Er gehört nun so gut wie zur Herde und wird zu einem richtigen Wildfang
Bis ein Pferd wirklich seinen endgültigen Platz in einer neuen Herde gefunden hat, das dauert nach meiner Erfahrung ungefähr 3 bis 4 Monate.Das wird auch so lange dauern, bis Prima, Chiwa und Thunder so intim miteinander sind, dass in ihrer Gruppe dann alles klar und gewohnt ist.
Aber eins kann ich sagen, das Gröbste beim Eingewöhnen in die neue Herde war bei den drei am 5. Tag nach Thunders Einzug geschafft.
Diese Fotos hier stammen vom 5. Tag nach seinem Einzug bei uns.
Chiwa jagt ihn jetzt nicht mehr wütend weg, Prima schirmt Chiwa auch nicht mehr vor ihm ab, es gibt keinen ungewöhnlich krassen Futterneid zwischen den drei und das klappt mit dem Füttern, wenn Jürgen und ich ein bisschen aufpassen.
Außerdem stehen sie seit dem 5. Tag auch ab und zu alle zusammen im Unterstand und auch so nah Poscher an Poscher oder Poscher an Seite, dass ich davon ausgehe, sie haben keine Angst mehr voreinander, dass einer den anderen treten und verletzten könnte.
Das zu fotografieren, ist aber schwierig, weil wenn man zu nah mit der Knipse in den Unterstand rein geht, laufen sie meistens durcheinander .. aber vielleicht glückt ja irgendwann Jürgen und mir auch noch so ein Foto.
Auch auf der Weide grasen die drei sowohl manchmal ganz nah beieinander oder aber sind jetzt auch so vertraut miteinander, dass sie genauso wie früher Chiwa und Prima sich auch nicht immer hautnah auf der Pelle hocken, sondern auch mal einzeln in einem größeren Abstand voneinander grasen.
Prima achtet nicht mehr darauf, dass Chiwa in ihrer und nicht in Thunders Nähe ist, sondern lässt die auch weiter weg grasen, wenn Chiwa das will.
Bei Thunder wiederum haben wir beobachtet, dass er anfängt den Stuten gegenüber einen richtig wachsamen Beschützerinstinkt an den Tag zu legen.
Auch wenn die Schafe nebenan nun nicht wirklich gefährlich sind und die Radfahrer, die laufend bei uns vorbekommen, natürlich auch nicht ... wir haben beobachtet, dass er sich zwischen die und die Stuten stellt, wenn was in seinen Augen zu nah an Chiwa und Prima ran kommt.
Ansonsten ist uns aufgefallen, dass Thunder fit wie ein Turnschuh ist. Er rennt ständig hin und her wie ein geölter Blitz.
Er kommt zuweilen sehr schnell sehr nah auf einen zugerannt. Wenn unsere Freundin Maggie mit ihrer alten Hündin Ruby das nächste Mal zu Besuch kommt, müssen wir gut auf sie aufpassen und vorher eine sichere Sitzecke abzäunen, wo die Pferde nicht rein können. Sie könnte sonst Angst kriegen, glaube ich.
Das meint Thunder aber nicht böse. Er ist einfach ein so temperamentvoller und sehr schwungvoller Kerl und ständig auf Achse.
Dagegen wirkt sogar Prima, die ich immer für besonders wild gehalten habe, wie eine Trantüte.
Thunder hat seinen Namen also zu Recht bekommen .. vielleicht ja sogar beide, auch seinen Zuchtnamen.
Thunder heißt er ja noch nicht so lange, sondern hat den Namen erst von dem Mann, dem er zuerst von Polen aus gehört hat. Und er donnert ja wirklich so viel rum. Der passt gut.
Als er ein Fohlen war, hat ihn in Polen jemand Gazel getauft. So heißt er eigentlich wirklich laut seinen Ursprungspapieren. Das bedeutet übersetzt ins Deutsche Gazelle.
Also wird er wohl auch schon als Fohlen wie eine Gazelle rumgehüpft sein. Da er das auch heute mit 22 Jahren, also als ja eigentlich Senior, immer noch tut, kann ich mir lebhaft vorstellen, wie springlebendig Thunder als Fohlen gewesen sein muss .. sie haben ihn wohl nicht grundlos Gazelle genannt.
Chiwas gebisslose Zäumung passt ihm. Jürgen hat ihm die gestern mal anprobiert, aber bevor sich einer auf ihn raufsetzt, sollten wir ihm doch ein Reitkissen mit Steigbügeln oder einen gebrauchten Westernsattel besorgen .. mal schauen .. so schnell wie Thunder ist, sollte Jürgen das ohne Sattel besser nicht ausprobieren und eher auch sonst keiner.
Ich schätze Thunder so ein, dass er sehr schnell lossprinten könnte und keiner weiß ja genau, was für Hilfen er kennt.
