Mittwoch, 25. Februar 2015

Von Nixe lernte ich, was Mut ist

Unsere Nixe, Teil 1 - ihr Wesen

Als Nixe als erstes unserer eigenen Pferde 1992 in mein Leben gelaufen kam, fühlte ich, wie der Boden bebte, noch bevor ich sie sah. Da begriff ich, dass dieses Pferd, das ich noch gar nicht kannte, mein ganzes späteres Leben vollkommen verändern würde.


Es waren die Hufe einer großen Pferdeherde, von der Nixes Mutter Lorelei die Leitstute war, die den Boden so beben ließen. Und mittendrin lief unser erstes eigenes Pferd Nixe, das damals noch ein Fohlen war und das ich gerade für meine Familie gekauft hatte.

Es ging mir nicht besonders gut, als ich Nixe kaufte. Kurz zuvor hatte ich versucht, mir das Leben zu nehmen, weil ich mit vielen Dingen nicht mehr fertig geworden war, die ich erlebt hatte. Danach hatte ich diesen Gedanken nie mehr, und das verdanke ich Nixe und ihrem mutigen Wesen.



Von der Rasse her ist Nixe nur ein nicht sonderlich wertvoller Mischling zwischen einem Tigerscheck-Pony-Hengst und einer Ardenner Kaltblut-Stute, aber von ihrem Wesen her war sie, solange ich sie habe beobachten können, immer eine Königin.

Sie hat in keiner Herde nachgegeben, bis sie den Rang der Leitstute inne hatte, und dennoch war sie danach ein ausgesprochen faires Leittier.


Das links ist Nixes Mutter Lorelei, von der sie den Rang der Leitstute als Fohlen übernommen hat. Das ist in Pferdeherden normal.

Dennoch kommt es in unserer Zeit, wo Pferde ja nicht mehr wild leben, oft vor, dass sich zwei Leitstuten gegenüberstehen. Eine, die Nixe gegenüberstand, wollte nicht nachgeben, aber Nixe auch nicht. Nach 8 Wochen Kampf hat Nixe gewonnen.



Nixes Vater, der kleine Ponyhengst Dave Dudley, war so ruhig, dass er als Hengst in der Kinderreitstunde seines Frauchens mitgehen konnte, und seine Lieblingsstute Lorelei war es nicht weniger.

Obwohl Nixe sehr dominant war, war sie auch von jedem Anfänger oder Kindern wunderbar zu reiten und vor allen Dingen im Gelände eine echte Lebensversicherung.



Einmal traf ich bei einem Ausritt zwei Bundeswehrsoldaten mit Gasmasken. Nixe blieb lediglich stehen, um sich die merkwürigen Gestalten genauer anzusehen, ist mir aber nicht durchgegangen.

Ein andermal wurde meine älteste Tochter von einem bissigen Schäferhund im Gelände angegriffen, der aus dem Knick sprang und sie vom Pferd stieß. Nixe lief nicht weg, sondern griff den Hund an und jagte ihn in die Flucht.






Wie fair Nixe als Leittier war, zeige ich Euch unten an einem Foto, auf dem sie gemeinsam mit ihren damaligen Pferdefreunden Chiwa und Reno Kraftutter aus derselben Badewanne frisst, ohne die anderen wegzujagen.







Das Zusammenleben mit diesem Pferd hat mein Leben stark beeinflusst. Ich habe gelernt, auf ihr zu reiten, sogar draußen im Gelände, obwohl ich nie gut reiten konnte. Ich vertraute diesem Pferd einfach und sie offensichtlich auch mir, denn sie hat es nie ausgenutzt zu wissen, dass ich vom Pferd gefallen wäre, wenn sie mir durchgegangen wäre.
Bei Nixe muss man sich durchsetzen, ohne Gewalt anzuwenden, sonst kann man sie nicht reiten. Das zu lernen, hat mir viel gegeben.


Nixe macht übrigens auch ihrem Namen alle Ehre, denn wie man hier sieht, hat sie auch vor Wasser keine Angst. Sie fürchtet sich genauso wenig vor Feuer, was ich Euch später noch zeigen werde, wenn ich Euch Nixe als Showpferd in einem anderen Beitrag vorstelle.
Für mich selbst war sie, die später lange Therapiepferd bei meiner Tochter war, Freundin und Therapiepferd zugleich und hat aus mir eine vollkommen andere Frau gemacht, die ich vorher nicht war.


Dieses süße Foto haben wir einmal gemacht, als Nixes 6. Geburtstag war. Meine jüngere Tochter hatte ihr eine Möhrentorte mit 6 Möhren drauf gebacken.

Es waren mein früherer Schwiegersohn von ihr und seine spätere Partnerin, die davor mit einem meiner Söhne zusammen war, denen ich die Schuld gebe, dass Nixe heute nicht mehr bei uns ist. Ich bin sicher, dass meine Tochter Nixe genauso vermisst wie ich. Aber mehr dazu später.


Ich habe einen großen Wunsch, und der ist, dass ich Nixe und auch den Reno, von dem ich Euch später erzählen werde, irgendwann wiedersehe, bevor diese beiden Pferde oder ich sterben werden.

Und die Menschen, die mich von den beiden getrennt haben, haben meinen abgrundtiefen Hass in meinen Augen verdient, denn ich liebe beide Pferde aus tiefstem Herzen.



Aber nun bald mehr über unsere Nixe, von der es noch viel mehr zu erzählen gibt.

LG Renate

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