Sonntag, 24. Mai 2015

Rangordnung und Sozialverhalten bei Wildpferden

Was macht der Leithengst, was macht die Leitstute und wie läuft das in Junggesellenherden?


Ich möchte mal bissel was darüber suchen, auch wenn ich aus dem Gedächtnis und früher gelesenen Büchern heraus der Ansicht bin, in einer Pferdeherde ist die Leitstute das ranghöchste Pferd und führt die Herde, während der Leithengst die Herde beschützt und andere zu erwachsen gewordene Männchen entweder weg jagt oder aber irgendwann von einem abgelöst wird.

Aber ich kann mich ja auch irren und will das mal überprüfen. Deshalb suche ich mal nach Links.

Link 1 ist was über eine Herde Przewalski-Pferde, wo ein junger Hengst in eine Junggesellenherde übergesiedelt wird, weil es mit dem Leithengst nicht mehr geht .. über das Zusammenspiel der Stuten geht es dabei jetzt in diesem Link nicht.


Der nächste Link ist einer von der FN. Da steht eindeutig drin,dass die Leitstute die Herde führt und wie ich schon sagte, der Leithengst die Herde verteidigt. Jungtiere bleiben bis ca. 3 Jahre in der Herde. Es gibt aber auch große Herden, wo mehrere Gruppen zusammen leben, um so sicherer zu sein. Normalerweise sind Pferdeherden mit einer Leitstute und einem Leithengst nicht größer als ca. 20 Tiere, wird da gesagt.


Auch der nächste Link beschreibt, dass der Leithengst zwar andere Hengste vertreibt,aber sonst eher dafür da ist, die Herde zusammenzuhalten und vor Freßfeinden zu schützen, während die Leitstute als ein erfahrenes Tier das Signal zur Flucht gibt, aber auch entscheidet, wo die Herde Futter und Wasser findet, die Herde also auf ihrer Wanderung führt.

Im dritten Teil dieses nächsten Links sind einige Aspekte der Körpersprache bei Pferde in Bezug auf Unterlegenheits- und Überlegenheitsbebärden gut beschrieben ... wer mag, einfach mal reinlesen, um bestimmte Verhaltensweisen besser zu verstehen.


Der nächste Link ist nicht so interessant ... geht um die Dülmener, wo ja jedes Jahr alle Junghengste aus der Herde raus gefangen und versteigert werden. Es wird erklärt, warum das wichtig ist.


Der nächste Link ist auch einer über die Dülmener.

Auch nichts Besonderes.


Noch ein Link .. wichtig für einen Leithengst ist, dass er seinen Harem bewacht und beschützt .. nicht tritt oder beißt. Über die Leitstute wird da nichts Wichtiges gesagt, das für uns brauchbar wäre.


Der nächste Link ist einer über Wildpferde auf Sardinien. Es wird da nur gesagt, dass sie in kleinen Familienverbänden mit ausgeprägter Rangordnung leben.


Was ist was für Kinder -- kurz und bündig, wie für Kinder wichtig.

Die Leitstute ist das eigentliche Leittier und bestimmt den gesamten Tagesablauf der Herde. Der Leithengst ist dafür da, die Herde zu bewachen und zu beschützen.


Und beim nächsten Link nochmal das Ganze in Grün plus etwas Erkärung über die Körpersprache der Pferde.

Also das Leittier ist die Stute, der Leithengst verteidigt die Herde .. und ranghohe Tiere dürfen rangniederen drohen.
...

Ich will jetzt aber nochmal schauen, ob der Leithengst der Leitstute drohen darf.

Der nächste Link ist sehr gut, jemand, die sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt hat, und zwar nicht nur in Bezug auf Wildpferde, sondern auch die Probleme der Hauspferdehaltung, die es geben kann.

Über eine gute Leitstute sagt sie, die ist besonders besonnen und immer in Sorge um ihre Herde, passt auf, ist da, ist nicht sehr aggressiv, es sei denn, sie verteidigt ihre Fohlen gegenüber dem Leithengst.

Das finde ich wichtig. Die Leitstute muss also in der Lage sein, den Leithengst in die Schranken zu weisen, ihm überlegen sein, denn sonst könnte sie die Fohlen nicht verteidigen.

Über den Leithengst möchte ich mal ein Stück aus diesem Text zitieren:

"Selbstverständlich muss auch der Leithengst über innere Qualitäten, wie Selbstsicherheit, Mut, Durchsetzungsvermögen, Entschlossenheit, Weisheit, Beständigkeit und Besonnenheit verfügen, ansonsten würde er von den Stuten der Herde nicht als Leithengst anerkannt. Bei meinen Beobachtungen stellte ich fest, dass der Leithengst oft etwas abseits der Herde steht und von außen die Familie bewacht. Keinesfalls darf man sich unter einem Leithengst einen bösartigen Schläger vorstellen - der Leithengst ist mit Sicherheit eine imposante Erscheinung und auch sofort als solcher zu erkennen, jedoch hält er sich hauptsächlich im Hintergrund und bewacht in ruhiger, aufmerksamer Position seine Herde. Seine Aufgabe ist es, die Herde zusammen zu halten, damit kein Mitglied der Herde verloren geht. Wird die Herde ernsthaft angegriffen, so ist der Leithengst bereit, die Herde mit aller Kraft und Stärke zu verteidigen – hier kann man sehen, was für mutige Kämpfer Pferde sind, wenn es gilt sich selbst und Artgenossen zu verteidigen. Niemals jedoch würde ein Hengst grundlos angreifen."


Noch ein netter Link, wo ich auch ein Stück draus zitieren möchte.

" Die Rangordnung gibt dem Pferd Sicherheit in der Herde. Es weiss, wo sein Platz ist und wie es sich welchem Pferd gegenüber zu verhalten hat. An oberster Stelle in der Rangfolge stehen der Leithengst und die Leitsute. Die Leitstute trägt die Verantwortung für die Herde. Sie ist die, die die Herde anführt bei der Flucht. Meist ist es eine schon etwas ältere Stute mit Erfahrung, die selbstsicher, besonnen und vertrauenswürdig ist.
Der Leithengst beschützt die Herde und hält sie zusammen. Bei der Flucht läuft er hinten, um Nachzügler anzutreiben. Er verteidigt die Herde gegen Angreifer und ist der Einzige, der die Stuten der Herde decken darf. Er ist mutig, kräftig, überlegen und selbstsicher. Trotzdem hat er es nicht immer leicht in der Herde und muss sich der Leitstute unterordnen."

 Noch was wichtiges: Unsere Prima ist genauso wie Chiwa nicht von Natur aus Leitstute, denn ihre Mütter waren es beide nicht. Unsere Nixe war die Tochter einer Leitstute. Prima kommt aus der gleichen Herde, wo es ihre Mutter nicht war.

Sie ist jetzt Leitstute, weil es ja nur sie und Chiwa gibt ... sie ist recht unsicher und tut sich auch nicht einfach damit, gibt aber ihr Bestes, was wir oft beobachten .. und sie wird gerade zum 2. Mal damit konfrontiert, dass ein Wallach in der Herde ist, der nicht sozialisiert ist und die Stuten nicht verteidigt, sondern nicht selten angreift .. als nun ja Leitstute bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als ihrerseits ihn daran zu hindern .. Prima hatte schon mehrere Fohlen und weiß genau, kein Männchen darf den Weibchen zu nahe treten, denn die müssen ihre Fohlen verteidigen dürfen.

Also hier dazu mal noch ein Zitat aus dem nächsten Link:

"
  • Hengste müssen sich ihren Platz in der Rangordnung erkämpfen. Deshalb sind sie oft leicht zu provozieren und lassen sich nicht alles gefallen. Man muss sie gerecht und konsequent behandeln. Bei einem Kampf unter Hengsten oder Wallachen versuchen sich die Gegner oft gegenseitig in die Brust oder die Vorderfusswurzelgelenke zu beissen.
  • Stuten erben den Rang ihrer Mutter. Deshalb können sich manche Stuten absolut nicht ausstehen, weil sie den gleichen Rang haben und sich nicht einigen können, wer sich jetzt unterordnen muss."
 Schon aus folgendem Grund darf der Leithengst oder führende Wallach die Leitstute nicht angreifen:

"Die Grundregel in der Herde lautet: Das rangniedere Pferd weicht dem ranghöheren aus. Diese Regel ist sehr wichtig im Umgang mit Pferden, denn der Rangniedrigere gehorcht dem Ranghöheren und nicht umgekehrt."

 So ... nun nochmal richtig viel zu lesen für jeden, der mag.

Ne Doktorarbeit über Dinge, die Pferde stressen können und die Konsequenzen, die daraus entstehen.

Schaun wir mal, ob da noch brauchbare Infos für uns dabei sind.

Es geht um die Haltungsbedinungen und welche gesundheitlichen Schäden entstehen, wenn die so sind, dass sie Pferde stressen.

Zu wenig Platz und zu viele Pferde z. B. wird hier gesagt, das kann sehr stressig für die Tiere werden.

Ich lesen mal weiter.

Also Boxenhaltung mit täglich mehrstündigem Auslauf wird hier als tiergerecht und in Ordnung dargestellt.

Unsere Pferde leben aktuell im Winter in Boxen und können tagsüber im Auslauf laufen und kommen außerdem immer täglich eine Stunde auf die Weide (nicht mehr wegen der Hufrehe, was bei unseren Pferden ja eine Besonderheit ist).

Der Einzelauslauf an der Box mit Sozialkontakt am Zaun zu anderen Pferden geht so, sagt diese Studie, ist aber nicht optimal, denn Pferde sollten auch täglich mit anderen auf eine Weide dürfen, sonst fehlt was.

Laufstall kann gut sein, ist es aber oft nicht,wenn zu wenig Platz da ist und wenn zu wenig Futter für alle da ist und deswegen Streit entsteht.

Gruppenauslaufhaltung ist gut, wird da geschrieben, da die Tiere genug Bewegung und Sozialkontakt haben. 

Wichtig bei der Gruppenhaltung ist aber genug Futter .... ad libidum .. genug Platz .. die Türen müssen so groß sein, dass die Tiere problemlos aneinander vorbei rein und raus können .. der Liegebereich (beim Offenstall) muss groß genug sein.

Super ist (nicht bei Hufrehe, leider, Chiwa leidet ja darunter und das geht nicht) ganzjänrige Weidehaltung mit einem guten Unterstand als Schutzplatz.

Sozialverhalten .. wieder auch hier, die Leistute führt, der Leithengst verteidigt.

Dann lese ich da was von Verhaltensstörungen und da, dass es auch aufgrund von Fehlprägung bei Pferden zu einem gestörten Sexualverhalten kommen kann.

In dieser Studie geht es darum, dass Stress das Immunsystem schwächt .. okay, das wissen wir auch über unsere jahrzehntelange Suche nach den Gründen für Hufrehe,wo ja auch das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet.

Sie erzählt dann was über die Hormonsituation bei Stress wie die erhöhte Ausschüttung von ACTH .. kennen wir von Hufrehe, die auch durch Stress kommen kann, wenn der zu viel wird .. und viel ACTH ist meistens der Grund für den Ausbruch von Hufrehe, auch wenn das mit dem ACTH auch anders kommen kann als durch Stress.

Das aber nur am Rande ...ich würde gern noch mehr übers Sozialverhalten und schlechte Sozialisation finden .. falls es da drin stehen sollte.

Gemessen wurden da die hormonellen Unterschiede bei unterschiedlichen Haltungsmethoden .. also wie sich die Haltung auf den Stress auswirkt.

Es wurde dabei auch beobachtet, ob die Pferde ranghoch oder rangnieder waren.

Ranghohe Pferde schütten mehr Stress-Hormone aus als rangniedere.

Das Ergebnis überrascht nicht ... die Gruppenhaltung verursachte umso besser sie war umso weniger Stress, die Einzelhaltung in der Box ohne genug Bewegung am meisten Stress .. aber auch die Zweierhaltung .. zwei Boxen .. ein Auslauf .. aber kleine Boxentüren, wo ein Pferd in eine Sackgasse geraten konnte .. verursachte fast genauso viel Stress wie die Boxenhaltung.

Ist mir klar .... wenn Offenstall dann Offenstall .. eine offene Boxentür und auch zwei offene Boxentüren sind eine Falle, wo ein Pferd nicht raus kommt und das Ranghöhere ihm sehr zusetzen kann .. ein Pferd muss ausweichen und flüchten können.

Hat jetzt zwar nichts damit zu tun, was ich suchte, nämlich warum ein Wallach eine die Leitstute angreift .. also nicht sozialisiert sein kann .. aber damit, was ich immer wieder in unserer Nachbarbox erlebe, dass Leute glauben, man kann eine Box als Offenstall nutzen, wenn der Auslauf dahinter schön groß ist ... nein das ist eben nicht das gleiche, denn ein anständiger Offenstall hat breite Tore und Fluchtmöglichkeiten .. nur dann fühlen sich die Tiere darin wohl.

...

Einen Link habe ich jetzt noch, und zwar über mangelnde Sozialsation

Die Sozialisation muss im Fohlenalter erfolgen, sowohl gegenüber Menschen als auch anderen Pferden. Passiert das nicht, können solche Pferde später ungewöhnlich aggressiv werden.


LG Renate


Mittwoch, 20. Mai 2015

Eine Seite über das Thema Pferdefutter

Ich möchte sie mal verlinken


Die Seite ist von einem Bekannten von mir, den ich bei google + in der Freundesliste habe. Er hat sich sehr viel Mühe gemacht, alles mögliche über Pferdefutter rauszusuchen und in seinem Blog zu stellen.


LG Renate

Samstag, 9. Mai 2015

Die komischen Fliegetiere waren Gewittertiere

Die heißen in echt Fransenflügler


Entwarnung ... die komischen Fliegetiere, die gestern auf unseren Pferden waren, waren heute alle wieder weg ... also keine Haarlinge.

Ich habe sie gefunden, glaube ich, die heißen Fransenflügler, nennt man auch umgangssprachlich Gewittertiere.

Oben ist ein Foto aus Wikipedia.

Könnt Ihr Euch vorstellen, was für nen Schreck wir bekommen haben, als gestern unsere Pferde von oben bis unten voll von diesen Viechern waren?

Gott sei Dank waren die wohl nur auf der Durchreise.


LG Renate

Ektoparasiten, die Pferde befallen können

Ich will mal das Pferd von hinten aufzäumen


Ich schau jetzt einfach mal nach, welche Ektoparasiten sich eigentlich alle auf Pferden breit machen können. Vielleicht entdecke ich ja dabei die komischen Viecher, die wir gestern auf unseren Pferden gesehen haben.


Wenn ich mir das durchlese, können das eigentlich nur Haarlinge sein, die wir gesehen haben. Aber die haben zu keinem Zeitpunkt ihres Entwicklungsstadiums Flügel ?????

Die können durch den nassen Winter gekommen sein, zu viel Regen, Feuchtigkeit, was weiß ich. Der neue Kumpel kann sie auch mitgebracht haben, auf jeden Fall sollten sie im Sommer so hoffe ich wieder weg gehen, wenn die Pferde Sommerfell kriegen, es draußen warm und trocken wird, weil die Tiere sich dann von alleine reduzieren müssten. Welche davon sollen Pferde ja generell im Fell haben, was ich gar nicht wusste.

LG Renate

Kleine Tiereim Fell - sind das Haarlinge oder Kriebelmücken?

Hatte den Eindruck, die Viecher können fliegen


Schon vor einer Weile fiel uns auf, dass Prima so viel von ihrer Mähe verliert, also wirklich ungewöhnlich viele Mähnenhaare ausgekämmt wurden beim Striegeln.

Gestern in der Sonne sah ich bei Chiwa ganz viele kleine Tiere im Fell .. ich hatte aber den Eindruck, dass die auch fliegen können. Habe dann bei Prima nachgesehen, da waren die auch im Fell zu sehen, nur nicht so gut wie im Fell der weißen Chiwa.

Haarlinge sollen aber flügellos sein, jedenfalls laut Wikipedia. Was sind das für Tiere ... Kriebelmücken ???

Wikipedia zu Haarlingen:


Link von Westfalia zu Striegeln, die besonders gut helfen sollen, den Viechern, sollten das Haarlinge sein, den Lebensraum zu nehmen.


Noch ein Link, der mich aber auch nicht wirklich weiter bringt. Also im Notfall, sollte das nicht jetzt im Sommer von alleine weg gehen ... so wird es ja bei Wikipedia gesagt ... kann man es wie Flöhe, Zecken usw. auch mit Medikamenten behandeln.


In diesem Forum schreibt jemand was von Mauerseglerlausfliegen oder Hirschlausfliegen, die beim Erreichen des Wirts dann ihre Flügel abwerfen. Das muss ich mal genauer überprüfen. Schwalben haben wir im Kuhstall viele, falls die über Vögel zu den Säugetieren kommen könnten.


Also Lausfliegen haben, wenn es sich um Pferdelausfliegen handelt, tatsächlich Flügel.


Da ist aber kein Bild drin und bei Wikipedia auch kein extra Artikel, aber der lateinische Name genannt, vielleicht finde ich es ja so.


Und daraus:

  • Hippobosca equina - Pferdelausfliege >  s. Abb. unten
    insbesondere auf Pferden, Esel u. Rind, gelegentlich auch auf den Menschen übergehend;
  • Lipopteninae:
  • Lipoptena cervi - Hirschlausfliege > s. Abb. unten
    insbesondere auf Reh u. Damhirsch, öfter (im Herbst) auch auf dem Menschen;
    Flügel brechen ab, wenn Wirt (Reh u.a. Großsäuger) angeflogen wurde, befallen und stechen auch Menschen, insbes. im Sept. - Oktober beim Waldspaziergang;
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  •  Pferdelausfliege Hippobosca equinaGroße geflügelte Art
    (Flügellänge: 6-8,5 mm)
    Männchen, 12.7.02, Dübener Heide,
    leg. Bäse, coll. M. Jentzsch, Aufn. JM.
    das Ex. hat Merkmale von H. longipennis (helles Scutellum ...);
    Flügellänge 8 mm = H. equina.
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  • Ich würde aber sagen, dass die Tiere so nicht aussehen .. auch nicht wie Kriebelmücken ... sind längliche eher sehr kleine Tiere .. aber die können entweder extrem gut springen oder eher fliegen.
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  • Das war es erstmal für heute ... wenn es Haarlinge sind, sollten sie jetzt mit dem Sommerfell entweder verschwinden oder aber wir brauchen den Tierarzt und ein Mittelchen, wo wir die nächsten Wochen mal abwarten sollten, bis es wirklich durch ist mit dem Sommerfell.
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  • LG Renate

Mittwoch, 6. Mai 2015

Tödliche Kolik durch reine Boxenhaltung

Die traurige Geschichte eines uns bekannten Pferdes


Nur 24 Jahre wurde die Kaltblut-Mix-Fuchsstute alt, die wir im Sommer 2014 kennenlernten und um die wir uns einige Monate lang dann unter anderem auch tagtäglich gekümmert haben, weil unsere beiden Pferde im gleichen Pensionsstall lebten.

Sie gehörte zu einer anderen Gruppe und lief dort auf einer anderen Weide. Sie war ein sehr freundliches Tier, das wir bald ins Herz geschlossen hatten.

Auch in dem Stall, wo diese Stute und unsere Stuten damals in Pension standen, war vieles nicht in Ordnung und die Gefahr einer tödlichen Kolik dort war sehr groß. Dort lag es allerdings nicht am Bewegungsmangel für die eigenen und Pensionspferde, sondern daran, dass die Stallbetreiber keine Ahnung davon hatten, wie gesundes Heu und gesunde Heulage gemacht werden müssen.

Dort bestand die Kolikgefahr in Schimmelpilzen und Giftpflanzen wie Sumpfschachtelhalm im Heu und in der Heulage, in einem falschen Weidemanagement, zu wenig Zeit der Stallbetreiber, sich um die eigenen und Pensionspferde zu kümmern und deshalb auch oft zu wenig Wasser oder zu langen Futterpausen, was wir beide damals versucht haben auszugleichen, indem wir täglich die dort lebenden Pferde mit frischem Wasser und Heu versorgt haben, wenn die Weiden kahl gefressen waren und die Tiere Hunger hatten, was die Stallbetreiber aufgrund von Zeitmangel gar nicht gesehen haben.

Auch die Verletzungsgefahr und dass es tödlich enden könnte, war dort groß, weil es ungesicherten Maschendraht und was noch schlimmer war, an den E-Zaun angeschlossenen Stacheldraht an den Weiden gab.

Unsere Prima erkrankte dort nicht. Sie hatte einfach Glück und hat auch eine robuste Natur. Unsere Chiwa erkrankte dort 2 x an Hufrehe und als raus kam, dass wir einen anderen Stall suchten, hat man uns zum Dank auch noch raus geschmissen.

Die Kaltblut-Mix-Stute lahmte damals auch. Sie hatte eine chronische Verletzung und die Tierarztrechnung wuchs ins Unermessliche, weil es nicht wieder heilen wollte. Das haben wir nicht mehr selbst miterlebt, sondern nur über Berichte erfahren.

Als ihre Besitzerin deshalb mit der Pensionspreiszahlung in Rückstand geriet, drohten die Stallbetreiber damit, die Stute in die holsteinische Pferdeklappe zu bringen.

Panisch suchten wir alle gemeinsam einen Platz für das Tier. Es fand sich auf die Schnelle nur einer weit weg, nämlich südlich von Hamburg. Das war ein weiter Weg für die Eigentümerin, dort laufend hin zu fahren.

Das Pferd war dort zwar vor der Pferdeklappe nun sicher, hatte aber keinen Pensionsplatz mehr, wo es genug Bewegung hatte. Es gab dort an Bewegungsmöglichkeiten nur die Box, einen Paddock, der meistens besetzt war und für den man sich einen Tag vorher anmelden musste, wenn man kam, einen überfüllten Reitplatz mit genauso schlechten Chancen oder mit einem Pferd, das seine überschüssige Energie dringend los werden wollte, nach draußen zu gehen.

Ich kann mich rein denken, weil wir vor vielen Jahren auch einmal einen Monat lang in einem Stall mit zu wenig Bewegungsmöglichkeiten gelandet waren, dass Ausritte und Spaziergänge unter diesen Umständen eine lebensgefährliche Angelegenheit werden können, denn das haben wir damals mit unseren früheren Pferden Nixe, Reno und Chiwa, die wir damals auch schon hatten, schon in diesen vier Wochen erlebt und sind deshalb sofort dort wieder weg gegangen.

Vor einer Weile erzählte mir die Besitzerin der Stute, sie hätten jetzt ein schönes Haus mit Weideland dabei für die Familie mieten können und ihr Pferd sollte ungefähr jetzt dort hin kommen, brauchte natürlich nun dort Pferdegesellschaft, Unterstand und alles, was zur Haltung hinter dem Haus dazu gehört, was ja alles organisiert werden muss.

Die Stute hat den Umzug zu ihrem Frauchen direkt auf eine schöne Weide direkt hinters Haus nicht mehr erleben dürfen, denn vor einigen Tagen bekam sie eine Kolik nach der anderen.

Sie fraß noch, sie äppelte auch, aber die Pferdeäppel waren extrem hart. Immer wieder musste der Tierarzt kommen und sagte, diese Kolik läge an der reinen Boxenhaltung dort und einfach an viel zu wenig Bewegung für das Tier. Es wurde organisiert, dass die Stute dort in einen Laufstall umziehen sollte, aber erst in einigen Tagen. Ihr Frauchen hoffte, sie schafft es bis dahin.

Sie hat es nicht geschafft. Sie ist nur 2 Tage vor dem Umzug in den Laufstall an diesen durch Bewegungsmangel verursachten ständigen Koliken gestorben.

Ich möchte, dass es sich rumspricht, wie lebensgefährlich solche Haltungsbedingungen für Pferde sind und jeden Pferdehalter davor warnen, sein Pferd so einem Leben länger als unbedingt nötig auszusetzen.

Das gilt auch für reine Boxenhaltung bei Krankheiten, die immer wieder von vielen Tierärzten angeordnet wird, auch bei der uns so gut bekannten Hufrehe.

Unsere vorletzte Tierärztin gehörte auch dazu und hat sich sehr mit uns darüber gestritten, dass wir Chiwa in dieser Zeit täglich Auslauf gönnten, denn in ihren Augen sollte sie nur still stehen.

Auch wenn der Tierarzt es sagt, hört nicht auf sowas. Pferde brauchen Bewegung, und wenn sie lahmen, dann brauchen sie die auch, müssen zwar vor aggressiven anderen Pferden dann geschützt werden, weil sie ja nicht weg laufen können, aber in der Nähe anderer Pferde laufen können sollte dennoch drin sein wie in einem abgesteckten Stück Paddock oder Weide, in dem sie allein oder mit einem besonders friedfertigen Kollegenpferd sicher sind.

Das Beispiel der süßen Kaltblut-Mix-Stute, die jetzt an einer Kolik starb, die nur auf Bewegungsmangel zurückzuführen war, zeigt das leider mehr als deutlich.

Traurige Grüße
Renate

Montag, 4. Mai 2015

Einschuss oder Phlegmone

Der Kumpel unserer Pferde hat einen Einschuss


Er darf die nächsten drei Wochen nicht aus seinem Extra-Auslauf raus, nichtmal spazierengehen. Dabei sah die Stelle in meinen Augen ungefährlich aus .. nur ein Kratzer eigentlich. Aber er wird mit Antibiotika behandelt, darf zur Zeit nichtmal die aktuelle Wurmkur einnehmen, weil er sich erst erholen muss, und der Tierarzt hat gesagt, das hätte richtig gefährlich werden können.

Ich will deshalb mal was über das Thema Einschuss oder Phlegmone raussuchen.

Aha .. die Stelle entsteht also zuerst unter Luftabschluss ... ich hatte sie erst gesehen, als die Besitzerin des Wallachs sie aufgepult hatte und habe angenommen, es sei eine frische Verletzung .. dass sich unsere Pferde möglicherweise geprügelt und dabei getreten hätten.

Das muss also anders gekommen sein, schon älter gewesen ... Tritte zwar möglich, aber kann dann auch sonstwas gewesen sein, das sich innerlich entzündet haben muss, angeschwollen ist und dann nur offen war, weil das Frauchen den Schorf abgepult hat.


Ich habe hier noch einen anderen Link zum Thema. Das können winzige Verletzungen gewesen sein, woraus sich das entwickelt. Der Kleine hat schon ein paar Tage vorher mal nicht gut gefressen, was sein Frauchen erzählte und sich wunderte. Da war aber noch nichts zu sehen. Die Stelle ist auch so ungewöhnlich für eine Trittverletzung, weil weit oben innen an einem Hinterbein, wo wir uns gefragt haben, wie es da überhaupt getreten worden sein kann. Muss also nicht sein, es kann auch sowas Kleines wie eine Brombeerranke, der Biss von ner Zecke oder sonstwas diese Stelle verursacht haben und es entwickelt sich auch erst unter Luftverschluss, also wenn die Stelle wieder zu ist, wenn ich das richtig verstehe.


Einen dritten Link, der es auch erklärt, habe ich hier auch noch gefunden.


LG Renate

Neue Erkenntnisse über gute Heu-Qualität

Und das können Jürgen und ich bestätigen


Im letzten Stall wurde der erste Schnitt Heu grundsätzlich erst Mitte Juli und der zweite dann Mitte Oktober gemacht. Chiwa hat dort Hufrehe bekommen, und zwar zweimal immer im Winter, bis wir Hals über Kopf dort geflüchtet sind. Eine der eigenen Stuten der Stallbetreiber starb an einer Kolik, als wir noch dort waren, viele andere hatten leichtere Koliken, haben es aber überlebt. Es wurde uns erzählt, im Jahr davor wären schon einmal zwei Pferde an Kolik und davor eines an Hufrehe gestorben .... vier Pferde davon an einer Herpes-Infektion, die bei einem gut funktionierenden Immunsystem auch nicht grundsätzlich tödlich verlaufen muss.

Von der folgenden seite möchte ich die Passagen über die aktuellen Erkenntnisse, wie man gutes Heu heute macht, einmal in Kopie übernehmen, da ich finde, sowas muss im Internet erhalten bleiben und hoffe, die andere Seite hat nichts dagegen.


Heubeurteilung und Heuqualität
Heu ist getrocknetes Gras. Der Nährstoffgehalt von Heu ist abhängig von:
1. dem Nährwert des Grases zum Schnittzeitpunkt
2. der Qualität von Trocknung, Ernte und Lagerung
Viele Jahre wurde für Pferdeheu ein möglichst später Schnitt bei der Heuernte empfohlen. Das möglichst spät geschnittene Heu galt auf Grund seines niedrigen Eiweißgehaltes als besonders pferdegerecht. Diese alten Vorstellungen müssen kritisch hinterfragt werden. So ist z.B. die Verpilzung eine Gefahr bei einem sehr späten Schnitt. Die Befallsraten mit Pilzen sind bei überständigem Material ungeheuer groß. Hinzu kommt ein Energie- und Nährstoffverlust, der die Qualität deutlich mindert.
Heu sollte sofort nach der Ernte trocken gelagert werden. Die trockene Lagerung verhindert eine zu starke Aktivität von schädlichen Mikroorganismen, die zu Nährstoffverlusten und Schimmelbildung führen.
Merkmale für gutes Heu sind
- sauberer, frischer, aromatischer Geruch
- grün
- Struktur leicht stachelig
- frei von Staub, Erde und Schimmelpilzen
- früher geerntetes Heu hat einen höheren Nährwert als Gras, das erst nach der Blüte gemäht wurde

Eine genaue Hygienebeurteilung liefert nur eine Laboranalyse, da selbst einwandfrei erscheinendes Heu stark belastet sein kann.
Eine schlechte Heuqualität (verunreinigt durch Staub, Erde, Schimmelpilzsporen) kann zu Atemwegserkrankungen führen. Schimmelpilzsporen sind Auslöser allergischer Atemwegserkrankungen.
Ein schneller Futterwechsel beeinträchtigt u.a. die mikrobielle Verdauung im Darmkanal des Pferdes und kann zu Verdauungsdepressionen und zu gesundheitlichen Störungen führen.
Fehler in der Futterhygiene, der Versorgung mit Nährstoffen und rohfaserreichen Futtermitteln sowie in der Futterauswahl und Fütterungstechnik können die Entstehung von Koliken begünstigen.
Folgende Fragen sollten bei Pferden mit erhöhter Kolikneigung abgeklärt werden
1. Wann gefüttert?
2. Was gefüttert?
3. Welche Menge gefüttert?
4. Welche Qualität der Futtermittel?
5. Welche physikalische Form?

Zu 4. Qualität der Futtermittel
Hygienische Mängel: (Schmutz, Staub, Schadnagerexkremente, Vorratsschädlinge und deren Exkremente, Hefen, Pilze, Bakterien und deren Toxine). Diese Mängel können zu Dysbiosen und Motilitätsstörungen führen. Bei der Dysbiose liegt ein gestörtes Verhältnis in der Dreierbeziehung Wirt-Pilze-Bakterien vor. 2 Kriterien können bei dysbiotischen Zuständen erwartet werden:
1. Veränderung der Zusammensetzung der verschiedenen Bakterien- und Pilzarten in der normalen Darmflora
2. Veränderung der zahlenmäßigen Verhältnisse der Bakterien- und Pilzarten zueinander
Die natürliche Darmflora kommt also aus dem Gleichgewicht. Durch das Ungleichgewicht wird die Darmschleimhaut geschädigt. Dadurch kann es zu Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfen, Verstopfungen etc. kommen. Hefen führen zu Tympanien (Aufgasungen) im Verdauungskanal, Schimmelpilztoxine können ebenfalls zu Verdauungsstörungen führen und Schimmelpilzsporen können sich im Atmungs- oder Verdauungstrakt ansiedeln und zu Mykosen führen oder bei Inhalation zu allergischen Erkrankungen des Atmungsapparates führen. Weiterhin kann es durch Kontamination von Heu mit Sand, Erde, Windhalm, Giftpflanzen etc. ebenfalls zu Motilitätsstörungen kommen.
LG Renate

Input über Koliken beim Pferd

Aus dem Lexikon einer Tierarztseite


Ich werde daraus gleich noch einmal einen wichtigen Aspekt gesonders rausstellen, nämlich die neuesten Erkenntnisse darüber, wie man gutes Heu machen sollte, was das Kolikrisiko entscheidend senkt.

Aber nun erstmal ein guter Link, in dem man alles mögliche über das Thema Kolik beim Pferd finden kann.


LG Renate

Wissenswertes über Pferdeäpfel

Eine interessante pdf-Datei


Aus gegebenem Anlass interessiert mich heute, warum Pferdeäpfel besonders fest werden können (ein uns bekanntes Pferd starb an einer Kolik und hatte sehr harte Pferdeäpfel, bevor das passierte).

Ich habe hier eine interessante pdf-Datei gefunden, die sich mit dem Thema Pferdeäpfel von allen Seiten beschäftigt, auch damit, wann sie Grund zur Sorge machen sollten, also worauf man achten sollte, wenn man die Pferdeäpfel seiner Pferde weg räumt.


LG Renate