Montag, 27. Juli 2020

Erinnerungsfotos aus Klein-Kühren ab Februar 2013

Trotz zeitweise Hoffnung im Sommer würden wir noch im gleichen Jahr regelrecht panisch gehen


Tja, wie ging es im Februar 13 weiter in Klein-Kühren?

Chiwa stand monatelang tagsüber alleine im Stall bis auf die Zeit, wenn wir kamen und sie mal zusammen mit Prima auf den Reitplatz ließen. Es ging ihr nicht gut und wir hatten irre hohe Tierarztkosten. Die Tierärztin, die uns der Stall empfohlen hatte, hat uns gar nicht gefallen. Sie war teuer und hatte in meinen Augen keine Ahnung von der Behandlung von Hufrehe.



Finchen überlebte eine der zahllosen Koliken, die dort immer wieder durch den Schimmel und mehr im Futter bei diversen Pferden vorkamen, leider nicht. Diese Tierärztin verdiente in diesem Stall gut, die Tiere waren ja laufend krank aufgrund der Mißstände dort .. aber sie unternahm nichts dagegen. Ich kann solche Tierärzte nicht leiden, auch wenn ich verstehe, dass auch die leben müssen. Auch ich muss leben und mache trotzdem nichts an Arbeit, das ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Nichtmal als Texterin, wo ich natürlich auch für unseriöse Seiten sowas wie "Gesundheitstexte" verfassen könnte. Das gehört sich nicht.

Am 1.3.13 war unsere Hochzeit. Marius kam als einziges unserer 6 gemeinsamen Kinder. Ich habe ja 4 und Jürgen auch 2. Viel Geld zum Feiern hätten wir sowieso nicht gehabt. Es war schön, dass Marius den Mut hatte zu kommen, was ich ihm auch heute immer noch hoch anrechne, auch wenn er inzwischen auch nicht mehr kommt.

Am Tag unserer Hochzeit ging wieder eine Einstellerin weg, kurz darauf noch eine.

Aber wir freuten uns darüber, dass unsere Miteinsteller den Stall so süß für uns zur Hochzeit dekoriert hatten.

Das zeigte uns, dass sie uns gern hatten und sich auch darüber gefreut haben, dass wir durch das Ausmisten dafür gesorgt haben, dass die Pferde dort etwas gepflegter standen.




Die süße Torte zu unserer Hochzeit servierte uns die Schwester von beiden, die in unseren Augen an den Mißständen in diesem Stall am meisten schuld hat ... aber sowas war nett. Die Frau war generell nett.

Ihr glaubt sicher kaum, was für zwiespältige Gefühle sowas bei einem auslöst. Wer wechselt schon gern ständig den Pensionsstall?

Links ein Moment des Glücks. Chiwa sprang da Anfang März fröhlich in die Luft und nach und nach ging es ihr erstmal besser.


Das Heu, das der Bauer im Sommer 2013 gemacht hat, sah optisch gut aus. Ob da Sumpfschachtelhalm drin war, kann ich nicht sagen. Dass er auch solche Heuweiden nutzte, haben wir erst Jahre später zufällig entdeckt und sind noch nachträglich sehr böse darüber geworden.

Auf jeden Fall war es kein verschimmeltes Heu, weil das Wetter da zum Heumachen gut gewesen war.




Wir entwickelten im Frühling also erstmal wieder Hoffnung. Hoffnung, dass Chiwa sich erholen würde, Hoffnung auf im kommenden Winter anständiges Futter.

Ein nächster Schock war, als wir entdeckten, dass es in diesem Stall an einigen Ecken in Fesselhöhe befindlichen Stacheldraht gab, den der Bauer an den E-Zaun angeschlossen hatte .. und als wir ihm das sagten, dass das sogar Absicht war. Die Haflinger wären mehrfach weggelaufen gewesen .. das sollte es nun verhindern. Wenn ein Pferd in so einen Zaun gerät, das kann doch tödlich enden.

Chiwa ist ein Pony mit extrem viel Kampfgeist .. sie gab alles, um wieder gesund zu werden, wie man sicher hier sieht.

Die Tierarztrechnung haben wir monatelang abgezahlt, denn das war sehr viel Geld und wäre ohne die Mißstände in diesem Stall überhaupt nicht passiert.







Nicht nachzuvollziehen war in diesem Stall auch ... warum streute der Bauer kurz vorm Anweiden den Pferdemist auf die Weiden?

Wozu entwurmt man denn Pferde, um sowas dann zu tun.

Das ist doch vollkommen widersinnig. Aber es war nicht das Schlimmste, was da passierte.

Dass Finchen nicht in die Tierklinik kam, um ihr zu helfen, lag nicht am Geldmangel, denn bald wurde eine neue junge Zuchtstute gekauft. Ich verstand auch da die Welt nicht mehr.

Wir hatten mitbekommen, dass in diesem Pensionsstall die Pferde nicht angeweidet, sondern von heute auf morgen vom Stall aus direkt 24 Stunden auf die Weide gelassen wurden.

Deshalb gingen wir schon vorher wochenlang mit Chiwa und Prima an der Hand grasen, also Kantengrasen bei langen Spaziergängen und dergleichen.

Auch dieses abrupte Anweiden nur aus Zeitmangel war ein Mißstand in diesem Stall.


Das Weidestück war viel zu klein. Von Ende Mai bis Anfang Juli war es dann nur noch eine reine Wüste und keine Weide mehr, auf der schon im Hochsommer zugefüttert werden musste.

Um genug Wasser kümmerten Jürgen und ich uns, denn wir entdeckten schnell, dass morgens immer zu wenig Wasser gegeben wurde, das schon mittags alle war. Und der Sommer war heiß in dem Jahr.




Nein, es war auch im Sommer 13 nichts mit einfach nur hinfahren und mit unseren eigenen Pferden was tun ... wir richteten unsere Tage so ein, dass wir zur Mittagshitze im Stall waren, Heu gaben, Wasser auffüllten und so weiter statt abends, wenn es kühl gewesen wäre, gemütlich was mit unseren Pferden zu machen und zu entspannen.

Man gönnt sich ja sonst nichts.

Aber wir dachten da noch, im Winter wird das Heu in Ordnung und nicht verschimmelt sein.


Wir machten das Beste aus der Situation, ließen Chiwa und Prima ein wenig auf dem ja nur von uns genutzten Reitplatz grasen, denn da war Gras, auf der Weide ja nicht mehr und saßen im Schatten, während die Wasserwannen gemütlich alle voll liefen, die wir ja einzeln mit dem Schlauch auffüllen mussten.






Auch die andere Schwester kaufte nun noch ein neues Pferd dazu.

Aber an den Wochenenden war nie einer da, wenn die Familie frei hatte .. dann ging es mit den Kindern der einen Schwester zu Ausflügen sonstwohin.

Wozu hält man so viele Pferde, wenn man doch gar nichts mit ihnen tut? Das rechts war die "Weide" im Sommer.




Es war schon wieder eine Miteinstellerin gegangen. Angeblich hatte sie nicht pünktlich bezahlt. Kann stimmen, muss aber nicht. Die kann genauso unzufrieden mit dem Stall gewesen sein wie wir und hat vielleicht deshalb den Preis gekürzt.

Dafür kam Sanni von Anke dazu.

Anke würde uns später noch mehrmals in Notsituation helfen. Damals haben wir uns zunächst wie um alle Pferde auch um Sanni mitgekümmert.
Später würde Sanni unter genauso dramatischen Umständen den Stall wechseln wie Chiwa und Prima.

Genauso wie wir würde Anke später monatelang eine irre hohe Tierarztrechnung abstottern, die sie ohne den Aufenthalt in diesem Stall gar nicht gehabt hätte.











Tja .. mein Mann wie jeden Tag über Mittag bei der Arbeit für alle dort lebenden Pferde .. und wie man sieht, waren das viele.











Tja .. Weideland, das keins war.

Und ich beim Wasserschlauch, der langsam die nächste Wasserwanne vollfüllte.











Ich höre jetzt hier mit dem Sommerfotos 2013 mal auf.

Ich werde bald ab September 13 weitermachen .. denn da passierte die nächste Sache, die gefährlich für die Tiere war .. wieder mal, trotz Absprache, Erklärungen .. nichts verstanden oder nichts verstehen wollen.

Ja manche Pferde halten sowas aus .. Prima tat es auch. Ob es ihr dennoch geschadet hat, ist schwer zu sagen, jedenfalls nicht direkt und das war bei einigen der anderen Pferde auch so, aber längst nicht bei allen.

Was diese Familie für die Tierärztin ausgegeben hat, war so extrem .. ich verstehe das nicht.

Hätte man umsichtig gehandelt, wären die Kosten dafür sicher geringer gewesen als diese irre hohen Tierarztkosten .. zumal, was nutzt es Pferden, sie dann zu behandeln, wenn man vorher dafür sorgt, dass sie überhaupt krank werden?

Diese Logik soll mir doch bitte mal einer erklären.

Also bis bald mit September-13-Fotos.

LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen