Mittwoch, 14. März 2018

Blut abnehmen ...

... ob das einfach ist, kommt auf das Pferd an

 Tja ... was heißt es eigentlich, ein sogenanntes Schlacht- oder Problempferd bei sich aufzunehmen?

Viele Menschen fühlen sich heute gut dabei, ein Tier zu retten, egal ob es sich dabei um Hunde, Katzen, Pferde oder andere Tiere handelt.

 Vor 14 Jahren, nämlich im Oktober 2004, habe auch ich ein sogenanntes Schlachtpferd vorm Schlachter gerettet, nämlich unsere Prima.

Sie kam auf anderen Wegen zu mir als über eine der heute so modernen Schlachtpferde-Rettungsseiten bei Facebook.

 Unsere Chiwa war damals so krank, dass nicht sicher war, ob sie das überleben würde.

Reno, unser Knabstrupper, lebte noch bei mir und wäre dann ganz alleine gewesen, wenn Chiwa uns gestorben wäre.

Also rief meine Tochter Esther damals die Züchterin von Reno und Nixe an, um zu fragen, ob sie spontan ein altes Beistellpony für Reno für uns hätte.

 Außer mir glaubte nämlich damals keiner daran, dass unsere Chiwa die Flut von Hufgeschwüren überleben würde, die damals falsche Hufbearbeitung nach einem Reheschub bei ihr hervorgebracht hatte.

Aber Chiwa überlebte.

 Und als Beistellpferd für Reno kam damals kein altes Pony zu uns, sondern die nur 7 Jahre alte kerngesunde Holsteiner-Stute Prima, die schon die 4. Käuferin dermaßen arg abgeworfen hatte, dass die schwerverletzt im Krankenhaus lag und wo der Mann der Züchterin von Nixe und Reno, dem sie gehörte, gerade den Schlachter angerufen hatte, um Prima deshalb schlachten zu lassen.

 Prima war ein so schwieriges Pferd, dass ich oft gedacht habe, warum ist dieses Tier ausgerechnet bei mir gelandet.

Ich habe mich auch oft damit überfordert gefühlt, mit ihr umzugehen.

Trotzdem liebe ich dieses Pferd über alles und der Jürgen tat das vom ersten Tag an, als er sie damals noch bei meiner Tochter Esther auf dem Hof gesehen hat.

 Vor dem Umzug auf den Gnadenhof sollte den beiden noch eine Blutprobe abgenommen werden für ein Blutbild.

Tja....ein Schlachtpferd, das deshalb sterben soll, weil es charakterlich nicht einfach ist, ist etwas anderes als eines, dass halb verhungert nur anständig gefüttert werden muss, um wieder zu Kräften zu kommen, weil es irgendwo aus dem Ausland oder sonstwo herkommt.

Auf dem Foto links war der Tierarzt gerade gekommen.

 Prima ist kein bösartiges Pferd, Prima ist einfach ein sehr ängstliches Pferd, das leicht in Panik gerät.

Aber so ein Pferd kann in Panik geraten extrem viel Kraft entwickeln und auch dann nicht ungefährlich sein. Das ist bei Prima auch heute noch so.

 Vieles wird bei so einem Pferd zu einem Riesenproblem .. ob nun impfen, von der falschen Person die Hufe machen lassen, womöglich Zähne behandeln lassen oder eine nicht schmackhafte Wurmkur verabreichen sind nur Beispiele.

Unterwegs lauern lauter Gespenster.

 Und der Versuch, sie zu reiten, ist deshalb lebensgefährlich, weil sie sich dabei plötzlich an irgendwas erinnert, was ihr wohl Angst gemacht hat und sie dann den Reiter im hohen Bogen abwirft.

Es ist nämlich weder ein Problem, sie zu satteln noch aufzusteigen und zunächst einmal loszureiten.

 Prima ist auch schon Hänger gefahren aber das klappt nicht sicher.

Umso häufiger sie Umzüge kennengelernt hat, umso eher wird ein Pferdehänger für sie zum Schreckgespenst schlechthin, bedeutet der doch, schon wieder etwas Gewohntes zu verlassen und etwas komplett Fremdes kennenlernen zu müssen.

Da war der junge Tierarzt wieder weg.

Blutabnehmen bei Chiwa .. null Problem.

Blutabnehmen bei Prima .. oha ...

Tja .. und mit diesem Pferd sollen wir nun bald auf eine Reise gehen, wo es ohne Hängerfahren nicht gehen wird.




Bitte drückt alle die Daumen, dass das auch gutgeht.

Wenn wir erst mit den beiden dort angekommen sein werden, wird sicher von Jürgen und mir eine zentnerschwere Last abfallen.

LG
Renate

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