Montag, 18. April 2016

Der neue Weg zum Stall - Teil 3

Der Rückweg und etwas Geplauder

 Jürgen am oberen Ende unserer neuen Pachtweide. Irgendwo da oben muss das Eingangstor hin.
Im Mai wird das wohl noch provisorisch werden, weil einige Anschaffungen dann noch wichtiger sind als ein schönes Metalltor. Habe aber schon eins gesehen, das wir uns so denke ich dann im Juni kaufen können.

 Heute ist auch unsere Kopie des Pachtvertrages angekommen. Ein herrliches Gefühl. Es ist so ein schöner alter Vertrag ohne fiese Pferdefüße und Hintertüren, und die Kündigungsfrist beträgt, sollte er aus irgendeinem Grund doch mal nicht automatisch verlängert werden, ein halbes Jahr.

Da hat man dann jedenfalls Zeit, um sich um die nächste Lösung zu kümmern, sollte das wirklich mal passieren.

 Heute morgen habe ich stundenlang mit einer total netten Pferdeanwältin telefoniert, weil sich die Probleme, die uns durch das Gehetze, nun sofort einen anderen Platz für die Pferde und die Tatsache, dass so eine Weide ja fertig sein muss, bevor wir umziehen können und wir natürlich dann auch einiges an Material kaufen mussten, damit das klar geht, dann doch ziemlich ins Schwimmen geraten sind.



 Wiederum haben wir, da sich unsere Stallbetreiber ja so sehr auf den Vertrag mit ihnen berufen, da auch drin stehen, dass Preiserhöhungen schriftlich erfolgen müssen, aber bei uns erfolgten die ja nur mündlich, und das nichtmal von unserer SB selbst, sondern immer nur über ihren Ehemann und bei der Frage, wofür denn eigentlich, dann immer gleich unter der Drohung, wir könnten ja gehen, am besten sofort, aber wenn wir nicht zahlen, wären die Pferde weg. Meine Nerven schleifen nach wie vor entsprechend am Boden. Die Anwältin ist aber echt gut, ich fühle mich sicher bei ihr.

 Ich habe gleich erzählt, wir sind zwar nicht auf Rosen gebettet, aber der neue Pachtvertrag ja so preisgünstig, dass eigentlich nur der Mai noch schwierig wird, danach ist die Differenz zum vorherigen Pensionspreis so groß, dass wir da locker alles mögliche werden von bezahlen können.

Klar sind für die Wiese auch einige Investitionen nötig, aber das Allerwichtigste ist zunächst mal bald da, wenn meine bestellte Ware geliefert wird.

 Im alten Stall haben wir alten Schmuck hinterlegt, der egal wie nun die Rechtslage sein sollte, auf jeden Fall viel mehr wert ist als das bisschen Geld von der von uns derzeit zurück gehaltenen Preiserhöhung.

Den alten Pensionspreis haben wir ja von Dezember 2013 an bis heute immer pünktlich bezahlt gehabt, nur nach den Worten, wenn wir keinen anderen Stall finden bis zum 30.4., dann wären die Pferde weg, habe ich dann doch gesagt, nun reicht es aber doch allmählich und das überzahlte Geld für die Preiserhöhung dann erstmal zurück gehalten.

 Ursprünglich hatten wir ja gar nicht vor, diesen höheren Preis nun nicht zu bezahlen, die finanziellen Probleme für uns hatten ausschließlich was damit zu tun, dass man uns nun auch wegen des genauen Datums, wann wir weg sein müssen, egal was ist und keine Organisation da ist, die einem in so einer Lage hilft .. denn einen Tierschutzverein für Pferde in Not in der Nähe gibt es ja nicht, wo man sie vorübergehend hätte hin bringen können, bis wir was gefunden hätten, wirklich die Daumenschrauben aufgesetzt hat, obwohl wir Geld leider immer noch nicht selbst drucken können.


 Na ja ...wie gut, dass Jürgen noch eingefallen ist, dass irgendwo in ner Dose die alten Brillis seiner Mama liegen, die sein Vater früher, da teuer gewesen, sogar mal versichert gehabt hat. Irgendwo sollten wir auch noch die Gutachten darüber rumliegen haben, was die damals mal wert waren, als diese Versicherungen noch liefen.

Ich persönlich wäre da nicht drauf gekommen. Ich habe mir in meinem Leben noch nie was aus echtem Schmuck gemacht und hatte die schon komplett vergessen gehabt.
Na ja .. viel Aufregung, weil manche Menschen unfähig sind sich vorstellen zu können, dass andere sie gar nicht bescheißen möchten, nur grad aufgrund ihres eigenen Verhaltens an die Wand gedrückt worden sind und weiter rückwärts nicht mehr können.

So ist das Leben.

Aber die nette Anwältin hat uns sofort geglaubt.

Toll war auch, dass sie nicht die einzige war, die sofort da war, sondern noch drei andere, die uns auch auf der Stelle helfen wollten, obwohl ich in meiner Rundmail an alle ehrlich geschrieben hatte, vor Juni kann ich die Rechnung nicht bezahlen, wenn es nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommen sollte oder wir sonst Anspruch auf PKH hätten, falls doch.

Ist schön, dass sich doch einige Rechtsanwälte offensichtlich nicht nur den Stallbetreibern, sondern auch den Einstellern und ihren Pferden verschrieben haben und an dieser Stelle helfen möchten, damit den Tieren nichts passiert. 

Na ja ... wenn die wichtigen allerersten Sachen alle überstanden sind, dann muss ich mich als nächstes schlau machen, wie wir bis zum Herbst alle die Dinge aufstellen dürfen, die überdacht sein müssen wie ein kleines Heulager, ein Weidezelt und eine kleine Sitzecke für uns Menschen.

Und irgendwann wird dann sicher auch wieder ein kleines Auto für uns drin sein .. in einigen Monaten, würde ich meinen.

Unser Hund macht uns zur Zeit gewisse Sorgen.

Bin unsicher, ob er nicht möglicherweise eine mit Mäuseköder vergiftete Maus gefressen haben könnte.

Vor einigen Tagen fing er nachts plötzlich so an zu frieren und zu zittern. Er war am nächten Morgen immer noch ungewöhnlich müde, hat aber langsam wieder begonnen, was zu fressen und zu trinken, wedelte auch draußen beim Gassi mit dem Schwanz und schnüffelte überall, aber nicht mehr mit so viel Schwung und so heftig, wie wir das von Boomer kennen.

Er schläft sehr viel, immer noch, wirkt müde und erschöpft.

Mäuseköder ist ähnlich wie Rattengift,nur konzentrierter und zersetzt das Vitamin K1, so dass das Blut dünner wird. Die Menge in einer kranken oder toten Maus, falls er die frisst, sollte laut Recherche einen Hund nicht umbringen, wird aber erfahrungsgemäß wochenlang tierisch auf seinen Kreislauf schlagen, bis die Reste von so einem Wirkstoff wieder raus sind.

Tun hätte man nur was können, wenn man das sofort gemerkt hätte, danach hilft es nicht mehr.

Ob es sowas war, ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall wirkt Boomer plötzlich richtig seniorenhaft alt und träge. So kennen wir ihn sonst nicht. Aber fressen tut er schon und Gassi geht er auch immer noch gern.

Nachti
Renate

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