Mittwoch, 10. April 2019

Über "virtuelle Tierschützer", die nichtmal richtig lesen können

Ein erschütterndes Beispiel des "Nachbetens" auf der Vier-Hufe-Seite


Wir haben ja damals, weil wir so unendlich dumm waren zu glauben, wenn wir nach dem Tipp der Vet-Ärztin, die würden uns gern "helfen" wollen, da mal anrufen und fragen, ob die uns vielleicht mit der ja sicherlich hohen Tierarztrechnung für Thunder unter die Arme greifen könnten, danach Opfer dieser unglaublich vielen Möchtegerntierschützer, die sich angeführt von M.S. und unserer Weidenachbarin und vielen, die schon denen nachbeteten und vielen anderen, dann wie eim Mob nicht nur auf uns, sondern auch auf das für uns zuständige Vet-Amt gestürzt haben, wo das Telefon dann tageland nicht mehr aufhörte zu klingeln.

Seitdem schauen Jürgen und ich immer mal wieder auf die Vier-Hufe-Seite um zu schauen, wer denn nun das nächste Opfer sein könnte, das fertiggemacht wird.

Nein .. sie suchen ehrlich Leute, die helfen wollen ... und zwar unter anderem auch für ein steinaltes Pony mit dem Namen Susi Sonderlich.

Der Text ist schon ein wenig eigenartig formuliert, denn er fängt oben mit R.I.P. an.

Warum ist schwer zu sagen, denn das Pony scheint nicht gestorben zu sein.

Liest man sich den ganzen Text durch, der beschreibt, wie dieses Pony ist, dass es schon viele Jahre auf dem Vier-Hufe-Hof lebt, dann findet man nämlich weiter unten die Textpassage, um die es eigentlich zu gehen scheint.

Sie suchen jemand, der ihnen dieses inzwischen wirklich arbeits- und kostenintensive uralte und komplett demente Pony ohne Zähne abnimmt und ihm noch lebend für seine letzten Jahre ein neues Zuhause gibt .. also eine mitleidige Seele, die sich diese Mühen und Kosten aus Tierliebe aufbürden möchte.

Ich kopiere hier mal diese Textpassage rein, die für mich wirklich eindeutig aussagt, dass Susi Sonderlich noch lebt:
...
"Wir durften spüren was Liebe bedeutet.
Und immer wieder sind wir dankbar. Für all das was uns umgibt - und dafür unsere tapfere Susi an unserer Seite zu haben.
Denn Susi zeigt uns auch, was Vergänglichkeit bedeutet. Heute ist sie dement, sieht ein wenig zerrupft aus, muss bei kaltem Wetter dicke Decken tragen, ihre Knochen sind steif, und vor allem hat Susi quasi keine Zähne mehr.
Sie kann keine feste Nahrung mehr fressen, und wird von Heucobs und aufgeweichtem Müsli ernährt.

Das alles ist furchtbar kostenintensiv, und wir hoffen auf diesem Wege jemanden zu finden, der in Susi eben die kleine Heldin sieht, die wir in ihr gefunden haben.
Susi ist mittlerweile fast 30 Jahre alt. Es hat gedauert, sie musste warten, hoffen, und davon träumen. Aber schlussendlich hat sie es wohl gefunden - auch wenn sie es hin und wieder vergisst. Ihre ganz eigene Version vom Glück.
Und vielleicht, damit andere Ponys eben soviel Glück haben dürfen, trägst du zu ihrem bei."
...
 Ausnahmslos alle, die zu diesem Text einen Kommentar geschrieben haben, schreiben was davon, dass sie dem in ihren Augen schon verstorbenen kleinen Pony Glück auf seiner Reise über den Regenbogen wünschen.

Ich finde das furchtbar.

Keiner hat diesen Text wirklich zu Ende gelesen und begriffen, das Tier ist gar nicht tot.

Das Tier braucht jemand, der sich zutraut, ihm die letzten Jahre noch weiterhin zu helfen, weil das eben inzwischen sehr teuer und auch arbeitsintensiv geworden ist.

So oberflächlich sind also "virtuelle Tierschützer".

Aber die fühlen sich sicherlich alle ganz wichtig.

Entsetzte Grüße
Renate

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