Dienstag, 23. Oktober 2018

Erinnerungen an die Zeit in Reuterkoppel - Teil 31

Weiter Anfang des Jahres 16, wo auch die Gründe wegzugehen, dann relevant wurden


Nach dem Regenwetter im Dezember 15 folgte im Januar 16 zunächst klirrender Frost.

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ein Auslauf aussieht, der von zertretenem Schlamm zu hart gefrorenem Holderdibolder wird, auf dem sich Pferde locker die Beine brechen können?

Die Tiere standen fast bis zu unserem Weggang im Mai später meistens nur noch auf der schmalen Betonplatte vor ihren Boxen rum .. egal ob es gefroren oder wegen Schlamm total versifft war.

Die Hüs beim zumindest Füßevertreten auf der Waldweide.












Links ein Foto etwas später, am 24.1.16 aufgenommen ...nur aus dem Fenster .. so hübsch kann Winterwetter aussehen.

Aber nun mal weiter zu den Ereignissen im Stall.

Es kam zum Streit ...und das, obwohl wir zähneknirschend ja dann doch 80 Euro mehr im Monat bezahlten.

Aber das reichte dann wohl auch nicht mehr. Schließlich bestand die Möglichkeit, die Boxen noch teurer zu vermieten. Warum haben wir später rausbekommen .. also mal nach und nach.
Tja .. das Wetter blieb katastrophal .. im Januar 16, im Februar 16 ... wir versuchten, über ebay eine Pflegebeteiligung zu finden, aber das brachte uns auch nichts .. irgendwann kurz vor unserem Umzug in die Feldmark war ein Ehepaar aus Berlin, das hierher gezogen war, mit einem kleinen Jungen, kurz ab und zu da ... aber auch die waren nichts, das man hätte gebrauchen können.

Und "Freundin" Michaela samst ihrem damaligen Partner und ja Papa ihrer Tochter, von Beruf gelernter Pferdewirt .. die konnte man, als man wirklich wen gebraucht hätte, in die Tonne treten.
Unser Bauer hatte uns angequakt, ob wir denn unter falschem Namen was anderes bei ebay suchen würden.

Ich postete wo, dass wir zwar nach ner Pachtweide suchen würden, bisher aber nicht nach nem anderen Stall gesucht hätten .. und das schon immer als Renate und Jürgen und nicht irgendwie heimlich .. und dass eigenes Pachtland unser Traum wäre .. schon seit Jahren .. hätten wir auch nie in diesem und keinem Pensionsstall davor verschwiegen .. sei nur so schwer zu finden, also fast unmöglich zu bekommen.

Der Bau der Reithalle entpuppte sich nicht nur aufgrund des dadurch entstehenden Schlamms auf allen Wegen und in unserem Auslauf zum Riesenproblem ... er wurde auch eins in Bezug auf den Weg zum Misthaufen.

Schnell waren immer mehr Einsteller dazu gekommen .. der Grund war übrigens der, dass ein riesengroßer Stall in Raisdorf nach dem Tod seiner Besitzerin verkauft worden war, wo die Preise bis dahin sehr zivil gewesen waren. Der wurde nun superchic umgebaut und schweineteuer und hunderte Leute suchten was anderes.
Auch in Wakendorf hörte ein Bauer, der vorher günstige Einstellplätze hatte, krankheitsbedingt mit der Pferdehaltung auf.

Und dann such mal .. und viele suchten und bei uns war was frei .. wir kamen nicht weg und immer mehr Leute zu uns.

Klar waren wir so als die Rentner, die noch etwas weniger bezahlten, gar nicht mehr gern gesehen . .die sollten verschwinden, damit man die Plätze an Leute vermieten konnte, die mit jungen und gesunden Pferden die Reithalle nutzen.
Als wir mal in diesem Stall gingen, haben wir natürlich gefragt, was denn ist, wenn wir mal krank werden sollten, ob es dann möglich sei, unsere Pferde auch mal von Stallseite aus mitzuversorgen?

Ja klar hieß es da .. klar mündlich.

Jürgen und ich sind nicht die Typen, die laufend krank sind, aber der Misthaufen dort war auch ein großes Unfallrisiko.




Früher konnte man den Misthaufen normal anfahren.

Der wurde dann immer ab und zu per Trecker zusammengeschoben.

Nun war das anders. Es waren zuletzt statt 9 Pferden 27 da. Man musste durch einen schmalen Gang und dann über ein rutschiges Brett steil nach oben fahren, um überhaupt seine Mistkarren auskippen zu können. Ich hatte so viel Kraft gar nicht, da hochzukommen .. und Jürgen rutschte dann aus und verrenkte sich den Rücken total, war lange in Behandlung damit.

Ich habe das Lipödem . also sehr dicke Waden. Es gibt keine Gummistiefel für Frauen mit dieser Krankheit, die passen würden.
Der Auslauf war ein einziger Sumpf .. ich kam nicht rein, um den sauberzumachen und mein Mann konnte sich mit seinem Rücken nicht mehr bewegen.

Hilfe? Von keiner Seite da.

Nicht von Freundin Michaela und Freund, als sie nützlich gewesen wären .. nicht vom Stall aus, der doch hätte helfen wollen, wenn es mal kneift .. Pflegebeteiligung natürlich auch keine zu finden.
Aber die Krönung war dann zuletzt noch, dass wir auch noch angequakt wurden, wir würden zu viel Heu füttern und außerdem den Auslauf ja nicht richtig sauber halten.

Da sind uns dann die Sicherungen durchgebrannt und wir haben gegenan gemeckert.

Und durften dann natürlich gehen, kriegten die Kündigung .. ist klar . so ist das in jedem Stall und ich denke, es wurde auch nur ein Grund gesucht, die Leute mit den Rentnern eben schnell loszuwerden, um teurer vermieten zu können.


Die Auftragslage im Job war zwar gut, aber es ging nun zusätzlich zu der Zeit, ja die 80 Euro mehr im Monat laufend zu verdienen, auch noch viel Zeit dafür drauf, den Versuch zu unternehmen, da wegzukommen, und das mitten im Winter bei Dreck und Schlamm, Regen, Frost, Schneegestöbern und so weiter und so fort.

Echt klasse.

Wie sagt man so schön: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.



Als wir mal kamen, war der Hof nach dem Streit mit den Leuten, die vorher da gewesen waren, komplett leergefegt und die Bauern froh, dass neue Einsteller kamen.

Auch die Leute mit den Rentnerpferden waren in Ordnung, denn damals war dieser Hof für Leute, die keine großen Ansprüche stellen, ja okay.

Nun mit Reithalle aber plötzlich nicht mehr. Wir suchten alle, die mal neu dazu gekommen waren, und keiner konnte so recht was finden .. eben weil damals auch so viele suchten.

Und dazu dann dieses Wetter.

Ihr seht ja oben, wie die Pferde sich immer freuten, wenn sie mal einen Moment während der Stallarbeit rüber auf ihre Waldweide, sich ausrennen, durften.

Und links wie ein Auslauf aussehen kann, der zwischen zwei Riesenhallen steht, die höher stehen, und  die Dachrinnen haben, die nirgends an eine Abwasserleitung angeschlossen sind und von deren Dächern das Wasser einfach so runterläuft und alles überschwemmt.


Jürgens Rücken wurde allmählich wieder besser - der Misthaufen neben der Halle, der nur über dieses schmale rutschige Brett zu erreichen war, klar immer höher .. aber man gönnt sich ja sonst nichts als Pferdehalter.

Es machte alles keinen Spaß mehr  .. uns nicht .. und bei diesem Boden im Auslauf den Pferden sicher genausowenig.





Wir hofften, beim nächsten Stallwechsel endlich mal ein gutes Händchen zu haben und nicht wieder wo zu landen, wo es entweder von vornherein schlecht wäre oder aber die Leute vorhätten, sowieso was auszubauen und nur vorübergehend was für Rentner und Problempferde wie Chiwa mit ihrer Hufreheneigung anzubieten.

Nun . die Feldmark wäre schön gewesen ... aber nur, wenn wir nicht eine "Freundin" namens Michaela gehabt hätten, die mit ihrem Geschluder alles kaputt gemacht hat, was auch nur irgendwie ging.

Das wussten wir damals nur noch nicht. Waren etwas enttäuscht über sie uns ihren Freund, weil sie da, wo wir wirklich mal Hilfe gebraucht hätten, klar beide nicht vorhanden waren .. Sonntagsreiter eben, die immer nur dann da waren, wenn es auch Spaß machte, mit Pferden mal was zu tun .. aber Pferdehaltung ist nunmal was anderes, da gibt es auch immer Phasen, wo alles nicht so einfach ist und auch dann wollen Pferde versorgt werden, nämlich jeden Tag, auch bei Frost, Schneesturm, Dauerregen oder 35 Grad im Schatten im Sommer.

Mehr aber nicht .. dass die Frau uns später auch noch so in den Rücken fallen würde, die 8 Jahre immer hat vollkommen umsonst, wenn sie Bock drauf hatte, unser Pony reiten und mit Prima spielen dürfen .. sowas ahnte da noch kein Mensch.

Wir suchten nur verzweifelt ne neue Bleibe für die Hüs.

Ich mache hier nun mal Pause. Es geht bald weiter mit Fotos vom 27.02.16 aus einem Beitrag, der sich "Ein anstrengender Tag" nennt.

LG
Renate

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