Samstag, 12. September 2020

Erinnerungsfotos aus Reuterkoppel nun ab Januar 2015

 Nach dem Weggang von Aron und Dante war Isi Saili neu dazugekommen


Das ist Saili, als er gerade Anfang Januar angekommen und noch von unseren beiden isoliert wurde.

Eigentlich heißt er Saelingur.

 

 

 

 



Als wir Saili am ersten Abend entdeckten, hatte er weder Futter in seiner Box noch Wasser und auch keine Einstreu.

Ich ging also rüber zu unserer Stallbetreiberin und fragte, ob das so richtig wäre oder ob wir das Tier vielleicht einstreuen, füttern und tränken sollten.

Ja sollten wir ruhig machen, sagte sie. Offensichtlich hatte Sailis Frauchen nicht begriffen, dass sie ihr Pferd in einen Selbstversorgerstall gestellt hatte und ging davon aus, er würde versorgt.



 Unsere damals beste Freundin, mit der wir später in der Feldmark über unsere Weidenachbarin dort solche Probleme bekommen sollten, war da noch viel bei uns. Chiwa war wieder reitbar und Jürgen und auch sie ritten zuweilen auf ihr. Mit Prima machten wir oft Bodenarbeit wie auch hier auf dem Fotos.

Wie man sieht, folgte sie wie ein Hund selbst ohne Führstick. Das tat sie nicht nur bei Jürgen, sondern auch bei mir.




Saili konnten wir sehr schnell an Prima und Chiwa gewöhnen. Alle drei vertrugen sich super.

Das Frauchen von Saili war mit dem Pferd damals nach einem Streit mit ihrem dann Ex Hals über Kopf von Fehmarn nach Kiel geflüchtet. Sie war nett, jobbte viel und hatte eigentlich keine Zeit für ein Pferd in einem Selbstversorgerstall. Wir fanden das nicht schlimm. Wir kümmerten uns einfach oft um Saili mit und hatten so unsere Ruhe. Wieder dachten wir, er würde bleiben .. was sich aber auch da später als Satz mit X herausstellen würde.



Es wurde Frühling und Chiwa, Prima und Saili waren dann auch oft stundenweise auf der Apfelweide.

Auch Saili neigte wie Chiwa zu Hufrehe und durfte nur stundenweise aufs Gras. Das passte also sehr gut zusammen.






Nun Leben ist Veränderung und so war das auch mit Sailis Frauchen.

Sie verliebte sich wieder, der neue Freund war sehr hilfsbereit, oft dann mit im Stall und schon kam der Plan auf, auch für ihn ein Pferd zu kaufen und wieder .. ich frage mich, wer nur diese Stallbetreiber reitet, jedes Mal Menschen so einen Unsinn zu erzählen, das ging gut ...kam die Idee ins Spiel, beide dann gemeinsam in die dritte Box zu stellen .. später wiederum, weil der neue Freund nicht arm war, einen eigenen Resthof zu kaufen.



Unsere Stallbetreiber in Reuterkoppel wiederum fingen da dann damit an, die Idee zu entwickeln, eine Reithalle zu bauen.

Ich vermute als Grund den Wegfall von Milchquoten. Damals sanken die Milchpreise dadurch eine Weile und es fehlte wohl an Einnahmen durch die Milch aus dem Kuhstall, das wieder reingeholt werden sollte.





Tja .. wie ging es weiter mit Saili?

Die neue Beziehung hat nicht gehalten und dann kriegte Saili auch noch im Juni trotz aller Vorsicht einen Hufrehe-Schub.

Binnen nur wenigen Tagen war sein Frauchen mit ihm weg .. sie hat mir noch geschrieben, wo sie nun sei, das wäre kein Selbstverstorgerstall.

Gar nicht viel später stand dann wieder Camilla mit einer nun wieder neuen Stute nebenan .. jetzt wieder getrennt von unseren.


Die neue Schimmelstute hieß Ala und sollte nun immer den ganzen Tag zusammen mit Camilla auf der Waldweide grasen, sich auch später schon wieder die Box teilen (auch das klappte später nicht .. ich verstehe nicht, dass man als Stallbetreiber mit Pferdeverstand sowas nicht begreift .. eine große Box ist nunmal kein Offenstall .. wurde aber immer so angeboten).

Na ja es war erstmal Sommer und für uns bedeutete das wieder, nur noch die Apfelweide nutzen zu können, die durch den Reithallenbau aber kleiner geworden war.


Weil dem alten Schmied sein Azubi weggelaufen war und der uns nur noch laufend versetzt hatte, hatten wir zwar einen neuen, aber nicht wirklich guten jungen Schmied, der die Hufe nicht gut bearbeitet hat .. inzwischen arbeitet er soweit ich weiß auch gar nicht mehr als Schmied, habe auch viele Klagen von anderen Leuten über ihn gehört.

Chiwa kriegte gottlob nacheinander auf beiden Vorderhufen ein Hufgeschwür und lahmte so einige Tage. Wir versuchten, dem jungen Mann zu erklären, worauf er achten sollte, bei beiden Pferden, denn Prima lahmte zwar nicht, aber ihre Hufe sahen genauso Scheiße aus.


Das blieb nicht das einzige Problem, das wir dann hatten.

Als ich im Frühling extra gefragt habe, ob wir uns besser nach einem anderen Stall umsehen sollten wegen des Reithallenbaus, hieß es nein für die "Rentnerpferde" würde sich im Preis nichts dadurch ändern. Wir würden die neue Reithalle ja nicht nutzen.

Nun ja .. war offenbar nur ein Hinhalten gewesen.


Klar sollten die Leute, die noch da waren, nicht voreilig wegrennen, die Einnahmen wurden ja auch gebraucht. Später dann, als es zum Umziehen wirklich schwierig wurde, weil der Winter vor der Tür stand und man durch den schlammigen Weinberg nicht weg kam und mit Prima ein Umzug auf dem Radweg an der B 76 runter unmöglich gewesen wäre bei ihrer nervösen Art, kam dann, klar würden auch wir eine Preiserhöhung bekommen.

Sowas ist so unfair .. aber so sind Pensionsställe.

Für uns begann nun also die Suche nach was anderem. Am liebsten hätten wir was selbst gepachtet, um endlich Ruhe vor immer wieder nur geld-orientierten Pensionsstallbetreibern zu haben.

Es geht dann hier bald weiter mit Fotos aus dem Teil 29 unserer Pferdegeschichte, erstmal noch von der letzten Zeit auch in Reuterkoppel, denn auch wenn klar war, wir müssen da weg, eben mal so weg gekonnt haben wir halt nicht. Das würde sogar recht schwierig werden. Warum erzähle ich Euch später.

LG

Renate



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