Montag, 11. April 2016

Jakobskreuzkraut bloß nicht Überhand nehmen lassen

Wie man das Zeug bekämpft und zur Not auch wieder los wird

Ich bestücke das hier mal mit einigen alten Fotos von einer Weide in Dinghorst, wo wir vorübergehend einen Monat lang waren und damals auch Jakobskreuzkraut, das dort noch in bekämpfbaren Mengen vorkam, ausgerissen haben.

Weil gestern haben wir uns eine Weide angeschaut, die zwar auch aufgrund von viel zu viel Klee für ein Rehepferd wie Chiwa und keine Möglichkeit, sie in einen separaten Auslauf und nur mit wenig Weidegang auf so einer Weide zu halten, ungeeignet gewesen wäre. Aber gefährlich für jedes Pferd war dort die Unmenge Jakobskreuzkraut.
Wenn das Zeug blüht oder auch wenn es ganz jung ist, sieht es noch anders aus. Dieses hatte damals kurz vor der eigentlich Blüte die ideale Größe, um es auszureißen.

Wenn man das oft genug macht, wird man es wieder los. Jakobskreuzkraut hat recht tief gehende Wurzeln, deswegen ist Ausbuddeln wegen der Gefahr, dass sich Pferde dann später in solchen Löchern die Beine brechen, nicht die perfekte Lösung und sticht man es zu flach ab, kriegt man es nicht weg, sondern erreicht sogar das Gegenteil, es wird buschig.
Für Pferde ist Jakobskreuzkraut besonders giftig und deshalb auch so gefährlich, weil sich dieses Gift im Körper ansammelt und langsam die Leber kapputt macht. Sie fressen es zwar eigentlich nicht, aber es genügen auch schon winzige Happen, um den Pferde extrem zu schaden. Wenn das in Unmengen irgendwo wächst, würde ich vermuten, dass es doch vorkommt, dass beim Grasen das eine oder andere Blatt mit in den Pferdemagen rutschen kann. Ob sich das Zeug nicht womöglich in solchen Mengen dem Boden mitteilt, ich weiß es nicht, aber wäre mir auch schon deswegen zu unsicher.

Ich habe die Erfahrung gemacht, ausreißen geht gut, wenn der Boden vom Regen nass ist, dann kriegt man Jakobskreuzkraut meistens samst Wurzel raus.

Man soll es dann verbrennen oder so vernichten, dass es ganz sicher nicht mehr woanders weiterwachsen kann.

Wo oft gemäht wird, und das aber vor der Blüte, kann es sich nicht entwickeln, denn es vermehrt sich durch Saat.


Jetzt schreibt aber z. B. die Landwirtschaftskammer über das Mähen oder so Bekämpfen, man darf das nicht zu früh machen, dann bleiben die Rosettenpflanzen unter Umständen jahrelang am Leben, denn die sind nur dann zweijährig, wenn sie erst kurz vor der Blüte abgemäht werden. Zweimal jährlich mähen kurz vor der Blüte soll helfen, das Zeug zurückzudrängen, wenn es sich auf einer Weide so heftig vermehrt hat, dass man anders nicht mehr dagegen an kommt.

Das gestern war so viel, ich würde sagen, dass auf jedem einzelnen Quadratmeter mindestens eine Pflanze stand, alle buschig oder fast alle, eher mehr ... es wäre fast unmöglich gewesen, dem Zeug da noch irgendwie Herr zu werden.

Chemisch kann man es auch bekämpfen, aber Mittel wie Banvel usw. darf man ja nicht anwenden, wo noch Pferde rumlaufen ... das Land muss lange ruhen, bevor da wieder Pferde rauf können.

Ich erinnere mich gut an eine Schilderung in meinem alten Hufrehe-Forum, wo eine Frau erzählt hat, dass Ihr Pferd nach dem Einsatz von Banvel von jemand auf so ein Weidestück gestellt worden ist und qualvoll an einer nicht zu heilenden Hufrehe gestorben ist.

Insofern .. man kann so eine Weide sicher mit Mähen oder auch chemisch irgendwann wieder in den Griff kriegen. Beides würde ich allerdings meinen, ist eine Maßnahme, die bedeutet, dass Pferde da erstmal nichts drauf zu suchen haben, bis die Weide wieder JKK-frei ist. Erst dann kann man vielleicht darüber nachdenken, sie wieder als Weide zu nutzen.

Ich verlinke mal die Info von der Landwirtschaftskammer.


Hier ist noch ein zweiter Link mit Tipps, was man gegen JKK tun kann.


.....

Generell beim Aussuchen von Weideland immer genau hinsehen, bevor man ja dazu sagt.

Momentan sind wir dabei, uns vielleicht mit Glück eine Pachtweide zu angeln .. aber der Bauer, dem sie gehört, ist echt gut im Feilschen.

Er stellte sie total günstig ins Net .. ging stundenlang nicht ans Telefon, es war immer besetzt. Dann sagte er, eine Nachbarin hätte Interesse, aber ich könnte nach dem Wochenende nochmal fragen.

Da hieß es dann der Preis sei nicht richtig, es sei der Preis pro Hektar .. es wäre sonst wirklich ein echtes Schnäppchen gewesen.

Also konnte ich meine Telefonnummer zwecks eventuellem Rückruf hinterlassen.

Bin gespannt, ob die Feilscherei noch weitergeht ... auch bissel teurer wäre es immer noch günstig ... aber nur dann, wenn da nicht auch sonstwas an Zeugs wachsen sollte, was nicht auf eine Weide gehört, denn gesehen habe ich sie ja noch nicht.

Also erstmal abwarten und bevor ich irgendwas festmache, natürlich genau anschauen, was da denn wächst.

Ist sie, da an der B 404 gelegen, zu stark mit JKK durchsetzt, Finger weg.

Aber immer positiv denken, ich hoffe, sie ist es nicht, sondern in Ordnung und dass ich sie auch kriege, was ich leider nach wie vor nicht weiß.

LG Renate

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