Freitag, 2. Juni 2017

Warum es so schwierig ist, ein altes Pferd zu kaufen

Nach monatelanger erfolgloser Suche mal meine Gedanken dazu

 Tja ... als wir den Schrieb bekommen haben, dass unser Ex-Vermieter uns 2015 über 1.000 Euro zu viel an Nebenkosten abgeknöpft hat und feststellten, die dürfen wir auch behalten, weil wir ja große Anteile der Miete hier über der Mietobergrenze selbst bezahlen müssen, da kam uns die Idee, unsere Pferden einen älteren Wallach als Freund dazuzukaufen.

Keiner von uns hätte vermutet, dass sowas schwierig wäre, denn früher war sowas auch nicht schwierig.

 Wer früher ein altes Pferd nicht mehr halten konnte oder wollte, war ja froh, für das Tier einen guten Rentnerplatz zu finden, damit es eben nicht womöglich beim Schlachter landet.

Ominöse Tierschutzhändler im Internet, die die Tierliebe der Menschen ausnutzen, um noch ominösere Geschäfte mit Schlachtpferden oder alten Pferden zu machen, gab es früher auch noch nicht, aber heute blüht der Handel mit Schlachtpferden so sehr .. und nicht nur der, sondern auch mit vielen anderen Tieren wie Hunden und Katzen.

 Unter dem Deckmäntelchen "Tierschutz" lässt sich leider sehr viel Geld verdienen.

Was aus den Pferden wird, die so teils sterbenskrank direkt aus dem Schlachthaus hinter dem Rücken der ahnungslosen Ex-Besitzer, die ihrem Tier letzte Qualen ersparen wollten, als sie es zum Schlachter brachten, wieder rausgekauft werden, oft unter größten Qualen und schlecht versorgt oft auf irgendwelchen Zwischenplätzen zum Verkauf stehen und wenn sie sich nicht mit Gewinn verkaufen lassen, meistens lange Transporte erdulden müssen, um in Italien oder anderswo dann doch geschlachtet zu werden, das ist diesen "vermeintlichen Tierschutzseiten" vollkommen egal .. die denken nur an ihren Reibach und drücken nach vorn voll auf die Tränendrüsen.

 Auf den Pferdehandel bei Seiten wie ebay Kleinanzeigen wirkt sich das so aus, dass diese Händler natürlich zusätzlich zu den Menschen, die wirklich ein älteres Pferd oder Beistellpferd kaufen möchten, als Interessenten auftreten.

Den Anzeigen sieht man das nicht an, denn es stecken ja unzählige Menschen hinter dem Schlachtpferdehandel, die sich als aufopfernde Helfer tarnen, das ist nur sehr schwer zu überprüfen.

 Ich sehe bei meiner Suche nach einem älteren Wallach zu einem in meinen Augen auch fairen Preis für ein mittelgroßes Pony von je nach Alter oder Rasse 250 bis 500 Euro oder allerhöchstens 1.000 Euro, wenn er kerngesund und unter 20 sein sollte ständig auch Menschen, die ihre Pferde ahnungslos verkauft haben, sie besuchen wollten und nun suchen, weil sie festgestellt haben, diese Tiere sind nicht da gelandet, wo sie hin sollten, obwohl tolle Fotos gezeigt wurden .. weil es diese Adressen in den seltensten Fällen wirklich gibt.

 Das heißt, viele alte oder kranke Pferde erwartet heute ein teils nicht abzuschätzendes und vielleicht grausames Schicksal, obwohl ihre Besitzer sie guten Glaubens an Leute verkauft haben, die sich als Tierfreunde ausgegeben haben.

Es wird leider nur Geld am Mitleid mit diesen Tieren verdient .. denn mit dem Tierschutzgedanken lässt sich ein Vermögen verdienen.

 Auf den Seiten, die sich so tarnen, werden Angaben über den Tierschutz gemacht, die gar nicht stimmen ... alte Tiere werden so unter der Hand verkauft.

Meldet man sich da an, kommen Angebote über Pferde aus dem Ausland, die man natürlich für viel zu viel Geld bar bezahlen und noch den teuren Transport zusätzlich bezahlen soll, die weit über 20 sind und allenfalls ein Fünftel davon wert, was sie über solche "Tierschutzmenschen" in Wirklichkeit kosten sollen.

Nach vorn tun sie natürlich so, als sei das Tierrettung. Da werden Fotos von angeblich geretteten Pferden gezeigt, so getan, als würde man sich aufopfern ohne Ende.

Nun hat es bei Jürgen und mir mit den 1.000 Euro bar ja bisher nicht geklappt. Unser Ex-Vermieter hat gerade zum 2. Mal ans Amtsgericht geschrieben, wegen Urlaub und Krankheit bittet er um Fristverlängerung bezüglich der Antwort, warum das Geld nicht raus ist. Außerdem haben wir aus dem Haus erfahren, dass bei anderen Mietern, die teils nict so viel wiederzukriegen haben wie wir und wo dann bei nur 100 Euro und so weiter klagen ja gar nicht lohnt, auch nichts bezahlt wurde .. .teilweise ist sogar die bezahlte Mietsicherheit dieser Leute beim neuen Vermieter nicht angekommen.

Also bieten Jürgen und ich derzeit bei ebay nichts weiter an, als einen schönen Platz für einen älteren Wallach, der aus der Nähe und nicht totkrank sein sollte, damit man ihn sich natürlich vorher mal anschauen kann, bevor er bei uns einzieht. Den klar umsonst mit voller Kostenübernahme ab sofort plus dem Angebot, ihn in Raten abzuzahlen je nachdem, was er denn noch wert ist.

Bei den Leuten, die nett sind und antworten, haben wir inzwischen erfahren, dass die in einer wahren Flut von Angeboten ersticken und staunen, wie viele Leute ihr altes Pferd kaufen möchten.

Das macht es so schwer, eins zu finden.

Leute, die ein Beistellpferd suchen, weil sie eins, dem sein Kumpel gestorben ist, am Haus stehen haben, suchen massenhaft. Ob diese Anzeigen alle echt sind, sei dahin gestellt .. vielleicht ja und sie suchen genauso verzweifelt wie wir inzwischen nach dem Kumpel für ihr zurück geblienes Pferd, das nun alleine ist .. vielleicht sind das zum Teil, was ich vermute, aber auch nur Fake-Anzeigen, nämlich von genau den Leuten, die sich heute eine goldene Nase mit dem Handel mit Schlachtpferden und alten und kranken Pferden verdienen.

Tja ... irgendwann werden auch wir unseren alten Wallach finden.

Aber ganz sicher nicht über einen der heute so florierenden vermeintlichen Tierschutz-Organisationen, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen, denn dazu sind Jürgen und ich nun doch zu intelligent, um das nicht zu durchschauen.

LG
Renate

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