.. Was sagt der Tierschutz eigentlich zu sowas? ..
Ich fange hier mal damit an, wie ich persönlich früher mit meiner Familie begonnen habe, Pferde direkt hinterm Haus zu halten. Den Offenstall hinter dem Gruppenfoto mit unseren Pferden Nixe, Reno und Chiwa habe ich uns damals auch in ziemlich harter Kleinarbeit übers Bauamt Plön erkämpfen müssen, aber es schon durchbekommen.Das was wir jetzt haben, ist nicht ansatzweise so schön .. und so praktisch wie damals auch die Versorgung unserer Pferde natürlich nicht.
Wir hatten Nixe und Chiwa und davor noch Nixe und Lady, das Pferd der ersten Lebensgefährten unseres Manuel, das später gestorben ist, zu Anfang noch in Boxen in einem Schuppen neben unserem Wohnhaus stehen.
Eigentlich über die Unmöglichkeit, einen zuverlässigen Hufschmied zu finden und die Lektüre eines Buches von Hiltrud Straßer zum Thema Hufe in Bezug auf die Offenstallhaltung von Pferden kam ich dazu, diese in diesem Buch vorgeschlagenen Ideen nachzumachen .. und so baute mir mein Ex-Mann dann diese schöne Offenstallanlage direkt hinter dem Haus, wo später zu Nixe und Chiwa noch unser Knabstrupper Reno dazukam.
Ich muss sagen, auch wenn ich die Methoden der Hufbearbeitung an sich der Straßer-Hufheilpraktiker heute nicht gut finde ... dafür, dass Frau Dr. Straßer die Idee der Offenstallhaltung für Pferde so wunderbar publik gemacht hat, sollte man dieser Frau ein Denkmal setzen .. denn das hat sie gut gemacht und so dafür gesorgt, dass heute weniger Pferde als früher zu reiner Boxenhaltung verurteilt werden und zu wenig Bewegung bekommen.
Ich habe das Geld, um damals die Pferde anzuschaffen und auch die Stallanlage zu bauen und alles sonstige zu finanzieren, mal in einer Öko-Gärtnerei verdient, wo wir Teichpflanzen und Dachstauden gezüchtet haben und unsere Leute auch Gründächer und Teiche angelegt haben.
Das hat mir so gut gefallen und ich habe so auch die Kenntnisse erlangt, dass natürlich auf diesen Offenstall damals auch ein Gründach rauf gekommen ist. Hier ist meine ganze Familie gerade dabei, es anzulegen.
Unser Offenstall damals hatte auch einen schönen Heuboden ... was täte ich heute für so einen Luxus geben .. denn in der Preetzer Feldmark ist es nicht ansatzweise möglich, sowas Schönes für die Pferde zu bauen. Leider.
Damals waren die Grünen noch nicht so aktiv und kaum bekannt, wurden auch kaum gewählt. Was wäre das schön, wenn die heute auch endlich wieder von der Bildfläche verschwinden würden und Ruhe wäre mit tierquälerischem "Umweltschutz".
Sind unsere Haustiere nicht auch ein Stück Natur?
Früher haben wir unsere Pferde übrigens auch nicht permanent, sondern in etlichen kleinen Portionen gefüttert. Reno, Chiwa und Nixe haben brav aus einer Badewanne gemeinsam gefressen .. sogar Müsli .. und Heu halt auch.
Eine Badewanne hätten wir übrigens in der Feldmark sogar rumstehen .. wobei ich unsere Naturmulden besser finde und der Jürgen auch.
Oben sieht man gut, wie nah unser Wohnhaus an der Stallanlage dran war.
Ich habe die Pferde, die da jederzeit in den Stall gehen konnten, jedenfalls von unserer Hauptweidefläche aus ... wir hatten noch zwei Sommerweiden, die keinen direkten Zugang zum Offenstall hatten ...aus meinem Wohnzimmerfenster gut beobachten können. Pferde sind nur manchmal im Stall .. die laufen freiwilig im Regen rum, schlafen auch manchmal freiwillig im Schnee und suchen den Stall eher bei Sonne als bei Regen auf.
