie erzählte da, sie hätte sich jahrelang die Schuld daran gegeben, dass die von ihr nach Strasser bearbeiteten Pferde laufend Geschwüre, Probleme und Schmerzen gehabt hätten, aber irgendwann sei sie sicher gewesen, nicht sie hätte Fehler gemacht, sondern es läge an der Methode.

Ich weiß noch nicht, ob es nun wirklich an der Methode nach Daniel Anz liegt, dass es Chiwa gerade wieder so schlecht geht und dass auch Prima ungewöhnlich auffällig ausbrechende Hufe hat, was wir so von ihr noch nie erlebt haben.

Es könnte aber daran liegen .. zu viel Druck auf die Sohlenmitte ... zu wenig Luft unter dem Huf, weil der Tragrand fehlt ... Schwebe, was den Huf instabil macht ... zu wenig Platz im Dreieckbereich Trachten - Eckstreben - Strahl .. zu eng alles da, was bei Hufen nach dem Fesselstandsprinzip bei Chiwa anders ist .. und was bei Prima, die ja breite und große Hufe hat, auch dann nicht so schlimm ist, auch wenn die genauso geschnitten worden sind .. und nur von bröseligen Rändern lahmt ein Pferd halt nicht, von Druckstellen und zu wenig Luft hinten aber vermutlich ja, weil sich dann auch dort Bakterin zu gut festsetzen können.

Falls diese persönliche Aussage jetzt Experten lesen sollten .. ich bin keine Fachfrau .. ich habe nur ein Pferd, das sich gerade wieder extrem mit Hufgeschwüren quält und erlebt, dass die auch wissenschaftlich durchdachte und sicher durch Frau Dr. Strasser sehr gut gemeinte Methode leider vielen Pferden nicht geholfen, sondern sehr geschadet hat.

Und die Methode von Daniel Anz ist ja wie man findet noch kaum erforscht. Vielleicht hätte man das auch etwas länger ausprobieren sollen, bevor man es gleich an die breite Masse der jungen Hufschmiede verkauft, die solche Kurse viel Geld kosten und ihnen schaden können genauso wie die Strasser-Kurse früher den jungen Hufpflegern geschadet haben.

Also mehr im Link unten, auch ein paar kritische Zitate von Fachleuten.

LG Renate



Ein paar kritische Bemerkungen daraus zitiert:

"Ob F-Balance für alle Pferde taugt, kann Paul Hellmeier noch nicht abschätzen: Galopper würden schließlich anders beschlagen als Reitpferde. Pferde mit verschobenen Hufballen und verschieden langen Trachten dürften nach der Behandlung zudem ein paar Tage brauchen, um sich an die neue Huf- und Beinstellung anzupassen, gibt der Hufschmied zu bedenken.
Gerhard Jampert, Deutsche Huforthopädische Gesellschaft, ist verhaltener: „Natürlich verteilen sich die Lasten gleichmäßiger, wenn ich den Tragrand auf Sohlenniveau kürze und den äußeren Sohlenrand einbeziehe.“ Das vergrößere die Auflagefläche des Hufs auf Kosten der Sohle, die sich nicht zum Tragen eigne. Durch einseitiges Kürzen könne sich der Schwerpunkt in die Hufmitte verlagern. „Es ist zweifelhaft, ob das bei schiefen Hufen erstrebenswert ist.“
Die Frage sei auch, wie sich eine teilweise radikale Umstellung des Hufs und der Gliedmaßen kurz- und langfristig auswirke. „Wie gut können sich Gelenke und Bänder anpassen, vor allem, wenn das Pferd schon lange mit einer Fehlstellung gelebt hat?“ Zudem sei fraglich, ob der Huf wirklich so flexibel sei, wie von Daniel Anz angenommen."