Donnerstag, 20. Dezember 2018

Jungpferde früh ausbilden

Warum das gut ist

Ich möchte hier mal wieder was zu einem Link aus dem Blog von Andrea Kutsch schreiben, den ich ja abonniert habe.

Und zwar geht es heute um ihre Meinung zu dem Thema, schon was mit Jungpferden zu tun, bevor die in dem Alter zum direkten Zureiten sind.

Und natürlich auch um unsere eigene Erfahrung mit diesem Thema, auch wenn wir damals natürlich Andrea Kutsch noch gar nicht gekannt haben, sondern vieles mit unseren Fohlen und Jungpferden auch einfach nur aus dem Bauch raus gemacht haben.

 Das fing bei uns mit Nixe, Chiwa und Reno, die wir ja alle drei schon im Fohlenalter gekauft haben, also schon sehr früh an, dass wir was mit ihnen getan haben.

Ging los mit führen auf der Koppel und ersten Spaziergängen draußen, damit sie auch die Umgebung ihrer Weide kennenlernen.

Auch wenn Andrea Kutsch zwar schreibt, man muss ein Gefühl dafür entwickeln, junge Pferde beim Training nicht zu überfordern, also sowohl physisch als auch psychisch .. generell ist das sehr gut, und auch das ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen worden.

Das findet Ihr also in dem Link unten von ihr.

Dass Überfordern generell nicht gut ist und man wirklich ein Gefühl dafür entwickeln muss, wie viel man mit Pferden arbeitet, egal ob man nun reitet, schnelle Bodenarbeit im Round Pen macht, wo sie auch richtig schnell laufen müssen oder aber so Dinge wie Führtraining mit ihnen macht, das ja im Prinzip nicht sehr anstrengend für ein Pferd ist, aber wenn man es damit übertreibt, immerzu das gleiche zu tun, ein Pferd auch schnell langweilen kann, das haben Jürgen und ich nicht bei unseren Jungpferden, sondern später mit zwei Kindern, die wir mit Chiwa und Prima haben tüdeln lassen, als verdammt kontraoproduktiv kennengelernt.

Die junge Familie hatte eine Tochter im Alter von 12 und einen Jungen, der damals soweit ich das im Kopf habe, ca. 7 Jahre alt war .. aber beide auch so hibbelige Typen, also sehr unruhig, unkonzentriert und nervös.

Nett waren sie alle, die Mama total hilfsbereit und lieb, aber eben auch berufstätig und wir hatten den Kindern halt erlaubt, auch alleine mit den Pferden was zu tun, wenn wir nicht da waren.

 Dass das ein großer Fehler gewesen ist, stellten wir dann erst nach und nach fest.

Zuerst fing Prima an, sich nicht mehr aufhalftern lassen zu wollen, auch nicht mehr von Jürgen und mir .. rannte panisch weg .. später auch Chiwa.

Wir dachten zuerst, dass irgendwelche Fremden unseren Pferden auf der Koppel angst gemacht haben, aber dann waren Ferien und die Kinder mal 2 Wochen gar nicht da. Und plötzlich beruhigten sich Chiwa und Prima wieder, man konnte mit ihnen arbeiten, alles gut.

Nach den Ferien waren die Kinder wieder da und es ging sofort noch am gleichen Tag von vorn los.

Ich wollte den Kids gern helfen und habe damals meine jüngere Tochter Esther um Rat gefragt, die ja nicht nur eine Ausbildung zur Wester-C-Trainerin, sondern auch eine zum Therapeutischen Reiten hat und gelernte Erzieherin ist.

Oben und rechts sieht man übrigens, wie wir Nixe über Bodenarbeit Traversalen beigebracht haben und wie sie die dann später bei einem Showauftritt auch gezeigt hat.

Also Dinge schon mit Jungpferden am Boden zu üben lange vorm Zureiten, das macht viel Sinn.

Aber weiter zu den beiden Kindern und was meine Tochter dann zu mir am Telefon gesagt hat.

Sie sagte, weil sie jetzt auch in der pädagogischen Frühförderung arbeitet, heute gibt es viel zu viele Eltern, die leider viel zu viel arbeiten und zu wenig Zeit für ihre Kinder hätten.
Und Jürgen und ich hätten in Prima und Chiwa keine ruhigen Therapiepferde, sondern ausgesprochene Problempferde, die noch viel empfindlicher auf unkonzentrierte Hibbelkinder reagieren würden als es auch Therapiepferde täten. Ich soll hart sein, auch wenn es mir leid täte, und die beiden ganz weg schicken, denn es könnte sein, dass die Pferde irgendwann sogar zum Angriff übergehen würden und dann hätte ich ein echtes Problem.

Hier übrigens ein Anti-Schreck-Training von Chiwa und Reno mit Regenschirm .. da könnt Ihr sehen, dass das Ding zwar unheimlich ist, aber sie auch interessiert und sie es zuletzt immer genauer untersuchen. So kriegt man für Show-Auftritte übrigens vieles hin .. Pferde müssen sich an die meisten Dinge einfach nur erstmal gewöhnen. Bei manchen geht das schnell, bei anderen etwas langsamer.

Um zu den zwei Hibbelkindern zurückzukommen.

Auch wenn wir beiden sehr genau gezeigt haben, worauf sie bei den Bodenübungen und das Mädel, das Chiwa auch reiten durfte, auch beim Reiten von einem ja alten und nicht mehr leistungsfähigen Pony achten müssten, keins der beiden war in der Lage, sich wirklich lange genug zu konzentrieren, um zu erfassen, wann ist ein Pferd erschöpft, genervt, kann einfach nicht mehr und so weiter.

Um das noch zu lernen, meinte meine Tochter, wären die zwei auch schon zu alt und zu lange ohne Aufsicht zu viel alleine gewesen. Bei eher kleinen Kindern kann man sowas mit therapeutischem Reiten noch hinbiegen, aber auch nur dann, wenn die Mutter versteht, dass sie im Job zurückschrauben muss, also ihre Arbeitszeiten verkürzen, mehr Zeit für die Kinder haben, verstehen, dass bei der Erziehung das Kind und nicht der Job im Vordergrund stehen muss, auch wenn Geldverdienen klar wichtig ist und die Jobcenter heutzutage auch genug nerven.

Da üben unsere nun schon zugerittenen Pferde fürs nächste Ringreiten.

Und unten seht Ihr, dass Nixe da zuweilen auch mal nen Pokal und Siegerkranz gewonnen hat und dass wir Chiwa, damit sie lernt, bei solchen Veranstaltungen ist viel Trubel, deswegen schon als Fohlen immer mitgenommen haben und später Reno genauso.

Also bei Andrea Kutsch kann man klar Kurse besuchen und dann dort wirklich genau lernen, woran man sieht, wann man sein Jungpferd beim Frühtraining überfordert und wann es genau richtig ist.

Solche Erfahrungen kann ich schon aus Finanzgründen nicht beisteuern.

 So kostspielige Kurse habe ich nun nie bezahlen können.

Esther ist die Einzige bei uns in der Familie, die da ein bisschen mehr gelernt hat, weil es ja auch ihr Beruf ist, Reitunterricht zu geben, therapeutisches Reiten zu machen und auch so Dinge zu tun wie Managertraining, Lassowerfen und sonstwas mal in Form von Kursen anzubieten.

Wenn man das bezahlen kann, ist es aber sicher schön, sowas mal zu lernen und so selbst noch sensibler dafür zu werden, wie man am optimalsten mit einem noch jungen und auch später älteren Pferden trainiert.

In dem Text steht z. B. auch drin, dass sich so frühes Training laut wissenschaftlicher Studien sogar super auf den Aufbau der Muskulatur, Sehnen, Bändern, Knochen und so weiter auswirkt, also ganz posititiv ist .. auch für Herz und Kreislauf, Atmung und vieles mehr.

 Sogar manche Krankheiten mit den Gelenken würden so unwahrscheinlicher, die bei Pferden, die als Jungtiere gar nicht trainiert worden sind, sondern im früher üblichen Hau-Ruck-Verfahren dann in dem Alter, wo sie angeritten werden können, auch antrainiert wurden, nämlich dann eher auftreten als bei Pferden, die ganz gemütlich vom Fohlenalter an nach und nach am Boden trainiert worden sind .. aber wie oben gesagt eben immer mit genug Gefühl.



Es ist auch für die Psyche junger Pferde gut, schon im Fohlenalter alles mögliche zu erleben und zu lernen, sie werden so stabiler, wenn sie erwachsen sind.

Auch das ist wissenschaftlich erwiesen und Ihr könnt das in dem Link unten dann mal selbst nachlesen.

 Ihr seht hier unsere teils noch Fohlen oder noch sehr junge schon zugerittenen Pferde alles mögliche üben und kennenlernen.

Mit Nixe, Reno und Chiwa haben wir sowas, als wir noch unseren Resthof in Depenau hatten, sehr viel gemacht.

Oben reitet Nixe dann später bei einem Show-Auftritt um einen Slalom aus brennenden Fackeln rum, ohne Angst vor dem Feuer zu haben.

Das kann man also auch ganz gemütlich schon mit Fohlen als Führpferde üben.

 Und wenn Pferde dann später älter sind, also im Gnadenbrotalter, kann Bodenarbeit statt Reiten oder statt viel Reiten auch irgendwann wieder die bessere Art des Trainings sein.

Irgendwann wird es halt zu belastend für sie, das Menschengewicht zu tragen oder sie können das nur noch ein paar Minuten. Führtraining und auch mal ein bisschen Lauftraining geht dann aber noch .. aber eben wie ich oben über das Beispiel mit unseren Tüdelkindern erzählt habe, nur mit genug Gespür dafür, wann es genug ist.

Man muss sich dann auch genau auf das Pferd konzentrieren und merken, wann man wieder aufhören muss.



Hier kommt jetzt der Link zum Blog von Andrea Kutsch, wo Ihr das nochmal nachlesen könnt.



https://andreakutschakademie.com/junge-pferde-ausbildung-anreiten/



Wie es ihre Art ist, erzählt sie nicht alles, sondern lässt immer auch noch etliche Fragen offen .. das ist klar .. sie gibt ja Kurse und schreibt nicht überwiegend im Internet, sondern nur ein bisschen. In erster Linie kann man das bei ihr eben in ihren Kursen auch alles lernen.







Die unteren Fotos waren dann welche von unseren Gnadenbrotpferden Prima, Chiwa und Thunder .. oben wirklich welche von Jungpferden, worum es in dem Text von Andrea Kutsch ja geht.

LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen