Weiter im November 15 - die Reithalle war damals fast fertig
Noch wussten wir nichts davon, dass wir vollkommen spontan direkt zu Weihnachten Bescheid bekommen würden, dass es leider ein Satz mit X gewesen war, dass die alten Einsteller mit ihren Rentnerpferden nicht von einer Preiserhöhung durch den Bau der Reithalle betroffen sein sollten, weil die ja gar keine Reithalle brauchen würden.
Dennoch machte sich auch schon da der Reithallenbau sehr negativ für uns bemerkbar.
Die Dachrinnen der Reithalle waren nicht an die Abwasserleitung angeschlossen und das Wasser von dem Riesenhallendach floss überall hin und sorgte für Schlamm, auch ganz extrem in unserem Auslauf.
Außerdem war uns aufgrund des Reithallenbaus die Apfelweide reduziert worden und es war sowieso schon nicht nett gewesen, dass man uns vorher ja sozusagen die Waldweide entzogen hatte.
Es hieß ja mal bei unserem Einzug, die Waldweide wäre für die Rehegruppe da und dass die auch nur aus den 3 Pferden bestehen würde, die da die drei Boxen bewohnen würden, also unsere beiden und noch ein weiteres, das dazukommen sollte.
Schon die Waldweide war ein Kompromiss und nun wurde der Weg dorthin aber durch das Wasser vom Hallendach allmählich zu einem echten Problem, da immer grundloser.
Die Fotos hier sind von Anfang November 15, noch ging es ein wenig und unsere beiden freuten sich immer auf ihren Weidegang, wenn wir die Stallarbeit erledigt haben.
Ich erzählte auch, dass die Pferde jetzt bei dem vielen Regen und der Feuchtigkeit nachts gern in der Box schlafen würden.
Das Äpfelsammeln schadete den beiden auch nicht. Sie naschten die immer gern.
Oben sieht man, wie es in der Reithalle auch innen bereits voranging, so dass klar war, die würde bald nutzbar sein und dann würde sicher nach neuen und mehr Einstellern gesucht werden.
Rechts ein Foto, dass unsere Freundin Michaela mal von uns beiden gemacht hat.
Schon damals habe ich mich darüber beklagt, dass sie plötzlich kaum noch vorhanden wäre, seit sie sich nun doch wohl ernsthaft verliebt hätte .. aber so wäre das nunmal mit Freundinnen.
...
Einmal ein kleiner Ausschnitt aus dem Text, den ich damals über Freundinnen und Freunde, aber auch speziell diese Freundin verfasst habe:
...
Jürgen hatte im Leben auch schon sehr viele Freunde und hat heute
genauso wie ich nur wenige .. wir haben uns meistens nur gegenseitig.
Auch in Stallgemeinschaften gibt es oft nette Kontakte, aber bisher gingen alle verloren, wenn man den Stall wechselte.
Mit Nachbarn war das eigentlich immer genauso .. mit Kommilitonen oder Mitschülern meistens auch.
Ich habe auch Freunde verloren, weil sie gestorben sind, zuweilen sehr jung, was mich sehr mitgenommen hat.
Wenn ich einen guten Draht zu Freunden habe und sie aktuell da sind,
sind sie mir nie egal. Es berührt mich, was diese Menschen erleben. Ich
leide mit ihnen, ich freue mich mit ihnen und versuche, das auch zu
zeigen. Wenn ich kann, helfe ich auch gern, wenn jemand Hilfe braucht.
Oder ich helfe einfach dabei, Rat oder Informationen zu suchen, wenn das
nötig ist.
Ich nehme mir dazu oft viel Zeit. Mit Geld habe ich früher auch
geholfen, heute ist das für mich schwierig geworden .. Geld ist leider
Mangelware geworden.
Tja ... die meisten Freunde, die man früher persönlich hatte, als die
Welt noch ohne das Internet auskam, hat man eingeladen und wurde auch
von ihnen eingeladen. Man wurde so Teil eines Freundeskreises. zu dem
man irgendwie dazu gehörte.
Eine unserer Freundschaften war anders, sie war von Anfang an immer
irgendwie sonderbar, weil diese Person immer nur uns besuchen kam, uns
aber nie eingeladen hat. Ihre wechselnden Partner brachte sie dazu oft
mit, andere Freunde waren für uns eher etwas Anonymes. Einmal lernten
wir eine ihrer Freundinnen deshalb kennen, weil wir ihren Geburtstag
gemeinsam bei dieser Freundin feierten. Sie wurde so auch eine Freundin
von uns und gehört heute zu unserem Freundeskreis. Eine andere Freundin
von ihr lernten wir virtuell kennen und sie ist gerade traurig, weil sie
sich zurück gestoßen fühlt. Jürgen und mir geht es genauso.
Warum hat ein Mensch nicht einige wenige gute, sondern unzählige
"Freunde", die er nur besuchen geht, bei eigener Lust und Laune zuweilen
so oft, dass er diese Menschen mit seiner Gegenwart regelrecht
ersticken kann .. denn so habe ich diese Freundin durchaus kennengelernt
... die mich in Phasen, wo sie eine Freundin brauchte und suchte,
manchmal mehrmals täglich zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchte .. bis
mir irgendwann so der Kragen geplatzt ist, weil sie einen Jubiläumstag
mit meinem Mann komplett zunichte machte mit ihrer ständigen Gegenwart,
dass ich diese Freundschaft damals beendete. Wir haben uns wieder
vertragen. Sie wollte das so und ich habe zögernd ja dazu gesagt.
Es lief eine Weile .. es war gut so, wie es war.
Jetzt ist es nicht mehr gut so, wie es ist .. sie hat wieder einen
Partner, worüber ich mich gefreut habe und dachte, vielleicht würden wir
nun sowas wie ein Freundeskreis.
Wir wollten ihr beistehen, weil sie eine Freundin verlor, die ihr
offensichtlich viel wichtiger war als wir, obwohl wir jahrelang Feste
wie Weihnachten oder Silvester grundsätzlich gemeinsam verbracht haben
.. dieses Jahr kriegte Jürgen auf die Frage, wollen wir wieder zusammen
Silvester feiern, aber gar keine Antwort.
Tja .. und als wir sie trösten und einem Freund von ihr mit ein paar
Informationen gern helfen wollten, hat sie nichtmal geantwortet. Auch
einer anderen Freundin nicht, die sich gerade sehr verlassen fühlt.
Tja ...wir werden uns wohl aus den Augen verlieren .. vielleicht auch nicht, wer weiß?
Ich für mein Teil habe zum neuen Freundschaftsversuch ja gesagt, aber ab
heute laufe ich ihr nicht mehr nach. Sie weiß ja, was ich für eine
Facebook-Seite habe, meine Telefonnummer, meine Adresse, meine
mail-Adresse und sie ist genauso eng mit meinem Mann verkabelt.
Irgendwie hat mich dieses Schweigen verletzt, auch wenn ich verstehe, dass sie sich verliebt hat.
Ich habe gar nicht erwartet, dass wir uns ständig besuchen, auch nicht,
dass wir uns täglich schreiben ... aber wenn jemand sagt, er sei meine
Freundin, könnte diese Freundin mir schon zumindest alle paar Tage
einmal so viel Zeit widmen, dass sie es schafft, mir einige Sätze im
gemeinsamen sozialen Netzwerk als Antwort zu hinterlassen, wenn ich ihr
etwas erzähle, was nicht für mich, sondern für sie selbst wichtig
gewesen ist.
Eine ihrer Freundinnen, mit der sie einmal sehr gut befreundet war und
mit der sie böse in Streit geriet, schrieb mich vor Jahren bei Jappy an.
Sie beklagte sich bitter damals. Es war nichts Wichtiges mit dieser
Freundin meiner Freundin, wir wechselten ein paar Sätze, mehr nicht, ich
behielt sie nur in meiner Favoritenliste und habe ihr lange Zeit ab und
zu kleine virtuelle Grüße geschickt.
Als ich neulich zum Herbstanfang ein nettes Bildchen an alle meine
Jappy-Bekannten verteilte, konnte ich dieser Frau keines schicken ...
ich bekam die Info, das ginge nicht, weil mich diese Person entweder
ignorieren würde oder einen Kontaktfilter an hätte. Eigentlich mag es
nicht wichtig sein. Fragen kann ich so nicht, warum das so ist .. aber
es passierte nachdem ich bei Facebook sah, die beiden haben sich wieder
vertragen.
Mein Mann sagt, es sei doch egal, ob da etwas hinter meinem Rücken war,
das ich nicht weiß .. ich weiß nicht, eigentlich wäre es mir nicht egal,
auch wenn mir diese Frau im Prinzip egal ist .. ich weiß einfach gern,
woran ich bei Menschen bin, schon ganz und gar dann, wenn sie sagen, sie
seien gute Freundinnen von mir und hätten momentan nur leider wenig
Zeit.
Das ist ja kein Problem .. Zeit ist relativ.
Ich selbst nehme mir allerdings, auch wenn ich wenig Zeit habe, für
Menschen, die mir wichtig sind, zumindest ab und zu etwas Zeit .. ich
versuche diese Zeit, weil ich sehr vielen Menschen schreibe, immer so
einzuteilen, dass keiner dabei zu kurz kommt.
Ich sage dann auch ab und zu, wenn ich mich nicht immer melde, ich
schaffe das nicht immer alles .. aber es ist halt auch nicht so, dass
ich mich nun gar nicht mehr melde.
Tja .. ich glaube, ich habe gerade innerlich eine Freundin in eine Ecke
verbannt, in der sie für mich genauso unwichtig ist wie ich es offenbar
in der letzten Zeit für sie geworden bin.
Sie selbst suchte mal so viel Nähe, dass es für mich viel zu viel war
und ich habe sie schließlich immer näher heran gelassen .. vielleicht
hätte ich das nie tun sollen.
Aber .. nein vielleicht doch ... es ist eben normal, dass uns Freunde
immer nur eine Weile auf unserem Weg begleiten und dann in eine andere
Richtung abbiegen als wir selbst.
...
Exkurs zu Ende - wir würden wider Erwarten übrigens dann doch sowohl Weihnachten als auch Silvester mit Michaela und ihrem neuen Freund feiern .. warum sie dann eine Weile wieder näher zu uns ranrückte .. es ist auch egal.
Heute sind wir beide durch mit dieser Frau. Es war zu viel, was sie uns angetan hat und warum sie das tat, wissen Jürgen und ich bis heute nicht.
Die nächsten Fotos stammen von Ende November. Der viele Regen hatte sich da in Schneeregen verwandelt und es war noch ungemütlicher geworden.
Noch kamen wir da mit den Pferden neben der Reithalle durch. Es würde aber nicht mehr lange so sein.
Dass die Pferde allmählich eher die Box als den Auslauf bevorzugten, war auch verständlich, wenn man sich das Foto rechts mal genau anschaut.
Die Reithalle brachte einfach zu viel Wasser in unseren Auslauf.
Das war vorher bei dem abgerissenen alten Stallgebäude nicht so gewesen.
Jürgen und ich bei der Stallarbeit.
Ab und zu spielten die zwei auch trotz des Schlamms noch im Auslauf, wie man auf den beiden nächsten Fotos sehen kann.
Auf die Apfelweide kamen die Pferde zu der Zeit dann schon nicht mehr .. ich ging da nur noch Äpfel sammeln, aber selbst das würde bald nicht mehr machbar sein, weil man auf dem Weg dorthin einfach im Schlamm steckenblieb.
Abends wieder in den Boxen.
So .. die Süßen waren versorgt .. mehr Schneeregen angesagt, es war anzunehmen, dass es bald noch ungemütlicher werden würde.
Es geht hier dann bald weiter mit Fotos vom 22. November 15 aus dem Beitrag "Leise rieselt der Schnee".
LG
Renate
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