Sonntag, 8. Juli 2018

Der Tierschutzbund mit dem Thema Leiden unserer Rennpferde ...

... und dazu eine Geschichte über ein Trabrennpferd, das eine Weile bei uns lebte und viel zu früh starb

 Ich habe leider kaum alte Fotos von Lady, dem ersten Pferd, das sich die Ex-Freundin meines Sohnes Manuel damals gekauft hat und das viel zu früh mit nur 7 Jahren starb und wo ich dabei war, als sie zum Schlachter kam, weil sie ein chronisches Sehnenleiden hatte .. als Folge der Ausbildung als junges Trabrennpferd.

Lady ist von den drei hier, die mit meinen Töchtern und der Freundin meines Sohnes da einen kleinen Ausritt gemacht haben, das schwarze Pferd. Wir hatten damals nur als eigenes Pferd unsere Nixe, das weiße Pony gehörte dem Gutsbesitzer, bei dem wir eine Wohnung und unserem Stall- und Weidebereich gemietet hatten und war nur ausgeliehen und Lady stand lediglich 4 Monate zusammen mit Nixe bei uns mit im Stall.
Schon als wir sie holten, ist mir im Nachhinein betrachtet unbewusst aufgefallen, dass sie nicht gesund war. 

Genau genommen habe ich mich schon zu Anfang über den viel zu niedrigen Preis gewundert, den die Freundin von Manuel für dieses ja reinrassige Englische Vollblut, voll zugeritten, samst Sattel und allem Zubehör bezahlt hatte.

Hatte unser Mix Nixe als 1 1/2 Jahre altes Fohlen mal schon 2.500 DM gekostet, kostete Lady voll zugeritten inklusive Sattel und allem Drum und Dran nur 1.500 DM. Ich wunderte mich, denn eigentlich wurden Pferde dieser Rasse sonst viel teurer gehandelt.

Ich fuhr dann mit dem Fahrrad damals hinter Nixe und Lady her und es fiel mir auf, dass Lady hinten so weich federte und so durchtrittig war.

Nun wusste ich ja, das ist ein Ex-Rennpferd und dachte, wenn Nixe so hart auf den Teer knallte, ohne viel zu federn, nun gut .. ist halt ein Kaltblut-Mix, nicht so edel, nicht so schnell, das gehört wohl so.

Ich dachte also, dieses weiche Durchfedern wäre typisch für Rennpferde. Dass das schon ein Anzeichen dafür war, dass diese Stute schwer krank war, wusste ich noch nicht.

Als sie eine Weile bei uns war, wurde es Herbst und die Felder wurden zum Stoppelfeldreiten frei gegeben.

Und dann ging es los. Nach dem ersten Galopp über den schweren Feldboden Sehnenentzüngung. Der Chef meiner Tochter behandelte Lady. Es ging ihr nach einer Weile auch wieder besser. Die Freundin meines Sohnes also wieder rauf, wieder Galopp .. und wieder Sehnenentzündung. Der Chef meiner Tochter behandelte das Pferd noch einmal, es ging ihr auch wieder besser. Dritter Versuch, die im Galopp zu reiten ...wieder Sehnenentzündung, Fieber, ganz dickes Gelenk .. und es war ein Wochenende.

Meine Tochter hatte damals zwei Chefs. Einer war nicht da, der andere gerade dabei, ein Fohlen auf die Welt zu holen, das irgendwie quer lag .. konnte nicht sofort kommen.

Also brachte die Freundin meines Sohnes ihr Pferd in eine Tierklinik nach Tökendorf, wo sie nur in eine Box gestellt und mit Phenylbutazon behandelt wurde. Das hat das Mädchen viel Geld gekostet, die ja noch Azubi war und dafür ihr Sparbuch plündern musste, das sie von ihrer Oma hatte.

Die Chefs meiner Tochter sagten, das sei die falsche Behandlung. Phenylbutazon ein reines Schmerzmittel und hochgradig schädlich. Das Tier würde sterben.

Nach einer Woche kam Lady zurück .. ohne Phenylbutazon brach sie mit Fieber auf unserer Weide zusammen.

Nach einem Gespräch mit den Chefs meiner Tochter boten wir dem Mädchen an, das Pferd noch einmal behandeln zu lassen, so wie vorher ... also mit Cortison, nicht Phenylbutazon .. danach nur noch als Gnadenbrotpferd ohne Belastung auf der Weide laufen zu lassen, allenfalls mal Schrittritte wären noch möglich .. es zu übernehmen, damit es leben könnte.

Die Tierärztin der Tierklinik hatte dem Mädel geraten, Lady schlachten zu lassen, weil sie nie mehr gesund werden würde.

Ich bin damals mitgefahren, werde das so leicht nicht vergessen, wie Lady im Alter von nur 7 Jahren starb.

Nach viel Ringen hin und her sagte ich nicht mehr ja dazu, dass die Freundin meines Sohnes ein anderes Pferd mit in unseren Stall stellen durfte, sondern kaufe Chiwa .. einfach weil Vanessa, Esther und ich uns sagten, da entscheiden wir, ob sie wegen einer Krankheit sterben muss oder ein Rentnerdasein führen darf.

Ja .. das war mein Erlebnis mit einem Trabrennpferd, das auch als Jungpferd durch das viel zu harte Training so kaputt gemacht worden ist, dass es nur 7 Jahre alt wurde. Mag sein, sie hätte älter werden können, ohne sie noch reiten zu wollen .. aber wie lange das gut gegangen wäre, kann ich nicht sagen. Ich durfte es ja nicht versuchen.

Und nun unten einmal was über die unglaublich grausamen Trainingsmethoden, die noch heute bei Rennpferden angewendet werden.

Der Tierschutzbund hat in seiner letzten Ausgabe darüber geschrieben und dieses Thema möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Unten der Link dahin:


LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen