Sonntag, 9. August 2020

Erinnerungsfotos aus Klein-Kühren ab September 2013

 Nun folgte der Anfang vom Schrecken ohne Ende in diesem Pensionsstall

Diese Leute waren weder ungebildet noch dumm. Die eine der Schwestern ist mit mir gemeinsam auf dem Fachgymnasium gewesen, hat ihr Abitur mit der Note 1,3 bestanden, einen gut bezahlten Job mit viel Verantwortung und auch die andere Schwester ist ja nicht dumm .. in dieser Famile ist keiner dumm. Ständig hörten sie sich Vorträge von der FN an. Warum Menschen so ein Wissen in ihrem eigenen Pensionsstall nicht umsetzen, muss keiner verstehen. Es ist reine Verantwortungslosigkeit und lässt sich mit nichts entschuldigen bei der Intelligenz und Bildung dieser Menschen, was sie zumindest damals getan haben. Und ich weiß, beim Heumachen war das auch 2017 noch nicht anders, denn ich habe den Mann der einen Schwester ja genau beim Heumachen beobachtet. Wie der im Regen Heu auf einer dicht bei dicht mit Sumpfschachtelhalm bewachsenen Wiese Heu gemacht und es nass zusammengerollt hat .. wie kann man sowas nur verfüttern und sogar verkaufen? Und warum tut man sowas überhaupt? ... es kann mir keiner erzählen, dass dieser Mann nicht genau wusste, was er tut. Auch der ist ja nicht dumm genauso wenig wie seine Frau oder Schwägerin.

Chiwa lahmte und wir dachten da noch an Hufgeschwüre. Mag auch sein, es waren welche von den Hufreheschüben davor, die ja sowas nach sich ziehen können. Oben das ist Nadinah, eine der eigenen Stuten, die lahmte auch und kurz darauf fing auch Ankes Sanni an zu lahmen.

Aber was tat diese Familie. Ausgerechnet zur Eichelzeit stellten sie die Pferde auf das Weidestück, wo massenhaft Eicheln von den Bäumen fielen, wo es in einer Senke Sumpfschachtelhalm gab. Es gab so viel Weideland, aber diese Leute kümmerten sich ja so wenig um ihre eigenen und auch die Schulpferde, dass niemand in der Lage gewesen wäre, die Tiere beispielsweise auf die nur über die Straße gelegene Rinderweide zu stellen, wo Galloways lebten und die sich gut als Weideland eignen würde. Schon die Pferde über die Straße zu führen, wäre nicht machbar gewesen. Die Tiere kannten es ja nicht, weil nie einer was mit ihnen machte.

Wir ließen damals Chiwa nur immer dann kurz mit auf diese Weide, wenn wir auch im Stall waren, gingen, damit das nicht zu kurz wäre, dann in Klein-Kühren spazieren und ich begann, meine Serie "Klein-Kühren im Herbst" zu schreiben und mit vielen Fotos von diesem Dorf zu schmücken. Irgendwie mussten wir uns ja beschäftigen, damit Chiwa nicht nur alleine im Auslauf stand, sondern auch ab und zu etwas Pferdegesellschaft hatte. Wohl fühlten wir uns schon lange nicht mehr. Die Hoffnung, es würde noch alles gut, schwand mehr und mehr.

Ich hatte schon wieder beobachtet, dass entgegen unserer Absprache, wir füttern unsere Pferde alleine mit Müsli, selbst in Chiwa Unmengen von Mineralfutter gestopft wurden. Egal was wir wollten, diese Leute nahmen es nicht ernst.

Nun stand die Herpes-Impfung an. Ich hatte Kontakt zum früheren Chef meiner Tochter aufgenommen, der ja immer Pferde behandelt hat und mir gut bekannt war. Der sagte klipp und klar, keine Impfung, und schon gar nicht Herpes, bei einem kranken und sogar zu Hufrehe neigenden Pferd. Chiwa könnte daran sterben. Oh was für Sauersehen in dieser uneinsichtigen Familie. Ich ließ mir meine Unterlagen wiedergegen, mein Instinkt sagte mir, auch wenn es keinen Spaß macht, wir müssen da weg.

Und dann erzählte der Bauer Jürgen auch noch, dass das ja gut aussehende Heu von dem Sommer damals, das nicht bei Regen gemacht worden war, alles verkauft sei und die Pferde ja erstmal die alte Heulage vom Vorjahr fressen könnten .. und die war ja schon davor verschimmelt gewesen und hatte nun schutzlos monatelang so in der Sonne gestanden. Jürgen entschied spontan, weg, so schnell wie möglich. Also begannen wir zu suchen.

Am gleichen Tag, als der Bauer das erzählte, packte er auch noch einen komplett verschimmelten Heulage-Ballen aus und erklärte in seiner ihm eigenen Bauernschläue, die Schimmelschicht außenrum wäre ein gutes Zeichen für zuckerarme Heulage. Was für ein Hohn !!!

Wir würden es aber nicht schaffen, noch mit einer halbwegs gesunden Chiwa den Stall zu wechseln. Es ist ja nicht so einfach, einen guten Pensionsstall zu finden, ich kenne in unserer Gegend kaum einen, den ich als gut bezeichnen würde, und da soll erstmal Platz sein. Die meisten taugen nichts. Der, wo es dann am 30.11.13 schließlich eher panisch hin ging, war zumindest nie etwas, wo unsere Pferde in Lebensgefahr gewesen wären, insofern schon besser als dieser, auch wenn die Stallbetreiber weder so nett wie diese waren und die Lage dieses Stalls einfach unschön. Trotzdem war es ein Vorteil, dort erstmal unterzukommen und rettere Chiwa regelrecht das Leben, anders kann ich das nicht sagen. In Klein-Kühren noch länger wäre sie uns unweigerlich gestorben.

Hinter Prima sieht man auf dem Foto oben übrigens Sanni, damals auch schon schwer krank. Die Folgen davon waren dramatisch für ihre Besitzer. Sie würde das, was danach auch aus der Panik heraus folgte, unbedingt weg zu müssen, nicht überleben.

Chiwa konnten wir mit Mühe und Not im Pferdehänger in den neuen Stall transportieren. Ich blieb bei ihr, während wir auf Prima warteten, die eine alte frühere Freundin von uns mit Jürgen dann zu Fuß rüberführte, für beide Menschen und das Pferd ein nicht wenig gefährliches Unterfangen, denn Prima war so alleine übernervös und der neue Stall lag unmittelbar an der B 76, der Auslauf von Chiwa ganz in der Nähe. Sie hätte sich nur losreißen und daran vorbei auf die Straße laufen müssen, da hätte so viel passieren können.

Aber es ging gut und die Pferde waren dann nun in Reuterkoppel in Sicherheit und außer Lebensgefahr.

Oben Jürgen und besagte frühere Freundin nach dieser abenteuerlichen Aktion in der Sattelkammer und Prima, die vorher mindestens eine Viertelstunde lang gewiehert hatte wie verrückt und Chiwa von Reuterkoppel aus immer zurück, nun glücklich bei ihrer Freundin Chiwa angekommen und alles gut.

Ich brauchte auch da den Tierarzt noch monatelang, bis es Chiwa wieder besser ging.

Alleine was mich die Verantwortungslosigkeit dieser Menschen aus Klein-Kühren an Tierarztkosten gekostet hat, möchte ich gar nicht zusammenrechnen. Aber sowas sehen diese Menschen nicht, die ja so sehr von sich überzeugt sind.

Ich werde bald weitererzählen, dann mit alten Fotos aus Reuterkoppel ab Dezember 2013.

LG

Renate


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