Samstag, 8. April 2017

Zwei Pferdis freuen sich über ein neues Weidestück

Heute gab es lecker frisches Grün dazu

 Die Pferde haben heute das Weidestück neben den Schafen dazu bekommen, wo schon seit ein paar Wochen nun das frische Grün Zeit hatte nachzuwachsen, ohne gleich wieder kurz gefressen zu werden.

Hier waren wir aber gerade erst mit Ines angekommen und es gab wie immer erstmal Müsli.

 Wie man sieht, hat es die Ecke um die Unterstände herum sehr nötig, dass sie sich mal ausruhen und auch dort alles nachwachsen kann.

Aber das ist noch zu früh, denn noch brauchen die Pferde bei sehr sonnigem Wetter eine Schattenecke und die großen Bäume, die diese Aufgabe ab ca. Mai dann übernehmen können, sind momentan noch nicht soweit.

 Da schmeckte immer noch das Müsli.

Ab Dienstag bis mindestens Donnerstag soll es übrigens nun doch hier oben recht viel Regen geben, auch dort, wo der Lenny steht.

Jürgen und ich sind uns inzwischen einig, entweder kommt er dann zu uns, oder diese Sache hat sich dann für uns erledigt außer, diese Regenphase zerschlägt sich noch und der Wetterbericht spinnt. Dann wäre das vielleicht noch etwas anderes.

 Na ja ... sollte denn Lenny noch kommen, dann haben Chiwa und Prima bis Dienstag, Mittwochen oder Donnerstag die Ecke unten schon ordentlich vorgemäht, damit es für ihn nicht zu viel mit dem Anweiden wird.

 Heute haben Ines und ich neben den Schafen noch den Rest an Pferdeäppeln weggeräumt und Jürgen hat dann die Steckpfähle von unten hochgeholt.

Bei der Litze sollte ich das nächste Mal selbst dabei gehen ... er hat sie mal wieder vertüdelt und das stiehlt immer so viel Zeit. Ich habe Erfahrung darin, wie man das machen muss, damit sich die E-Litze beim Zaunabbau nicht komplett verheddert.

 Die Pferde hatten übrigens sofort begriffen, was los ist. Als Jürgen mit der Schubkarre voll Steckpfähle oben ankam, liefen sie schon rüber und schauten interessiert zu.

Ich habe diese beiden Pferde ja nun schon sehr lange und auch nicht das erste Mal in Eigenregie wo stehen. Die wissen genau, wenn die Menschen anfangen, Zäune zu ziehen, dann dürfen sie da später hin und es gibt besonders leckeres junges frisch nachgewachsenes Gras.

 Ich habe ja neulich mal was über Regeln erzählt. Dass Menschen Pferden gegenüber eigentlich alle Regeln aufstellen, viele Menschen aber auch so sind, dass ihre Pferde gewissen Regeln ihnen gegenüber im Verhalten der Menschen für gegeben halten dürfen, weil sich diese Menschen ihnen gegenüber eben immer so verhalten.

Eine dieser Regeln bei uns zu Hause war bisher die, dass wir uns alle immer darüber gefreut haben, wie die Pferde sich freuen, wenn es ein neues Weidestück dazu gibt.

 Das war schon in Depenau so, als meine frühere Familie noch da war und wir dort nur Chiwa mit Nixe und Reno gehalten haben.
Das war in Kiel-Wellsee so, das war in Nettelsee so und das ist hier so, seit wir in der Preetzer Feldmark nun wieder selbst eine Weide haben pachten können.
Ines, die seit Monaten nun immer jedes Wochenende mit uns gemeinsam bei den Pferden ist, was für uns drei zu einer festen Gewohnheit geworden ist, die empfindet das auch genauso und freut sich auch, wenn die Pferde sich freuen.

 Nun ist Ines auch jemand, die wie ich selbst zwar früher irgendwann mal geritten ist, aber der schon immer das Betüdeln der Pferde das Hauptanliegen war.

Aber auch meine eigentlich reitbegeisterten Kinder wären früher nicht auf die Idee gekommen, ausgerechnet dann unbedingt aufs Pferd zu steigen, wenn wir gerade dabei sind, eine neue Weidefläche für sie zurechtzumachen. Auch die haben sich früher immer gefreut, wenn die Pferde begeistert rüber gelaufen sind, wenn alles fertig war.

 Umso geschockter war ich neulich, als wir im Winter ja ganz unten das ganz kleine Weidestück aufmachten und ich ich erlebte, dass unser neues Reitmädel ausgerechnet dann anfing zu reiten und ihre Mama auch noch meinte, sie soll sich durchsetzen, als Prima auf dem neuen Weidestück grasen ging und Chiwa natürlich auch dann dahin wollte und beim Reiten anfing zu zicken.
Da dachte ich spontan, verdammt, das sind Jürgens und meine Pferde und ich verstehe dieses Verhalten absolut nicht. Meine Pferde sind doch keine Spielsachen, sondern Lebewesen mit Gefühlen.

 Diese Diskrepanz müssen wir ausräumen, das wurde mir schlagartig klar, als Chiwa später völlig verspannt, weil komplett überfordert war und mir dabei durch den Kopf schoss, dass auch die wochenlangen Probleme mit Prima davor vermutlich gar nichts mit bösen fremden Leuten, die heimlich auf unserer Weide waren, sondern ebenso mit Überforderung zu tun gehabt haben.

 Ob man Kindern sowas wie Einfühlungsvermögen, also Empathie in die Gefühle von Tieren, durch Erziehung beibringen kann, weiß ich nicht genau.

Ich werde es versuchen. Angefangen haben wir damit ja schon. Mal sehen, wie das klappt.

Aber heute fiel mir auf, auch wenn Ines und ich auch viele Punkte haben, wo wir beide absolut nicht das Gleiche denken und da manchmal heftig diskutieren, weil wir uns nicht einig sind .. aber in Bezug auf die Pferde fühlen wir so ähnlich und dazu gehört, dass wir uns freuen, wenn die Tiere sich auch freuen.

 Bei unseren zwei Butschies geht das Gefühl mehr in Richtung Nutzverhalten, was mir zuerst gar nicht klar war, aber schlagartig an dem Tag, als Chiwa und Prima das letzte neue Weidestück bekommen haben und ich dachte, das ist das erste Mal, dass mir da was absolut nicht gefällt und daran muss sich was ändern.

 Schaut mal, wie die zwei sich da über das grüne Gras freuen!

An solchen Tagen muss ich allerdings auch immer besonders aufpassen, wie es Chiwa dabei geht, die als Rehepferd ja besonders empfindlich ist.

Im April letztes Jahr waren wir ja noch nicht hier, der Bewuchs im Mai also schon wieder ganz anders.

 Dieses neue Gras enthält noch gar keine Grasähren und deshalb vermutlich auch kaum natürliches Vitamin B1 und die vielen verschiedenen anderen Vitamine und Mineralstoffe, die später im Keim und in den Randschichten der winzigen Getreidekörner, die ja höheres Gras in den Ähren enthält dann vorhanden sind.

Es ist ja gerade erst aus dem Boden gekommen und beginnt erst, groß zu werden.

 Trotzdem haben wir heute Abend kein Heu gefüttert.

Die Pferde hätten es sowieso heute nicht gefressen.

Morgen werden wir schauen, wie sie dann auf eine Portion Heu reagieren.

Man kann Pferde zum Heu dazufressen ja nicht zwingen, wenn sie Zugang zu einer großen Dauerweide haben, sondern es immer nur anbieten.

 Ob sie es fressen und wieviel davon, das entscheiden die Pferde beim Heu dann nämlich selbst.

Als wir voriges Jahr hier neu waren, haben die beiden Ende Mai komplett damit aufgehört, noch Heu von uns anzunehmen. Es war eben genug anderes da.



 Wäre Chiwa der Bewuchs nicht bekommen, hätten wir sie nur zum Heufuttern bewegen können, indem wir beide immer auf nur eher kleinen Weideabschnitten hätten laufen lassen.

 Aber das war Gott sei Dank nicht so .. diese Weide ist ihr den ganzen letzten Sommer über supergut bekommen und wir mussten die beiden nirgends einsperren, sondern konnten sie große Flächen beweiden lassen und ihnen so auch viel Auslauf und Bewegung in natürlicher Form bieten.

 Na ja ... da seht Ihr zwei Genießer, die überall am Schauen waren, wo die leckersten Ecken sind.

 Morgen will Jürgen, damit da dann auch das Gras etwas hoch wachsen kann, unten eine größere Fläche abtrennen.

Ich werde dann dort mit dem Äppelsammeln weitermachen. Da laufen sie dann nicht und ich kann die Ecken nach und nach abäppeln. Da wird eine Menge Arbeit werden, denn da unten liegt noch recht viel an Pferdeäppeln rum. Aber nun ja ... Pferde pflegen ist ja mein Hobby und die dazu gehörende Bewegung sehr gesund.

 Hier war ich noch dabei, unten die letzte Ecke sauberzumachen.

Ines hatte inzwischen angefangen, oben hinter der Schutzecke etwas aufzuräumen, denn da waren unsere Süßen mit dem Äppelverteilen auch schon wieder sehr aktiv.


 So ... das waren die Bilder von heute dann mal.

Morgen soll hier wunderschön die Sonne scheinen und ab Dienstag ist dann Dauerregen angesagt und wir werden sehen, ob es doch noch was mit dem Lenny wird oder aber nicht.

Mein Bauch lässt mich das allerdings eher anzweifeln .. ich kann nicht sagen wieso, es ist einfach ein Gefühl.


Bis bald

LG
Renate

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