Wir nutzten da noch ohne Streit gemeinsam die Wald- und auch die sogenannte Apfelweide
Noch waren Prima und Chiwa da mit dem neuen Haflinger-Wallach der neuen Einsteller neben uns und der Hafi-Stute der Stallbetreiber zusammen ... und wir konnten eine weitere Weide, die sogenannte Apfelweide mit nutzen, die vorher lange keiner genutzt hatte.
Auch das mit dem nur stundenweise grasen klappte gut.
Rechts Jürgen, als er die beiden Hafis auf die Apfelweide brachte. Jürgen kann ja gut mit Pferden umgehen, auch fremden.
Natürlich wünscht man sich in jedem Pensionsstall, dass dieser Ort sozusagen ein zweites Zuhause wird und man sich mit den Miteinstellern wie mit guten alten Freunden gut verträgt. Wir haben das immer wieder gehofft, in jedem Pensionsstall .. und in dieser Phase in Reuterkoppel halt auch noch.
Nach einer Weile kaufte sich die Stallbetreiberin ein zweites eigenes Pferd und ihre Haflinger-Stute war dann nicht mehr bei uns, sondern mit dem neuen Wallach zusammen.
Bei uns blieb der Hafi-Wallach der neuen Einsteller, wir verstanden uns super und freuten uns sogar darüber, dass die Mama dieses Mädchens sich auch ein Pferd kaufen wollte. Wo wir ein wenig Bedenken hatten war, dass sich zwei Pferde in einer Box vertragen würden, denn das hatten die beiden mit ihren Pferden vor. Eine 4. Box war da ja nicht.
Auch die geteilte Arbeit im Stall und auf der Weide war kein Problem .. alles sehr harmonisch zuerst.
Der Neue hieß Dante, kam irgendwann Ende Juli oder im August .. ich fand ihn echt niedlich und mochte ihn .. trotzdem würde sich durch ihn halt ein handfestes Problem ergeben oder gleich mehrere. Sein Frauchen würde mir später vorwerfen, ich hätte ihren Wallach nicht gemocht .. war Unsinn. Ich liebe Kaltis.
Anders als bei Aron, den Prima sofort lieb hatte, griff sie Dante an .. mag sein, dass es für Pferde einfach schwierig ist, zwei Männchen in der gleichen Herde zu haben, von Natur aus gehört das ja nicht so. Ich weiß es nicht. Prima konnte Dante zumindest nicht leiden. Vielleicht wollte sie auch nur Aron vor ihm verteidigen.
Damals besuchte uns auch mein Sohn Marius noch ab und zu, als einziges meiner Kinder.
Heute ist es seine jüngere Schwester, die uns zwar nicht besucht, aber immerhin ab und zu mit mir telefoniert und meine Grußkarten oder E-mails liest.
Warum sich das geändert hat bei Marius, ich habe keine Ahnung .. ich muss ja nicht alles verstehen. Ich bin eine alte Frau und sage mir, ich habe vielleicht nicht mehr lange zu leben und es lohnt sich nicht, sich sinnlos aufzuregen.
Es gab zwei Gründe, warum wir bald nach Dantes Einzug den Auslauf trennten, die Eigentümer von Dante und Aron die bequem zu nutzende Waldweide bekamen und Jütgen und ich uns mit der nicht so bequemen Apfelweide begnügen mussten.
Nein erfreut waren wir keines falls. Nach Dantes Einzug ging es Chiwa irgendwann schlechter, und das hatte vermutlich sogar zwei Gründe .. der schwere Kaltblüter wusste, wie man deckt und war zu schwer für unser Pony und die Familie nahm plötzlich nicht mehr ernst, dass es ja der Rehe-Auslauf war, wo sie ihre Pferde hintestellt hatten .. also eine Stundenkoppel, weil für stundenlanges Grasen für ein Rehepferd ungeeignet. Sie hatten die Tiere immer wieder nun ohne das zweite Rehepony der Stallbetreiber einfach ohne zu fragen und irgendeine Absprache mit uns stundenlang auf die Waldweide gelassen. Nach der Trennung erholte sich Chiwa schnell und wir begnügten uns zähneknirschend damit, nun die Apfelweide zu haben und wieder mal zu erleben, es wird einem in Pensionsställen was versprochen, was bei näherer Betrachtung keiner halten will .. da geht es immer nur ums Geldverdienen.
Als die beiden mit Aron und Dante noch im Spätherbst schon wieder gingen, war unsere Beziehung gar nicht mal schlecht. Die Frau hatte Eheprobleme, wir haben uns nett um sie gekümmert und so weiter, aber nun ja. Es ist immer leicht, nicht sich selbst, sondern den bösen anderen Einstellern die Schuld zu geben, wenn jemand wütend einen Pensionsstall verlässt.
Die zwei haben uns nämlich durchaus in Freundschaft erzählt, sie gehen deswegen, weil der schlammige Auslauf bei Regen eine Zumutung wäre und sie sich maßlos darüber geärgert hatten, dass man ihnen gesagt hatte, sie würden zu viel füttern und sollten ihren Pferden weniger zu fressen geben, also Geiz spielte eine große Rolle, als sie gingen, nämlich der Geiz unserer Stallbetreiber dort.
Bevor sie gingen, war alles zwischen uns in Ordnung, als sie weg waren, allerdings dann nicht mehr.
Bevor ich dann anfange zu erzählen, was im nächsten Teil passieren wird, wie das mit dem Nachfolger von Aron und Dante klappte, nur noch mal die Erzählung, warum Jürgen und ich beinahe explodiert sind, als wir in den Stall kamen und Dante und Aron gerade weg waren.
Das war nämlich so:
Es war ein regnerischer Tag und schon so gut wie dunkel, als wir kamen.
Offenbar war es schwer für die Familie gewesen, Dante und Aron bei Regen und Sturm zu verladen, aber irgendwie haben sie es dann wohl doch geschafft.
Als wir kamen, stand nicht nur das Tor zum Nebenauslauf sperrangelweit offen, sogar die untere Litze vom Zwischenzaun war aufgemacht worden. Unsere kleine Chiwa hätte drunterdurch laufen und auf die B 76 rennen können und wenn sie das getan hätte, wäre Prima garantiert durch den Zaun hinterher gerannt. Überhaupt hätten beide hinter den beiden Pferden her auf die Straße rennen können, weil keiner darüber nachgedacht hat, mal alles wieder ordentlich zuzumachen, als die beiden Pferde zum Abtransport auf dem Hänger waren.
Zusätzlich fehlte alles mögliche an Zubehör, auch was uns gehört hatte. Auch wenn das nur Wassereimer waren und andere billige Dinge, die man leicht neu kaufen und bezahlen kann. Wenn man in den Stall kommt und seine Pferde tränken möchte und nichts mehr wiederfindet, ist sowas einfach zusätzlich auch noch ärgerlich.
Als ich die Stallbetreiberin fragte und ihr erzählte, unsere Pferde hätten weglaufen können und dass wir sehr böse seien .. ach sie hatten aus dem Fenster geschaut, als die Pferde abgeholt worden waren .. ja es wäre wohl schwierig gewesen, sie zu verladen und so.
Wie toll ! .. Aber auf die Idee, mal zu helfen oder auch nur hinterher nachzusehen, ob bei unseren beiden alles in Ordnung ist, nee, da ist keiner drauf gekommen.
So .. das mal dazu.
Wenn ich sage, auch in diesem Pensionsstall war vieles nicht in Ordnung, dann habe ich dafür viel mehr als nur einen Grund.
Dennoch sage ich immer, das Futter war in Ordnung und zumindest Heu und Stroh kein Grund mehr, Angst haben zu müssen, dass sie an Schimmel im Futter oder Giftpflanzen darin eingehen und das war nach wie vor viel wert.
Und für die Lage des Stalls konnten die jungen Leute nichts .. und wir wussten ja, dass der direkt an der B 76 und nicht wirklich schön liegt.
Bis bald .. es geht noch weiter in Teil 28 unserer Pferdegeschichte .. mit dem Nachfolger von Aron und Dante, die ungefähr im Dezember 14 gingen und deren Nachfolger ungefähr im Januar 15 dann ankam.
LG
Renate
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