Was man bei der Offenstallhaltung beachten muss, damit es nicht gefährlich wird
Bevor ich Euch ein paar Links aus dem Internet zum Thema verlinke, wie eine ordnungsgemäße oder sogar optimale Offenstallanlage auszusehen hat, möchte ich Euch noch zeigen, wie früher unser eigener Offenstall in Depenau angelegt war. Ich habe leider das Buch nicht mehr da, was ich damals gekauft habe, um dabei nichts falsch zu machen.
Damals hieß es, man sollte mindestens 5 m² Liegefläche pro Pferd darin haben, besser mehr. Inzwischen habe ich nachgelesen, dass man sogar von 9 m² ausgeht, damit Pferde in einem Offenstall genug Platz haben.
Unser Offenstall in Depenau hatte den Namen Ni-Chi-Re.anch. Der Name setzte sich unter anderem aus den ersten Silben unserer damals darin lebenden Pferde Nixe, Chiwa und Reno zusammen und sollte außerdem zeigen, dass wir Westernreiter waren.
Mein Ex-Mann hat ihn für mich und unsere Kinder selbst gebaut. Später haben wir noch ein Gründach darauf angebracht.
Der Offenstall beinhaltete eine Liegefläche für unsere Pferde, hatte einen Heuboden zum Zwischenlagern von kleineren Mengen Heu und Stroh und eine Sattelkammer.
Er war von einem kleineren Paddock umgeben, um bei Bedarf die Hausweide schonen zu können, wenn es nötig war. Es gab außerdem auf dieser Anlage noch einen kleinen Naturreitplatz und eine Trail-Fläche für Bodenarbeit und anderes.
Ich habe im Offenstall grundsätzlich kein Heu gefüttert. Die Pferde mussten zum Heufressen raus an eine Badewanne gehen. Manchmal haben wir es ihnen auch irgendwo auf den Boden gelegt.
Auch zum Wasser mussten sie laufen. Ich konnte ihnen Wasser damals immer aus dem Haus bringen, weil unsere Offenstallanlage ja unmittelbar am Wohnhaus lag. Das war natürlich sehr praktisch.
Das Weideland um den Offenstall herum lag hoch. Es war sehr fester Boden und nie matschig.
Für den Sommer gab es noch zwei weitere Sommerweiden und außerdem die Möglichkeit, bei diversen Nachbarn riesige Rasenflächen abzugrasen .. in unserem eigenen Garten im übrigen auch.
Keins unserer Pferde ist dort jemals ernsthaft krank gewesen. Leider war es nicht möglich, dass ich mit der Familie für immer auf diesem Resthof bleiben konnte, was an meiner nicht sehr glücklichen Ehe lag.
Unsere Offenstallanlage mag nicht völlig perfekt gewesen sein, aber es waren die besten Haltungsbedingungen für Pferde, die ich jemals für unsere Pferde habe realisieren können. Wir hatten später noch zweimal Land gepachtet, aber so perfekt wie in Depenau war es nie wieder.
Eingestreut haben wir den Stall immer mit Stroh. Pferdemist aus dem Stall und vom Abäppeln der Weiden konnten wir mit einem eigenen Trecker und Hänger in eine Gärtnerei in der Nähe bringen.
Ich habe uns damals den Bau einer Extra-Mistplatte dadurch ersparen können, dass wir den Mist von Hänger immer sofort, wenn der voll war, in die Gärtnerei abtransportieren konnten. Dort gab es ein vom Umweltamt Plön ordnungsgemäß abgenommenes Mistlager. Ich musste nur nachweisen, dass wir unseren Mist immer dort hin liefern.
Als ich den Offenstall mit meinem Ex und den Töchtern geplant habe, haben wir dabei bedacht, dass Pferde genug Fluchtmöglichkeiten brauchen, da sie sich sonst schwer verletzen können und auch, dass sie bezüglich ihrer Individualdistanz auch genug Liegefläche brauchen, denn ich habe gelernt, dass rangniedere Tiere nicht nach den ranghohen im Stall schlafen, sondern nur mit diesen gemeinsam. Ist nicht genug Platz da, bleiben rangniedere Tiere grundsätzlich draußen, was nicht passieren darf.
Wir hatten im Oldtimerschuppen meines Ex und unseres Großen auch noch eine Krankenbox, falls mal eines der Pferde eine gebraucht hätte. Auch das, so habe ich gelernt, ist sehr wichtig.
Als der Stall gebaut wurde, gab es zunächst dort nur Nixe und Chiwa. Erst etwas später kam auch Reno dazu.
Wie wichtig es ist, dass ein Offenstall und auch der Paddock außen herum groß genug sein müssen und dass Fluchtmöglichkeiten da sein müssen, habe ich über zwei Erfahrungen sehr schnell auch persönlich begriffen (gelesen hatte ich es schon vorher in diesem Buch über Offenstallbau .. habe den Titel vergessen, stammte von einer Autorin aus Österreich).
Als wir den Offenstall noch nicht hatten und Chiwa als nur 7 Monate altes Fohlen zu unserer damals 2 Jahre alten Nixe kam, verstanden die zwei sich auf der Weide sofort perfekt. Nixe war ja vorher ganz alleine gewesen.
Aber !!!!!
Wir hatten angenommen, beide in Nixes große Box stellen zu können, die damals noch in unserem Schuppen war .. das ging aber nicht, denn sie schlug in der Box nach der kleinen Chiwa aus.
Wir mussten damals noch am selben Abend eine Trennwand ziehen, damit Chiwa nichts passiert. Das war im Januar. Im Frühling darauf bauten wir diesen Offenstall.
Als Reno dazu kam, hatte er es zuerst auch schwer, sich einzuleben. Es war nötig, den Paddock zu erweitern, weil er mit so viel Schwung aus dem Stall flüchtete, dass er dabei den Zaun mitnahm. Mit mehr Platz im Paddock für die Flucht aus dem Stall ging das Einleben dann besser.
Tja ... es wird nicht mehr passieren, fürchte ich, aber wenn ich es nochmal tun könnte, würde ich gern für unsere Pferde, die wir jetzt haben, auch so etwas bauen.
Wenn ich miterlebe, dass Menschen denken, eine offene Stalltür würde aus einer Box einen Offenstall machen, dann denke ich, diese Menschen sollten sich doch einmal informieren, was man bei der Pferdehaltung im Offenstall bedenken muss. Das ist eine Menge.
Es betrifft übrigens auch die Fütterung.
Ich habe mich damals auch an die Fütterungsempfehlungen sehr penibel gehalten und unsere Pferde früher 6 x täglich gefüttert, und zwar sehr früh mit Heu, dann mit Kraftfutter, wieder mit Heu, nachmittags nochmal mit Heu, dann gegen Abend wieder mit Kraftfutter und zur Nacht wieder mit Heu. Im Stall war zusätzlich immer frisch eingestreutes Stroh, wovon sie aber nie viel gefressen haben.
Ich konnte alle drei gemeinsam in einer Badewanne mit Heu füttern, da diese Gruppe sehr verträglich miteinander war. Das sind Pferde aber nicht immer.
Außerdem hatten unsere Pferde in Depenau immer ein wenig Gras auf ihrer Winterweide zur Verfügung .. im Sommer dann genug Gras auf unseren diversen Weiden und Rasenflächen, die dazu kamen.
So .. nun mal dazu die Profis, die ich im Internet fand und die das bestätigen, was ich schon damals über ordnungsgemäße Offenstallhaltung gelernt haben.
Der nächste Link behandelt die Haltung von zwei Pferden, wie es heute auch bei Chiwa und Prima so ist, weil Chiwa krank ist .. dort wird auch von einem Problempferd ausgegangen, das eine besondere Haltungsform braucht und dazu unbedingt ein dazu passenden Kollegenpferd.
Es folgen mehrere Lösungen für Probleme bei der Offenstallhaltung.
Noch eine Idee, von der besonders rangniedere Pferde profitieren können.
Noch ein tolles Beispiel für einen perfekt gelungenen Offenstall.
Hier gibt es alles mögliche .. sowohl zur optimierten Fütterung als auch über gut akzeptierte Unterstände.
Wie man es hinkriegen kann, auch dicke Pferde ad libidum zu füttern.
So ... die Seite offenstallkonzepte finde ich toll .. habe mir den Newsletter bestellt und hoffe, ich kann dann später hier immer wieder mal von dieser Seite verlinken, wenn es interessant ist.
Ich glaube, momentan habt Ihr genug zu lesen.
LG
Renate