Sonntag, 18. August 2019

An alle Pferdehalter: Vorsicht zur Fallobstzeit

Um diese Zeit füttern viele Spaziergänger noch mehr als sonst


Nicht nur in Bezug auf Hufrehe, sondern auch für alle Pferde, die nicht zu Hufrehe neigen, ist die Spätsommer- und Herbstzeit oft gefährlicher als die Anweidezeit im Frühling.

Nicht nur Hufrehe, sondern auch jede Kolik und schon ganz und gar ein Durcheinanderbringen der empfindlichen Darmbakterien von Pferden mit allen Folgen, die auch in Leber- und Nierenproblemen enden können, kann vollkommen unbemerkt vom Pferdehalter durch Spaziergänger verursacht werden, die oft ja sogar gut gemeint, aber zuweilen auch trotz Warmschildern und wider besseres Wissen Pferde über den Zaun füttern.
Wir haben uns früher in dem alten Forum, dass ich viele Jahre wegen Chiwas Hufrehe-Neigung mal aufgemacht hatte, oft gefragt, warum im September mehr Pferde an Hufrehe erkranken als im Mai zur Anweidezeit.

Das kann zwei Gründe haben. Einmal wächst oft nach einem trockenen Sommer dann wieder junges Gras nach, das nicht ungefährlicher ist als das junge Maigras, aber dazu kommen oft die Menschen, die ihr Fallobst ohne zu denken kilo- oder gar zentnerweise an fremde Pferde verfüttern.



Das Obst kostet jetzt nichts, liegt unter den Bäumen und verfault oft. Es ist selbst für Kinder, die ohne Aufsicht der Eltern gern Pferde füttern oder aber auch unter den Augen der Eltern, weil es ihnen ja solchen Spaß macht und nicht selten trotz aufgestellter Schilder, die Fütterei könnte zu viel werden und für die Pferde sogar tödlich enden, nun in großen Mengen verfügbar.

Es liegt in Gärten, oft sogar frei zugänglich auf Streuobstwiesen.

Und das müssen sogar nicht nur Äpfel und Birnen sein ...auch Zwetschgen fallen jetzt zentnerweise von den Bäumen und sind schon ohne Steine verfüttert nur in Kleinmengen gut, aber nicht in Großmengen und mit den Blausäure enthaltenden Steinen sehr gefährlich.

Auch unreife Äpfel und Birnen sind gefährlicher als reife .. worauf viele Spaziergänger aber nicht achten, die sie dann für die Pferde fremder Leute über die Zäune werfen.

Aber selbst reifes Obst, das im Prinzip für Pferde gesund ist, wird in Großmengen zur Gefahr.

An stark frequentierten Strecken, wo viele Spaziergänger vorbeikommen, muss es gar nicht der einzelne Spaziergänger sein, der ein Pferd dort zu Tode füttert. Die Gesamtmenge macht es aus, denn alles, auch wenn es noch so gesund sein mag, kann zum Gift werden, gerade bei Tieren wie Pferden mit ihrem empfindlichen Verdauungssystem die nunmal überwiegend Gras und Heu fressen sollten und andere Dinge eben nur in überschaubaren Mengen.

Auch der dazu geholte Tierarzt weiß dann, da es der Pferdehalter nicht weiß, oft gar nicht, was passiert ist, warum das Pferd jetzt eine Kolik, Hufrehe, einen tödlichen Leber- oder Nierenschaden bekommen hat.

Ich weiß selbst, wie schwer es ist, um diese Jahreszeit auf Pferde und auch andere Weidetiere gut aufzupassen.

Versucht es trotzdem.

Doppelzäune und gut sichtbare Warnschilder sind nicht immer ein Schutz, aber schon besser als einfache Zäune ohne Warnschilder.

Sie könnten zumindest einige Fütterer zum Nachdenken ihres eigenen Verhaltens anregen.

Sehen tut man es selten, denn die meisten Pferde fressen auch große Mengen Fallobst oft ganz auf.

Mit Glück findet man manchmal noch ein paar Reste auf der Weide und hat dann zumindest einen Hinweis, ist gewarnt, dass da Fütterer rumlaufen und die Tiere zu Tode füttern könnten.

LG
Renate

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