Samstag, 21. Oktober 2017

Pferdezähne: Warum zu viel Raspeln schadet

Nach dieser Info habe ich gesucht und sie auch gefunden!


 Nachdem ich wie man so schön sagt den Wald vor lauter Bäumen nicht finden konnte, als ich nach einer neutralen Infoseite über Pferdezähne suchte, um mich einfach einmal über die reine Physiologie der Pferde in Bezug auf ihr Gebiss zu informieren, sondern statt dessen über die Websites von hunderten von Pferde-Dentisten stolperte, ging mir folgendes durch den Kopf, das ich vor einiger Zeit als Foren-Admin eines Hufrehe-Forums hautnah miterlebt habe, nämlich der Gedanke, dass zu viel Raspeln durchaus dazu führen könnte, dass Pferdezähne schneller ausfallen könnten als nötig.
 Warum ging mir das durch den Kopf?

Als ich 1992 anfing, Pferde hinter dem Haus zu halten, war es eigentlich etwas, das Tierärzte mitgemacht haben, wenn bei einem Pferd etwas an den Zähnen anlag wie einen Zahn zu ziehen oder auch mal was zu korrigieren.

Es gab weder Heunetze noch gab es massenhaft Pferdedentisten.

Was es allerdings damals schon gab, waren Hufheilpraktiker, die sich zu der Zeit aber noch Hufpfleger nannten.

 Ich habe miterlebt, dass eine Hufschule nach der anderen aus dem Boden schoss, diese Schüler eins alle gut gelernt haben, nämlich sich gut übers Internet zu vermarkten, was die meisten Schmiede bis heute nicht können oder vielleicht auch nicht nötig haben, weil sie genug zu tun haben.

Ich habe auch miterlebt, wie sich die einzelnen Hufschulen bei mir im Forum gegenseitig regelrecht bekämpft haben .. und dass meiner Chiwa diese Form der Hufbearbeitung wirklich überhaupt nicht bekommen ist.

 Ebenso habe ich miterlebt, dass durch die Intervention diverser Tierärzte versucht wurde, für Hufpfleger ein Berufsverbot und für die dazu gehören Schulen ein Ausbildungsverbot zu erreichen ... das alles ging dann vors Bundesverfassungsgericht und die Hufpfleger-/Hufheilpraktiker-Gruppierung hat da gewonnen, sie dürfen im Prinzip so ähnlich wie vorher weiterarbeiten.

 Dazwischen wiederum erlebten diese Leute eine jahrelange Phase der Angst, ihren Job nicht mehr ausüben zu können und viele haben sich ein zweites Standbein zugelegt, nämlich das des Pferde-Dentisten.

Und das vermarkten sie genauso professionell wie vorher ihr Standbein Hufpflege/Hufheilpraktik.

Die neuen Pferde-Dentisten schossen wie Pilze aus dem Boden.
Weil man das nun auch laufend liest, ist es schon fast an der Tagesordnung zu denken, Pferde brauchen laufend eine Zahnbehandlung .. und wie die aussieht, habe ich schon persönlich gesehen. Das ist alles, aber ganz bestimmt nicht angenehm für ein Pferd, sondern eine echte Quälerei.

Über die Heunetzfütterung im vorherigen Pensionsstall haben Jürgen und ich erlebt, wie schädlich das für Pferdezähne ist .. denn auch diese Idee hat sich verbreitet wie ein Lauffeuer.

Inzwischen kommen langsam erste Bedanken auf, ob das überhaupt gut ist, auch wenn es natürlich im Ursprung gut gemeint war.

Ein Pferd schiebt seine Zähne solange nach, bis sie sozusagen alle sind.

Ist das Ende der Fahnenstange bei einem Pferdezahn dann erreicht, dann fällt er aus .. normalerweise war das früher eher der Fall, wenn Pferde auf die die 30 zugingen oder sogar drüber.

Als Alternative folgt dann die Möglichkeit, sie mit aufgeweichten Heucobs am Leben zu erhalten, denn normal Gras und Heu fressen können diese Pferde dann ja nicht mehr.

Unser Neuzugang hat schlechtere Zähne als Chiwa und Prima und wir hoffen, dass wir ihn durch die Haltung auf einer Dauerweide ähnlich wie Chiwa und Prima, wo die Zähne dadurch wieder besser wurden, auch wieder hinkriegen.

Ich weiß, bevor er zu uns kam, war ein Pferdedentist bei ihm, was seine Vorbesitzerin viel Geld gekostet hat. Viel gebracht kann das nicht haben, denn seit er bei uns ist, finden wir Röllchen auf der Weide, was vorher noch nie der Fall war. Und neulich fanden wir einen Riesenzahn .. möglicherweise einen Pferde-Backenzahn.

Ich hoffe, unser Schnuffel muss nicht bald sein Essen trinken .. wäre echt unschön, er ist doch erst 22.

Noch sehen seine Pferdeäppel aber normal aus und nicht schlechter als die von Chiwa und Prima .. also noch keine Gefahr, selbst wenn ihm ein Zahn fehlen sollte.

Aber ... meine Überlegung war .. ständig auf Pferdezähnen rumzufeilen, muss die doch schneller abnutzen als nötig .. ja so verkehrt ist dieser Gedanke nicht.

Ich habe sehr mühsam über den Suchbegriff Physiologie Pferde endlich eine neutrale Seite gefunden, wo jemand mit einer guten Pferdeausbildung, aber ohne den Job des Pferde-Dentisten, darüber was geschrieben hat.

Und zwar genau das, was ich gesucht habe:

Zu viel auf Pferdezähnen rumzuraspeln führt dazu, dass sie schneller ausfallen als es sein müsste.

Ja !!!!!

Hier ist der Link:



Daraus ein Zitat:

...
Nun, die Pferdezähne schieben aus den Zahnfächern und nutzen sich dann ab. Irgendwann fallen Sie aus, weil kein Zahn mehr vorhanden ist. Nimmt man zu häufig oder zu viel Zahn weg – was bei maschineller Schleiferei mit schlechter Technik durchaus passieren kann – dann hat man weniger vom Zahn. Das rächt sich dann, wenn die Pferde älter werden. Und Pferde werden immer älter.

 Deshalb sollte man nach Pferde-Dentisten suchen, die möglichst zahnschonend arbeiten. Sonst ist zahntechnisch zu früh Ende Gelände im Pferdemaul. Die Folge sind Schmerzen, Folgeerkrankungen, Abmagerung und früher Bedarf an Zusatzfuttermitteln, die nicht gekaut werden müssen und dennoch verstoffwechselt werden können.
...

Da geht es mehr darum, wie man denn einen guten Pferde-Dentisten von einem schlechten unterscheiden kann und woran man überhaupt erkennt, ob ein Pferd Zahnprobleme hat.

LG
Renate

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