Geht weiter mit Fotos vom 1. Mai 17 und dem Thema warum manche Pferde und manche Menschen einfach nicht zusammenpassen
Der erste Bericht aus diesem Link ist einer ohne Bilder .. deshalb mal, um das hier farbig zu gestalten, ein Foto von Jürgen und mir beim einfach Slalomlaufen um Hütchen rum.
Wir hatten festgestellt, dass es einfach nicht klappt, egal wie weit man die Pilonen auch auseinanderstellt, dass unser Tüdelmädchen mit den Pferden einen einfachen Slalom mit einem Führpferd umläuft, ohne dass dieses Pferd grundsätzlich dabei alles umrennt und fragten uns warum ???
Ich habe mir Texte zum Therapeutischen Reiten, zum Führen überhaupt, über Westernbodenarbeit und sonstwas reingezogen .. war komplett ratlos, was unsere Probleme angelangte.
Es war mir absolut klar, dass wir beim Führenlernen früher mit keinem unserer Kinder und auch keinem unserer Pferde, die wir ja ohne nun sonstwas zu überdenken sogar um brennende Fackeln geführt hatten, nie das Problem gehabt haben, dass uns ein Führpferd bewusst nicht folgt, sondern dass diese Pferde die Schlenker hinterhergelaufen sind, wenn wir sie um was rumgeführt haben oder rüber oder mitten durch ..und nicht einfach alles umgelaufen haben.
Es war wirklich für Jürgen nirgends ein Problem, selbst diese Übungen mit dem Führpferd zu laufen, aber wir haben das so gemacht, damit wir auch ganz sicher nichts verlangen, was nun ein Kind mit seinem Führpferd nicht nachmachen kann .. wollten ja niemand unrecht tun.
Chiwa versuchte anders als vorher bei uns zum Beispiel grundsätzlich, sich von ihrem Führmädchen loszureißen .. das tat sie bei keinem von uns .. sie akzeptierte die Kleine also schonmal nicht wirklich als jemand, dem sie folgen wollte.
Wir ließen die Lütte nicht mit der ja schwierigeren Prima, nur mit Chiwa arbeiten und ich erzähle, dass die Bilder hier, die ja von einem anderen Tag waren, als Jürgen und ich alleine Bodenarbeit gemacht haben, deshalb von Chiwa immer so nah dran sind, weil ich da die ganze Zeit mit der linken Hand Fotos gemacht und sie mit der rechten geführt habe ... also von autoritär keine Spur .. keiner von uns geht autoritär mit den Pferden um, haben wir auch nie getan .. trotzdem sind sie immer von alleine ohne Probleme beim Führtraining mit uns mitgelaufen, ohne sich loszuzeißen, ohne alles umzulaufen oder irgendwie auf die Idee gekommen zu sein, ihre Menschen nun gezielt zu ärgern.
Übers Wochenende war die Kleine nicht da.
Also habe ich gelesen, was über Lernpsychologie bezogen sowohl auf Menschen als auch auf Pferdetraining.
Ich ließ die Zeit, seit diese Familie nun bei unseren Pferden dabei war, mal Revue passieren.
Zuerst hat alles super geklappt, was wir der Kleinen gezeigt haben.
Die ganze Familie war nett und hilfsbereit, aber die beiden Kinder eben typische Zappelkinder mit diesen typischen Problemen, die Kinder mit ADHS haben.
Beide waren deshalb auch schon in Behandlung beziehungsweise bei der Großen hatte der Therapeut schließlich von sich aus die Behandlung abgebrochen, weil er gesagt hat, er wüsste nicht mehr, wie man diesem Kind noch helfen könnte, hatte uns die Mama erzählt.
Ich weiß nicht genau, wann unsere Pferde begonnen haben, auf diese Zappelkinder negativ zu reagieren .. uns ist es eigentlich erst dann aufgefallen, als die Pferde, wie ich in meinem Text schrieb, nach ca. 4 Wochen nicht mehr gesagt haben, es gefällt ihnen nicht, sondern schon körpersprachlich laut geschrien, indem sie sich losrissen und wegrannten, sich nicht mehr aufhalftern lassen wollten und dergleichen und wir uns verwundert fragten, was ist passiert und erstmal planlos nach den Gründen suchten .. und das monatelang.
Ich las mich rein in das Thema und entdeckte, dass diese Krankheit unter anderem auch an sich hat, dass Menschen etwas zwar oft auf Anhieb gut nachmachen können, aber unfähig sind, das gerade Gelernte auch im Langzeitgedächtnis abzuspeichern .. also alles grundsätzlich wieder vergessen, was man ihnen gerade erklärt hat und gedacht, das hätten sie ja sofort gut begriffen und wissen es nun.
War aber nicht so.
Also ich entdeckte, es gibt bei solchen Zappelkindern extreme Probleme mit dem Langzeitgedächtnis, aber auch mit der räumlichen Vorstellungskraft.
Und wir wussten ja auch, es hatte auch vor unseren Pferden in anderen Ställen mit diesen Kindern massive Schwierigkeiten gegeben .. und da hatten wir natürlich wie auch die Mama (Mütter lieben ihre Kinder nunmal und wollen sie gerecht behandelt wissen) auch zunächst gedacht, was müssen das für böse Zicken gewesen sein, die da die Kinder einfach so ungerecht beschuldigt und schließlich weggeschickt haben.
Ich habe selbst mal in Ernährungslehre gelernt, dass die Bioeiweißsynthese bei Angst nicht funktioniert, aber eine Grundvoraussetzung dafür ist, was lernen zu können .. das liegt an einer zu hohen Adrenalinausschüttung.
Ich überlegte, dass unser Tüdelmädchen schon so oft von anderen Pferdehaltern wieder weggeschickt worden ist, dass sie garantiert Angst hat, was falsch zu machen und schon deshalb gar nichts hat von dem lernen können, was wir versucht haben ihr zu zeigen .. nichts davon . und ihr kleiner Bruder genauso wenig.
Ich habe das damals dann alles meiner Tochter erklärt und sie gefragt, was können Jürgen und ich denn da machen, um den beiden Kindern zu helfen, dass sie so mit unseren Pferden umgehen lernen, dass das auch klappt und die Pferde sie akzeptieren.
Und meine Tochter, die ja 7 Jahre intensive Ausbildung im Therapeutischen Reiten gehabt hat, hat uns erzählt, selbst ihre nervenstarken Therapiepferde haben nicht jedes dieser Problemkinder psychisch ausgehalten, sie hat zuweilen auch welche einfach wegschicken müssen, weil es nicht ging, so einem Kind zu helfen, ohne damit das Therapiepferd nervlich vollkommen kaputtzumachen.
Sie sagte, Chiwa würde garantiert daran zerbrechen, wenn ich nicht sofort diese Familie wegschicke .. die hält das nicht aus.
Esther sagte auch, mit Prima könnte das mit Pech noch viel schlimmer werden, denn anders als Chiwa, die innerlich zerbrechen würde, würde Prima, wenn das nicht aufhört, mit Pech irgendwann zum Angriff übergehen und da könnte dann sonstwas passieren, weil sie sich einfach gegen solche Menschen zur Wehr setzen würde, um sich selbst und in Chiwa ihre Herde zu beschützen.
Sie sagte, leider bezahlen die Krankenkassen selten professionelles therapeutisches Reiten, aber ich soll der Mama sagen, sie könnte ja mal einen Antrag stellen .. in schlimmen Fällen tun sie das zuweilen schon.
Sehr wichtig wäre bei ihr aber auch immer gewesen, und das sei in keiner Reitschule für therapeutisches Reiten anders, dass die Mütter mitziehen würden.
Ohne die Hilfe der Mama würde das nicht klappen und wenn diese nicht nur viel arbeiten, sondern so viel arbeiten würde, dass es sogar unnormal viel sei .. und das war ja nunmal so außer in den direkten Wintermonaten Dezember bis Februar .. erstens kriegt sowas keine Reittherapeutin mit einem noch so ruhigen Therapiepferd wieder hin und zweitens bezahlt sowas unter diesen Umständen mangels Mitarbeit der Mama auch nicht die Krankenkasse.
Und das sollten wir nun nach dem langen Mai-Wochenende nun irgendwie schonend erklären .. keine leichte Aufgabe, aber eine, die schlicht sein musste .. und zwar sofort.
Jürgen und ich nun auf Fotos noch an diesem langen Mai-Wochenende selbst beim Führtraining. Ines hat die Bilder gemacht, die war da.
Es sieht so einfach aus. Dass sowas schwierig sein kann, auf die Idee wäre ich vor dieser Erfahrung, dass es mit Kindern, die zu ADHS neigen, nicht einfach ist, nie und nimmer gekommen.
Weil mir eben nicht klar war, dass ein Pferd einen spiegelt ... also einem von alleine nachmacht, was man tut, wenn es einen so spiegelt, dass es einen als wirklich jemand wahrnimmt, der führt und nicht als jemand, der innerlich vor Angst schlottert und das nur nicht zeigt .. und damit das Pferd so nervös macht, dass es seinen Kopf ganz woanders hat als diesem Menschen zu folgen.
Beim Round Pen wollten wir erstmal Zeit ins Land gehen lassen, das für die Pferde, die vorher da ja immer so gern drin waren, zu einem regelrechten roten Tuch geworden war.
Das mussten beide erstmal eine Weile verdauen.
Laufen ging gut .. anhalten auch .. alles klappte bei diesen einfachen Bodenarbeitsübungen sehr gut an diesem Tag.
Nur stand uns halt innerlich dieses Gespräch bevor, dieser netten Familie weh zu tun .. denn das das weh tun würde, war sonnenklar.
Das Foto rechts ist eines, das besonders gut zeigt, wie Pferde einem bei sowas einfachem wie einem Slalom folgen ...wenn die beiden uns da nicht hätten folgen wollen, die hätten auch da alles umgerannt .. egal wie weit auseinander man diese Hütchen stellen würde.
Ein paar Dinge, die vorher schon selbstverständlich waren, würden wir wieder neu einüben müssen .. aber das hat später auch alles sehr schnell geklappt.
Tja ... so schön es gewesen wäre, eine Tüdelfamilie bei uns zu haben, mit dieser ging es eben leider nicht und war deshalb ein wirklich sehr trauriges Kapitel in unserer Pferdegeschichte .. und eines, was uns auch unendlich leid tat, weil eigentlich diese Familie nicht wirklich was dafür konnte.
Ich gebe heute nach wie vor dem Staat die Schuld, junge Mütter, deren Männer kein Vermögen verdienen, von den Jobcentern aus so unter Druck zu setzen.
Nach dem Führtraining gab es dann abends für Chiwa und Prima noch ein nachgewachsenes Weidestück.
Schaut mal, wie sie sich da gefreut haben.
Tja .. dort wo die beiden jetzt leben, werden sie auf sowas noch eine Weile warten müssen. Die Sommerweide dort fällt nach unten hin ab ... da können sie erst ab ca. allerfrühestens Ende April/Anfang Mai wieder rauf und müssen solange im trittsicheren Auslauf ausharren.
Das ist von den Gegebenheiten dort leider nicht anders möglich .. hier in der Feldmark war das anders ... aber die Gegebenheiten mit zwei Stalkerinnen im Nacken waren trotz des wunderbar trockenen Weidebodens leider auch nicht optimal.
Pferdehaltung ist etwas, das nicht einfach ist. Man wird egal wo und wie immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Auch Stalker sind uns in unserer Weidenachbarin und unser früheren wohl nie Freundin, von der wir das nur gedacht haben, nicht zum ersten Mal begegnet und haben uns was mit Pferden zerstört .. auch sowas haben wir schon kennengelernt, früher halt .. aber das wissen nur die Leute, die unsere Pferdestory von Anfang an gelesen haben, eben genau .. nicht die neuen.
Hier in diesem Rückblick geht es eben nur um die vergangenen Monate, in denen wir überhaupt noch eigene Pferde gehabt haben .. und da bin ich inzwischen eben bei den letzten Monaten in der Preetzer Feldmark angekommen.
Bald werde ich mit erzählen auch dann damit fertig sein .. aber eine Weile wird da doch noch ins Land gehen, diesen kleinen Rückblick zu schreiben.
Es geht weiter mit dem ersten Frühstück bei den Hoppas im Mai .. mit Ines .. aber da werde ich nicht sehr viele Fotos zeigen, weil Ines ja nun nicht mehr zu uns gehört und ich nicht weiß, ob sie was dagegen hätte.
Ein paar Pferdefotos sind aber schon dabei, die ich übernehmen kann.
Also schaun wir mal.
Boomer beim Betteln.
Wie man sieht, war das Wetter einfach nur herrlich.
Bilder unterm Unterstand durch, wie Jürgen und Ines weit weg beim Kaffeeklatsch gemütlich in der Sonne sitzen und den Frühling genießen.
Kalli kam an dem Tag auch noch dazu, miterzählen, weil es draußen bei uns ja so schön war.
Auch etwas, was wir irgendwie vermissen.
Die Sonne, die Weite .. diese Ruhe da .. und die Gemeinschaft mit Freunden, die da eben so ungestört und herrlich möglich war und einem als alter Mensch natürlich auch was gibt.
Tja .. glückliche Pferde beim Grasen im Sonnenschein und dabei Menschen, die satt und zufrieden gerade ihre Brote und die Tasse Kaffee dazu verdrückt haben, ihre Arbeit machen, sich unterhalten und einfach zufrieden sind.
Kurz vor Feierabend.
Noch futterten die beiden Hüs Heu dazu, wie man hier sieht.
Und Jürgen und Kalli oben am Auto am Schnacken wie so oft in dieser Zeit, als sich die Freundschaft zwischen den beiden erst richtig über genau diese Zeit auf unserer Pferdeweide in der Preetzer Feldmark entwickelt hat.
In den ersten Maitagen fingen dann bei uns im Knick die Felsenbirnen an zu blühen und wir machten mit Führübungen mit Chiwa und Prima konsequent weiter, um die zwei wieder dahin zu bringen, wo sie vorher halt mal gewesen waren.
Ich habe mich, um das alles überhaupt verstehen zu können, was uns da passiert ist, noch sehr viel mit dem Thema beschäftigt, wie Pferde Menschen spiegeln und was das beim Therapeutischen Reiten für eine Rolle spielt, aber auch dabei, ob man mit einem schwierigen Pferd überhaupt klarkommen kann oder aber eben nicht.
Das habe ich damals schon alles beschrieben und werde das hier nun nicht nochmal wiederholen.
Das Kapitel Tüdelbeteiligung war damit erledigt, tat uns leid, war aber nicht anders zu machen gewesen, denn wenn meine Tochter schon sagt, es hat keinen Sinn, dann ist das leider so. Die hat das gelernt und weiß es eben und hat mir sicher den besten Rat gegeben, den sie mir hat geben können und indirekt als Tipp für die Mama dieser Kinder halt ebenfalls.
Jürgen und ich wieder fleißig am Führen und Ines hat tolle Fotos davon gemacht.
Endlos lange weitererzählen werde ich hier wohl auch nicht mehr.
Jürgen und ich haben gerade darüber geredet, wenn die vielen neuen Verordnungen mit Datenschutz und Urheberrecht durch sind, ob es eigentlich noch gehen wird, dass man eigene Bilder und eigene Links von einer Seite auf die nächste überträgt oder ob da auch schon irgendwelche Upload-Filter dann rumbrüllen, das geht nicht.
Na ja .. wir werden es wohl erleben.
Was sich die Datenschützer bei ihren Aktionen gedacht haben oder immer noch denken .. nun ja .. ich weiß es nicht.
Eins weiß ich .. für Stalker ist der Datenschutz ein Paradies .. zumal ja keine Polizeidienststelle was gegen ihre Aktivitäten tut .. und man als Privatmensch so aber gar nicht mehr rauskriegt, was solche Menschen hinter dem Rücken treiben.
Nun haben sie ja schon ab und zu was von Dark Social geschrieben .. aber wirklich kapiert, dass sie selbst dran schuld sind, wohl bisher nicht.
Bis unsere Regierung was begreift .. und wenn sie es begriffen hat .. dann auch wirklich was tut .. das kann meistens ja dauern .. die sind noch nie schnell gewesen. Kennt man ja.
Ich erzähle hier bei diesen Fotos noch, dass bald sicher flüchtende Pferde, die sich nicht aufhalftern lassen, sich losreißen oder sogar beim Striegeln wütend mit den Hufen stampfen, bald Vergangenheit sein werden, weil sich unsere beiden schnell wieder normalisieren werden.
Na ja .. noch ein paar mehr Bilder von Jürgen mit Prima und mir mit Chiwa hier den Tag Anfang Mai bei der Bodenarbeit.
Für heute habe ich genug erzählt und auch genug Fotos gezeigt.
Es geht hier bald weiter mit dem Text "Wie sich die Natur verändert - Teil 9" vom 5. Mai 2017.
LG
Renate
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