Samstag, 21. Oktober 2017

Was für eine Ausbildung haben Pferde-Dentisten?

- Und können ausgebildete Tierärzte das nicht auch? -


Normalerweise hat man als Pferdehalter doch sowieso einen Tierarzt und mit dem auch regelmäßig zu tun, und sei es nur deshalb, weil er ab und zu wegen der nächsten Wurmkur oder Impfung kommt.

Der lernt in seinem Studium automatisch auch alles über Pferdezähne und muss, soweit ich weiß, wenn ein Pferde-Dentist konnt, zusätzlich dabei sein, um dem Pferd wenn nötig Schmerz- und Beruhigungsmittel zu geben.

Warum also braucht man, so meine vielleicht nicht ganz unberechtigte Frage, eigentlich zusätzlich heute noch einen Pferde-Dentisten?

Ich möchte deshalb wissen, wie diese neuen Pferde-Spezialisten eigentlich ausgebildet werden, denn als ich vor vielen Jahren einmal die Ausbildung sämtlicher Hufpfleger und Hufheilpraktiker mit der der normalen Schmiede verglichen habe, war ich mehr als überrascht, wie wenig Ausbildung im Vergleich zu einem Schmied eigentlich jeder Hufpfleger hat und habe mich danach nicht mehr gewundert, dass wir mit Chiwa nach der Hufpflege durch derartige Hufheilpraktiker so große Probleme gehabt haben.


Ich möchte dazu gleich mal den ersten Absatz zitieren, der mir begegnete, als ich auf die Seite der IGFP kam:
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Der Begriff “Pferdezahnarzt” ist nicht korrekt und darf nicht verwendet werden.
Der Zahnarzt hat ein Hochschulstudium in Fach Zahnmedizin absolviert. Diese Form der Ausbildung gibt es für Tiere nicht. Man kann Tiermedizin studieren und ist dann Tierarzt.
Leider hat es schon verschiedentlich Abmahnungen mit Androhung hoher Geldbußen an Leute gegeben, die sich selbst als “Pferdezahnarzt” bezeichnet haben oder auch nur von anderen so genannt wurden. 
...
Mehr dazu im o. a. Link.


Was da steht, empfinde ich als mehr als schwammig, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie ein Pferde-Dentist überhaupt ausgebildet wird und noch schwieriger, wie man selbst als Pferdehalten rausfinden könnte, wen man da an sowas Empfindliches wie die Zähne seines Pferdes lässt.

Das kopiere ich mal schlicht und ergreifend ganz, denn es ist noch viel irreführender für den Verbraucher als das, was man bei den einzelnen Hufschulen für Hufpfleger und Hufheilpraktiker findet:
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Welche Voraussetzung muss ich erfüllen um Pferdedentalpraktiker zu werden?

Die meisten unserer Mitglieder haben Kurse bei verschiedenen Schulen in Deutschland, USA, Kanada oder Südafrika absolviert. Einige wurden auch von erfahrenen Pferdezahnspezialisten in vielen Wochen und Monaten ausgebildet. Die IGFP selbst bietet derzeit keine Ausbildung an. Wir führen Tagungen, Workshops und Prüfungen durch.
Voraussetzungen, Dauer der Ausbildung und Kosten sind sehr unterschiedlich und müssen bei den einzelnen Ausbildungsstätten selbst erfragt werden. Die Kosten liegen zwischen 4.000 und 6.000 EURO plus Unterkunft und Verpflegung. Zusätzlich müssen noch die Werkzeuge angeschafft werden. Je nach Anspruch wird hier nochmals ein ähnlicher Geldbetrag benötigt.
Die Empfehlung einer oder mehrerer Ausbildungsstätten ist ausgesprochen schwierig. Die Bewertung der Qualität der einzelnen Ausbildungsstätten ist abhängig von der Erwartungshaltung des jeweiligen Absolventen. Überall gibt es Personen, denen es gut gefallen hat und solche, die weniger zufrieden waren. Sicher ist aber, dass durch den Besuch eines einzelnen Lehrgangs kaum ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten erlangt werden können, die zu einer qualitativ ausreichenden Behandlung eines Pferdegebisses befähigen.
Es zeigt sich, dass diese nur durch länger andauernde Ausbildung, durch Kombination von Lehrgängen und Praktika oder durch Zusammenarbeit mit anderen erfahrenen Pferdzahnbehandlern nach einem Kurs zu erreichen sind.
Die meisten unserer geprüften Pferdedentalpraktiker werden Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch über ihre Erfahrungen bei der Ausbildung berichten und Ihnen die entsprechenden Kontaktadressen nennen können. Für das Ablegen der IGFP-Prüfung ist es völlig gleichgültig, wo und wie man sein Wissen und Können erworben hat. Deshalb belegen viele der Kandidaten verschiedene Kurse um die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlangen.
Die Arbeit als Pferdedentalpraktiker ist körperlich sehr anstrengend. Daher empfehlen wir allen Interessenten vor der Buchung eines Kurses einen oder besser mehrere schon praktizierende Pferdedentalpraktiker zu begleiten, um sich ein Bild über diese Arbeit zu verschaffen.
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Tierarzt oder Dentist? Gute oder schlechte Arbeit?

Für den Pferdebesitzer stellt sich bei Zahnbehandlungen die Frage, an wen er sich mit seinen Problemen wenden soll. Bei uns Menschen ist es klar, dass wir zum Zahnarzt gehen, aber wohin sollen wir mit unseren Pferden?
Pferdebesitzer, die auf der Suche nach einem qualifizierten Pferdezahnbehandler bzw. PferdeDentalPraktiker sind, haben auf dieser Seite unter Mitglieder die Möglichkeit einen durch die IGFP geprüften in der Nähe zu suchen und sich bei Problemen beraten zu lassen.

Tierarzt oder Dentist?

PferdeDentalPraktiker nach IGFP können sowohl Dentisten (nicht -TA) wie auch Tierärzte sein. Beide haben in einer Prüfung im Kollegenkreis bewiesen, dass sie das notwendige Wissen und vor allem die notwendige Fertigkeit haben eine Pferdezahnbehandlung korrekt durchzuführen. Damit stellt die Liste auf dieser Homepage nicht nur eine Adressenliste dar, sie setzt auch den Standard für eine gute Zahnbehandlung!
Der Unterschied zwischen den Tierärzten und den Nicht-Tierärzten in der IGFP Liste liegt im wesentlichen in den weitergehenden Möglichkeiten des Tierarztes. Dieser kann Sedierungen selber setzen und weitergehende Behandlungen wie z.B. Operationen durchführen. Die Nicht-Tierärzte der IGFP arbeiten hier in der Regel mit dem Haustierarzt zusammen.

Gute oder schlechte Arbeit?

Da es aber leider bei Tierärzten, Pferdezahnärzten, Pferdedentalpraktikern und Dentisten auch viele Blender gibt, die nur eine gute Show aber keine gute Arbeit abliefern, ist es für den Pferdebesitzer sehr schwer zu entscheiden, wem er vertrauen soll.
Einige Indizien für eine sorgfältige Zahnbehandlung sollen hier aufgeführt werden:
Eine gute Zahnbehandlung dauert 40 bis 60 Minuten, in 15 Minuten kann nur eine oberflächliche und ungenügende Behandlung stattfinden.
Für eine gründliche und schonende Zahnbehandlung braucht man eine saubere (hygienische) und gute Ausrüstung, die mindestens aus einem Maulgatter (Speculum das auf den Schneidezähnen aufsetzt), einer Lampe (am besten Kopflampe) und mehreren scharfen und verschieden geformten Handraspeln besteht.
Der Maulöffner nach Schoupe, der wie ein Tauchsieder bzw. wie eine Metallspirale aussieht, ist für das Pferd gefährlich. Es besteht eine hohe Verletzungsgefahr für die Gaumenarterie (A. palatina) und Frakturgefahr (Bruchgefahr) der Backenzähne, wenn das Pferd darauf herumkaut. Und da die meisten Pferde darauf kauen werden, gehört dieser Maulkeil nicht in ein Pferdemaul!
Eine elektrische Schleifmaschine oder Fräse ist eine große Hilfe, reicht aber als einziges Werkzeug bei weitem nicht aus.
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Liest man das da oben, kommt man da nicht schwer ins Grübeln?


Da steht drin, woran man eventuell erkennen kann, dass ein Pferd Probleme mit den Zähnen hat.


Da steht, ab einem bestimmten Alter aufwärts nutzt eine Zahnbehandlung nichts mehr .. ab und zu nachsehen, ob z. B. lose Zähne gezogen werden müssen und dergleichen, wäre aber sinnvoll .. das kann ich nachvollziehen.

Und dann werden da Fütterungstipps gegeben, wie man alte Pferde am Leben erhalten kann, die nicht mehr in der Lage sind, genug Heu oder Gras zu fressen .. und dass man Raufutter nicht durch viel Kraftfutter ausgleichen sollte .. und dass bei den Müslisorten Senioren-Mischungen gut sind .. die füttern Jürgen und ich unseren Sernioren ja bereits.

Dauer der Kurse von vielen unterschiedlichen Anbietern:


Allenfalls ca. 2 Wochen, oft nur ein paar Tage .. Kosten tatsächlich dann mehrere Tausend Euro pro Kurs.

Dagegen lernen sogar Hufpfleger und Hufheilpraktiker richtig lange.

Fazit für mich:


Wir haben einen sehr lieben, netten und auch sozial denkenden Tierarzt, der uns noch nie Behandlungen empfohlen hat, die nicht nötig gewesen wären. Mit dem haben wir schon deshalb regelmäßig Kontakt, weil unsere Pferde ja entwurmt und geimpft werden. Und wenn er denn da ist, kann man den gut nach allem fragen, was vielleicht ein Problem wäre.

Und der hat auch einen Notdienst, falls Not am Pferd da sein sollte.

LG
Renate

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