Ich weiß das genau, denn ich habe 9 Jahre lang Pferde in Depenau hinterm Haus gehalten, war viel zu Hause, weil ich unsere Familie versorgt habe und habe das genau beobachten können .. jahrelang.
Ich habe jede Menge Erfahrung mit Pferdehaltung im Offenstall hinter dem Haus.
Wenn in Depenau die Gefahr bestand, dass die Pferde um die Heuwanne rum alles zu Brei zertrampeln und so vor dem Offenstall ein Sumpf entstanden wäre, haben wir übrigens auch dort Heu draußen auf dem Boden gefüttert .. und nie !!!! direkt im Offenstall. Man macht sonst aus dem Stall ein Pferdeklo .. und das will doch keiner. Die Tiere sollen den doch zum Schlafen und Schutz suchen nutzen können.
Da da oben ist übrigens Heu von dem gleichen Bauern, von dem wir auch heute wieder welches kaufen .. denn es gibt ihn noch und er hat das beste Heu in der ganzen Umgebung. Das war schon damals so. Dafür bezahle ich auch gern etwas mehr.
Ich komme auf das Thema, weil wir oft beobachen, dass es auch heute noch Pferdehalter gibt, die ihre Pferde über Winter so gut wie gar nicht aus den Boxen rauslassen.
Man sieht diese Tiere nur draußen, wenn wie mal ausgemistet werden .. ganz kurz .. nichtmal täglich gearbeitet wird mit diesen Pferden .. die stehen sich im Stall einfach die Beine in den Bauch.
Von einer Freundin weiß ich aus leidvollem Miterleben dieses Dramas, dass ihr Pferd in einem anderen Stall, wo Pferde auch so gehalten wurden, elend an einer durch Bewegungsmangel verursachten Kolik gestorben ist ... der rettende Stallwechsel kam zu spät, die Stute starb kurz vor dem Umzugstermin und der Tierarzt hat eindeutig festgestellt, der Grund war Bewegungsmangel durch die dort praktizierte Haltungsform der reinen Boxenhaltung ohne Winterauslauf.
Links was ja so Praktisches ... Wasser direkt aus der Wohnung mit Gießkanne in die Pferdetränke ..man kann leider nicht alles haben.
Oben das ist das letzte der Fotos von früher aus Depenau mit Reno, Chiwa und Nixe vor unserem damaligen Offenstall.
Rechts und unten dann Jürgen und ich an einem scheußlichen Regentag klatschnass nach dem Heutransport an diesem Tag, der ja auch manchmal bei Gruselwetter sein muss, schutzsuchend unter dem Pferde-Unterstand, den wir heute haben, aber noch im Frühling durch was Gartenbauliches drumrum verbessern werden.
Ich möchte hier zum Nachlesen nochmal die Leitlinien zur artgerechten Pferdehaltung von der Bundesregierung verlinken.
Das ist der Link dahin.
http://www.ponyhannover.de/dokumente/HaltungPferde.pdf
Das sind nur Leitlinien, kein regelrechtes Gesetz.
Trotz großer Probleme, weil sich diese Leitlinien mit dem deutschen Baurecht wirklich unglaublich beißen und das Baurecht dem überhaupt keine Rechnung trägt in Sachen Tierschutzgedanken .. haben Jürgen und ich unser Bestes getan, um diese Ideen bei unseren Pferden auch auf der neuen Pachtweide in der Preetzer Feldmark so gut wie möglich umzusetzen.
Wir haben keinen Heuboden bauen können .. nur ein kleines Heulager, aber dafür ist der Bauer, wo wir das Heu kaufen können, nicht weit weg und auch das Holen von eher kleinen Mengen deshalb eigentlich nicht so dramatisch. Fahren wir halt öfter, was bei der kurzen Strecke nicht so schlimm ist.