Chiwas Sattel oder ein Hafi-Sattel, den jemand aus Bayern noch rumliegen hätte, das passt wohl beides nicht, denn Thunder hat einen fast noch höheren Widerrist als Prima .. aber schmaler.
Das muss dann schon sitzen, denn es wäre nicht gut, wenn man beim Sitzen durch den falschen Sattel zu weit nach hinten kommt, weil vorne der Widerrist stört.
Aber das eilt jetzt alles auch gar nicht .. wir haben ja Zeit.
Eine gebisslose Zäumung kennt Thunder vermutlich auch nicht. Jürgen hatte nicht den Eindruck, dass er unser Bitless Bridle oder etwas Ähnliches schonmal am Kopf hatte. Auch das muss er erstmal lernen. Das sollte aber auch nicht das Problem sein. Wir haben früher auch Nixe von mit Gebiss auf gebisslos umgepolt und Chiwa ebefalls .. paar Tage, und sie wissen das dann.
Die Schäfchenwolken an dem Tag. Sah schön aus, nicht?
Und da unsere kleine Herde neben den Schafen ganz dicht zusammen .. ein schönes Bild, wenn man das zum ersten Mal so sieht.
Und am Tag 5 war das halt zum ersten Mal so.
Bisher hat sich an dieser Lage auch nichts geändert.
Auch gestern war alles super bei den drei.
Ich kann den Bericht, wie sich Thunder eingelebt hat, also hiermit erstmal abschließen und werde im Laufe der Zeit natürlich auch weiter berichten und Ihr werdet in einigen Monaten sehen, wie sie dann endgültig miteinander umgehen. wenn jedes Pferd seinen Platz in der Herde wirklich genau kennt.
Das Wetter ist momentan sehr freundlich. Kalli war gestern auch da und hat gesagt, Thunder gefällt ihm total gut und seine Schwester, die ihn oft sieht, wenn sie bei uns vorbeifährt, hat auch gesagt, der ist ja toll.
Wegen dem Zwist mit unserer Stalkerin, die ja wieder dafür sorgen wollte, dass man uns Thunder wieder wegnimmt, damit bloß dieses Mal keinen Erfolg hatte, haben Jürgen und ich heute alles soweit für die Staatsanwaltschaft Kiel zusammengestellt.
Ich musste ja noch die entsprechenden Aktenzeichen raussuchen und so weiter.
Bis das abschließend bearbeitet werden wird, sowas dauert meistens einige Monate.
Die Staatsanwaltschaft Kiel hat viel zu tun.
Jürgen und ich haben deshalb auch beschlossen, dass wir nur diesen konkreten Fall, wo wir nun mehrere Beweise vorlegen können, wie das abgelaufen ist, zu den alten Akten geben und darum bitten, diese Frau nun doch bitte endlich mal zu verurteilen.
Es gibt da zwar seit November diverse andere Vorkommnisse, wo wir auch immer vermutet haben, dass sie dahintersteckt, es hier aber nie gesagt, weil wir uns an unsere damals geschlossenen Vergleich, uns nicht mehr gegenseitig in die Pfanne zu hauen, ja auch gehalten haben .. aber wir haben die ruhen lassen.
Stalking bei jemand zu beweisen, die immer andere vorschiebt und selbst möglichst wie eine Spinne im Netz im Hintergrund bleibt, damit sie dann sagen kann, das waren ja die anderen und sie nicht .. das ist nicht so einfach.
Und bei den anderen Sachen .. es waren schon mehrere Vorkommnisse, so an die 4 oder 5, soweit ich das alles noch im Gedächtnis habe .. wir haben da nur Vermutungen, aber keine konkreten Beweise .. also Strich drunter .. sie ist auch nicht mit durchgekommen damals und es hat uns nicht zu sehr geschadet.
Es gibt halt Menschen, die können nicht anders, als sich mit sehr viel Mühe irgendwann ihr eigenes Grab zu schaufeln, wie man so schön sagt.
Dafür können nur diese Menschen selbst was, und unsere Stalkerin ist halt auch dieser Typ, die alles gibt, um sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen.
Warum .. keine Ahnung, ist mir inzwischen auch egal. Ich muss ja nicht jeden Menschen verstehen und diese Frau sicherlich nicht.
Na ja .. Ihr seht hier noch immer Fotos vom 5. Tag nach Thunders Einzug bei uns.
Die vom Tag 6 werde ich woanders verbrauchen .. für ein anderes Thema, das nicht in den Pferdeblog kommt.
Hier erzähle ich Euch vermutlich als nächstes mal was über seine Vorfahren und so weiter.
Seinen Papa habe ich im Netz nämlich schon gefunden.
Ich muss Euch Thunder ja genauso wie alle anderen Pferde, die zu uns gehören oder mal zu uns gehört haben, ja auch noch offiziell vorstellen.
So .. da waren wir den Tag dabei, Feierabend zu machen.
Und klar kam Thunder mit bis runter ans Tor .. denn der ist total anhänglich, obwohl er noch so neu bei uns ist.
LG
Renate
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