Sonntag, 17. April 2016

Was man nicht alles im Internet findet ... smile :)

Die "interessanten Links" einer Firma für Pferdestallbau

Auf der Suche nach bestimmten Formulierungen in einem für uns aktuell doch recht wichtigen Pensionspferdeeinstellvertrags, in dem die meisten Nebenabreden gar nicht festgehalten wurden wie beispielsweise die fast komplette Selbstversorgung der Tiere und unter Umständen auch von denen, deren Eigentümer aus dem näheren Umfeld des Stalltraktes eben solche Nebenabsprachen nicht so ernst genommen haben, krank oder beruflich zu eingespannt waren und so weiter, fand ich das Muster dazu im Internet wieder, und zwar auf der Seite der Firma unten als einer von drei "interessanten Links".

http://www.pferdebox-kaufen.de/

Falls jemand mal in die pdf hinein schauen möchte, es wurde nicht viel an diesem Vertrag geändert.

Bei den Pflichten des Vermieters wurden Stroh und Heu und Weidefläche bei entsprechender Witterung gelassen, nicht erwähnt, dass man bis auf das Rauslassen der Tiere fast alles alleine machen muss, Tränken wurde komplett gestrichen. Nun natürlich war Wasser da, aber jede Einstellergruppe musste sich eben selbst darum kümmern. Die mündliche Absprache, dass bei hohen Frostgraden und langen Frostphasen seitens der Stallbetreiber auch mit für genug nicht gefrorenes Wasser gesorgt würde, haben wir nicht ausprobieren können, da wir in den Wintern, in denen wir da waren, lediglich ab und zu einige Tage wenig Frost hatten und es ausreichte, dann mit Eimern aus einem der festen Ställe zwar mühsam, aber genug Wasser holen konnte, dass innerhalb der Boxen dann auch nicht so schnell einfror, dass es ein Problem geworden wäre.

Wie die mündliche Aussage, was wäre, wenn wir einmal krank werden, gemeint war, haben wir allerdings erlebt, dann als wir da in Schwimmen gekommen sind, hat sich unser Einstellvertrag dann sofort durch Krach und Kündigung seitens der Stallbetreiber erledigt. Es hieß, ja das wäre ja dann kein Problem. Es war leider ein Problem, das uns leider noch immer Probleme macht bis heute, auch wenn sie hoffentlich bald Vergangenheit sein werden.

Bei den Kosten und der Bezahlung wurde der Posten der Kontonummer gestrichen und lediglich durch den Wunsch nach grundsätzlicher Barzahlung ersetzt (immer ohne Quittung als Beleg, aber ausgenutzt ist das nicht worden, was ich der Wahrheit halber bestätigen möchte).

Ansonsten wurde nichts verändert, allerdings das Datum des Vertrages war nicht das, an dem wir ihn auch unterschrieben haben, denn das passierte erst, als unsere Pferde schon einige Tage in den neuen Stall umgezogen waren und nicht wie auf dem Vertrag zu vermuten schon fast 14 Tage vorher.

Wir haben damals froh, aus einem Stall mit ständig Schimmel im Futter weg gekommen zu sein, diesen Vertrag bis jetzt nie wirklich durchgelesen, sondern erst dann, als wir plötzlich unsere Kündigung bekommen haben, ohne uns einer Schuld bewusst gewesen zu sein und dann, als wir so schnell nichts anderes finden konnten, auch noch die Äußerung fiel, wenn wir die Pferde nicht bis zum 30.04.16 in einem anderen Stall untergebracht hätten, dann wären unsere Pferde "am 01.05.16 nicht mehr da", was wir beide genauso gehört haben.

Der Vertrag enthält viele für den Pferdehalter ungünstige Passagen und überwiegend welche, die eher günstig für den Stallbetreiber sind. Wenn man sich diesen Vertrag genau durchliest, gibt es aber auch Punkte, die bei näherer Betrachtung durchaus günstig für den Pferdeeinsteller sind.

Dazu gehört auch die Klausel, dass alle Vertragsänderungen schriftlich zu erfolgen haben, was dann logischerweise auch für den Preis gilt. Auch nicht nur ungünstig für den Pferdehalter ist die Passage, dass bei einer Preisänderung Widerspruch eingelegt werden kann. Ungünstig ist natürlich, dass dieser Widerspruch dann gleichzeitig einer Kündigung gleichgesetzt wird, was für den Pferdehalter immer ein größeres Problem darstellen dürfte als für den Pensionsstallbetrieb. Andererseits gibt diese Passage dem Pferdehalter ungefähr 2 Monate Zeit, sich nach der Mitteilung einer Preiserhöhung etwas anderes zu suchen, weil er zunächst einen Monat Zeit hat zu widersprechen und dann noch mindestens einen weiteren Monat oder länger (kommt auf den Eingang der schriftlich zu erfolgenden Preiserhöhung an), weil die Kündigungsfrist immer so ausgelegt wird, dass sie einen Monat zum Monatsende Laufzeit hat.

Zusätzlich sagt dieser Vertrag aus, dass man zwar eigentlich bis zum 10. im voraus bezahlen sollte, aber erst fristlos gekündigt werden darf, wenn man bis zum Monatsende immer noch nicht bezahlt hat.

Wer unter solchen Umständen damit bedroht wird, dass die Pferde bei Nichteinhalten der Kündigungsfrist an irgendeinen nicht näher bezeichneten Ort weg geschafft werden, kann dann bei allem vorher vielleicht aufgebauten Vertrauen auf die Idee kommen, sich so einen Vertrag einmal ganz genau anzuschauen und auch Passagen zu finden, die tatsächlich zugunsten des Pferdehalters ausfallen.

Es gibt Stallbetreiber, die dann "staunen, wie ein Pferdehalter nur so böse sein kann".

Tja .. das passiert, wenn man sein Pferd, das man ja liebt, in Gefahr sieht, weil man es ja schlecht einpacken und mit ins Wohnzimmer stellen kann und keinen anderen Platz finden kann.

Das passiert möglicherweise auch dann schon, wenn man sich selbst immer an mündliche Zusatzabsprachen gehalten hat, aber im Laufe der Zeit in so einem Stall ständig erlebt hat, dass im Gegenzug andere mündliche Nebenabsprachen seitens des Stallbetreibers eher nicht sonderlich ernst gemeint gewesen sind.

http://www.pferdebox-kaufen.de/Muster%20Pferdeinstellungsvertrag.pdf

Der nächste Link ist einer über das aktuelle Tierschutzgesetz in Bezug auf Pferde, das nicht nur den Pferdehalter, sondern auch alle anderen Menschen betrifft, die Pferde in Obhut haben, also unter anderem Züchter, Reitschulen und auch Pensionsstallbetreiber.

Hier ist in Deutschland der Gesetzgeber gefragt, der auf der einen Seite jedem Pferdehalter abverlangt, dafür zu sorgen, dass Pferde artgerecht gehalten werden und gut versorgt werden, aber kaum Gesetze geschaffen hat, es dem Pferdehalter leicht zu machen, sich gegenüber Pensionsställen durchzusetzen, wenn es entgegen der Absprache nicht so ist oder auch Hilfen anbietet, falls ein Pferdehalter einmal in einen finanziellen Engpass oder sogar in einen nicht mehr zu ändernden finanziellen Engpass gerät, denn das kommt in der Praxis ja doch gelegentlich vor.

Tierschutzorganisationen fordern schon lange von der FN, endlich einen Fond einzurichten, damit flächendeckend Schutzhöfe eingerichtet werden, in die Pferde in Not vorübergehend oder auch zur endgültigen Weitervermittlung bei entsprechenden Problemen gebracht werden können.

Für Hunde, Katzen und Kleintiere gibt es das, für Pferde aber nicht oder kaum.

http://www.pferdebox-kaufen.de/HaltungPferde.pdf

Auch die alten Tierschutzgedanken der FN sagen genau das aus, was sicherlich die meisten Pferdehalter ganz genauso sehen, aber sie bedenken dabei nicht, dass der "Freund fürs Leben Pferd" unter Umständen über 30 Jahre bei seinem Halter bleibt und sich in dessen Leben in diesen mehr als drei Jahrzehnten viel ändern kann. Die wenigsten Menschen werden sich in einer wirtschaftlich unsicheren Lage ein Pferd anschaffen, aber die Wirtschaft in Deutschland ist nun einmal nicht mehr das, was sie mal war, und dem sollte doch bitteschön auch die FN einmal Rechnung tragen, indem sie sich Gedanken darüber macht, gerade den Schutz von Pferden, die unsere Freunde sind, sicherzustellen.

http://www.pferdebox-kaufen.de/DieEthischenGrundsaetzedesPferdefreundes.pdf

Der Vertrag oben stammt übrigens aus der Feder von Eberhard Fellmer, der nach meiner Recherche offensichtlich ein Pferdefreund gewesen ist.

Ich frage mich allerdings, warum er dann so sehr die Stallbetreiber vertreten hat und nicht die Pferdehalter.

Natürlich verdient ein Rechtsanwalt immer besser daran, wenn er den wirtschaftlich Stärkeren vertritt, und das werden vermutlich meistens die Stallbetreiber sein. Ob das allerdings im Sinne der dort eingestellten Pferde ist, sei dahin gestellt, denn deren Halter wollen selten etwas Schlechtes für ihre geliebten Pferde, sondern versuchen nur ihre Rechte durchzusetzen, die fast immer in erster Linie darin bestehen, für den bezahlten Stallpreis auch die abgesprochene und artgerechte Haltung ihrer Pferde zu bekommen.

In den ethischen Grundsätzen der FN, die ich oben verlinkt habe, steht übrigens ausdrücklich drin, dass Pferde jeder Rasse oder ohne Rassezugehörigkeit und auch alte Pferde die gleiche Achtung verdient hätten wie alle anderen Pferde.

Tja liebe FN .. dann tut doch mal was für die Pferde im Gnadenbrotalter oder kranke, und zwar auch dann, wenn ihre Halter es nicht immer ganz leicht haben dafür zu sorgen, dass auch diesen Tieren eine artgerechte Haltungsform zukommen kann. Ihr werdet ja wohl nicht wollen, dass sie durch einen Stallbetreiber, der ein Pfandrecht an ihnen erwirbt, ins nächste Schlachthaus gebracht werden können.

Der Halter so eines Pferdes will das bestimmt nicht, selbst wenn er einmal in einen finanziellen Engpass gerät.

http://pferd-und-sport.de/archiv/ausgaben-2007/mai/eberhard-fellmer.html

LG Renate




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