Samstag, 6. Oktober 2018

Auch alte Pferde brauchen Bewegungsmöglichkeiten

... und die mit der Neigung zu Hufrehe sogar erst recht

 Keins unserer Pferde hat jemals unter meiner oder der Regie meiner Töchter oder meines Ex oder auch Jürgen erlebt, dass wir nicht für Auslauf und zusätzlich zumindest auch Bewegung durch Bodenarbeit gesorgt hätten.

Die ersten Bilder hier zeigen noch Chiwa, Nixe und Reno in Depenau. Dort hat Chiwa auch nie Hufrehe gehabt, weil keine giftigen Pflanzen in der Nähe waren, die sie auch gefressen hätte.

 Bewusst haben wir den Pferden eine Offenstallanlage gebaut, damit sie selbst entscheiden konnten, wann sie in den Stall gehen oder draußen rumlaufen.

Und draußen rumlaufen hieß dort draußen rumlaufen können. Ich glaube, dass man das hier auch gut sieht .. es hießt nicht, in einem winzigen Hof nur im Schritt hin und her gehen zu können, sondern auch mal Gas geben .. und zusätzlich haben wir auch immer mal was mit den drei getan. Und ich glaube, das tat ihnen gut und hat sie nicht überlastet.

 Wir konnten Depenau nicht behalten, dazu lief leider meine Ehe zu schlecht.

Aber später haben wir trotzdem alle immer das berücksichtigt, was wir über Pferde gelernt haben. Bewegung ist für ein Bewegungstier wie ein Pferd sehr wichtig und sorgt dafür, dass es glücklich und gesund bleibt.

 Auch in Wellsee lebte Chiwa noch in der Dreiergruppe bestehend aus ihr selbst und dann Nixe und Reno, die ja später in die Reitschule meiner Tochter Esther wechselten, aber auch die hat immer darauf geachtet, dass die Pferde, die unter ihrer Obhut waren, genug Bewegung hatten. Und Vanessa hat diese Einstellung später auch immer berücksichtigt und das auch an meine Enkelin Janin weitervermittelt.

 Wie wichtig gesundes Futter ist, habe ich später gelernt, dass man sich das Heu und Stroh, aber auch den Bewuchs auf der Weide und im Knick drumherum genau anschauen muss.

Auch dass Spaziergänger alles, aber oft nicht gut für Pferde sein können, haben wir leider gelernt und dass diese Menschen oft unwissend und gut gemeint viel zu viel, was den Pferden in zu großen Mengen schaden kann, über den Zaun werfen können.

 Dass Pferde leider gut gemeint von Spaziergängern tot gefüttert werden passiert leider viel häufiger als dass sie verhungern, auch wenn manche "Tierschutzorganisationen" einem da was anderes vorgaukeln. Wer darüber was finden möchte, muss nur Google anwerfen. Die Berichte von schockierten Pferdehaltern und anderen Tierhaltern über tot gefütterte Tiere füllen Seiten .. und man weiß das auch aus jedem Wildpark oder Zoo, wo die Warnschilder sicher auch nicht grundlos überall stehen.
 Später ging bei uns zunächst nur Nixe mit Esther mit, zu Reno und Chiwa kam Prima dazu, blieb auch lange bei uns, auch nach meiner Scheidung bei meinem neuen Mann Jürgen und mir und Reno zog um zu Esther. Eine Weile liefen dann nach der Trennung von meinem Ex-Mann auch einmal Chiwa, Prima, Nixe, Reno und alle anderen Schul- und Einstellpferde von Esther wieder zusammen auf einer Weide .. aber immer mit genug Bewegungsmöglichkeit und genug Freiheit, selbst zu entscheiden, ob sie in den Stall möchten oder draußen rumlaufen.
Solange die Pferde bei uns leben konnten, haben auch Jürgen und ich auf Freiheit für sie geachtet. Manchmal ging das nur mit Auslauf und Stundenkoppel bei Boxenhaltung im Winter, aber das zumindest war auch trotz Chiwas Hufreheneigung und Vorsicht bei ungünstigem Weideland immer gewährleistet.


Chiwa und Prima mit dem vorübergehend mit ihnen zusammenstehenden Wallach Saili im Frühling 2015 auf ihrer Stundenkoppel, wo sie immer hin durften, wenn wir jeden Tag dort waren, um in diesem Selbstversorgerstall unsere Arbeit zu machen. Sie hatten dort einen Auslauf, in dem sie bei Heu täglich stundenlang liefern, im Sommer 24 Stunden, im Winter tagsüber mit schlafen in der daneben liegenden Box.


Der Bewuchs auf dieser Stundenkoppel hätte erstens nicht zum Sattwerden gereicht, weil sie zu klein dazu war, war aber aufgrund von zu viel Klee auch in Bezug auf die Hufrehe-empfindliche Chiwa, bei der zu viel Klee (der übrigens kein Fruktan enthält) Hufrehe auslösen kann, auch nicht als Dauerzustand geeignet.

Aber die 1 bis 2 Stunden täglich Auslauf auf dieser Stundenkoppel, und das zu jeder Jahreszeit, haben Chiwa auch dort nie geschadet und auch nie bei ihr für Hufrehe gesorgt.


Auch in Reuterkoppel gab es einen Reitplatz und ein Round Pen, wenn man mit den Pferden was tun wollte und zur Not ging es eben auch auf der Koppel .. und vor allen Dingen konnten sie eines immer, sich selbst frei auf genug Freifläche bewegen, auch galoppieren, traben und Bocksprünge machen, wenn ihnen danach war.

Und sich mit Wonne im Dreck wälzen, wie man hier auf den Fotos aus den Wintermonaten dort sieht.



Mit der Hilfe unserer Tochter Esther, Freundin Anke und ihrer ganzen Familie zogen wir dann mit Chiwa und Prima nach dem Bau einer Reithalle und einfach zu heftigen Preisen, plötzlich zu vielen Pferden in diesem Stall und Schlamm ohne Ende, was so nicht mehr ging, auf eine Pachtweide in der Preetzer Feldmark, die in Prinzip toll war, uns aber aufgrund einer dort befindlichen Weidenachbarin und deren Aktivitäten gemeinsam mit einer früheren Freundin, die sich dann auf ihre Seite schlug, warum auch immer (hat uns weh getan, weil wir dieser Frau vertraut haben, und das 8 Jahre lang), leider kein Glück bringen würde.

Ankunft in der Preetzer Feldmark. Toller Bewuchs .. optimal für ein zu Hufrehe neigendes Pferd, denn mit kaum Weidelgras, kaum Klee und vielen gesunden Kräutern . zwar Eichen und Buchen im Knick, aber sowas lässt sich durch Steckzäune in der Eichel- und Bucheckernzeit regeln, weil Eicheln und Bucheckern ja auch Hufrehe auslösen können.

Ohne diese gemeinen Menschen im Rücken, die uns dieses kleine Glück nicht gegönnt haben und unseren Pferden offensichtlich auch nicht, hätte es da so schön für die Tiere sein können.

Jürgen und ich wollten doch nichts weiter als genug Freiheit, Auslauf, Platz, Ruhe und Frieden auf bezahlbarem eigenem Pachtland für unsere Tiere.

Aber leider gönnte uns das jemand nicht und hat Chiwa, Prima und später ihrem neuen Freund Thunder, den wir dazu geholt haben, damit sie eine richtige Herde mit Leitstute, Leitwallach und Chiwa als dem zu schützenden Herdenmitglied würden, leider alles, was sie zu ihrem Glück gebraucht hätten, einfach kaputt gemacht.


Diese Menschen, die unseren Pferden und uns auch sowas angetan haben, möge so leid es mir tut, "der Blitz beim Scheißen treffen". Sie haben es verdient, denn sie haben den Tod von Thunder zu verantworten und darüber hinaus, dass Chiwa und Prima heute zwar geliebt werden, aber nie mehr so frei leben können, wie es in Preetz in der Feldmark auf dieser gerade für ein Rehepferd so gut geeigneten Weide eben möglich war.

Rechts Thunders Ankunft im Juli 2017.




In der Feldmark war genug Platz zum Toben .. waren verschiedene Kräuter und Blätter im Knick zum Naschen und sich die Vitamine raussuchen, die einem Pferd guttun ... war Ruhe und Natur, denn es lag mitten auf dem Land fernab von lautem Straßenlärm wie vorher in Reuterkoppel und zu vielen Auto-Abgasen.

Die Vögel haben gesungen, es gab viele Wildtiere dort und wunderschöne Sonnenuntergänge am Abend.




Thunder nahm sehr schnell seinen Job als Herdenchef neben Leitstute Prima mit Begeisterung an und passte mit ihr gemeinsam auf alles auf, was dort in der Nähe war.

Ich glaube, auch wenn er leider nur von Juli 17 bis Anfang März 18 bei Chiwa und Prima hat leben dürfen, er war glücklich dort in seiner neuen Rolle als Leitwallach mit einfach nur viel Platz und Freiheit um ihn herum.

Warum haben diese Irren ihn nur totfüttern müssen? Warum haben diese fiesen Mistkrücken bei Facebook so viel gehetzt?
Während ich Euch nun ein paar Eindrücke von den wenigen Monaten vermittle, in denen Chiwa, Prima und Thunder als kleine Dreiergruppe glücklich in der Feldmark leben konnten, frei waren, sich nach Herzenslust 24 Stunden am Tag bewegen und herumschauen konnten, genug Platz hatten und ab und zu auch ein bisschen Sport mit Jürgen und mir im Round Pen, werde ich Euch nun erzählen, was mir wegen Chiwa und Prima, die ja nun auf einem Gnadenhof leben, weil die Umstände uns dazu nach Thunders Tod regelrecht gezwungen haben, so sehr auf der Seele liegt und mich so traurig macht.

Bereits gestern am 5. Oktober las ich, sicher gut gemeint und nur aus Sorge oder weil sich dieses Märchen, Fruktan ist der Hufrehe-Auslöser schlechthin, obwohl ein Pferd mehr als 180 kg frisches Gras auf einmal zur schlimmsten Hufrehe-Zeit fressen müsste, um den Schwellenwert, mit dem Chris Pollitt Hufrehe ausgelöst hat, zu erreichen, die Weidezeit für die Pferde des Gnadenhofs, wo Chiwa und Prima nun leben, sei nun vorbei . aber es ginge ihnen ja allen gut und sie hätten ja genug gutes Heu zur Verfügung.



Dabei gab es für unsere Pferde seit ihrem Umzug zum Gnadenhof am 19. März 2018 aus den unterschiedlichsten Gründen so gut wie gar keine Weidezeit, weder im Noch-Winter dort noch im Frühling, im Sommer dann wegen der Hitze nicht mehr und als es kühler wurde ebenfalls nicht und nun, wo locker noch 2 schöne Herbstmonate folgen werden, da bin ich sicher, auch nicht mehr.

Und es gibt außerhalb der Weidezeit auch keinen wirklich großen Auslauf für die Tiere, sondern einen sehr kleinen Innenhof, wo sie zwar herumgehen, aber nicht rennen können.
Ich lese seit Monaten alles mit, was der Gnadenhof schreibt. Ich kann mich reindenken in vieles, vielleicht nicht in alles, denn anders als man uns damals versprochen hat, dürfen wir ja doch nicht zu Besuch kommen und mal selbst schauen.

Ich verstehe die Beweggründe im Prinzip und weiß, dass das alles aus reiner Liebe zu den Pferden geschieht.





Fast so gut beobachtet wie in einer Tierklinik stehen die Pferde auf diesem Gnadenhof in guter Sichtweide und sogar mit Computer-Überwachung in der Nähe von Herrchen und Frauchen auf einem Innenhof, aber dieser Innenhof ist sehr klein .. viel Bewegung da nicht möglich .. es gibt eine Sandecke zum Wälzen, schon verschiedene Offenställe und dort die Möglichkeit für die Pferde zu gehen, aber mal Gas geben ist dort nicht drin.

Es gibt keinen Arbeitsplatz, wo jemand ab und zu was mit ihnen tut.


Es gibt auch keine etwas größere Trampelkoppel, wo die Tiere in den Wintermonaten zumindest stundenweise hinlaufen, sich mit Wonne im Dreck wälzen, toben und spielen könnten, sich also ohne gezielte Bodenarbeit einfach je nach Lust und Laune alleine Bewegung verschaffen.

Jürgen und ich waren mehr als besorgt, als wir das bemerkten. Und natürlich hofften wir dann auf die Sommerzeit, weil wir alte Videos von der früheren Herde gefunden hatten, die die Tiere auf der ja 5 ha großen Sommerweide zeigten.



Schon die Wintermonate ganz ohne ausgleichende Bewegung verbringen zu müssen, ist gerade für so alte Pferde nicht gut.

Die Gelenke, die Muskeln, die Sehnen und Bänder, die Hufpumpe, der Kreislauf dieser großen Tiere und das Herz, das auf die Durchblutung durch Bewegung eigentlich angewiesen ist, brauchen besonders bei alten Pferden die Möglichkeit der Bewegung auf einer Fläche, die auch groß genug dafür ist.

Und auch der Stoffwechsel profitiert von genug Bewegung, die dem metabolischen Syndrom vorbeugt.
Wenn die Zeit fehlt, um im Winter zumindest täglich mit allen Pferden ein wenig Bodenarbeit zu machen, sollte auch in dieser Zeit eine Trampelkoppel für sie da sein, wo sie über Tag hingehen und sich mal austoben können.

Sie sind sonst nämlich vollkommen untrainiert, wenn es im Sommer plötzlich auf die Weide geht. Und das ist besonders bei so alten Tieren nicht gut.

Umso länger man sich mit den Bedürfnissen von Pferden beschäftigt, umso mehr sollte man das eigentlich wissen oder lernen.
Anfang Mai kamen die Pferde dann auch zum Anweiden auf die Weide.

Und dann passierte ein großes Unglück. Eines der Tiere, ein ehemaliges Springpferd, war so begeistert vom Weidegang am Morgen gewesen, dass es über den Zwischenzaun sprang und so unglücklich dabei fiel, dass es an diesen Verletzungen starb.





Fast 5 Jahre verbrachte dieses Pferd seine Gnadenbrotzeit auf dem Gnadenhof.

Ich bin sicher, wenn da gesagt wird, es wurde zuerst als Hochklasse-Springpferd verheizt, dann als Zuchtstute und sollte dann, weil beides nicht mehr ging, zum Schlachter, natürlich glaube ich das.

Aber dieses Pferd wurde vermutlich nicht zum Hochklasse-Springpferd, weil es sich nie hat gern bewegen mögen .. das Gegenteil wird der Fall gewesen sein.


Sie war nicht im Training, als sie vor Begeisterung, dass dahinter die schöne große Weide war, wo sie gerade zuvor gewesen ist, über diesen Zaun sprang.

Gerade alte Pferde bleiben besser im Training, wenn sie auch in den Wintermonaten genug Möglichkeiten haben, sich zu bewegen.

Das ist kein Vorwurf, aber ein Gedanke und ich war auch wegen Chiwa und Prima schon da sehr in Sorge, denn die haben beide ein sehr ungezügeltes Temperament, immer gehabt, auch im Alter, auch wenn sie nie Springpferde waren.

Ich verstand, warum man kaum etwas über fröhliche Pferde auf der Frühlingsweide sah, als Hatschie so unglücklich gefallen und gestorben war.

Diese Menschen lieben ihre Gnadenbrotpferde wie Kinder, auch unsere, das ist mir inzwischen klar geworden.

Nach dem Anweiden bekam ich mit, dass die Tiere auch im Sommer nicht immer auf der Weide waren, nur morgens eine Weile und nachmittags eine Weile.

Sie sind es gewohnt, dass es zur Mittagszeit Müsli und Heu gibt, sie in der Mittagshitze erstmal drinnen bleiben und dann nachmittags noch eine Weile draußen laufen dürfen, dann nachts aber wieder im sicheren Innenhof sind.

Nun gut .. vielleicht verhindert man so Dinge wie uns passiert sind, dass sich nachts Menschen auf die Koppel schleichen und da sonstwas anrichten können, was unseren Thunder, hier hier noch so genüsslich seine Brombeeren nascht, die ich den Pferden da gepflückt hatte, leider das Leben gekostet hat im März 2018.


Dennoch dachte ich besonders in Bezug auf die Stute Lotte, von der ich erfahren hatte, dass sie sehr mit Staubhusten, Asthma und so weiter zu tun hatte, dass ich gerade dieses Pferd dort mit anderen, die auch nicht zu Hufrehe wie Chiwa oder Luna neigen und Gras doch vertragen, wenn sie erstmal angeweidet sind, warum man sie nicht im Sommer einfach einmal ganz ohne Heu nur grasen ließe. Ich machte mir deshalb Sorgen um diese neue Pferdefreundin von Chiwa und Prima.




Manchmal habe ich leider sowas wie einen 6. Sinn für Dinge, die passieren können. Zuweilen sind das schöne Dinge, aber nicht immer.

Und bei Lotte war meine Sorge nichts Schönes, denn sie starb Anfang August 18 in diesem gnadenlos heißen Sommer dieses Jahr.

Nein ich gebe niemand daran die Schuld. Ich will ja auch nicht, dass mir jemand die Schuld an Thunder Tod gibt, weil auch Jürgen und ich dort in der Feldmark alles getan haben, damit unsere drei Pferde es dort in unseren Augen und nach unserer Erfahrung gut hatten.

Ich gehe auch davon aus, dass die neuen Besitzer von Chiwa und Prima und ihren 6 anderen alten Pferdefreunden, die dort noch mit ihnen zusammenleben und den beiden Ochsen, Enten, Kaninchen, Hunden und Katzen, alles was sie machen, deshalb so machen, weil sie es gut mit den Tieren meinen .. nur aus Liebe, denn dass diese Tiere von diesen Menschen geliebt werden, das ist mir bewusst.






Es ist mir auch bewusst, dass eigentlich jeder Mensch, der eigene Pferde hält, einmal seine ganz persönliche Vorstellung davon hat, was am besten für diese Tiere ist und dass diese Vorstellungen oft stark davon abweichen können, was Jürgen und ich für das Beste halten.

Nun ja .. es kam dieser wahnsinnig heiße Sommer dieses Jahr. Die Zeit, in der die Pferde auf dem Gnadenhof auf die Weide durften, war dort damit vorbei. Soweit ich das verfolgt habe, kamen sie in dieser Zeit gar nicht mehr auf die Weide, auch nicht am kühlen Abend mal ein Weilchen, um sich dann austoben zu können.

Nach meinem Gefühl blieben sie einfach im sicheren Auslaufbereich .. und zwar mit der Dürre und dem verbrannten Gras auf der Koppel auch 24 Stunden am Tag.

Ich habe mitbekommen, wie sehr ihre neuen Besitzer sich bemüht haben, das Heu zusammenzukriegen, was nun gebraucht wurde, und das so früh im Jahr wegen der Dürre. Ich habe versucht mitzuhelfen, Spender zu finden, die was dazugeben, denn das hat dieses Jahr wirklich ein Vermögen gekostet.



Die zwei sind kilometerweit in der Gegend herumgefahren, um Heu und Heubauern zu finden, die genug, anständiges und auch bezahlbares Heu hätten.

Und sie haben schließlich auch welches und noch ein wenig Haferstroh zum Ergänzen auftreiben können.

Das hat Zeit und Mühe gekostet und ich rechne ihnen das hoch an und weiß, wie schwer das gewesen sein muss.




Trotzdem denke ich nicht, dass man die Hüs nun wegen der Dürre nicht zumindest mal abends ein Stündchen hätte über die große Koppel toben lassen können. Ich glaube nicht, dass ihnen das geschadet hätte, sondern genutzt, sich dabei mal auszutoben, trotz des heißen Sommers.

So giftig, dass so ein kurzer Koppelgang nicht mal ginge, ist ganz sicher auch vollkommen verdorrtes Gras nicht.

Das Rennen wäre wichtig für die Tiere gewesen, das Training.


Seit Mitte August ist die Dürre vorbei und da es wieder anfing zu regnen, dazu die Sonne schien und hier in der Gegend viele Bauern im September sogar doch noch einen Schnitt Heu machen konnten, wird auch dort alles begonnen haben, sich zu erholen.

Natürlich bin auch ich der Meinung, dass das Anweiden nach so einem trockenen Sommer genauso vorsichtig stattfinden muss wie im Frühling. Das hat nichts mit dem Gras, sondern der Futterumstellung zu tun, auf die Pferde leider leicht mit Kolik, Hufrehe und sonstwas reagieren können, wenn man nicht aufpasst.

Nicht ohne Grund bekommen Pferde hierzulande im September häufiger Hufrehe als im Mai.

Oft wächst da das Gras noch einmal frisch nach und dazu kommt dann, dass die Spaziergänger zusätzlich mit dem Fallobst aus dem Garten durch die Gegend laufen und mit Wonne fremde Pferde füttern, was man vermutlich selten überhaupt bemerkt .. aber klar bei zu viel des Guten auch Hufrehe auslösen kann.





Zusätzlich fangen dann meistens noch die Eichen und Buchen oder auch Kastanien an, ihre ersten Früchte abzuwerfen, die für Pferde bei zu viel sehr schädlich werden und auch Hufrehe auslösen können.

Was alles auf den 5 ha Weide wächst, weiß ich nicht. Ich hatte ja nie die Möglichkeit mitzuhelfen und mal zu schauen, welche Pflanzen ich davon als gesund, weniger gesund oder gar gefährlich kennen könnte. Ich hoffe, nur die zwei, die ja viel kürzer Pferde halten als wir es mal getan haben, inzwischen auch schon viel über Pflanzen gelernt haben.

Dennoch wurde mir über den Post vom 5. Oktober klar, dass die Pferde auch nach dieser Dürre nicht vorsichtig neu angeweidet wurden, sondern wohl gar nicht mehr auf die Weide gekommen sind bis jetzt.

Das bereitet mir nun doch großen Kummer. Die Tiere hatten ja, da es auch keinen Trampelauslauf, keinen Arbeitsplatz für Bodenarbeit und dergleichen gibt, wohl außer kurz im Frühling, auch über die Sommermonate gar keine Möglichkeit, sich frei zu bewegen.



Ich kann wirklich unter diesem Aspekt nur beten, dass das alles gut geht.

Es ist in meinen Augen so schade, dass sie schon jetzt nicht mehr raus dürfen.

Die Nächte wären zu kalt, die Fruktangefahr so hoch, heißt es da.

Die Nächte liegen momentan meistens doch noch im zweistelligen Temperaturbereich, die Sonne scheint und es muss ja nicht mehr so sein, dass die Tiere 24 Stunden grasen.


Und es gibt doch auch die Möglichkeit, Pferde nur stundenweise grasen und laufen zu lassen.

Das ist für die Tiere nicht gefährlich, sondern sehr gesund.

Und ist ein guter Kompromiss bei Weiden mit einem Bewuchs, der bei Hufrehe-Pferden nicht optimal ist, weil zu viel Klee oder Weidelgras dort wächst und dergleichen.





Bäume wie Eichen, Buchen oder Kastanien oder Obstbäume mit zu viel Streuobst lassen sich auszäunen.

Ecken mit Giftpflanzen ebenso oder man kann diese Pflanzen manchmal auch gut ausreißen, so dass sie nicht wiederkommen.

Und schon können sich die Tiere bewegen, denn es gibt nichts Wichtigeres gerade für ältere Pferde als ausreichend Bewegung.




Bewegung trainiert alles .. die Muskeln, die Gelenke und beugt damit Arthrose vor, trainiert die Hufe und beugt damit Hufrehe vor, trainiert auch den Stoffwechsel und beugt damit auch Hufrehe und ebenso dem metabolischen Syndrom an sich vor, ist auch wichtig für das Herz von Pferden, die auf genug Bewegung angewiesen sind, weil sonst ihr Kreislauf nicht richtig in Schwung bleibt und vieles mehr.







Deshalb macht es mir auch jetzt wirklich große Sorgen, wenn ich mir vorstelle, die Tiere sind nun bis vermutlich Anfang oder Mitte Mai ausschließlich in diesem sehr kleinen Innenhof, wo sie weder toben noch rennen und sich gar nicht richtig bewegen können.

LG
Renate


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