Unser Reno - Teil 5

Das traurige Ende ohne einen Rest von Hoffnung auf ein Wiedersehen

Tja ... ein bisschen gibt es noch über die Zeit mit Reno zu berichten. Von Mai bis September 2007 verbrachten Jürgen und ich eine sehr schöne Zeit. Wir waren sehr verliebt und hatten auch das Gefühl, dass das mit meiner Familie alles super laufen könnte.

Auch Reno haben wir sehr viel besucht, denn wir waren sehr oft bei Esther und den Pferden im Stall, so also auch bei Reno, den Jürgen auf dem Foto links an der Nase krault.

Es war ein schöner Sommer, wie waren glücklich, trafen uns sogar mit meinem Ex und seiner Freundin zum gemeinsamen Feiern und selbst die Beziehung zu meinem nun inzwischen auch wieder Ex-Schwiegersohn, der damals noch mein nur künftiger Schwiegersohn von Esther und weder mit ihr verheiratet noch wieder von ihr geschieden war, hatte eine Weile einen fast positiven Touch.

Ich war glücklich, endlich wieder viel Kontakt zu meinem Enkel Raphael und zu meiner Tochter Esther zu haben. Esther arbeitete wie links auch ab und zu mit Chiwa und schaffte es sogar in dieser Zeit, ein wenig auf Prima zu reiten, wenn auch sehr vorsichtig.

In Zoo in Hamburg wurde ein Elefantenbaby geboren und wir fuhren alle gemeinsam in den Zoo. Auch für meine Mama war das eine schöne Zeit, dass alles so harmonisch war.

Und Nixe und Reno konnte ich so auch wieder näher kommen.

Als ich im Juli Geburtstag hatte, schenkte meine Familie mir eine Reihe von Reitstunden für mich und Jürgen bei Esther.

Da links streichelt Kathrin, die damalige Freundin meines Ex Hansi den Reno .. das lange Ende ist Esther, meine Tochter, die halt nach ihrem Vater schlägt und aus jeder Dachrinne saufen könnte.

Die allererste Reitstunde war allerdings noch keine, in der Jürgen und ich auf Nixe und Reno reiten konnten, sondern eine mit nur mir auf der Nixe und Jürgen auf Max.

Es war 33 Jahre her, dass Jürgen auf einem Pferd gesessen hatte, noch auf der Insel Langeoog in seiner Internatszeit. Bei mir war es auch schon 4 Jahre her.

Tja .. schöne Erinnerungen. Es würde nicht viele so schöne Reitstunden mit Esther mehr geben.

Mein jüngster Sohn Marius .. hier links mit der Melone zusammen mit Esther vor Jürgen und Max beim Striegeln .. machte ein lustiges Video, wie ich beim Absteigen vom Pferd auf den Hintern falle ... und Jürgen stellte es unter dem Titel "Platsch" als erstes Video von uns ins Internet.

Ich hatte damals keine Ahnung, dass wir mit diesem Video den Auftakt zu unserem Familiendrama angelegt haben, das nie mehr gut wurde. Wir hatten einfach Spaß daran, lustige Videos bei Clipfish einzustellen. Mehr war das nicht.

Leider habe ich von Jürgens und meiner Reitstunde mit Nixe und Reno kaum Fotos .. aber ich werde Euch nachher noch welche zeigen .. von dieser allerersten Reitstunde, die so wunderschön war, haben wir viel mehr.

Jürgen schaffte schon beim ersten Versuch den Galopp auf dem kleinen Max und später auch genauso gut auf dem großen Reno. Meine Tochter hat ihn damals noch so gelobt.

Das rechts ist übrigens ein Foto von diesem ungelenken Abstieg von mir vom Pferd .. ich hab schon immer über mich selbst lachen können. Warum auch nicht?

Ich war nie sportlich, ich war auch nie eine begnadete Reiterin .. ich liebe einfach Pferde über alles. Dazu muss man nicht gut reiten können, das ist eine Herzensangelegenheit.

Und das sind nun die Fotos von dieser einen Reitstunde von Jürgen und mir auf Nixe und Reno.

Es sollte bald eine nächste folgen, aber dazwischen war noch viel zu tun auf dem Hof, denn Esther plante mit ihren Reitschülern und Einstellerinnen eine schöne Reitershow.

Und dann gab es noch jemand, von der ich nicht ahnte, dass sie in meiner Familie eine vollkommen andere Rolle spielte als ich es angenommen habe.

Ich habe mir früher lange den Kopf darüber zerbrochen, ob sie mir die Schuld an möglicherweise eigenen Problemen gab, die sie mit meinem Sohn hatte oder damit, dass sie sich in den Mann meiner Tochter verliebt hatte .. oder ob sie einfach nicht damit zurecht kam, dass ich ihr ihre von sich selbst vermutete Überlegenheit nicht abnahm . oder zumindest nicht bereit war, nun alles zu glauben, was sie mir weiß machen wollte wie z. B. die optimale Erziehung meines Hundes.

Ich bin schließlich kein unmündiges Kind, sondern ein erwachsener Mensch mit einer ausgepräften eigenen Meinung.

Jürgen machte Leiharbeit bei Randstad, als die Reitershow bei meiner Tochter stattfand.

Eine Freundin machte mit seinem Handy Videos davon, während ich am Getränkestand stand und mit half, dass alles gut ablaufen konnte.

Reno war bei der Show mit zwei ganz tollen Showbildern dabei.

Eins war ein Tango, bei dem Esther Filia ritt und seine heutige Eigentümerin Lisa den Reno, das andere eins mit ihm, Nixe, Hopi und noch einem der Einstellpferde zu der Musik von Fluch der Karibik, wo meine Tochter Esther als Captain Jack kostümiert war. Ich war so stolz an dem Tag, auch auf meinen kleinen Enkel Raphael, der ganz toll auf Max beim Voltigieren mitgemacht hatte.

Rechts dann also Reno bei den Proben zu diesem Tango.

Tja .. Erinnerungen .. gut, dass der Mensch ein Gedächtnis hat, das viele schöne Erlebnisse für immer abspeichern kann. Man kann die Zeit nicht zurück drehen, man kann sich nur an das, was einmal schön war, dann für immer erinnern.

Schon vorher hatte ich bemerkt, dass mein Ex und Esthers Lebensgefährte so feindseelig schauten .. an diesem Abend war mein Ex regelrecht abweisend.

Er hatte eine Pfändung wegen alter Schulden bekommen ... etwas, das abzusehen gewesen war .. und ich hatte vorrangige Unterhaltsansprüche an ihn, die ich auch gerichtlich durchzusetzen hatte, denn sonst hätte mir das Jobcenter keinen Cent gezahlt ... er verstand das nicht, obwohl Jürgen ihm erklärt hatte, wie einfach das zu handhaben sei.

Oben Marius, der mich am Kaffeestand vertrat, damit ich Raphael beim Voltigieren auf Max fotografieren konnte.

Er hatte sicherlich keine Ahnung, was über den von ihm gemanagten Privatserver lief, um mir eins überzubraten .. und warum .. davon schon ganz und gar nicht.

Es ist inzwischen auch egal .. es ging alles kaputt, alles, was so schön gewesen wäre, wenn es so hätte bleiben können.

Es war ein gefälschter Kommentar unter einem der Show-Videos, der Esther glauben machen sollte, Jürgen hätte vor, Reno, Nixe, Chiwa und Prima wieder von ihrem Hof wegzuholen.

So ein Unsinn .. aber so ein Unglück zugleich.

Ich werde hier nicht weiter erklären, was genau damals passiert ist .. ich kann nur sagen, es war schrecklich und wie sind dann mit Prima und Chiwa Hals über Kopf von Esthers Hof weg und haben ihr Nixe und Reno da gelassen.

Wir hätten die zwei auch gar nicht mitnehmen können .. wer soll denn das bezahlen in einem Pensionsstall, der gerade in Scheidung lebt und von seinem Mann keinen Unterhalt mehr kriegt?

 Später sahen wir Nixe, Reno und die anderen Pferde von Esther nur noch über den Zaun .. einmal wagte ich es kurz vor dem Tod meiner Mutter, sie einfach zu besuchen .. aber die gleiche Person, die uns schon vorher jahrelang verfolgt hat, kriegte auch das raus .. und ich begriff damals erstmalig, wer sie war .. ich wusste es jahrelang nicht.

Ich denke mir heute .. Gott sieht alles und sie wird ihre Strafe dafür auch bekommen. Nicht von mir, sondern von Gott .. dann wenn es an der Zeit ist dafür.

 Als meine Mutter in Sterben lag und ich Esther anrief, ganz schnell zu kommen, habe ich erfahren, dass sie Reno und Nixe und noch drei andere ihrer Schulpferde hatte verkaufen müssen. Sie wollte mir damals nicht sagen, an wen.

Ich weiß es aber inzwischen. Sie sind liebevolle Reitschülerinnen und Pferdefreunde von ihr gewesen, aber keine von ihnen hat so viel Mitleid mit mir, um mich wissen zu lassen, wie es Nixe und Reno geht.

Sollte ich sie dafür hassen?

Ich wünsche mir einfach, dass Nixe und Reno es bei den beiden gut haben.

Und ja ... auch wenn ich wirklich keine Hoffnung habe .. natürlich wünsche ich mir, dass ich alle beide noch einmal wiedersehen kann, bevor eins der Pferde stirbt oder aber ich selbst.

Irgendwann fand ich bei Facebook noch einmal ein neues Foto von Reno. Damals ging es ihm gut.

LG Renate