- Hoffe, das wird zumindest welche schlauer machen beziehungsweise abschrecken -
Die Fotos sind welche vom heutigen Tauwetter und schon wieder Hundespuren ohne Ende, die nicht von Boomer waren sowie noch schlimmer, Rupfspuren vorm Zaun vom Radweg aus, wo offenbar Leute das jetzt bei dem Glatteise mit Streusalz durchsetzte Gras ausreißen und damit die Pferde füttern .. womit sonst noch, keine Ahnung .. aber man kriegt dann eine Vorstellung davon, wie es passiert, dass die Tiere die Zäune einreißen.Ich werde morgen deshalb mal zwei ausgedruckte Texte an die Zäune hängen. Den ersten einmal ausgedruckt zum besseren Verständnis ans Tor .. den anderen 3 x, vorn, hinten und auch am Tor .... und hoffe inständig, das hilft.
Der erste ist eine Kurzversion des Inhalts der Leitlinien zu artgerechter Pferdehaltung vom Landwirtschaftsministerium auf der Seite der Bundesregierung. Die Echt-Version ist viele Seiten lang .. das kann man so nicht ausdrucken und aufhängen. Ich hoffe, so geht das und wird auch verstanden werden.
Artgerechte
Pferdehaltung laut unserer Bundesregierung
Laut
Tierschutzgesetz müssen alle Tiere ihrer Art entsprechend gehalten
werden, weil ihnen ansonsten unnötige Leiden zugefügt werden.
Pferde
sind Steppentiere, keine Höhlenbewohner, die in einer Herde leben
Soziale
Kontakte zu Artgenossen in einer Gruppe sind für Pferde
unerlässlich. Ausnahmen sind nur bei ungewöhnlich unverträglichen
Pferden oder schwer kranken Pferden möglich, aber auch dann sollten
andere Pferde in unmittelbarer Nähe hinter einem Zaun als Kontakt
vorhanden sein.
Die
beste Haltungsform ist die mit Unterstand auf einer Ganzjahresweide,
die aber so gelegen sein sollte, dass sie in der kalten Jahreszeit
nicht durchgängig sumpfig ist, sondern genug trockene Anteile
enthält, da sich auch Wildpferde nicht in einem reinen Sumpfgebiet
aufhalten würden. Auch ein natürlicher Witterungsschutz kann unter
Umständen ausreichen.
Pferde
brauchen viel Bewegung. In der freien Natur laufen sie täglich ca.
30 km grasenderweise herum und bewegen sich dabei zwischen 16 und 20
Stunden am Tag überwiegend im Schritt. Bei der Haltung von Pferden
sollte versucht werden, diesem Umstand so gut wie möglich Rechnung
zu tragen.
Bis
auf einige Ausnahmen abgesehen ist es laut Tierschutzgesetz nicht
erlaubt, Pferden weniger als ca. 6 Stunden Auslauf in einer Gruppe zu
gönnen. Zu den Ausnahmen gehören schwere Erkrankungen, bei denen
der Tierarzt vorübergehend Boxenruhe verordnet hat.
Besonders
Fohlen sollten nicht ohne Kontakt zu anderen Fohlen gehalten werden
und brauchen besonders viel Bewegung. Für ihre Erziehung brauchen
sie aber auch Kontakt zu erwachsenen Pferden.
Pferde
ruhen ca. 7 Stunden am Tag, wobei Fohlen mehr liegen als alte Pferde.
Erwachsene Pferde dösen ca. 80 % dieser Zeit im Stehen, nur 20 %
dieser Zeit liegen sie. Normalerweise hält dann eines der Pferde
Wache. Am liebsten schlafen Pferde übrigens auf einem Hügel, wenn
das Wetter nicht zu schlecht ist, weil das Wache haltende Pferd dann
am besten auf mögliche Gefahren achten kann. Anders als beim
Menschen handelt es sich bei den Ruhephasen aber nur um kurze Zeiten,
die selten länger als eine Viertelstunde dauern.
Der
Witterungsschutz sollte allerdings die Möglichkeit geben, dass
Pferde hier auch geschützt in Ruhe schlafen können. Es ist wichtig,
dass dort genug Ausweich- und Fluchtmöglichkeiten für rangniedere
Tiere da sind. So einen Witterungsschutz pferdegerecht zu gestalten,
ist laut unserer Baugesetzgebung nicht immer ganz einfach.
Wenn
die Winterweide nicht groß genug ist, sollten Pferde in dieser Zeit
nach Bedarf zugefüttert werden. (Wir achten darauf.) Überfütterung
ist übrigens auch ungesund und sollte laut Bundesregierung nicht
sein.
Dass
die Tiere auch in dieser Zeit grasen können, ist für ihre
Gesundheit sehr gut und entspricht ihrem natürlichen Verhalten in
freier Wildbahn.
Pferde
brauchen genug Wasser und sollten mit der Nase am Boden fressen
können. So ist es am gesündesten für sie.
Gedankenloses
Füttern mit Leckerlis kann übrigens besonders am Zaun zu Streit
führen, und wenn das zu viel wird oder falsches Futter gegeben wird,
kann das mit Pech sogar eine tödliche Kolik zur Folge haben, da
Pferde ein sehr empfindliches Verdauungssystem haben.
Und
wenn dabei der Zaun zu Bruch geht, sind Pferde, die normalerweise
nicht durch den Zaun laufen würden, auf der Straße in Lebensgefahr
.. und nicht nur sie selbst, sondern auch die sich dort befindlichen
Menschen.
Die
Bundesregierung empfiehlt das Eindecken von Pferden nicht, weist aber
darauf hin, dass es nicht strafrechtlich verboten ist, wenn es nur so
gemacht wird, dass es das Fellwachstum der Pferde nicht
beeinträchtigt.
Ausschließliche
Boxenhaltung ist übrigens genauso wie Ständerhaltung in Deutschland
eine strafbare Handlung. Boxenhaltung ist nur in Kombination mit
genug Auslauf mit Artgenossen erlaubt.
So ... das war Text 1 ... für alle, die vorbeikommen und auch fähig sind zu lesen und zu verstehen.
Nun kommt Text 2 für alle anderen in der Hoffnung, dass es irgendwie helfen wird:
Finger
weg von unseren Pferden!
Falsches
Futter kann tödlich sein
Die
Weide ist kein Hundespielplatz
Auch
nicht die Schafsweide daneben
Pferde
sind kein Kinderspielzeug !!
Kantengras
mit Streusalz ist giftig
Kaputte
Zäune sind teuer !!
Eltern
haften für ihre Kinder
Das
gleiche gilt für Hundehalter
Wer mag, darf uns die Daumen drücken, dass das was nützt.
Leider haben wir uns schon mit einigen anderen Pferdehaltern aus der Feldmark unterhalten, die über die fütternden Spaziergänger schimpfen wie die Rohrspatzen und erzählt habe, dass selbst meterhohe Zäune oft nicht helfen .. vor allen Dingen dort, wo besonders viele Spaziergänger vorbeikommen.
Bei uns hält sich das zwar noch in Grenzen, weil die meisten Leute nicht oben Richtung Klein-Kühren langlaufen, sondern meistens geradeaus in die Feldmark rein oder aber über die Straße weiter durch den Wald .. aber trotzdem nimmt es jetzt allmählich überhand.
Durch den Schnee sieht man das jetzt besonders deutlich, was da alles in unserer Abwesenheit auf der Koppel passiert.
Auch wenn das bisher so aussah, dass es uns nur viel Geld für neues Zaunmaterial gekostet hat, aber die Pferde .. toi toi toi .. bisher dabei nicht schwer krank geworden sind ...das geht so nicht und sollte sich ändern.
Na ja ... das zum Tauwetter und den erneuten Spuren im Schnee und meiner nun doch mal Reaktion darauf in Form von Zetteln am Zaun lang, auch wenn ich das eigentlich habe vermeiden wollen, weil sowas immer so unfreundlich wirkt.
LG
Renate
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