- Wie bei den Pferden gerade alles weitergeht -
Tja ... als es noch zu kalt war, um abends bei den Pferden draußen zu sitzen und mal einen Grill anzuwerfen und so weiter, haben Jürgen und ich damals überlegt, wie wir denn dort Riesenpartys feiern könnten.Wir dachten auch, dass unsere Pferde bald zu dritt sein würden, noch Ende März, und haben gespart wie die Blöden, um den neuen Wallach dann am 1. April auch bezahlen zu können.
Aber wie hat schon Lao-Tse immer gesagt, "das Leben ist ein Weg", und so ist das nunmal.
Und man weiß nie genau, wie die Vorsehung geplant hat, dass dieser Weg weitergehen soll.
Ich bin nur fest davon überzeugt, dass alles im Leben einen Sinn hat, auch der uns vorgezeichnete Weg, den wir immer weitergehen müssen.
Irgendwann im Laufe meiner Schulzeit habe ich mal das Tao te king von Lao-Tse gelesen. Ich musste das einfach tun, weil ich ein Referat über das Buch "Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" von Robert M. Pirsig gehalten hatte und in diesem Buch das Tao te king, aber auch Platons "Phaoidros oder vom Schönen" eine große Rolle gespielt haben. Die Idee, im Tao te king das Wort Tao durch das Wort Qualität zu ersetzen, ist in diesem Buch genial. Und die Schilderung von Sokrates im Phaidros über das geflügelte Rossepaar, das nur gemeinsam einen Wagen ziehen kann, ebenso.
Tja ...und unser Weg ging nicht so weiter, wie wir es noch im März vermutet haben, sondern ganz anders.
Der Pferdekauf des Wallachs Lenny erwies sich als wirklich schlechter Aprilscherz, denn als wir das Geld zusammenhatten, sagte der Bauer plötzlich, er würde ihn vorbeibringen, wenn es denn mal regnen würde, weil er jetzt keine Zeit dazu hätte. Dabei ist es bis heute geblieben. Würde der Mann jetzt tatsächlich anrufen, würden Jürgen und ich definitiv nein sagen.
Nun ja ... bisher hat sich der passende Wallach, den wir zu Chiwa und Prima dazustellen möchten, nicht finden lassen, aber ich bin sicher, er wird zu uns finden, wenn es an der Zeit ist. Warum nicht jetzt schon, sondern später, auch das ist auf unserem Weg sicher vorherbestimmt.
Chiwa und Prima sind beide kerngesund und fühlen sich ja wohl. Es hat also Zeit.
Auch die Gemeinschaft mit der im Prinzip total netten Reitbeteilgiungsfamilie erwies sich als falsche Entscheidung. Sie sind alle freundlich, Mama, Papa und auch die beiden Kinder. Sogar unsere Hunde haben sich gut verstanden und Boomer freute sich immer sehr über die Besuche von Hündin Lusi.
Trotzdem klappte es nicht, denn unsere Pferde lehnten die beiden Kinder rigoros ab. Hätte ich die zwei, als die Mama fragen kam, gut gekannt, hätte ich diese Idee auch von vornherein abgelehnt, denn ich kenne meine Pferde ja gut.
So aber sagten Jürgen und ich spontan ja, denn wir kannten die beiden Kinder ja nicht. Es war Weihnachten, als die Mami fragen kam. Wir freuten uns - sie fragte in erster Linie wegen ihrer Tochter - so einem Mädchen sozusagen ein Weihnachtsgeschenk machen zu können.
Aber dieses Weihnachtsgeschenk war für unsere Pferde ganz sicher keins. Die beiden Tiere gerieten komplett aus dem Tritt und fingen bald an, vor uns Menschen zu flüchten.
So führte dieser Weg aber auch dazu, dass ich wieder einmal Kontakt zu meiner Tochter Esther hatte, die ich dann um Hilfe gebeten habe, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste.
Das war schön, denn Esther sehe ich ja nunmal sehr selten.
Sie erklärte mir genau, warum ich diese Kinder wegschicken muss, auch wenn es sie traurig machen würde .. weil ich eben keine Therapiepferde habe, sondern zwei Problempferde, diese Kinder aber auch Problemkinder sind und deshalb ein Umgang mit Therapiepferden für sie die bessere Wahl wäre.
Meine Pferde wären daran kaputt gegangen, hätte ich Esthers Rat nicht befolgt.
Der nette Kontakt mit dieser Reitbeteiligungsfamilie fand so also nach nur ca. 4 Monaten ein ziemlich jähes Ende.
Unseren Pferden tat das gut. Sie haben sich schon wieder weitgehend beruhigt und wir können wieder wie früher in Ruhe mit ihnen arbeiten. Sie rennen auch nicht mehr vor uns Menschen weg.
Wen die Pferde immer gern hatten, war eine Freundin, die wir im vorigen Frühjahr durch einen Streit mit einer anderen Freundin, mit der sie zeitgleich Streit hatte, nach Jahren einer recht hektischen jahrelangen reinen Facebook-Freundschaft, dann näher kennenlernten und woraus sich eine monatelange Wochenend-Beziehung entwickelte.
Dennoch ging das nicht dauerhaft gut. Grund waren nicht die Pferde oder ihre und unsere gemeinsame Tierliebe, sondern ihre politisch rechtsradikale und auch depressive Einstellung, mit der wir auf Dauer nicht mehr klargekommen sind, zumal sich daraus laufend Konflikte mit unserem sonstigen Freundeskreis ergeben haben, von dem sonst keiner rechtsradikal drauf ist.
Tja .. nun ist das herrliche Grillwetter da, und wir sind gar nicht mehr so viele, die das auf der Weide bei den Pferden gemeinsam genießen werden.
Aber manche unserer alten Freunde sind natürlich dennoch noch da und werden dabei sein und Marius hat auch gesagt, dass er im Juni Urlaub hat und uns besuchen kommen wird.
Ansonsten ist das Wetter gerade wunderschön und wir beide genießen auch oft die Ruhe bei unseren Pferden.
Jürgen und ich sind beide lebhafte und gesellige Menschen, wenn Besuch da ist ... aber auch manchmal welche, die gern die Stille der Natur genießen .. das muss nämlich gar kein Widerspruch sein.
Wir beide allein verstehen uns nämlich durchaus oft vollkommen wortlos.
Unser Weideland wächst im Moment wie verrückt, aber darüber schreibe ich eher im Hufrehe-Blog, wo ich für 2017 die Serie "Wie sich die Natur verändert" in vielen Teilen schreibe und immer die Pflanzenwelt um die Pferde herum fotografiere.
Noch bekommen die Pferde Heu dazu, aber damit können wir bald aufhören, denn sie lassen fast immer das meiste davon bereits liegen.
Das war voriges Jahr auch genauso.
Jürgen hat gestern erfahren, dass da jemand Kaninchen hat und den Rest gut gebrauchen kann. Sie wird das Restheu wohl dann bei uns abholen. Dann müssen wir es nicht wegwerfen, wäre ja schade drum.
Die Weide wird jetzt wieder bunt .. die ersten Blumeninseln sind zu sehen, momentan hauptsächlich bestehend aus Wiesenschaumkraut, Hahnenfuß und Ehrenpreis sowie an den Knickrändern auch den weißen Sternmieren. Dazwischen beginnt der Sauerampfer mit seinen roten Ähren auch schon, noch mehr Farbe ins Bild zu bringen.
Es ist jetzt im Sommer auch nicht mehr nötig, sich punktgenau an bestimmte Besuchszeiten bei den Pferden zu halten wie im Winter, wenn sie Heu dazu brauchen oder das Wasser einfrieren kann. Deshalb können Jürgen und ich die Pferde besuchen, wann es am besten passt und uns dabei auch immer nach dem Wetter richten. Wir können früh oder auch ganz spät hinfahren und wenn es nicht zu heiß ist, natürlich auch mitten am Tag.
Das Gras setzt teilweise jetzt sogar auch schon Ähren an, zwar nicht alle Grasarten, aber viele durchaus ja.
Trinken tun die Pferde momentan sehr wenig. Das liegt sicher daran, dass das junge Frühlingsgrün so saftig ist und sie so schon mit dem Futter genug Flüssigkeit aufnehmen.
Heute waren wir zum Beispiel sehr früh bei Chiwa und Prima, weil ich noch einkaufen musste, werden aber dann gegen Abend nochmal hinfahren.
Diese Fotos hier sind alle von gestern.
Die ganz unten dann schon nicht mehr bei den Pferden, sondern in unserer Straße in der Nähe der Ecke, wo wir gestern geparkt haben.
Draußen blüht momentan auch überall der Flieder in allen möglichen Farben.
Bis bald
Renate
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