Montag, 10. September 2018

Erinnerungen an die Zeit in Reuterkoppel - Teil 18

Weiter am 19.2.15 mit Hufefotos von einem neuen Schmied gemachten Hufen

Ich finde es jetzt nicht so wichtig, Detailaufnahmen von Primas und Chiwas Hufen nach dieser ersten Hufbearbeitung zu zeigen.

Das hier ist ja mehr eine Erzählung von früher und soll etwas allgemeiner sein.

Die Gründe, dass wir schließlich einen ganz neuen jungen Schmied gerufen haben, waren die, dass unserem alten sein Azubi weggelaufen war und der nun ohne diese Hilfe in Arbeit erstickte. Schmiede haben ja schon so meistens viel zu viel zu tun. Er hatte uns nun schon nonstop 6 Wochen versetzt.

Wir würden später folgende Feststellung machen:

Der junge neue Schmied war nett und zuverlässig und kam wirklich, jedenfalls solange, bis wir doch anfingen, seine Arbeit zu kritisieren, was aber ein paar Monate gedauert hat.

Wir waren auch nicht die einzigen, die seine Arbeit kritisiert haben. Wir haben das von mehreren Seiten gehört, dass auch die Pferde anderer Leute häufig nach seiner Hufbearbeitung lahm gingen, mit und ohne Eisen. Er war anders als die Straßer-Leute ja kein reiner Barhuf-Schmied.
Oben doch mal zwei Fotos von Primas Hufen nach der ersten Hufearbeitung durch den jungen neuen Schmied ... dann geht es weiter mit auch welchen von Chiwas Hufen.











Unsere Pferde begannen komisch zu laufen, nicht sofort, aber bald. Es ging genauso wie früher bei der Hufbearbeitung nach Straßer, wo die Schüler auch nicht lernen, die Hufe nach dem Fesselstand zu bearbeiten, auch erst nach der zweiten Hufbearbeitung allmählich los, dass unsere Pferde beide komisch liefen und Chiwa schließlich auch Hufgeschwüre bekommen hat, und das auch mehrere. Bei Prima war das nicht ganz so schlimm. Sie standen nicht mehr im Gleichgewicht, kippten nach hinten über .. die Hufspitze wurde bei beiden immer länger, die Trachten immer schräger .. sie rollten nicht mehr gut nach vorne ab.

Es war genauso wie bei den Hufheilpraktikerinnen nach Straßer nicht so, dass unsere Pferdehufe nun unordentlich aussahen. Die sahen schon gut aus .. das Problem war, dass die Tiere zunehmend nicht mehr richtig laufen konnten.

Es war auch nicht so, dass diese Schmied nicht ausnehmend nett und pünktlich gewesen wäre .. aber auch auf die Frage, ob die Probleme von den Hufen kommen könnten und der Hufstellung, zunehmend abwehrend reagierte.



Auch Saili bekam seine Eisen ab .. später aber wieder welche drauf.

Er blieb nicht so lange um zu wissen, ob es ihm mit dieser Hufstellung genauso wie Chiwa und Prima gegangen wäre.

Wir haben später begonnen zu recherchieren und machten die Feststellung, dass dieser Schmied anders als andere echte Schmiede, die wir hier oben kennengelernt haben, seine Ausbildung nicht in Berlin, sondern im Rheinland gemacht hat.


Sein dortiger Ausbilder arbeitet nach Daniel Anz, der eine völlig neue Idee auf den Markt gebracht hat.

Es ist für einen Laien kaum zu verstehen und noch schwerer nachzuvollziehen, wie diese Schmiede genau arbeiten.

Nach unserer Beobachtung aber kam dabei eine ähnliche Hufstellung wie nach der Hufbearbeitung durch die Straßer-Hufheilpraktiker zustande .. und auch die kann ich nicht weiterempfehlen, weil sie Chiwa fast umgebracht hat.
 

Weil es hier oben und vermutlich überall nicht leicht ist, einen zuverlässigen Schmied zu finden, haben wir diesen behalten, bis wir in die Feldmark umgezogen sind .. hätten ihn wohl auch dort noch kommen lassen, aber hatten da dann begonnen, ihn zu bitten, die Trachten aufzustellen, die Spitze zu kürzen und mehr Tragrand zu lassen, weil unsere Pferde so nicht mehr laufen konnten.



Unsere Feststellung ist, diese Hufbearbeitung nach den Ideen von Daniel Anz war für unsere Pferde nicht so schädlich wie die nach Straßer, aber gut auch nicht.

Es kam immer wieder zu Problemen und sie haben die ganze Zeit über danach nicht mehr wirklich flüssig laufen können, beide nicht, stolperten und so weiter.

Ob die Heunetzfütterung da zusätzlich noch mit reingespielt hat, mag sein .. auch die halten wir nicht für gut und würden auch das niemand weiterempfehlen.

Unseren ersten Termin in der Feldmark mussten wir verlegen, haben auch rechtzeitig Bescheid gesagt.

Es ist Jürgen danach nicht mehr gelungen, von diesem Schmied einen neuen Termin zu bekommen. Vermutlich war der beleidigt, weil wir ihn gebeten haben, doch bitte auch unsere jahrelangen Erfahrungen über die für Chiwa und Prima beste Hufstellung mit zu berücksichtigen .. vielleicht konnte er das so jung und frisch von der Schule auch nicht umsetzen.



Nachdem Jürgen dann in der Feldmark zum ersten Mal die Hufe von Chiwa und Prima selbst gemacht hat und wir feststellgen, die laufen beide danach besser, haben wir lange gar nicht mehr versucht, überhaupt noch einen Schmied zu finden.

Es fiel Jürgen aber zunehmend wegen seinem Rücken und auch einfach zu wenig Kraft auch wiederum schwer, die Hufe unserer Pferde alleine zu feilen.



Bevor später in der Feldmark irgendwann dann ja alles den Bach runterging .. das werde ich nach und nach in meinen Erinnerungen mit alten Fotos auch noch erzählen .. die Pferde liefen alle auf ihren von Jürgen alleine gemachten Hufen super .. genauso gut wie von mehreren Schmieden außer diesem davor . und wir hatten nicht mehr ständig das Problem, von einem Schmied nach dem anderen laufend versetzt zu werden, sinnlos zu warten, um einen Termin zu betteln. Einen anständigen und dazu noch zuverlässigen Schmied zu kriegen ist nämlich fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Na ja .. wir haben heute keine Pferde mehr und insofern auch nicht das Problem, doch nochmal intensiv nach einem guten  Schmied zu suchen.

Aber so einen zu finden und auch zu behalten, ist nunmal heutzutage wirklich Gold wert.

Und in unseren Augen wichtig, dass der konventionell und nicht nach irgendwelchen neumodischen Ideen arbeitet .. die alte Methode ist seit Jahrhunderten erprobt und gut.




Die nächsten Bilder im Folgeteil stammen dann mal vom 10. März 15 und von dem Beitrag, der den Titel "Ein ganz toller Sonntag hat".

Bis bald
Renate

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