Sonntag, 5. Mai 2019

Eigene Pferde - unsere stolzen Freunde - Teil 38

Fortsetzung ab kurz vor Silvester 17/18


Wenn man zu einer Pferdeherde kommt, kommen die Tiere meistens hellwach angelaufen. Die hören ja schon das Auto kilometerweit, bevor man überhaupt da ist. Es ist deshalb so gut wie unmöglich, sie beim Schlafen oder auch Dösen in ihren Unterständen zu erwischen,  wenn man nicht wie wir es früher ja mal taten und es dann aus dem Fenster sehen kann, direkt nebem dem Stall wohnt.

Ich beginne hier also ohne Fotos zu haben zu erzählen, dass die Pferde die Schutzecke unter sich aufgeteilt haben.


Sie hatten nämlich jedes ein Lieblings-Hüttchen. Prima nämlich das einzelne vorn mit dem besten Überblick, den sie als aufmerksame Leitstute ja immer haben musste, um auf ihre Herde aufzupassen .. Thunder das rüber zum Anbinder und Chiwa dann das andere, was noch übrig war.








Und sonst ... Fotos von normalen Routinearbeiten um diese Jahreszeit.

Den Round Pen hatten wir offen und wenn wir kamen, liefen die Pferde meistens da drin rum und kamen dann mit uns runter ans Tor und mit uns auch wieder hoch, wenn die dann über die Wiese erstmal nach oben gingen.









Das Wetter war da kurz vor Silvester offensichtlich recht sonnig.









Ich hatte ja schon im Teil 37 vor diesem erzählt, dass wir etwas nervös waren, wie Thunder sich in der Silvesternacht verhalten würde, denn wir kannten ihn ja nicht in der Beziehung, wie er sich verhalten würde, wenn da nun was ganz Aufregendes mitten in der Nacht passiert .. und bei reiner Offenstallhaltung kann man Pferde dann ja auch nicht sicher in einer Box einsperren.







Man muss dann also immer positiv denken und sich sagen, es wird schon nichts passieren.

Natürlich würden wir in der Silvesternacht bei den Pferden sein .. nur wenn die im Dunkeln dann planlos durch den Zaun gerannt wären, wäre das trotzdem eine schwierige Situation geworden.







Die drei noch im alten Jahr 2017 beim Heulage futtern.












Nun Fotos von der Silvesternacht 2017/2018 ... nur vom Feuerwerk links und rechts von unserer Weide, nicht den Pferden, weil das meine Digicam nicht konnte im Dunkeln.

Der Luftangriff kam dort ja immer von zwei Seiten, einmal aus der Stadt Preetz, da ein bisschen weiter weg, aber dafür auch mehr .. und dann näher dran auch von den Leuten aus Klein-Kühren, die ja links neben unserer Weide zu Hause waren.





Es ging besser als im Jahr davor. Thunder war eher ein ruhender Pol in der Herde als ein nervöser Störfaktor.













Die drei kamen sofort zu uns an den Zaun trotz Raketen und Böllern und rannten nicht wie im Jahr davor, als diese Gaststute bei uns war, wie wild immerzu hin und her.

Das war also super mit Thunder und mit Prima und Chiwa natürlich auch.





Es ging auch anders als im Jahr davor, wo die Gaststute, die ja immer mit Decke rumlaufen musste, das arme Tier - Ihr merkt, ich bin kein Deckenfan - dann beim Rennen mit der Decke teils an den Zwischenzäunen hängengeblieben war und da was eingerissen hatte.

Alles war heil am nächsten Morgen, die Hüs hatten gar nichts kaputt gemacht in der Silvesternacht, nicht einen Steckpfahl eingerissen, auch nicht von den Innenzäunen.




Wir hatten den drei nachts jeweils eine große Portion Bananen und Möhren mitgebracht, und obwohl dann das Feuerwerk ja voll in Gange war, haben die drei diese Extra-Leckerchen bei uns am Zaun in Gemütsruhe aufgefuttert.










Bis sie das alles aufgegessen hatten, war dann das Schlimmste an Silvesterkrach schon vorbei.












Alles abgelaufen sind wir Neujahr natürlich trotzdem .. aber wir haben nichts gefunden, was hätte repariert werden müssen.












Anfang Januar schrieb ich, dass unsere damalige Weidenachbarin mit sage und schreibe 340 Seiten Tratsch mit der Frau geschickt hatte, die dann irgendwann so nett war, uns zu erzählen, dass sie selbst monatelang mitgemacht hatte, uns überall zu verleumden, es ihr dann aber nach und nach wirklich auch zu viel geworden sei und als sie sich geweigert hatte, ihr eigenes Pferd mit zu unserer Weidenachbarin zu stellen, hätte die auch noch so viel hinter ihr rumgehetzt, dass sogar ihre eigene Ehe dadurch eine Weile in Gefahr gewesen wäre, sich aber dann doch alles wieder eingerenkt hätte.



Sie meinte, ich würde das ja sicher kennen .. ich sagte oh ja, und ob ich das kenne, wie ausdauernd diese Weidenachbarin hinter einem rumstalken könnte.

Sie sagte, sie hätte Angst vor ihr. Ich sagte, ich auch, aber ich werde mich nicht kleinkriegen lassen und ganz sicher niemals in ein Mauseloch kriechen vor Angst, denn sowas hilft einem bei solchen Menschen selten weiter.




Ansonsten war es Anfang Januar 2018 viel zu nass. Ein Sturm namens Burglind war mal wieder über unser Land gefegt, aber unsere Unterstände waren stehengeblieben und auch die Zäune heil geblieben.

Das ist, wenn man Pferde in Eigenregie und im Offenstall und das nicht direkt hinterm Haus, sondern ein paar Kilometer weit weg hält und es nachts bei solchen Stürmen ja auch noch dunkel ist, immer die größte Sorge.





Ich meckerte aus diesem Anlass mal wieder über die bescheuerte Baugesetzgebung in Deutschland und auch in Schleswig-Holstein, die sich absolut mit der Idee beißt, Tiere artgerecht zu halten .. aber nun ja .. warum sollten Politiker in der Lage sein, mal bis zu Ende zu denken?

Das können heute nur noch die wenigsten.

Klar wäre ein großes Weidezelt, wenn es denn erlaubt gewesen wäre, für die Tiere bei so einem Wetter sicherer und auch besser gewesen.



Es war halt alles nass und durchweicht, aber da mussten wir eben durch und auf besseres Wetter warten. So ist das nunmal, hilft ja nichts.












Dass der Sommer darauf ein echter Dürresommer werden würde, das wussten wir im Januar 2018 ja noch nicht. Der Sommer 2017 war ja viel zu nass gewesen.

Bin echt gespannt, wie dieses Jahr .. ich schreibe das ja nun im Frühling 2019 gerade auf .. werden wird.







Aktuell sieht es jetzt hier so aus, dass die ersten Bauern sogar schon das erste Heu und die erste Heulage gemacht haben und auch alle anderen Heuweiden kurz davor sind, dass sie erntereif sind.

Und unsere beiden Stuten und ihre 6 Pferdefreunde stehen soweit ich das verfolgt habe, nach wie vor in ihren Winterunterständen, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann .. weil dann auch immer wieder geschrieben wird, sie warten ja schon so aufs Gras ... und mich frage, auch wenn es dort vielleicht ein wenig trockener gewesen sein mag als hier ... das Wetter ist fast identisch dort und das Wachstum auch, warum ist das so?
Ich werde leider das Gefühl nicht los, da haben Leute Angst, die Tiere zu weit weg einfach auf ihre ja schöne große Weide zu lassen, weil sie sie da nicht ununterbrochen eng eingesperrt in diesen Mini-Ausläufen direkt am Haus, sehen und kontrollieren können.

Klar ist auch das eine Form von Tierliebe ... aber Pferde brauchen Bewegung und diese Herde, auch wenn es alle Senioren sind, steht nun schon seit Oktober nonstop im Stall und wird ja nichtmal in einem Round Pen oder durch Spaziergänge oder irgendeine Form von Bodenarbeit über Winter bewegt. Die stehen sich nur die Beine in den Bauch.

Man sollte bei aller Tierliebe auch mal darüber nachdenken, dass ein Pferd kein Mensch ist und vollkommen andere Bedürfnisse hat .. es handelt sich bei diesen Tieren um Wesen, die naturgemäß kilometerweite Wege zurücklegen, während sie sich ihr Futter suchen .. auch im Winter.

Das brauchen sie, das ist auch bekannt und wird von allen Fachleuten immer wieder betont, auch von denen, die die Richtlinien zur Pferdehaltung unter Tierschutzaspekten rausgebracht haben.



Wie man sieht, wurde es dann auch allmählich wieder trockener und sonniger im Januar 2018.













Auch auf unserer Weide sackten die Unmengen an Wasser, die allmählich einfach zu viel waren, endlich wieder ein wenig in den Boden.












An einem herrlichen frostigen Tag dann wieder ein Riesenschreck.

Frohgelaunt fuhren wir frisches Futter einkaufen und als wir bei den Pferden ankamen, hatten die aber sage und schreibe fast den gesamten Außenzaun eingerissen .. waren quer durch die Eingangsschleuse gelaufen, offenbar vor irgendwas in Vollpanik geflüchtet, das war offensichtlich .. aber immerhin war keins weggelaufen. Alle waren noch auf der Weide und es ließ sich reparieren.

Einen Schreck kriegt man natürlich trotzdem und fragt sich, was war da los?

Hier waren wir noch unterwegs beim Futterkaufen und ahnten noch nichts.













Und da sieht man schon die ersten Zaunpfähle am Boden liegen .. und das bei Frost, wo es ja auch schwierig ist, überhaupt Pfähle in den gefrorenen Boden zu kriegen, um sowas wieder in Ordnung zu bringen.









Den Spuren nach zu urteilen, wird das ein Hund verursacht haben, der die Pferde gehetzt hat.

Dabei waren nach den Spuren im Fell nur Prima und Thunder in Panik durch ein Eingangsschleuse gerannt und Chiwa wohl daneben oder hinterher, denn an ihrem Fell waren keine Spuren zu sehen, die so aussahen, als ob sich die E-Litze um Brust und Beine gewickelt und sie so alles mitgerissen gehabt hätte .. das war nur bei Prima und Thunder so.

Thunder hat das so geschockt, der kam danach tagelang kaum noch runter und erholte sich von dem Schock erst einige Tage später.

Na ja .. Jürgen am Zaunflicken .. half ja nichts.

Die gute Laune, mit der wir morgens losgefahren waren, um Futter zu kaufen, war erstmal dahin bei dem Schreck.









Es war für uns ein Riesenschaden, weil die Pferde hunderte Meter weit an mehreren Seiten alles eingerissen hatten und klar auch dabei Unmengen von Steckpfählen zerbrochen waren .. und jeder einzelne davon kostet 2 Euro.

Sowas muss man dann ja auch ersetzen und erwischt die Menschen, die da ihre Hunde die Pferde anderer Leute hetzen lassen, natürlich nicht.






Wölfe waren es in unserem Fall vermutlich nicht.

Das denke ich deshalb, weil ja nebenan und auch sonst in der Nähe an vielen Orten Schafe lebten und denen nichts passiert war.

Die Schafe unseres Nachbarn hatten nur große Angst vor Hunden, was uns ja schon vorher aufgefallen war. Der Hund oder die Hunde, die das gemacht haben, haben sicher oft dort die Pferde und auch die Schafe der Nachbarn hetzen dürfen.



Wenn man solche Hundehalter dabei erwischen könnte, es müsste empfindliche Strafen für so ein Verhalten geben, denn wer einen Hund hält, hat gefälligst auch auf das Tier anständig aufzupassen.

Wir passen auf unseren Hund doch auch auf.

Aber in unserem Staat gibt es zwar sogar ein Hundegesetz .. nur wenn sich Leute nicht daran halten und man schaltet das Ordnungamt oder sogar die Polizei ein, es passiert den Leuten doch leider nichts. Und das ist nicht in Ordnung.



Unter solchen Aspekten könnte man sich solche Gesetze dann auch sparen .. wie viele andere, wo es nicht anders ist ...es gibt in diesem Land viele Paragraphen, auch im Strafgesetzbuch .. aber passieren tut den Menschen nichts, solange es nicht gerade um Mord geht.

Vielleicht dann, wenn der Staat Bußgeld kassieren kann .. ja dann sind sie da und kennen plötzlich die Gesetze, weil man mal paar Kilometer zu schnell war, falsch geparkt hat oder gar nen schuldigen Unfall gebaut hat und sie Kohle kassieren können.



Passiert einem aber was privat .. ja dann kann man ja privat klagen .. es ist ja nicht im Interesse der Öffentlichkeit .. nichtmal wenn es ganze Gruppen trifft, die dann als Einzelfall .. alle extra .. gerechnet werden, weil der Staat dann immer noch nichts machen muss, um die Täter zu bestrafen.

Und wer kein Geld hat, der schaut in die Röhre .. leider ist das in diesem Land immer so.






Nun ja .. wir hatten es später immer wieder, dass bei uns bei Schnee alles voller Hundespuren war, die auch rübergingen bis auf die Schafsweide unseres Weidenachbarn .. gesehen hat nie einer, welcher Hund oder welche Hunde das waren .. und beim übern Zaun füttern nicht anders ... man erwischt diese Menschen leider einfach nicht und die Polizei tut sowieso nichts dageben.







Alles wieder heil, schönes Wetter .. die Hoppas beim Mampfen wie immer.












Sonst alles ruhig. Ich erzählte da nichts, was nun ungewöhnlich oder gar beunruhigend gewesen wäre.













Das frostige Wetter zog sich im ersten Januar-Drittel auch noch ein paar Tage hin. Beim Abäppeln ist so ein Wetter immer eine Plage, denn die Pferdeäppel frieren dann fest und lassen sich sehr schwer zusammensammeln.









Die Schnuppis beim Essen wie immer und Jürgen und ich dabei, bei dem Frost irgendwie unsere Arbeit trotzdem zu erledigen.














Das ist heute lang genug.

Da wir nur noch bis Mitte März 18 eigene Pferde hatten und heute nur noch aus der Ferne beobachten können, wie es den beiden, die die Attacken auf uns überlebt haben, überhaupt geht, gibt es bald nicht mehr viel zu erzählen über die Pferde, unsere stolzen Freunde ... also lasse ich mir Zeit damit, Euch den Rest zu berichten.




Es geht bald weiter mit Bildern und einem Text vom 12. Januar 2018 unter dem Titel: "Der erste wärme Tag nach dem eisigen Frostwetter".

Bis bald.

LG
Renate

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