Dienstag, 5. September 2017

Weidemanagement - Pflege, Kontrolle, Planung der Reserven ...

... und schließlich Planung, was man an Futter zukaufen muss

Da unsere Pferde momentan nur einen Teil der Weide nutzen können, weil der andere aufgrund zu vieler Eichen und Buchen im Knick für sie eine Weile zu gefährlich ist, während die Eicheln und Bucheckern runterfallen, ist ein gutes Weidemanagement unsererseits in dieser Zeit noch wichtiger als sonst.

Jürgen oder ich laufen deshalb alle paar Tage die momentan genutzte Weidefläche ab um zu überprüfen, ob sie auch wirklich noch immer genug Weidegras und Kräuter finden können.

Noch sieht es aber sehr gut aus. Heute waren wir zweimal bei den Pferden, weil es die Tage sehr warm war und nicht geregnet hat und wir deshalb mehr Wasser haben zu ihnen bringen müssen als in der letzten Zeit.

Heute früh, als Jürgen ihnen das Wasser nachgefüllt hat, habe ich deshalb mal alles genau überprüft, bin also alles gewissenhaft abgelaufen.
Wie man sieht, haben sie manche Ecken abgesehen von den Binsen gut abgemäht.

Andere Weidebereiche allerdings wiederum sind an vielen Stellen noch richtig lang und üppig. Es ist also noch genug Futter da.

Pferde sind ja ausgesprochene Feinschmecker und fressen nicht jede Gras-Art gleich gern. So kommt sowas dann zustande. Wenn sie Hunger haben, fressen sie nach und nach aber auch die anderen Gräser.

Spätestens über Winter mähen sie dann alles komplett kurz, sogar die Binsen. Das schadet aber auch nichts, denn dann kann alles im kommenden Frühling auch sehr schön wieder nachwachsen.

Vorige Woche habe ich nur dort abgeäppelt, wo die Pferde momentan nicht hinkommen.

Ab dieser Woche ist das anders. Ich werde jetzt immer wechselweise mal oben weitermachen, damit es dort, bis sie wieder hoch kommen, wirklich schön sauber ist .. aber ich muss mich natürlich auch um die Weidebereiche kümmern, wo sie jetzt laufen, denn die sind jetzt kleiner und deshalb fallen die Pferdeäpfel noch dichter als sonst aus .. also müssen die natürlich auch wieder weg, damit nicht zu viele sogenannte Geilstellen entstehen.



Geilstellen sind Ecken, die Pferde meiden, weil dort zu viel Pferdemist liegt oder gelegen hat.

Dass außer genug Gras auch noch viele schöne Kräuter da sind, könnt Ihr übrigens an den Detailfotos erkennen, die ich hier gemacht habe. Später kommen noch mehr davon.

Rechts schräg hinter Chiwa könnt Ihr auch sehen, dass die obere Fläche schon anfängt, sehr grün und dicht nachzuwachsen, obwohl unsere Pferde ja noch gar nicht sehr lange dort weg sind .. erst seit Ende August und wir haben ja gerade mal Anfang September.
 Und hier könnt Ihr sehen, auch an der Straße hoch wächst noch genug.

Hier mit den Wildkräutern dazwischen sieht man gut, wie schön lang noch vielfach auch das Gras dazwischen ist.

Die nächsten Fotos sind dann nicht mehr von heute früh, sondern von heute Abend.


Da war ich dann nicht mehr mit der Weidekontrolle, sondern wieder wie immer mit dem Abäppeln beschäftigt.

Die Pferdefotos mache ich ja immer nebenbei, wenn ich bei der Arbeit nette Motive sehe.

 Beim Weidemanagement ist immer wichtig, sich zu überlegen, ab wann und wie viel Winterzufutter in der kalten Jahreszeit gebraucht werden wird .. und möglicherweise auch, wenn solche Phasen anstehen wie bei uns zur Zeit, ob eventuell auch zwischendurch einmal zugefüttert werden muss oder nicht.

Ich glaube aber nicht, dass wir in der Zeit bis Ende Oktober schon mehr als nur das normale Strukturmüsli plus Öl, Obst und Gemüse werden zufüttern müssen .. also kein Heu.

So wie ich das momentan abschätze, sieht es so gut aus, dass die untere Weide problemlos reichen wird, bis die drei wieder hoch dürfen, weil oben die Gefahr gebannt sein wird.
Chiwa grast hier übrigens gerade mal die Schleuse ab .. die ist so lang, da tut das mal der Fläche gut.

Das Bild oben ist eins von der Fläche oben .. ich glaube man sieht, wie schön in den wenigen Tagen da schon das Gras gewachsen ist. Man kann sich denken, das wird Anfang November noch viel mehr sein und mindestens für einen weiteren Monat dann ohne Zufutter in Form von Heu oder Heulage reichen.

Die frischen Kräuter, die ich auf den nächsten beiden Bildern drauf habe, sind jetzt welche von der oberen momentan ruhenden Weidefläche.
Auf dem Foto unten, wo Boomer in meiner Nähe läuft, war ich dann wieder beim Abäppeln.

Auf dem Foto links sieht man gut, wie grün die ruhende Fläche schon wieder ist .. Boomer sitzt da kurz vor dem Zwischenzaun.

Dass Pferde dazu niegen, oft die Grenzen ihres Territoriums abzulaufen, könnt Ihr übrigens an dem Trampelpfad neben dem Zaun gut erkennen.
 Momentan vermute ich also, es wird dieses Jahr so ähnlich wie voriges Jahr werden.

Wir werden frühestens Anfang Dezember anfangen müssen, Heu dazuzufüttern, eher später.

Voriges Jahr war das erst um die Weihnachtszeit nötig, dass wir zufüttern.

Nun war damals ja nur diese Gaststute da gewesen und die erst Ende November dazu gekommen. Mit Thunder ist das anders, der ja schon seit Anfang Juli bei uns ist.

Deshalb wäre es denkbar, dass wir anders als 2016 vielleicht schon Anfang Dezember zufüttern müssen.

Wir werden unsere Wintervorräte deshalb auf jeden Fall rechtzeitig zurücklegen lassen.



Da nicht alle Jahre gleich sind und es auch immer auf Dinge wie viel oder wenig Regen, viel oder wenig Hitze, früh oder spät Frost und Schnee und wie lange ankommt oder darauf, ob das Frühjahr eher früh oder spät kommt, muss man immer eine gewisse Flexibilität an den Tag legen.

Eins genügt auf keinen Fall ... von weitem schauen.

Ich laufe deshalb, obwohl ich natürlich auch regelmäßig abäppele, grundsätzlich in kurzen Abständen immer unsere Weidefläche ab .. auch nie nur so, dass ich die Zäune kontrollere, sondern zwischendurch immer auch so, dass ich wirklich alles dabei im Auge behalte.

Jakobskreuzkraut hatten wir in diesem Jahr übrigens nicht ein Halm auf unserer Weidefläche. Das ist schön.

LG
Renate

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