Wie sich Thunder in den ersten fünf Monaten eingelebt hat
Den 1. Teil über unseren Thunder habe ich ja schon kurz nach seiner Ankunft bei uns am 15. Juli 2017 geschrieben.
Inzwischen ist Thunder nun schon fast 5 Monate bei uns und hat sich vollkommen eingelebt.
Wir haben ihn inzwischen natürlich auch viel besser kennengelernt. Das erste Foto links stammt vom 19. Juli 17.
Als wir den Tierseuchenfonds wegen Thunder gefragt haben, wurde uns gesagt, wir müssen ihn nicht nachmelden, sondern können einfach bei der nächsten Umfrage dann eintragen, dass unsere Pferde dann zu dritt sind.
Am 20. Juli 17 ist Jürgen dann zum ersten Mal auf Thunder geritten. Ich hatte Bammel, ob das alles gut geht, aber es war kein Problem. Auch wenn Thunder weder die gebisslose Zäumung kannte noch Jürgen wirklich verstand, es klappte super mit dem ersten Ritt.
Wir haben natürlich keine Ahnung, in welchem Reitstil Thunder früher mal geritten wurde, aber dass er es nicht kennt, mit dem Bitless Bridle geritten zu werden, war offensichtlich.
Genauso war offensichtlich, dass er sehr am Überlegen war, was Jürgen mit seinen Hilfen meint, aber genauso zu merken, wie aufmerksam und lernwillig dieses Pferd ist und dass er sich sehr große Mühe gegeben hat zu verstehen, was Jürgen von ihm will. Das sah man an seinem Gesichtsausdruck, den Ohren und überhaupt, wenn man den zwei zugeschaut hat.
Über die Trittleiter, die rechts auf dem Foto mit drauf ist, steigt Jürgen übrigens immer auf Thunder auf.
Ich hatte bei diesem ersten Ritt wirklich Angst, ob das auch gut gehen würde, weil ich Thunder ja nur am Zaumzeug gehalten habe, als Jürgen auf seinen Rücken geklettert ist von dieser doch wackeligen Leiter aus. Aber auch das macht Thunder sehr gut. Wenn ich ihn halte, während Jürgen auf seinen Rücken klettert, steht er ganz lieb still. Er ist ein ungewöhnlich braves Pferd.
Dieser erste Ritt auf Thunder dauerte wie übrigens alle anderen bisher nicht lange, vielleicht ein Viertelstündchen.
Thunder ist ja nicht mehr jung, auch nicht kerngesund und nicht mehr stark belastbar. Jürgen genügt das aber und er hat seine Freude daran, ab und zu mal auf Thunder zu reiten.
Als nächstes werde ich nun mal im Rundumschlag alles zu Thunders Gesundheitszustand erzählen, den wir inzwischen auch besser kennengelernt haben und einschätzen können.
Während ich das mache, zeige ich Euch einfach Fotos von der folgenden Zeit im Sommer.
Gekauft haben wir Thunder ja unter anderem unter den Angaben, dass er im Trab immer etwas tun würde, das sein Ex-Frauchen Tickern nannte, das heißt, er lief nicht taktrein.
Ich glaube, der Grund dafür war, dass er am linken Vorderhuf dabei war, ein Hufgeschwür auszubrüten, das dann bei uns auch bald rauskam. Seitdem ist uns das mit dem Tickern noch nicht wieder aufgefallen. Dass er wegen dem Hufgeschwür wirklich stark lahmte, dauerte nur einen Tag, war nur an dem Tag so, bevor es am kommenden Tag aufbrach.
Den Unterstand braucht besonders Thunder im Sommer bei viel strahlendem Sonnenschein eher als Chiwa und Prima. Sie haben die Ecke nämlich im Sommer viel mehr genutzt als jetzt im regnerischen November, wo ich glaube, dass sie oft tagelang gar nicht in diese Ecke gehen. Bei Thunder kann das auch daran liegen, dass er leicht einen Sonnenbrand auf der Nase kriegt, wo er helle Haut hat, die zu viel Sonne nicht verträgt. Das kennen wir auch von Reno, der ja auch ein genauso empfindlichen sogenanntes Krötenmaul hatte. Ein wenig hilft bei sowas Sonnencreme, aber auch nur bedingt.
Warum Thunder so einen Senkrücken hatte, als er bei uns ankam, das wissen wir inzwischen auch so in etwa.
Uns fiel nach einer Weile nämlich auf, dass er im Prinzip auf beiden Seiten, aber schlimmer als links auf der rechten Seite so richtig tiefe Löcher in der Muskulatur des Trapezmuskels hat. Besonders tief ist die Delle unter diesem kleinen Fleck rechts neben dem Widerrist, den Ihr oben auf dem Foto gut sehen könnt.
Im August haben wir den Round Pen, den wir längere Zeit zum Regenerieren umeingezäunt hatten ruhen lassen, wieder aufgestellt.
Aber während ich die Bilder davon und auch von der dann ersten Round-Pen-Arbeit mit Thunder und auch nach längerer Pause Chiwa und Prima zeige, erzähle ich mal weiter, warum es zu Schäden im Trapezmuskel bei einem Pferd kommen kann und was das bedeutet.
Wenn ein Sattel oder auch Fahrgeschirr nicht richtig sitzt, kann das sehr auf die Muskulatur drücken. Das passiert meistens im Bereich des Trapezmuskels. Dieser Muskel sitzt genau da, wo Thunder diese tiefen Dellen hat, nämlich links und rechts schräg hinter dem Widerrist.
Wir gehen davon aus, dass Thunder früher mal einen fürchterlich schlecht sitzenden Sattel oder so ein Fahrgeschirr gehabt haben muss .. starke Schmerzen auch . und das so schlimm war, dass dabei der Trapezmuskel schwer geschädigt worden ist.
Ob so ein Trapezmuskel nochmal wieder vollständig ausheilt, kommt drauf an. Das kann sein, muss aber nicht. Wenn die Muskulatur zu stark zerstört ist, dann regeneriert sich der Muskel nicht wieder wirklich. Auch das führt dann dazu, dass so ein Pferd, weil es so am besten auch gar nicht mehr gesattelt werden sollte, natürlich nicht mehr so fit wird, dass man darauf lange Ausritte mit Sattel machen könnte.
Nun hat das Jürgen mit Thunder ja auch gar nicht vor.
Wir haben zwar einen gebrauchten Sattel von Anke geschenkt bekommen, Thunder auch auch einen sehr schmalen Rücken und der Sattel von Chiwa könnte vielleicht auch passen und auch Andrea aus Bayern hat noch einen im Keller, den sie nicht braucht und hochschicken würde .. nur denken wir, am besten kriegt Thunder mal ein ganz weiches einfaches Reitkissen, nicht mehr .. damit Jürgens Hosen beim Reiten nicht immer so dreckig werden .. so ein Ding kann nicht drücken und den Trapezmuskel noch mehr schädigen . .jeder Sattel ja . und das muss bei ihm mit diesen Vorschäden ja nicht sein.
Im Round Pen, egal ob es nun Führarbeit oder freie Bodenarbeit ist, gibt sich Thunder übrigens genauso viel Mühe wie beim Reiten. Er ist generell ein ganz lieber Kerl und immer sehr bemüht, alles richtig zu machen. Wenn er was falsch macht, dann nur, weil er nicht versteht, was man von ihm will.
Während ich hier noch mehr Fotos aus dem Round Pen und andere zeige, komme ich nun zu einem weiteren gesundheitlichen Problem von Thunder, was aber auch gut zu handeln ist.
Das sind nämlich seine Zähne.
Ich habe ja schon früher öfter erzählt, dass uns vor allen Dingen aufgrund eines einzelnen vorher total verbogenen Zahns, der plötzlich wieder normal aussah, aufgefallen ist, wie schädlich es für Pferde ist, aus engmaschigen Heunetzen zu fressen. Das geht auf die Zähne, den Rücken und sogar auf die Hufe, kann auch Magengeschwüre und mehr hervorrufen und man sollte es vermeiden, wenn sich das irgendwie machen lässt.
Thunder hat anfänglich, als er bei uns einzog, beim Weide ständig Grasrollen auf der Weide hinterlassen. Das machte uns schon ein paar Sorgen.
Wir hatten, als wir ihn gekauft haben, die Info bekommen, seine Zähne wäre gerade gemacht worden.
Davon merkt man bei ihm ehrlich gesagt nichts .. sein Überbiss ist echt extrem. Wir vermuten, dass er viel länger als Chiwa und Prima mit Heunetzfütterung konfrontiert wurde.
Wir haben bei Chiwa und Prima erlebt, dass sich mit der Zeit die Probleme mit ihren Zähnen, dem Rücken und auch den Hufen von alleine durch die Haltung auf der großen Dauerweide und normaler Heufütterung im Winter ohne engmaschige Heunetze alle normalisiert haben.
Wir hoffen, das wird auch bei Thunder passieren, der noch einen recht heftigen Überbiss hat. Aber auch bei ihm ist vieles schon besser geworden.
Ich habe viel Zeit damit zugebracht zuzuschauen, wie Thunder Müsli, Möhren und anderes Obst und Gemüse, Gras, aber auch inzwischen Heu und Heulage frisst.
Beim Müsli braucht er immer etwas länger als Prima, das tut Chiwa aber auch, aber kann es noch gut essen.
Beim Gras fällt manchmal an der Seite ein Teil wieder raus, aber das ist wenig . man findet es halt auf der Weide, aber er ist nicht in Gefahr, dabei nun zu verhungern.
Die Pferdeäppel sehen bei allen drei Pferden gut und fest aus, auch die von Thunder, auch jetzt nach der zum Winter beginnenden Zufütterung mit Heu und weil nur Heu dieses Jahr schwer zu kriegen war, auch einem Heu-Heulage-Mix.
Das war auch schon vorher beim Grasen bei Thunder so.
Heu und Heulage futtert Thunder eigentlich sogar rückstandslos .. dabei fallen keine Rollen mehr aus dem Maul.
Ob er inzwischen so weit ist, dass es auch beim Gras schon so ist, ich bin unsicher.
Auf jeden Fall bin ich nun beruhigt. Trotz Überbiss sind wir noch lange nicht in dem Stadium bei ihm, dass er schon eingeweichte Heucobs bräuchte, um satt zu werden.
Ob dieser Überbiss noch wieder zurückgeht, wird die Zeit zeigen.
Wenn das passieren sollte, dauert das sowieso mindestens ein paar Monate.
Bei Thunders Rücken finden wir beide, der ist schon gerader geworden.
Auch das hat bei Chiwa und Prima nach der Heunetzfütterung und Umstellung ohne etliche Monate gedauert. Und solange ist Thunder ja noch gar nicht bei uns.
Das nächste, was wir bei Thunder entdeckten, aber was auch nicht weiter schlimm war und inzwischen okay, das war sein Fell.
Er hatte nämlich so komische Knötchen auf dem Rücken, überall auch abgebrochene Haare und so, was wir so noch nie vorher bei einem Pferd gesehen haben.
Ob sowas von zu viel Eindecken kommen kann oder durch übertriebenes Striegeln entsteht, keine Ahnung.
Inzwischen haben wir Ende November und wir sind mit dem Fell von Thunder sehr zufrieden.
Es ist genauso schön plüschig und dicht geworden wie das von Chiwa und Prima.
Auch seine Mähne und der Schweif, die beide sehr kurz geschnitten waren, sind inzwischen schon schön nachgewachsen und werden bald gut aussehen ... oder eben so, wie Jürgen und ich finden, dass Mähne und Schweif von einem Pferd gut aussehen .. das ist ja auch Geschmackssache.
Bei Thunder Hufe bearbeiten ist nicht ganz einfach .. da neigt er zum sehr Zappeln .. aber auch das kriegt Jürgen allmählich in den Griff.
Wer weiß, was man schon mit seinen Füßen gemacht haben mag.
Generell ist das Hufhorn bei ihm okay und außer dem kleinen Hufgeschwür zu Anfang neigt er nicht zu Hufproblemen.
Es ist schon spät geworden, während ich das hier zusammenfasse. Ich gehe jetzt schlafen und werde morgen mit den Beiträgen ab dem 25. August 17 an dieser Stelle weitermachen. Bis dann.
Mit Thunders Gesundheitszustand und der Beschreibung, wie wir damit umgehen, bin ich jetzt fertig.
Über sein Wesen habt Ihr jetzt auch schon viel erfahren. Ich mache deshalb ab jetzt mal einfach damit weiter zu erzählen, wie unser Zusammenleben mit ihm bis heute weiterging.
Wir hatten das ganze Jahr 2017 sowas wie Aprilwetter, nämlich einen eigentlich guten Mix aus viel Sonne, aber auch viel Regen.
Man konnte unter diesem Aspekt den Sommer genießen. Für das Gras und die Kräuter auf unserer Weide war dieser Wetter-Mix sogar ideal. Es ist alles super gewachsen und das ist ja auch für die Pferde und ihre Gesundheit gut.
Die Herde ist immer mehr zusammengewachsen und Thunder gehört jetzt auf jeden Fall dazu.
Irgendwann ist Thunder dann auch von der Rangfolge her auf den 2. Platz nach Prima aufgerückt, was zu erwarten war.
Chiwa legt zwar immer viel Wert darauf, die beste Freundin der Leitstute zu sein, aber keinen, in der Rangfolge weit vorn zu stehen. Ihre einflussreiche Freundin passt dann ja schon auf sie auf. Auf diese Weise vertragen sich die drei auch wunderbar und keiner kommt zu kurz oder muss abseits stehen. Man merkt das mit der Rangfolge eigentlich nur beim Füttern.
Ende August haben wir dann die Weide auch unterteilt und die Pferde wegen der Gefahr durch nun runterfallende Eicheln und Bucheckern auf den unteren Weideabschnitt gebracht, wo nur Birken und Lärchen sowie Brombeeren im Knick wachsen.
Da waren sie sicherer. Sie durften nur stundenweise mit uns ab und zu auch auf den oberen Weideabschnitt, wenn wir dabei waren. In der Zeit konnten sie nicht zu viele Eicheln und Bucheckern fressen und haben das eigentlich auch nicht getan, weil oben schon bald das bessere Gras gewachsen ist, das dann viel interessanter war als Eicheln zu sammeln. Das wäre bei einer 24-Stunden-Beweidung oben aber anders und sonst sehr gefährlich gewesen.
Thunder, von dem wir vermuten, dass er bisher wohl immer oder lange ein reines Stallpferd war, hat in dieser Zeit erst richtig gelernt, was es heißt mit seiner Herde draußen auf einer großen Weidefläche zu leben.
Zum Ausruhen suchten sich die drei eine Ecke unter den Birken unten aus .. siehe unten.
Und so wurde es dann auch bald September.
Auch in diesem Monat blieben die Pferde in der Zeit, in der wir nicht bei ihnen waren, grundsätzlich zu ihrer eigenen Sicherheit auf dem unteren Weideabschnitt.
Es war auch im September schönes Wetter und wir nutzten den Round Pen deshalb öfter mal, um mit den Pferden was zu tun, bei Thunder auch sowohl für Bodenarbeit als auch zum Reiten.
Mit zunehmender Übung klappte die Verständigung zwischen Jürgen und Thunder auch immer besser, es machte sich auch bemerkbar, dass dieses Hufgeschwür nun raus war und er tickerte nicht mehr und konnten Jürgen und Thunder dann auch schonmal kleine Strecken Trab und Galopp reiten ... natürlich nie so viel, dass es Thunder nun überlasten würde, denn mit 22 ist er ja kein Jungpferd mehr.
Nicht nur Thunder, sondern auch Chiwa bewegten sich übrigens beide inzwischen vollkommen flüssig und auch sehr locker im Rücken, den man gut mitschwingen sehen konnte.
Die Nächte wurden kühler, die Tage waren auch nicht mehr so heiß, sondern nur noch angenehm schön, so dass wir auch bei den Pferden im September schon die ersten Ansätze von Winterfell sehen konnten.
Das klappte auch bei Thunder gut, der ja 2017/2018 vermutlich so wie wir das einschätzen seinen ersten Offenstall-Winter erleben wird.
Mitte September erlebte Thunder gemeinsam mit Chiwa und Prima den ersten Orkan bei uns, nämlich den Orkan Sebastian, der auch unseren Unterstand beschädigte.
Aber an der Nordsee, wo er ja herkommt, war es viel schlimmer, hat mir sein Ex-Frauli erzählt.
Generell waren die drei immer noch auf dem unteren Weideabschnitt, aber freuten sich immer auf ihre tägliche Knabbertour auf dem oberen Weideabschnitt, denn da war das Gras inzwischen ganz toll nachgewachsen und natürlich sehr lecker.
Mal abgesehen von diesem einen Spätsommersturm war es auch am Herbstanfang immer noch herrlich warm und sonnig, was sicher auch Thunder, Chiwa und Prima genossen haben.
Viel tun mussten die Pferde in der Zeit, als sie meistens unten waren, nicht, weil sie sich immer so aufs Grasen oben freuten und wir sie nicht dabei stören wollten.
Wir haben deshalb in diesen Wochen meistens nur unsere Arbeit bei ihnen erledigt und ihnen das Weide im hohen zarten Gras gegönnt.
Und so wurde es dann auch bald Oktober.
Ich mache erstmal wieder eine kleine Pause und werde mich ein wenig ausruhen.
Es geht bald weiter mit den Dingen, die wir mit Thunder und seinen beiden Freundinnen dann im Oktober erlebt haben.
Anfang Oktober ging es dann los mit Einkaufen für die Erweiterung von unserer Schutzecke, denn jetzt, wo Thunder auch da ist, brauchen die Pferde im Winter ja mehr Platz im Bereich der Unterstände, falls es wirklich mal so schlechtes Wetter gibt, dass sie wirklich Schutz brauchen.
Auch wenn echte Offenstallpferde oft gar nicht in die Unterstände gehen, es gibt halt schon Phasen wie Starkregen, Hagel und dergleichen, wo sie dann doch wissen, wo sie geschützt stehen können.
Jürgen fährt ja nicht sehr oft mit dem Auto auf unsere Wiese, aber wenn er das tut, weil es was Schwerer zum Abladen gibt, dann finden die Pferde das immer total aufregend.
Das sieht man auch auf dem Fotos hier von Anfang Oktober.
Im Oktober wurde dann der nächste Sturm angesagt, Name Xavier, und wir hofften, es wird nicht zu krass. Auch bei uns könnten ja mal Bäume oder auch nur dicke Äste in die Zäune fallen oder gar auf die Schutzecke und wirklich was Schlimmes passieren.
Schon am Tag vorher kamen zum Teil heftige Regenschauer runter ... hier haben wir erstmal Schutz in den Pferdeunterständen gesucht.
Die Pferde hat das übrigens nicht die Bohne interessiert. Die haben alle drei .. auch Thunder .. in aller Seelenruhe draußen weitergegrast.
Die schon in Depenau beobachtet, bei Sonne und Hitzen gehen sie viel öfter rein .. bei Regen stört das Pferde meistens gar nicht, wenn der nicht zu heftig ausfällt. Die haben ja Fell.
Wie viel Wasser da runter gekommen war, sieht man an dem Foto links, was ich in der Stadt vor der Post aufgenommen habe.
Aber wirklich angerichtet hat auch Xavier bei uns nichts.
Da ich mich dann immer mit Thunders Ex-Frauli austausche, die ja direkt hinterm Deich an der Nordsee lebt, weiß ich, drüben ist das immer viel schlimmer als bei uns auf der Ostsee-Seite.
Unten auf der Weide standen einige Pfützen, die sich aber auch schnell wieder verzogen haben, die Pferde sahen klar ziemlich dreckig aus, aber mehr war bei uns nicht los .. es ist auch da alles gut gegangen.
Ich glaube, man sieht auf den Bildern auch recht gut, dass jetzt im Oktober die Pferde schon ein eher plüschiges Fell bekommen hatten .. auch Thunder.
Das Wetter war auch im Oktober ähnlich wie schon den ganzen Sommer .. mal strahlender Sonnenschein, dann auch zwischendurch mal heftiger Regen. Gott sei Dank liegt unser Weideland hoch und das Wasser tut uns im allgemeinen nichts, sondern läuft runter in das Tal unter uns oder in den Teich auf unserer Weide, der auch eine sehr nützliche Sache ist.
Das da links ist dieser Teich, der so sinnvoll hilft, unser Weideland trockenzuhalten.
Und unten sieht man Jürgen, der dann auch angefangen hatte zu bauen.
Die Pferde haben deshalb die Tage an Bodenarbeit und dergleichen nicht viel machen müssen ... Unterstand bauen ging vor.
Und dann haben wir uns beide am gleichen Tag auch noch den Ischiasnerv eingeklemmt, Jürgen beim Stallbau .. und ich beim Abäppeln, weil ich mit der Schubkarre in ein Loch getreten war.
Na ja .. auch sowas geht wieder weg, hat uns aber ein wenig ausgebremst in der Zeit.
Irgendwann in der Zeit fanden wir auf unserer Weide auch einen riesengroßen Zahn und haben uns gefragt, ob der einem von unseren Pferden ausgefallen sein könnte oder da vielleicht schon länger rumgelegen hat. Es sah nach einem Backenzahn aus.
Na ja .. so weit hinten rein ins Maul kann man keinem der Pferde eben mal so schauen ... fressen tun sie alle ganz normal, und das Alter, wo mal einem ein Zahn ausfallen könnte, haben sie wiederum alle drei.
Wir hatten schon länger das Gefühl, dass da häufiger mal Kinder oder so übern Zaun in die Schleuse klettern und die Pferde füttern, aber sicher waren wir nicht.
Am 11. Oktober dann hatten die Pferde den Zaun um die Schleuse rum und noch etliches an Zaun in der Nähe eingerissen .. und es lagen noch massenhaft Eicheln oben rum. Das war nicht so gut.
Es half also nichts. Wir haben spontan trotz Ischias und Dauerregen den Zwischenzaun weggenommen, damit die Pferde sicherer stehen und dann in einem stundenlangen Dauereinsatz erstmal alle Eicheln eingeharkt, die oben noch rumlagen, damit sie sich die nicht einfressen und davon krank werden können.
Sowas ist "herrlich" mit nem eingeklemmten Ischiasnerv .. aber wer Pferde hat, muss sowas abkönnen. Die Tiere gehen nunmal vor.
Auch wenn das so nun nicht geplant war und die Pferde eigentlich noch hätten etwas länger unten bleiben sollen, es ging alles gut. Wir haben genug von den Eicheln und Bucheckern erwischt und die paar, die wir vielleicht übersehen haben sollten, haben keinem von ihnen geschadet.
Und unser Bau ging auch langsam weiter voran.
Die Pferde schauten zu, was Jürgen da macht .. und ich glaube, es hat keins gestört, dass sie nun in diesen Wochen nichts tun mussten, sondern einfach nur, wenn Herrchen und Frauchen da waren, ihr Müsli und ihre Leckerlis und ansonsten das Weidegras genießen konnten.
Na ja .. und das Winterfell wurde auch laufend dicker .. das ist ja wichtig.
Irgendwann kam übrigens auch mal Thunders Frauli einen Tag zu Besuch, um ihren Schatz persönlich anzuschauen.
Am 22.10.17 haben wir den drei dann noch ein kleines Zusatzstück Weide dazu gegeben, das trocken liegt und nur das zu sumpfige Teil daneben abgegrenzt.
Die drei Rasenmäher waren begeistert und hatten es schon am nächsten Tag so gut wie kurz gemäht.
Auch Thunder weiß inzwischen genauso wie die anderen, wenn Jürgen mit den Steckpfählen und der Zaunlitze hantiert, gibt es eine neue Weidefläche.
Da die Pferde die Weidefläche unten jetzt so gut wie vollständig ignorierten, sondern alle oben am Grasen waren, stellten Jürgen und ich fest, wie schnell Gras sogar Ende Oktober noch wachsen kann .. denn das war unten richtig auffällig, wie es nachgewachsen ist.
Die unterschiedlichsten Arten von Pilzen kamen aus dem Boden wie immer im Herbst auf typischen Pferdeweiden ... und schon war auch der nächste Orkan wieder im Anflug und wir wie immer wieder in Sorge, der könnte was anrichten.
Diese Orkanphase schaukelte sich sogar zu einer Art Doppel-Orkan auf.
Ein Orkan hieß Grischa und wurde gleich noch vom nächsten namens Herwart abgelöst.
Überall kamen Nachrichten, dass sonstwas passiert war . auch der Bericht von Thunders Frauli von der Nordsee war heftig, auch wenn da alles stehengeblieben ist ..aber es war halt entsprechend viel heftiger als bei uns.
Wir hatten schon wieder Glück.
Es war regnerisch, windig natürlich, aber das war alles in diesen Tagen.
Alles blieb heil und am Tag drauf lachte so sehr die Sonne, dass Jürgen mal wieder alle Pferde gründlich durchstriegeln konnte, während ich am Abäppeln war.
Und auch Ende Oktober dachte sich Jürgen dann auch einen Namen für unseren Stall aus, wo auch Thunders Name als Silbe drin vorkommt genauso wie jeweils eine Silbe von Chiwa und Prima.
Nämlich: Thunmachi-Corral
Was da nun noch fehlt, ist ein gut sichtbares Schild, am besten über einem hübschen Tor.
Als der Oktober fast zu Ende war, kamen dann auch die ersten Frostnächte, aber momentan ist es wieder auch nachts etwas wärmer.
Auch die ganze Optik im Weidebereich wurde langsam doch winterlicher .. und angepasst daran auch das Fell unserer Pferde, die ja robust gehalten werden.
Auch wenn eigentlich Anfang November noch recht viel Weidegras da war, haben wir dann doch schonmal das erste Heu für die Pferde besorgt, damit ihre Darmflora sich nach und nach dran gewöhnen kann, dass es nicht mehr immer nur frisches Gras und Müsli gibt, sondern auch Raufutter.
Hier verkosten die drei gerade die erste Portion davon.
Wir stellten beim Kauf allerdings auch fest, dass Heu diesen Winter Mangelware und teuer werden wird .. denn der verregnete August, der so zwar recht schön war, aber zu wenig durchgängige Sonnentage hatte, um wirklich anständiges Heu machen zu können, hat für eine Knappheit gesorgt.
Nach einer Weile ließen die Pferde trotz der anfänglichen Begeisterung diese erste wirklich kleine Portion aber schließlich unaufgegessen liegen.
Bei Bauhaus waren wir dann auch wieder, das restliche Material kaufen.
Links sieht man übrigens gut, dass die Pferde das zugefütterte Heu Anfang November noch nicht wirklich gebraucht haben.
Trotzdem mussten wir uns drum kümmern, wie wir genug Raufutter für den ganzen Winter besorgen, denn das Heu, das wir zunächst noch bekommen hatten, würde natürlich nur eine kurze Weile reichen und es war abzusehen, dass wir bald voll zufüttern müssen . ist im Winter ja immer so.
Drei Neugiertiere belagern das Auto mit dem Baumaterial wie immer, wenn wir was nach oben bringen und deshalb mit dem Auto auf die Wiese fahren.
Der neue Unterstand dazu war auch am Wachsen.
Hier war Jürgen noch dabei, das Dach auf den Unterstand zu bauen und Kalli half ihm dabei.
Inzwischen ist alles fertig und es kann auch mal hageln, schneien oder sonstwas .. die Hüs haben Schutz genug.
Das Wasser steht jetzt auch geschützter, sollte es mal nachts heftiger frieren, und nicht mehr mitten auf der Weide wie im Sommer.
Und nochmal extra stabilisiert hat Jürgen alle Unterstände auch noch .. damit sie sicherer stehen, sollte der nächste Orkan kommen.
Und ein paar Pappeln, die sowieso auf der Weide gewachsen sind, haben wir umgepflanzt in der Hoffnung, dass die nun gut anwachsen und mit der Zeit der Schutzecke noch einen zusätzlichen Windschutz geben können.
Mal schauen, ob das klappt.
Am 14. November fanden wir dann auch die Winterlösung für das Raufutter. Da hätte ich auch früher drauf kommen können.
Denn der Laden, in dem ich seit Jahrzehnten Müsli und mehr kaufe, hat auch Mini-Heulage und kriege die Tage sogar kleine Heu- und Strohballen rein .. und so reichlich, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, wo wir über Winter unser Heu kaufen können.
Die Neugiernasen wie immer in voller Aktion .. Thunder ist da nicht anders als die anderen beiden.
Weil unser Reno früher Heulage nicht gut vertragen hat und man auch immer sagt, eigentlich ist Heu besser, wenn Pferde nicht gerade zu Staubhusten neigen, was von unseren ja keins tut, war ich etwas skeptisch.
Wir haben auch noch Heu da und mischen nun immer beides .. zuerst gibt es Müsli, dann Heu, dann Heulage .. damit das mit der Heulage nicht zu viel wird.
Vom Geschmack her ziehen alle drei Pferde die Heulage dem Heu vor.
Kotwasser, Durchfall oder sonstige Beschwerden hat keins davon bekommen, also denke ich, wir können vielleicht sogar bei diesem Mix aus Heu und Heulage bleiben .. mal schauen, wie das Heu in unserem Futterladen ist, wie es sich transportieren lässt und was es eigentlich kostet.
Ich bin jetzt so gut wie fertig mit meinem Bericht über die ersten 5 Monate mit Thunder.
Ach ja .. am 1. November haben wir auch die letzte Rate für ihn bezahlt. Jetzt gehört er wirklich ganz uns.
Mit seinem Ex-Frauli schreibe ich immer noch, wie es ihm geht und wenn sie mag, kann sie ihn ja auch immer besuchen kommen.
Dieses Jahr hatten wir noch keinen Schnee anders als im Vorjahr, wo der erste Schnee am 8. November gefallen ist.
Thunder hat sich super eingelebt, wie Ihr gelesen habt, er ist superlieb und was er in seinem Alter und durch die Haltung früher an gesundheitlichen Einschränkungen hat, ist halb so wild, das kriegen wir alles hin.
Es war uns ja schon beim Kauf von Thunder klar, dass wir einen Senior zu unseren ja auch beiden schon alten Stuten dazuholen.
Er kriegt bei uns sein Gnadenbrot wie abgemacht und weil es geht, kann Jürgen zur Zeit sogar noch ab und zu ein paar Minuten auf ihm reiten, wie Ihr gesehen habt. Mehr wollten wir ja gar nicht.
Und weil Thunder einen wirklich guten Charakter hat, passt er prima zu Chiwa und Prima dazu.
Also bis bald mal.
Es wird jetzt sicher ein paar Monate oder länger dauern, bis ich wieder mal was über Thunder schreibe und wie er sich bei uns weiterentwickelt hat.
Heute ist der 23. November 2017.
LG
Renate
Über sein Wesen habt Ihr jetzt auch schon viel erfahren. Ich mache deshalb ab jetzt mal einfach damit weiter zu erzählen, wie unser Zusammenleben mit ihm bis heute weiterging.
Wir hatten das ganze Jahr 2017 sowas wie Aprilwetter, nämlich einen eigentlich guten Mix aus viel Sonne, aber auch viel Regen.
Man konnte unter diesem Aspekt den Sommer genießen. Für das Gras und die Kräuter auf unserer Weide war dieser Wetter-Mix sogar ideal. Es ist alles super gewachsen und das ist ja auch für die Pferde und ihre Gesundheit gut.
Die Herde ist immer mehr zusammengewachsen und Thunder gehört jetzt auf jeden Fall dazu.
Irgendwann ist Thunder dann auch von der Rangfolge her auf den 2. Platz nach Prima aufgerückt, was zu erwarten war.
Chiwa legt zwar immer viel Wert darauf, die beste Freundin der Leitstute zu sein, aber keinen, in der Rangfolge weit vorn zu stehen. Ihre einflussreiche Freundin passt dann ja schon auf sie auf. Auf diese Weise vertragen sich die drei auch wunderbar und keiner kommt zu kurz oder muss abseits stehen. Man merkt das mit der Rangfolge eigentlich nur beim Füttern.
Ende August haben wir dann die Weide auch unterteilt und die Pferde wegen der Gefahr durch nun runterfallende Eicheln und Bucheckern auf den unteren Weideabschnitt gebracht, wo nur Birken und Lärchen sowie Brombeeren im Knick wachsen.
Da waren sie sicherer. Sie durften nur stundenweise mit uns ab und zu auch auf den oberen Weideabschnitt, wenn wir dabei waren. In der Zeit konnten sie nicht zu viele Eicheln und Bucheckern fressen und haben das eigentlich auch nicht getan, weil oben schon bald das bessere Gras gewachsen ist, das dann viel interessanter war als Eicheln zu sammeln. Das wäre bei einer 24-Stunden-Beweidung oben aber anders und sonst sehr gefährlich gewesen.
Thunder, von dem wir vermuten, dass er bisher wohl immer oder lange ein reines Stallpferd war, hat in dieser Zeit erst richtig gelernt, was es heißt mit seiner Herde draußen auf einer großen Weidefläche zu leben.
Zum Ausruhen suchten sich die drei eine Ecke unter den Birken unten aus .. siehe unten.
Und so wurde es dann auch bald September.
Auch in diesem Monat blieben die Pferde in der Zeit, in der wir nicht bei ihnen waren, grundsätzlich zu ihrer eigenen Sicherheit auf dem unteren Weideabschnitt.
Es war auch im September schönes Wetter und wir nutzten den Round Pen deshalb öfter mal, um mit den Pferden was zu tun, bei Thunder auch sowohl für Bodenarbeit als auch zum Reiten.
Mit zunehmender Übung klappte die Verständigung zwischen Jürgen und Thunder auch immer besser, es machte sich auch bemerkbar, dass dieses Hufgeschwür nun raus war und er tickerte nicht mehr und konnten Jürgen und Thunder dann auch schonmal kleine Strecken Trab und Galopp reiten ... natürlich nie so viel, dass es Thunder nun überlasten würde, denn mit 22 ist er ja kein Jungpferd mehr.
Nicht nur Thunder, sondern auch Chiwa bewegten sich übrigens beide inzwischen vollkommen flüssig und auch sehr locker im Rücken, den man gut mitschwingen sehen konnte.
Die Nächte wurden kühler, die Tage waren auch nicht mehr so heiß, sondern nur noch angenehm schön, so dass wir auch bei den Pferden im September schon die ersten Ansätze von Winterfell sehen konnten.
Das klappte auch bei Thunder gut, der ja 2017/2018 vermutlich so wie wir das einschätzen seinen ersten Offenstall-Winter erleben wird.
Mitte September erlebte Thunder gemeinsam mit Chiwa und Prima den ersten Orkan bei uns, nämlich den Orkan Sebastian, der auch unseren Unterstand beschädigte.
Aber an der Nordsee, wo er ja herkommt, war es viel schlimmer, hat mir sein Ex-Frauli erzählt.
Generell waren die drei immer noch auf dem unteren Weideabschnitt, aber freuten sich immer auf ihre tägliche Knabbertour auf dem oberen Weideabschnitt, denn da war das Gras inzwischen ganz toll nachgewachsen und natürlich sehr lecker.
Mal abgesehen von diesem einen Spätsommersturm war es auch am Herbstanfang immer noch herrlich warm und sonnig, was sicher auch Thunder, Chiwa und Prima genossen haben.
Viel tun mussten die Pferde in der Zeit, als sie meistens unten waren, nicht, weil sie sich immer so aufs Grasen oben freuten und wir sie nicht dabei stören wollten.
Wir haben deshalb in diesen Wochen meistens nur unsere Arbeit bei ihnen erledigt und ihnen das Weide im hohen zarten Gras gegönnt.
Und so wurde es dann auch bald Oktober.
Ich mache erstmal wieder eine kleine Pause und werde mich ein wenig ausruhen.
Es geht bald weiter mit den Dingen, die wir mit Thunder und seinen beiden Freundinnen dann im Oktober erlebt haben.
Anfang Oktober ging es dann los mit Einkaufen für die Erweiterung von unserer Schutzecke, denn jetzt, wo Thunder auch da ist, brauchen die Pferde im Winter ja mehr Platz im Bereich der Unterstände, falls es wirklich mal so schlechtes Wetter gibt, dass sie wirklich Schutz brauchen.
Auch wenn echte Offenstallpferde oft gar nicht in die Unterstände gehen, es gibt halt schon Phasen wie Starkregen, Hagel und dergleichen, wo sie dann doch wissen, wo sie geschützt stehen können.
Jürgen fährt ja nicht sehr oft mit dem Auto auf unsere Wiese, aber wenn er das tut, weil es was Schwerer zum Abladen gibt, dann finden die Pferde das immer total aufregend.
Das sieht man auch auf dem Fotos hier von Anfang Oktober.
Im Oktober wurde dann der nächste Sturm angesagt, Name Xavier, und wir hofften, es wird nicht zu krass. Auch bei uns könnten ja mal Bäume oder auch nur dicke Äste in die Zäune fallen oder gar auf die Schutzecke und wirklich was Schlimmes passieren.
Schon am Tag vorher kamen zum Teil heftige Regenschauer runter ... hier haben wir erstmal Schutz in den Pferdeunterständen gesucht.
Die Pferde hat das übrigens nicht die Bohne interessiert. Die haben alle drei .. auch Thunder .. in aller Seelenruhe draußen weitergegrast.
Die schon in Depenau beobachtet, bei Sonne und Hitzen gehen sie viel öfter rein .. bei Regen stört das Pferde meistens gar nicht, wenn der nicht zu heftig ausfällt. Die haben ja Fell.
Wie viel Wasser da runter gekommen war, sieht man an dem Foto links, was ich in der Stadt vor der Post aufgenommen habe.
Aber wirklich angerichtet hat auch Xavier bei uns nichts.
Da ich mich dann immer mit Thunders Ex-Frauli austausche, die ja direkt hinterm Deich an der Nordsee lebt, weiß ich, drüben ist das immer viel schlimmer als bei uns auf der Ostsee-Seite.
Unten auf der Weide standen einige Pfützen, die sich aber auch schnell wieder verzogen haben, die Pferde sahen klar ziemlich dreckig aus, aber mehr war bei uns nicht los .. es ist auch da alles gut gegangen.
Ich glaube, man sieht auf den Bildern auch recht gut, dass jetzt im Oktober die Pferde schon ein eher plüschiges Fell bekommen hatten .. auch Thunder.
Das Wetter war auch im Oktober ähnlich wie schon den ganzen Sommer .. mal strahlender Sonnenschein, dann auch zwischendurch mal heftiger Regen. Gott sei Dank liegt unser Weideland hoch und das Wasser tut uns im allgemeinen nichts, sondern läuft runter in das Tal unter uns oder in den Teich auf unserer Weide, der auch eine sehr nützliche Sache ist.
Das da links ist dieser Teich, der so sinnvoll hilft, unser Weideland trockenzuhalten.
Und unten sieht man Jürgen, der dann auch angefangen hatte zu bauen.
Die Pferde haben deshalb die Tage an Bodenarbeit und dergleichen nicht viel machen müssen ... Unterstand bauen ging vor.
Und dann haben wir uns beide am gleichen Tag auch noch den Ischiasnerv eingeklemmt, Jürgen beim Stallbau .. und ich beim Abäppeln, weil ich mit der Schubkarre in ein Loch getreten war.
Na ja .. auch sowas geht wieder weg, hat uns aber ein wenig ausgebremst in der Zeit.
Irgendwann in der Zeit fanden wir auf unserer Weide auch einen riesengroßen Zahn und haben uns gefragt, ob der einem von unseren Pferden ausgefallen sein könnte oder da vielleicht schon länger rumgelegen hat. Es sah nach einem Backenzahn aus.
Na ja .. so weit hinten rein ins Maul kann man keinem der Pferde eben mal so schauen ... fressen tun sie alle ganz normal, und das Alter, wo mal einem ein Zahn ausfallen könnte, haben sie wiederum alle drei.
Wir hatten schon länger das Gefühl, dass da häufiger mal Kinder oder so übern Zaun in die Schleuse klettern und die Pferde füttern, aber sicher waren wir nicht.
Am 11. Oktober dann hatten die Pferde den Zaun um die Schleuse rum und noch etliches an Zaun in der Nähe eingerissen .. und es lagen noch massenhaft Eicheln oben rum. Das war nicht so gut.
Es half also nichts. Wir haben spontan trotz Ischias und Dauerregen den Zwischenzaun weggenommen, damit die Pferde sicherer stehen und dann in einem stundenlangen Dauereinsatz erstmal alle Eicheln eingeharkt, die oben noch rumlagen, damit sie sich die nicht einfressen und davon krank werden können.
Sowas ist "herrlich" mit nem eingeklemmten Ischiasnerv .. aber wer Pferde hat, muss sowas abkönnen. Die Tiere gehen nunmal vor.
Auch wenn das so nun nicht geplant war und die Pferde eigentlich noch hätten etwas länger unten bleiben sollen, es ging alles gut. Wir haben genug von den Eicheln und Bucheckern erwischt und die paar, die wir vielleicht übersehen haben sollten, haben keinem von ihnen geschadet.
Und unser Bau ging auch langsam weiter voran.
Die Pferde schauten zu, was Jürgen da macht .. und ich glaube, es hat keins gestört, dass sie nun in diesen Wochen nichts tun mussten, sondern einfach nur, wenn Herrchen und Frauchen da waren, ihr Müsli und ihre Leckerlis und ansonsten das Weidegras genießen konnten.
Na ja .. und das Winterfell wurde auch laufend dicker .. das ist ja wichtig.
Irgendwann kam übrigens auch mal Thunders Frauli einen Tag zu Besuch, um ihren Schatz persönlich anzuschauen.
Am 22.10.17 haben wir den drei dann noch ein kleines Zusatzstück Weide dazu gegeben, das trocken liegt und nur das zu sumpfige Teil daneben abgegrenzt.
Die drei Rasenmäher waren begeistert und hatten es schon am nächsten Tag so gut wie kurz gemäht.
Auch Thunder weiß inzwischen genauso wie die anderen, wenn Jürgen mit den Steckpfählen und der Zaunlitze hantiert, gibt es eine neue Weidefläche.
Da die Pferde die Weidefläche unten jetzt so gut wie vollständig ignorierten, sondern alle oben am Grasen waren, stellten Jürgen und ich fest, wie schnell Gras sogar Ende Oktober noch wachsen kann .. denn das war unten richtig auffällig, wie es nachgewachsen ist.
Die unterschiedlichsten Arten von Pilzen kamen aus dem Boden wie immer im Herbst auf typischen Pferdeweiden ... und schon war auch der nächste Orkan wieder im Anflug und wir wie immer wieder in Sorge, der könnte was anrichten.
Diese Orkanphase schaukelte sich sogar zu einer Art Doppel-Orkan auf.
Ein Orkan hieß Grischa und wurde gleich noch vom nächsten namens Herwart abgelöst.
Überall kamen Nachrichten, dass sonstwas passiert war . auch der Bericht von Thunders Frauli von der Nordsee war heftig, auch wenn da alles stehengeblieben ist ..aber es war halt entsprechend viel heftiger als bei uns.
Wir hatten schon wieder Glück.
Es war regnerisch, windig natürlich, aber das war alles in diesen Tagen.
Alles blieb heil und am Tag drauf lachte so sehr die Sonne, dass Jürgen mal wieder alle Pferde gründlich durchstriegeln konnte, während ich am Abäppeln war.
Und auch Ende Oktober dachte sich Jürgen dann auch einen Namen für unseren Stall aus, wo auch Thunders Name als Silbe drin vorkommt genauso wie jeweils eine Silbe von Chiwa und Prima.
Nämlich: Thunmachi-Corral
Was da nun noch fehlt, ist ein gut sichtbares Schild, am besten über einem hübschen Tor.
Als der Oktober fast zu Ende war, kamen dann auch die ersten Frostnächte, aber momentan ist es wieder auch nachts etwas wärmer.
Auch die ganze Optik im Weidebereich wurde langsam doch winterlicher .. und angepasst daran auch das Fell unserer Pferde, die ja robust gehalten werden.
Auch wenn eigentlich Anfang November noch recht viel Weidegras da war, haben wir dann doch schonmal das erste Heu für die Pferde besorgt, damit ihre Darmflora sich nach und nach dran gewöhnen kann, dass es nicht mehr immer nur frisches Gras und Müsli gibt, sondern auch Raufutter.
Hier verkosten die drei gerade die erste Portion davon.
Wir stellten beim Kauf allerdings auch fest, dass Heu diesen Winter Mangelware und teuer werden wird .. denn der verregnete August, der so zwar recht schön war, aber zu wenig durchgängige Sonnentage hatte, um wirklich anständiges Heu machen zu können, hat für eine Knappheit gesorgt.
Nach einer Weile ließen die Pferde trotz der anfänglichen Begeisterung diese erste wirklich kleine Portion aber schließlich unaufgegessen liegen.
Bei Bauhaus waren wir dann auch wieder, das restliche Material kaufen.
Links sieht man übrigens gut, dass die Pferde das zugefütterte Heu Anfang November noch nicht wirklich gebraucht haben.
Trotzdem mussten wir uns drum kümmern, wie wir genug Raufutter für den ganzen Winter besorgen, denn das Heu, das wir zunächst noch bekommen hatten, würde natürlich nur eine kurze Weile reichen und es war abzusehen, dass wir bald voll zufüttern müssen . ist im Winter ja immer so.
Drei Neugiertiere belagern das Auto mit dem Baumaterial wie immer, wenn wir was nach oben bringen und deshalb mit dem Auto auf die Wiese fahren.
Der neue Unterstand dazu war auch am Wachsen.
Hier war Jürgen noch dabei, das Dach auf den Unterstand zu bauen und Kalli half ihm dabei.
Inzwischen ist alles fertig und es kann auch mal hageln, schneien oder sonstwas .. die Hüs haben Schutz genug.
Das Wasser steht jetzt auch geschützter, sollte es mal nachts heftiger frieren, und nicht mehr mitten auf der Weide wie im Sommer.
Und nochmal extra stabilisiert hat Jürgen alle Unterstände auch noch .. damit sie sicherer stehen, sollte der nächste Orkan kommen.
Und ein paar Pappeln, die sowieso auf der Weide gewachsen sind, haben wir umgepflanzt in der Hoffnung, dass die nun gut anwachsen und mit der Zeit der Schutzecke noch einen zusätzlichen Windschutz geben können.
Mal schauen, ob das klappt.
Am 14. November fanden wir dann auch die Winterlösung für das Raufutter. Da hätte ich auch früher drauf kommen können.
Denn der Laden, in dem ich seit Jahrzehnten Müsli und mehr kaufe, hat auch Mini-Heulage und kriege die Tage sogar kleine Heu- und Strohballen rein .. und so reichlich, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, wo wir über Winter unser Heu kaufen können.
Die Neugiernasen wie immer in voller Aktion .. Thunder ist da nicht anders als die anderen beiden.
Weil unser Reno früher Heulage nicht gut vertragen hat und man auch immer sagt, eigentlich ist Heu besser, wenn Pferde nicht gerade zu Staubhusten neigen, was von unseren ja keins tut, war ich etwas skeptisch.
Wir haben auch noch Heu da und mischen nun immer beides .. zuerst gibt es Müsli, dann Heu, dann Heulage .. damit das mit der Heulage nicht zu viel wird.
Vom Geschmack her ziehen alle drei Pferde die Heulage dem Heu vor.
Kotwasser, Durchfall oder sonstige Beschwerden hat keins davon bekommen, also denke ich, wir können vielleicht sogar bei diesem Mix aus Heu und Heulage bleiben .. mal schauen, wie das Heu in unserem Futterladen ist, wie es sich transportieren lässt und was es eigentlich kostet.
Ich bin jetzt so gut wie fertig mit meinem Bericht über die ersten 5 Monate mit Thunder.
Ach ja .. am 1. November haben wir auch die letzte Rate für ihn bezahlt. Jetzt gehört er wirklich ganz uns.
Mit seinem Ex-Frauli schreibe ich immer noch, wie es ihm geht und wenn sie mag, kann sie ihn ja auch immer besuchen kommen.
Dieses Jahr hatten wir noch keinen Schnee anders als im Vorjahr, wo der erste Schnee am 8. November gefallen ist.
Thunder hat sich super eingelebt, wie Ihr gelesen habt, er ist superlieb und was er in seinem Alter und durch die Haltung früher an gesundheitlichen Einschränkungen hat, ist halb so wild, das kriegen wir alles hin.
Es war uns ja schon beim Kauf von Thunder klar, dass wir einen Senior zu unseren ja auch beiden schon alten Stuten dazuholen.
Er kriegt bei uns sein Gnadenbrot wie abgemacht und weil es geht, kann Jürgen zur Zeit sogar noch ab und zu ein paar Minuten auf ihm reiten, wie Ihr gesehen habt. Mehr wollten wir ja gar nicht.
Und weil Thunder einen wirklich guten Charakter hat, passt er prima zu Chiwa und Prima dazu.
Also bis bald mal.
Es wird jetzt sicher ein paar Monate oder länger dauern, bis ich wieder mal was über Thunder schreibe und wie er sich bei uns weiterentwickelt hat.
Heute ist der 23. November 2017.
LG
Renate
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