Was das zu bedeuten haben könnte
Vor einigen Tagen, als wir bei Chiwa und Prima ein neues Weidestück abgezäunt haben und deshalb extra lange bei ihnen am Rumtüdeln war, hörten wir aus der Gegend, wo andere Pferde gehalten werden, wirklich sonderbare Geräusche, nämlich total schrilles Wiehern von mindestens zwei oder mehr Pferden, und das auch nicht mal kurz, sondern sicherlich ununterbrochen fast oder sogar über eine Stunde lang.
Wir haben uns gefragt, was machen die da drüben bloß mit ihren Pferden oder was könnte da passiert sein, weil sich das irgendwie nicht so anhörte, wie sich das normale Wiehern, was man ja öfter hört, eben anhört.
Ich war deswegen mal im Internet nachlesen, wie Pferde wann wiehern, grummeln und so weiter.
Ich fand auch eine ganze Reihe von Links zum Thema, teils heftigst mit Copyright belegt, weshalb ich heute mal nichts verlinken, sondern nur frei von der Leber weg berichten werden, was ich über das Thema Wiehern herausgefunden habe und inwiefern sich das mit unseren eigenen Erfahrungen auf wiehernde Pferde auch deckt.
Am bekanntesten ist bei Pferden das sogenannte Begrüßungswiehern. Das hört man oft, weil sie so andere Pferde, die zurück kommen, aber auch die Menschen anwiehern, die zu ihnen gehören.
Nach einem normalen Begrüßungswiehern hörte sich dieses Wiehern an dem Abend aber in keiner Weise an. Das war viel schriller und lauter, klang echt beängstigend oder beunruhigend, auch für unseren Hund, der aufzupassen schien, dass diese Pferde nicht zu uns rüber kommen.
Unsere eigenen beiden Pferde wiederum schienen dieses Wiehern schon zu kennen, denn es ließ sie vollkommen kalt. Sie grasten ohne Reaktion darauf weiter, als wollten sie sagen, lass sie mal wiehern, die kommen sowieso nicht rüber.
Unsers Wissens nach gibt es dort, wo dieses schrille Wiehern her kam einen echten und einen erst kürzlich frisch gelegten Hengst, der auch recht spät gelegt worden ist, also lebenslang Hengstmanieren behalten könnte, soweit ich informiert bin, habe Reno (den Knabstrupper oben vorn) ja mal selbst als kleinen Hengst bekommen mit den Info, ich sollte ihn unbedingt lange bevor er zwei wird legen lassen, sonst wäre die Gefahr da, dass er sogenannte Hengstmanieren entwickelt und sich dann in jede Herde schwer integrieren lässt. ... Es gibt dort dann auch noch eine Stute mit einen kleinen Fohlen und etliche andere Pferde (Wallach oder Wallache und Stuten).
Weil wir beide ja mal einen Monat ohne es zu ahnen in Dinghorst in einem Stall aufgeschlagen sind, wo uns ein Hengst in unmittelbarer Nachbarschaft unserer beiden Stuten erwartete und wir dann auch binnen eines Monats panisch geflüchtet sind, weil uns das alles zu unsicher war, kennen wir auch die Geräusche, die ein Hengst und Stuten machen, wenn die sich Weide an Weide gegenüberstehen.
Es gibt da dieses Quieken seitens der Stuten, was sie auch manchmal anderen Stuten gegenüber zeigen oder Wallachen gegenüber.
So hörte sich das aber auch nicht an, denn das Quieken hört man als Pferdehalter ja auch ab und zu mal, besonders dann, wenn neue Pferde sich Zaun an Zaun kennenlernen, was man in Penionsställen meistens ja häufiger miterlebt.
Dann brummeln Hengste, wenn die Stuten von der Nachbarweide aus anbaggern, eher tief, schreien aber nicht hoch und schrill. Das Angeber-Gebrummel der Hengste hört sich vollkommen anders an.
Na ja .. und das Freude-Gebrummel, das Pferde zeigen, wenn sie sich freuen, dass man mit dem Futter oder den Leckerlis kommt, das kennt ja auch jeder sicherlich, der Pferde hält. So hörte sich dieses schrille Wiehern also auch nicht an.
Am ehesten erinnerte uns dieses Wiehern daran, dass wir mal früher miterlebt haben, wie ein Pony in einen Entwässerungsgraben rein gefallen war und da nun bis zum Hals drin stand und alleine nicht wieder raus kam ... selbst nach der Hilfe durch die Menschen, da wieder raus zu sein beim Abspülen des Schlamms aus ihrem Fell schrie die Lütte ab und zu immer noch aus Leibeskräften. Die war klar in Panik gewesen, tierisch aufregegt. Das Schrei-Gewieher würde ich als Hilfeschreie bezeichnen.
Ob vielleicht das kleine Fohlen so geschrien haben kann, weil es aus welchen Gründen auch immer von seiner Mama zu weit weg war .. vielleicht die kleinen Hüfchen erstmals machen oder was üben?
Also das könnte eine Erklärung sein.
Obwohl ich wiederum las, dass Stuten und Fohlen sich gegenseitig leise rufen sollen, aus Sicherheitsgründen nämlich, weil Pferde ja vorsichtige Tiere sind, die nicht gern Fressfeinde anlocken.
Auch wenn Pferde große Schmerzen haben, sie schreien nicht, wiehern dann auch nicht schrill, sondern leiden ganz still. Ich weiß das auch genau, denn Chiwa hatte schon einmal einen fast tödlichen Unfall mit durchgerissener Schlagader und mehrmals ja Hufrehe. Auch als der Tierarzt sie nach diesem Unfall behandelt hat, hat sie keinen Mucks von sich gegeben.
Nun fand ich allerdings, dass Pferde auch dann richtig schrill wiehern, also sozusagen schreien, wenn sie wütend sind und sich gegenseitig bekämpfen.
Das tun Hengste im Streit. Das tun aber auch Stuten, wenn sie nicht paarungsbereit sind, aber von einem Hengst oder Wallach, der Hengstmanieren hat (und die behalten diese Wallache leider meistens ein Leben lang und können dann nur in reinen Wallachherden gehalten werden, wo keine Stuten in der Nähe sind), bedrängt werden.
Na ja .. was immer da los war ... vielleicht war es der Versuch, ob sich der junge frisch gelegte Wallach mit dem alten Hengst und einen anderen Wallach verträgt und es ging nicht .. oder er war übern Zaun bei den Mädels, die stinkesauer waren .. oder es war irgendein Pferd in Panik wie damals das Pony im Wassergraben, aber warum keine Ahnung.
Wenn also Pferde schrill wiehern, dann tun sie das, weil sie Angst haben oder aber sehr wütend und kampfbereit sind, sonst wiehern die anders.
LG Renate