Ich möchte aber mal wissen, ob man sich eigentlich strafbar machen kann, wenn man seinen Pferden keinen oder so wie keinen Auslauf im Winter gönnt .. oder womöglich im Sommer auch noch ???
https://plewa-schliecker.de/news/17/1/0/pferdehaltung-ohne-freien-auslauf-strafbar
In dem Text, den ich oben verlinkt habe, beschäftigt sich ein Rechtsanwalt gründlich mit diesem Thema, dass es einen Unterschied darstellt, ob Amtstierärzte Empfehlungen geben oder aber, ob man sich strafbar macht, wenn man seinen Pferden keinen Auslauf gönnt.
Das Amtsgericht Starnberg hat jemand strafrechtlich verurteilt, weil er Pferde ohne die Möglichkeit der Bewegung gehalten hat, aber das Urteil ist noch nicht rechtskräfig, steht da .. ich vermute, da hat da der oder die Beklagte Berufung gegen eingelegt und es geht also vor einem höheren Gericht dann damit weiter.
Es ist aber so, dass die Veterenärämter schon die Leitlinien zur Pferdehaltung heranziehen, wenn sie irgendwo was überprüfen.
Danach müssen wir .. weil uns schon wieder einer angezeigt hat, haben eine Ahnung, wer das sein könnte .. Näheres steht im Armutsblog .. nicht für Permanentfütterung der Pferde sorgen, sondern dürfen sie durchaus ganz normal portionsweise füttern wie wir das auch machen und es auch gut klappt, weil unsere Reitbeteiligung Maike ja auch dabei mithilft, genauso bei Frost beim Wasser.
Nach diesen Leitlinien darf man Pferde auf einer Ganzjahresweide sogar ohne Stall halten, wenn genug natürlicher Schutz da ist ... und genau das werden wir zusätzlich zu den schon stehenden beiden Unterständen durch die im Frühling geplante gartenbauliche Zusatzsache dann realisieren ... wir verstoßen dann gegen rein gar nichts, wenn man diese Leitlinien zur artgerechten Pferdehaltung zugrunde legt. Das ist super.
Und strafbar machen wir uns keinesfalls.
Dieser Anwalt sagt, auch ohne Winterauslauf macht man sich trotz der Leitlinien für Pferdehaltung nicht strafbar, wenn die Pferde sonst genug Bewegung haben .. wie das z. B. oft in Reitschulen der Fall ist, wo die Tiere täglich was tun müssen, aber sonst nicht immer auf die Weide, sondern dann wieder in die Box kommen.
Es käme nämlich darauf an, ob sie dadurch krank würden oder nicht .. nur dann macht man sich strafbar.
Also Fazit dieses Anwalts ist:
Wer sich nicht in allen Punkten an diese Leitlinien für Pferdehaltung hält .. selbst dann, wenn die Pferde überhaupt keinen Auslauf zur Verfügung gestellt bekommen im Winter ... wenn es den Tieren dabei gut geht und sie nicht leider, macht man sich nicht zwangsläufig strafbar.
Wie es den Pferden gehen mag, wo wir zuweilen vorbei kommen, die so gut wie nie raus kommen ... aber wo man auch nicht sieht, dass jemand nun täglich mit ihnen arbeiten würde, weil das keine Schulpferde sind, die viel tun müssen .. das sieht man ja eigentlich nicht dort.
Aber strafbar würde sich auch diese Person nur dann machen, wenn die Tiere nachweislich leiden und krank werden.
Danach machen wir uns schon gar nicht strafbar .. egal wer schon wieder hinter uns rumsticheln mag .. unsere Pferde haben genug Bewegung ... sie haben Schutz auf ihrer Ganzjahresweide .. wir lassen sie nicht hungern oder dursten und sie sind kerngesund .. nur halt schon älter ...in meinen Augen machen wir uns nicht nur nicht strafbar .. wir haben die Leitlinien zur artgerechten Pferdehaltung so schlecht gar nicht umgesetzt und das wird noch viel besser, wenn der Rest auch noch fertig ist.
LG
Renate
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen