Donnerstag, 29. März 2018

Zu den Laborwerten von Thunder und Chiwa

Welche Werte da von der Norm abweichen



LDH bei Thunder 702.3, sollte nicht höher als maximal 400 sein

CK 160.0, beim Normwert steht zunächst mal was von < 130 (190)

Muss suchen, was der Wert in Klammern zu bedeuten hat.

Harnstoff 9.5 - sollte zwischen 3.3 und 6.7 liegen

Kalium 5,0 - sollte zwischen 2.8 und 4.5 liegen

Selen 99.3 - sollte zwischen 100 und 200 liegen

Da steht noch dabei, dass Selen ab unter 70 als marginal anzusehen ist, vermute also, das bisschen zu wenig ist wohl nicht so tragisch bei ihm gewesen.




LDH bei Chiwa 535.2 - sollte nicht höher als 400 sein

CK 181.0 - beim Normwert steht zunächst mal was von < 130 (190)


Muss suchen, was der Wert in Klammern zu bedeuten hat.

Gesamteiweiß 54.5 - sollte zwischen 55 und 75 liegen

Albumin ist normal (gehört mit zum Gesamteiweiß)

Globuline 23.2 - sollte zwischen 24 und 51 liegen

Es gibt viele verschiedene Globuline, was beim Gesamteiweiß bei Chiwa fehlt, muss also bei den Globulinen sein, bei welchem genau, steht nicht dabei.

Phosphat-anorg 0,6 - sollte zwischen 0.7 und 1.5 liegen

Was anorganisches Phosphat im Pferd tut, muss ich mal suchen.

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Es fällt auf, dass sowohl bei Thunder und Chiwa LDH zu hoch waren, bei Thunder aber mehr.

Dann, dass auch CK bei beiden, wenn man von dem Wert, der nicht in Klemmern steht, zu hoch waren, da bei Chiwa etwas mehr als bei Thunder, die sonstigen abweichenden Werte sind bei beiden verschiedene.
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LDH zu hoch laut meinem Laborwertebuch (ist aber eins für Menschen, nicht Pferde)

Da steht, das ist zu hoch bei einem Herzinfarkt, bei einer hämolytischen oder megaloblastären Anämie, bei Virushepatitis und anderen Lebererkrankungen, bei Pfeifferschen Drüsenfieber, bei Muskelerkrankungen, bei chronischen Nierenerkrankungen, insbesondere einem Niereninfarkt, bei bösartigen Tumoren.

CK zu hoch laut meinem Laborwertebuch (wieder erstmal für Menschen, nicht für Pferde)

Also hier auch Herzinfarkt, Muskelerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion, bösartige Tumore, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberzerfall, nach starken körperlichen Anstrengungen, epileptische Anfälle, nach einer Entbindung oder Wiederbelebung.
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Harnstoff zu hoch, auch erstmal beim Menschen

Das gilt jetzt nicht für beide, sondern Thunder .. Blut wurde nichtmal einen Tag vor seinem Tod abgenommen.

Akutes Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz, verminderte Nierendurchblutung und hier würde ich sagen bei Thunder wichtrig aufgrund von Herzinsuffizienz, der Rest kommt eigentlich gar nicht in Frage, was da noch steht.

Dann noch Blockieren des Harnabflusses wegen Harnsteinen, Tumoren und so.

Kalium .. war bei Thunder auch etwas erhöht, bei Chiwa nicht

Auch hier erstmal laut dem Laborwertebuch für Menschen.

Akutes oder chronisches Nierenversagen.

Addison-Krankheit.

Azidose wie z. B. diabetische Ketoazidose

Rest kommt eigentlich nicht in Frage.

Selen war bei Thunder so minimal, das denke ich kann man vernachlässigen.

Also käme insofern in Frage, weil der bei Muskelschwund, auch Niereninsuffizienz, Tumoren oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorkommt .. war bei Thunder aber nur ganz wenig zu niedrig.
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Globuline .. auch erstmal aus meinem Menschen-Laborwertebuch

Albumin war bei Chiwa normal... irgendwas bei den anderen Globulinen ganz leicht zu wenig, welche, steht nicht dabei. Laut meinem Laborwertebuch sind beim sogenannten Antikörpermangelsyndrom die Gamma-Globuline zu niedrig.

Das heißt beim Menschen, diese Menschen neigen besonders leicht dazu, Autoimmunerkrankungen zu kriegen.

Gehört zu den Erbkrankheiten, ist also beim Menschen genetisch.

EOTRH ist eine Autoimmunkrankheit beim Pferd, bei der Neigung zu Hufrehe ist das, soweit ich weiß, bisher nicht wirklich bekannt, ist halt eine Stoffwechselstörung, wo noch viele Fragen offen sind.


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Das war's, was ich über mein Laborwertebuch .. das aber für Menschen gedacht ist, dazu hergibt.
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Was ältere Pferde häufig an abweichenden Laborwerten haben.

Phosphat zu niedrig .. ist bei Chiwa etwas zu niedrig

CK zu hoch nimmt bei Pferden auch mit dem Alter zu .. und Thunder war nunmal schon älter und Chiwa ist noch älter.

Erhöhte LDH nehmen auch bei älteren Pferden mit zunehmendem Alter zu.


CK und LDH gehören beide zu den Muskelenzymen.


Hier kann man auch nochmal reinschauen.

Zu hoch Harnstoff kann von einer Urämie kommen.

Ich würde sagen, das schlage ich nochmal nach, weil das wegen Thunder wichtig sein kann.



Also von da kommt man zu chronischem Nierenversagen, was viele Ursachen haben kann.


Ursachen, wie es dazu kommen kann, gibt es viele. Bei Pferden gehört auch Druse, die sie mal gehabt haben, dazu. Von Thunder wissen wir nicht viel. Er war ja nicht lange bei uns. Wir wissen deshalb auch nicht, was er früher mal für andere Krankheiten hatte.


Daraus:
"

4. Symptome und Diagnostik von Nierenerkrankungen bzw. Erkrankungen des Harnapparates

Die Symptome sind je nach Ursache und Art der Nierenerkrankung unterschiedlich.
Oft sind sie vergleichsweise unauffällig bzw. unspezifisch.

Zu den Symptomen können gehören:
  • verminderte bis keine Harnproduktion (im Falle eines akuten Nierenversagens)
  • erhöhte Wasseraufnahme und erhöhte Harnproduktion (im Anschluß an ein akutes Nierenversagen, sofern der Schaden noch „reparabel“ ist und sich die Nierenzellen regenerieren, aber auch in Fällen chronischer Nierenschäden)
  • Probleme / Schmerzen beim Harnabsatz
  • veränderte Farbe und Konsistenz des Harns
  • verminderte Futteraufnahme, Gewichtsverlust
  • Leistungsschwäche, Müdigkeit
Zur Diagnostik von Nierenerkrankungen werden Blut- und Urinanalysen sowie Ultraschalluntersuchungen durchgeführt.
Bei den Blutuntersuchungen werden vor allem folgende Werte herangezogen:
  • Kreatinin:
    Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden. Es gilt als wichtigster Indikator für die Filtrationsleistung der Nieren. Allerdings steigt der Kreatininwert im Blut erst an, wenn mehr als ca. 50 % der Nierenfunktion ausgefallen ist. Ein Kreatininwert innerhalb der Norm ist also kein Beweis für eine ungestörte Nierenfunktion!
  • Harnstoff:
    Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweiß-Stoffwechsels. Er wird normalerweise über die Nieren ausgeschieden. Eine Erhöhung des Harnstoffs im Blut kann daher im Zusammenhang mit einer Nierenfunktionsstörung stehen. Eine Erhöhung kann aber auch bei Fieber, kurz nach eiweißreicher Nahrungsaufnahme, bei Leberproblemen u.a. vorliegen. Der Blutharnstoffwert kann daher für die Beurteilung der Nierenfunktion nur bedingt herangezogen werden.
  • Elektrolyte (Natrium, Calcium, Phosphat, Kalium, evt. auch Magnesium):
    Da die Nieren sehr stark an der Regulierung des Elektrolyt-Haushaltes beteiligt sind, können bei Nierenerkrankungen die Na-, Ca-, P-, K-, und Mg-Werte nach oben oder unten abweichen. Auf Angaben über die Bedeutung einer zu hohen oder zu niedrigen Blutkonzentration des jeweiligen Stoffes wird hier verzichtet, da es sich bei der Regulierung um sehr komplexe Vorgänge handelt und pauschalisierte Aussagen eher zu Fehlinformationen führen würden."

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Daraus:

Um den Grad einer Störung der Nieren zu beurteilen, wird das Blut untersucht. Sind die Werte der „harnpflichtigen Substanzen“ Harnstoff (> 6,7 mmol/l) und Kreatinin (> 177 µmol/l) erhöht, ist Vorsicht angezeigt.
Der Kreatininspiegel im Blutserum ist abhängig von der Muskelmasse, vom Lebensalter, vom Geschlecht und von der Nierenfunktion. Kreatinin ist die Ausscheidungsform von Kreatin, das sich als Energiereserve im Muskel befindet. Es wird über die gesunden Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Da es als Stoffwechselprodukt fast vollständig filtriert wird, wird es zur Überprüfung der Nierenfunktion verwendet. Der Kreatininspiegel steigt erst ab einer Funktionseinschränkung der Nieren von über 50 Prozent an.
Weitere Hinweise geben ein niedriger Natrium – und Chlorspiegel, eine erhöhte Kalium- und Phosphorkonzentration.
...
 Das Fell wird stumpf und die Pferde geraten in eine Art Depression, bei der der Gesichtsausdruck müde und schwermütig wirkt, was an der narkotisierenden Wirkung des Harnstoffs liegt, der nun nicht mehr abtransportiert werden kann. Es kommt zu Appetitlosigkeit und Abmagerung.
Nierenversagen kann die Folge von Blut- oder Wasserverlusten, Kreislaufversagen oder Herzbeschwerden sein Der Tierarzt klärt bei Niereninsuffizienz ebenso den Verschluss der Harnwege ab.
...

Daraus:

 

Ursachen für Nierenkrankheiten bei Pferden können sein:

–    die Gabe von Medikamenten, wie Antibiotika, insbesondere auch der Einsatz von Schmerzmitteln wie Phenylbutazon
–    Fütterungsfehler
–    zu viel Eiweiß (es entsteht eine erhöhte Menge an Harnstoff, dem Abbauprodukt des Eiweißstoffwechselprozesses. Die Nieren müssen eine Überdosis Harnstoff abbauen bei einem Überangebot und erfahren hierdurch eine Überlastung)
–    Überdosierung von Calcium und Vitamin-D (eine zu hohe Menge dieser beiden Stoffe führt zu klumpigen Ablagerungen zwischen den Nierenzellen, die die Arbeitskraft des Gewebes erheblich einschränken)
–    ein Tumor
–    zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
–    eine Kolik
–    Allergien
–    Toxinbelastungen jeglicher Art (z.B. Giftpflanzen, Holzschutzfarbe, synthetische Düngemittel und Pestizide)
–    Durchblutungsstörungen der Nieren (die Sauerstoffversorgung von Gewebezellen wird gestört, so dass diese geschädigt werden und die Funktionskraft der Nieren beeinträchtigen können).
“Zu den Symptomen von Nierenkrankheiten bei Pferden gehören, dass zunächst nur die Harnmenge verringert ist (Oligurie) oder das Pferd zu häufig Harn absetzt (Polyurie). Im schlimmsten Fall kommt es zur Anurie, hierbei ist das Pferd nicht mehr in der Lage, Urin abzusetzen, die Nieren versagen!”

Symptome von Nierenkrankheiten bei Pferden:

–    am Unterbauch auftretende Wasseransammlungen (Ödeme)
–    stumpfes, glanzloses Fell
–    starke Abmagerung
–    Apathie
–    Schwellungen der Beine
–    Unruhe
–    Bluthochdruck
–    müder und schwermütiger Eindruck (das liegt an der narkotisierenden Wirkung des Harnstoffs, der nun nicht mehr abtransportiert werden kann)
–    Appetitlosigkeit
–    häufiges Urinieren
–    blutiger Urin
–    extrem starkes Saufen
...

Die vier Stadien von Nierenkrankheiten bei Pferden sind:

1.    Volle Kompensation: einige Gewebezellen sind bereits beschädigt, allerdings kann die Reserveleistung der Niere diesen Verlust ausgleichen. Im Blutbild sind noch keine veränderten Nierenwerte zu finden.
2.    Kompensierte Retention: das Blutbild zeigt veränderte Nierenwerte auf. Das Pferd leidet zunächst noch nicht an akuten Symptomen.
3.    Präterminales Nierenversagen: das Blutbild zeigt stark veränderte Nierenwerte auf. Die oben beschriebenen Symptome sind klar vorzufinden.
4.    Terminales Nierenversagen: beim Menschen kann in diesem Stadion eine Dialyse oder eine Nierentransplantation helfen. Beim Pferd ist dies jedoch nicht möglich, was in diesem Fall den Tod zur Folge hat.
Die Einstufung in diese vier Stadien lässt deutlich werden, dass akute Nierenkrankheiten bei Pferden rein äußerlich erst spät erkennbar sind. Daher ist es umso wichtiger, Symptome sofort zu erkennen und eine Behandlung einzuleiten. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass möglichst wenige Gewebezellen zerstört werden.
Bei der chronischen Nierenentzündung werden die Pferde sehr dürr und in Folge entstehen Herzprobleme
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Tja ....mehr wird uns nur das Blutbild von Thunder wohl nicht mehr sagen können. Wovon seine Nieren so kaputt waren, ist schwer zu sagen.

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Nun zu LDH und CK, weil das sowohl bei Thunder erhöht war und bei Chiwa auch.


Danach würde ich sagen, beide hatten/haben irgendeine Muskelerkrankung.

Das unten passt auch dazu:



Ich hör mal auf mit der Antwort von Seargant Eddie aus Ponys Hufrehe-Forum zu einem Blutbild, wo auch LDH und CK auffällig hoch waren:

Auffallend sind die erhöhten Werte CK und LDH.Die findest z.B. bei PSSM oder Polysaccharide-Speicher-Myopathie. Lies Dir den folgenden Link mal genau durch und prüfe, ob dort beschriebene Symptome auf Dein Pferd zutreffen könnten. http://equivetinfo.de/html/verschlag.html
Und hier im Forum:
28362214nx18618/pssm-und-deren-verlaufsformen-f4/

Ich würde sagen, das hat Thunder nicht umgebracht und wird Chiwa auch nicht umbringen, wenn weiterhin drauf geachtet wird, dass sie zu Hufrehe neigt, denn die Diät da ist ähnlich wie die für EPSSM.

Bei Thunder waren es sicherlich die Nieren und dann ist mit der Zeit alles zusammengebrochen, auch Herz und Leber.

Vielleicht wäre es möglich gewesen, ihm besser zu helfen, wenn man mehr über seine Vorgeschichte gewusst hätte.

LG
Renate
 

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