Sonntag, 4. Dezember 2016

Bei den Hoppas heute am 2. Advent

Ines hat wieder Fotos gemacht .. hat daran genauso viel Spaß wie ich

 Heute war die Luft wieder vollkommen anders als gestern .. es war wärmer draußen, aber wiederum keine Sonne zu sehen. Geregnet hat es aber auch nicht.

Wir haben alle etwas länger geschlafen, Ines und ich haben uns gestern sehr lange unterhalten, weil uns etwas sehr beschäftigt hat und wir zwei unsere zwiespältigen Gefühle, die sich sehr ähnlich waren in dieser Sache, mal sortiert haben. Es war schon drei Uhr nachts, als wir dann alle zu Bett gegangen sind.

 Ines hatte Lust zum Fotografieren, hatte gefragt, ob ich wieder den Knipser mitbringe.

Jürgen hat dann mit beiden Pferden was im Round Pen getan.

Das Frauli unserer Gaststute müssen wir verpasst haben, aber sie muss heute da gewesen sein, es sah danach aus. Wir kennen unsere Gewohnheiten halt noch nicht so wirklich.

 Prima hatte Lust zu arbeiten.

Ich habe in der Nähe Äppel gesammelt, während Jürgen was mit den Pferden getan hat und Ines ihn dabei fotografiert hat.

 Wir haben noch lange über unsere Eindrücke am Tag davor geredet und darüber, dass da vieles trotz der anfänglichen Begeisterung am Tag zuvor noch irgendwie alles nicht stimmig war.

Ines ist ein riesengroßer Tierfreund genauso wie Jürgen und ich. Aber sie kennt auch inzwischen sehr genau unseren Job und unser Hobby und weiß genau, dass ein Blog sowas wie ein Tagebuch ist, das eben, was der Name Tagebuch schon aussagt, jeden Tag seine kleinen Storys braucht .. die vielen Alltäglichkeiten.

 Ein Blog ist kein Märchenbuch, sondern ein Stück gelebte Realität, so jedenfalls waren die ersten Blogs mal gedacht und so füttern Jürgen und ich unseren auch heute noch ...mit echten Alltäglichkeiten, die das Leben schreibt und nicht die Fantasie.

Fantasie-Blogs kennen wir zwar, denn mit Auftragstexten, auch für die Blogs anderer Leute, verdienen wir ja auch einen Teil des Geldes, das wir zum Unterhalt unserer Pferde brauchen. Es ist aber eigentlich ein Ziel, irgendwann nur noch die eigenen Blogs zu füttern statt als Ghost-Writer zu arbeiten und sich laufend Dinge auszudenken, die nie so passiert sind.

 Ein Pferde-Blog, in dem es darum geht zu berichten, was die eigenen Pferde den ganzen Tag über tun und erleben, wo ständig ihre Pferdefreunde ausgeklammert werden müssen, weil es nicht erwünscht ist, die zu zeigen oder etwas von ihnen zu erzählen .. das ist Stückwerk, unvollständig .. zerhackt .. und es ist auch schwierig, auf einer Weide tagtäglich ständig so zu fotografieren, dass selbst im Hintergrund die Pferde-Kollegen nichtmal zu sehen sind .. es ist schwierig, anstrengend und macht schlicht keinen Spaß.

 Das mag für ein paar Wochen wie aktuell bei unserem Gastpferd machbar sein und ist dann nur kurzfristig und vorübergehend .. aber selbst da hätte ich nein gesagt, egal wie schwierig die Situation da für ihre Besitzer war, wenn mir das vorher so gesagt worden wäre.

Ich habe spontan ohne viel zu fragen geholfen, weil da jemand Hilfe brauchte und habe mich dann doch sehr vor den Kopf gestoßen gefühlt.

Ich hätte auch in der anderen Sache gern geholfen, genauso spontan und ganz sicher, ohne auch nur einen Cent daran zu verdienen, im Gegenteil, es lag mir am Herzen, dazu beizutragen, dass da ein sehr junges Tier vielleicht wieder halbwegs gesund werden kann ... Arbeit dabei wäre okay gewesen, da hätten wir sicher alle drei mal gern angepackt, Jürgen, Ines und ich sowieso ..

 ... aber nicht unter dem Aspekt von Geheimniskrämerei und dass man nicht wirklich offen miteinander umgegangen wäre.

Ein Pferd mit so einer Krankheit braucht viel Bewegung, viel Bodenarbeit ... hätten Jürgen und Ines mit ihm machen können, während ich halt wie bei meinen zwei seine Äppel mit von der Weide gesammelt hätte und so weiter .. wäre alles kein Ding gewesen .. aber halt unter dem Aspekt, dann auch erzählen zu können, wir wir mit ihm voran kommen.

 Wir wären wiederum alle drei einfach zu alt, um so ein junges Tier ganz zu übernehmen ... Pferde werden sehr alt .. und wir sind alle drei schon fast im Rentenalter und ein sehr junges Pferd würde uns alle überleben .. das sollte man nicht tun in unserem Alter.

Na ja .. wir hatten gestern alle drei das gleiche Gefühl, dass es trotz aller der guten Wünsche für dieses Tier irgendwie nicht gepasst hat .. es war auch auf der anderen Seite so. Man merkt sowas halt.

 Wir hoffen, es passt woanders besser und dass es dort die Hilfe kriegt, die es so dringend braucht.

 Hier tut Jürgen was mit Chiwa .. das läuft noch etwas unrund, aber es wird.

 Da war noch ein wenig Kuscheln nach der Arbeit angesagt .. Chiwa ist ja so ein Schmusepferd, die wahnsinnig gern kuschelt.

 Feierabend ... danach ging es dann wieder nach Hause.

Na ja .. und ich habe mir eins fest vorgenommen.

Dem nächsten, der mich fragt, ob wir vielleicht noch Platz haben, denn einen 4. Platz hätten wir im Prinzip schon durchaus frei, der auch ganz preisgünstig sein könnte .. dem werde ich bevor ich dazu ja oder auch nur vielleicht sage, erstmal sehr konkret erzählen, was Jürgen und ich für einen Job und für ein Hobby neben den Pferden haben, nämlich über genau diese Pferde viel und ausführlich zu schreiben.

Wenn das nicht passt, brauchen wir über alles andere gar nicht mehr zu reden, denn dann passt es von unserer Seite her ganz sicher nicht. Es ist bei uns weniger eine Frage von viel Geld oder etwas Mehrarbeit als eine Frage von Offenheit, wo es einfach stimmig sein muss.

Ansonsten bewegen wir uns Stück für Stück auf Weihnachten zu, heute war ja schon der 2. Advent.

Nachti
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen