Dienstag, 9. Mai 2017

Pferdeäppel sammeln - aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet

Akkordarbeit habe ich darin übrigens noch nie gesehen :)

 Ich will heute mal ein Thema aufgreifen, womit ich mich eigentlich so ziemlich täglich seit fast 25 Jahren ständig beschäftige, nämlich dem Pferdeäppel sammeln auf der Weide.

Ein Pferd beziehungsweise unsere beiden zusammen machen täglich je Pferd ungefähr eine ganze Schubkarre voll Pferdeäppel. Prima wird etwas mehr als ne Schubkarre davon machen, Chiwa etwas weniger.

 Ich weiß das deshalb so genau, weil Chiwa und Prima in Reuterkoppel oft nur zu zweit in einem kleinen überschaubaren Auslauf waren und wir sie da täglich versorgt haben und im Sommer, wenn sie nicht in der Box waren, immer ungefähr 2 Schubkarren voll Pferdeäppel da rumlagen, die wir eingesammelt haben.
 Die Fotos hier sind alle von heute. Chiwa hatte sich mit Wonne im Dreck gewälzt .. nicht wundern.

Das sind eben die Freuden, die man hat, wenn man einen Schimmel hat.

 Ich will Euch mal erzählen, was ich alles zum Thema Pferdeäppel sammeln zu sagen habe und was die einem auch alles sagen können.

Zunächst mal ist es so, dass man im Außenbereich normalerweise keine Baugenehmigung für eine Mistplatte kriegt, wenn man kein Landwirt, sondern nur Hobbybauer ist.

Ohne Mistplatte drunter oder Dach drüber darf man aber auch wiederum keinen Riesen-Misthaufen im Außenbereich oder überhaupt irgendwo auftürmen.

Nun ist es wegen der Geilstellen, wo Pferde nicht gerne fressen, aber auch wegen der Verwurmungsgefahr, wenn zu viel Pferdemist auf der Weide rumliegt, besser, wenn man die Pferdeäppel schon von der eigentlichen Weidefläche wegräumt, jedenfalls die meisten.
 Wenn man das geschickt macht, verrotten die übrigens sehr gut, sie dürfen nur nirgends zu dick rumliegen.

 Es gibt eigentlich, wenn man sowas in der Art pachtet wie das, was Jürgen und ich hier gepachtet haben, immer genug Ecken, wo der Pferdemist weder stört noch zu dick liegt.

Da sind die Ränder hinter dem Weidezaun, wo er nicht stört und man ihn dünn verteilen kann .. und bei uns jetzt auch ein paar Flächen, wo die Pferde nie hinkommen, weil da ungesunde Pflanzen wachsen, und die wir deshalb ausgezäunt haben. Da stört der auch nicht und vergammelt super, wenn man ihn dünn verteilt.

 Pferdeäppel verraten einem aber auch sehr viel darüber, wie es den Pferden gesundheitlich geht. Wer seine Pferde gut kennt und nicht zu viele davon hält, erkennt sehr schnell, welche Pferdeäppel von welchem Pferd stammen.

Die sollten locker und nicht kuhfladenartig aussehen, aber auch nicht zu fest, sonst ist das Pferd nicht gesund.

 Je nachdem, was die Pferde gerade überwiegend fressen, verändert sich auch die Farbe der Pferdeäppel.

Sollten nach einer Wurmkur übrigens tote Würmer mit rauskommen, hatten die Pferde viele davon und die Wurmkur war echt nötig .. sonst eher nicht. Aber ab und zu entwurmen ist trotzdem wichtig. Zu oft machen wir das aber nicht, denn es ist Chemie und unsere Pferde stehen ja nur zu zweit und werden so schrecklich verwurmt nicht sein.

 Besonders bei Chiwa bin ich mit zu viel Chemie sehr vorsichtig, denn Pferde, die zu Hufrehe neigen, können das auch mal von Wurmkuren oder Impfungen bekommen, wenn sie gerade geschwächt sind. Deshalb übertreiben wir da nichts.
 Aber ich mache noch mehr, wenn ich Pferdeäppel einsammle .. ich beobachte nämlich auch viel.

 Ich beobachte beim Äppelsammeln die Pferde, ihre Umgebung und vieles mehr .. ich achte auf die Pflanzen da, wo ich gerade am abäppeln bin, auch den Bewuchs, auf die Mistkäfer und sonstwas.

Ich mache eins nie !!! Akkordarbeit. Ich habe oft den Knipser in der Tasche, wenn ich am arbeiten bin, mache Bilder, schau einfach den Pferden zu, wie sie sich verhalten. Das habe ich schon immer so gemacht.

Ich habe diese Arbeit noch nie als Stress empfunden, sondern als entspannende Tätigkeit, bei der ich genau meine Pferde im Auge habe und alles genau beoachte, was so los ist. Ich finde das sehr wichtig, denn so lerne ich viel über das Verhalten meiner Pferde.

Dabei bewege ich mich gemütlich an der frischen Luft, was auch für mich gesund ist. Wenn ich mich da abhetzen würde, würde ich vieles nicht sehen und außerdem auf der Weide eine Menge Hektik verbreiten .. und das ist weder für uns selbst noch für die Pferde gut.

Tja .. das war es dann mal zum Thema Pferdemist.

Manche meiner Nachbarn holen sich zuweilen mal welchen für den Garten und ich mache die Tage damit ein Kürbis-Gurken-Zucchini-Beet fertig in meiner dann neuen Gartenecke bei den Pferden. Erde für oben drüber haben wir genug durch die vielen Maulwurfshügel.

LG
Renate

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