Freitag, 6. Juli 2018

Erinnerungen an die Zeit in Klein-Kühren - Teil 7

Ab September 13 war dann alles zunehmend weniger schön dort

Nachdem die Pferde den ganzen Sommer 2013 über auf komplett abgefressenem Weideland bei Heufütterung verbracht hatten, wurden sie dann plötzlich ausgerechnet zur Eichenzeit Ende August auf ein nun nicht mehr als Heuweide genutztes Weidestück gelassen und unsere beiden trotz Aussage, Chiwa verträgt keine Eicheln, natürlich auf ein Stück mit 3 Rieseneichen, die in der ersten Sturmnacht dann auch gleich massenhaft Eicheln verloren.



Am 3. September lief danach nicht nur Chiwa klamm, sondern sogar Prima gefiel uns überhaupt nicht, wirkte irgendwie träge und müde.

Auch die Stute Nadinah, die nicht zu unserer Gruppe gehörte, befand sich da lange in einem separaten Auslauf, weil sie lahmte.





Chiwa kriegte von uns prophylaktisch eine Heparinspritze und kam von dem Tag an in einen Auslauf bei Heu und nur noch Prima durfte auf der Weide bleiben.

Für Chiwa und uns begann die Zeit, in der wir dann monatelang täglich eine Stunde und mehr in Klein-Kühren spazierengingen, damit Chiwa dann immer nur eine Weile zu den anderen Pferden auf die Weide konnte.



Ich glaube, damals habe ich auch angefangen, die Endlos-Fotoserie "Klein-Kühren im Herbst" zu machen und über unsere Eindrücke in diesem Dorf zu schreiben.

Irgendwie mussten Jürgen und ich ja dann unsere Zeit totschlagen. Die Zeit, wo wir diese Zeit mit Wasser geben für alle und Heu füttern bei allen verbrachten war dank des Weidegangs ja nun vorbei und der Winter, wo es Zeit zum Ausmisten der Boxen war, war noch nicht angebrochen.

Sich nur um Nadinah und Chiwa extra zu kümmern machte nicht sehr viel Arbeit .. rechts Jürgen bei Nadinah.










Da ging es dann los zum ersten Gassi mit Boomer durch das Dorf, während Chiwa ein wenig grasen durfte.










Hinter mir laufen da die neuen Kälbchen auf der Weide.











Unsere Katze Blanka hatte 2013 auch schonmal so ein Tief, aber ich erzählte da, dass sie sich doch noch einmal erholt hätte. Bis 2017 hat sie dann ja auch noch gelebt und wurde 26 Jahre alt.


Ich nutzte die Zeit der Spaziergänge auch oft, um sowohl für die Pferde Hagebutten und dergleichen zu sammeln oder wie hier für uns Fliederbeeren, um uns daraus Suppe zu kochen.



Am 7. September schrieb ich, dass wir noch einmal 28 Grad gehabt hätten.

Rechts ließen wir an dem Tag Chiwa gerade zu den anderen auf die Weide.








Mit ihrer neuen Freundin Bibi konnte Chiwa nun nur noch wenig Zeit verbringen.











Prima beim Wälzen und Boomer beim Sonnenbad.











Außer dass ich kurz am 3. September darauf aufmerksam gemacht habe, dass die Eicheln Chiwa nunmal in großen Mengen nicht bekommen, schimpfe ich noch nicht wirklich damals ... wir sahen die Sache immer noch halbwegs gelassen und glaubten nach wie vor an eine noch gute Zukunft in diesem Stall.









Wie man sieht, gab es da verschiedene Weideabschnitte. Hätte man Chiwa auf einen anderen gestellt beziehungs ihre Gruppe, es wäre Chiwa nichts passiert .. aber wozu denken, das könnte ja weh tun?







Na ja .. Chiwa freute sich täglich sichtlich über ihr Stündchen Weidegang und dann den Kontakt mit den anderen Pferden, denn ihre sonstige Zeit alleine im Auslauf war sicher sehr öde für sie.









Bibi - oben - und Cora - rechts - beim Schmusen mit Chiwa.









Das Gras schmeckte dann natürlich in dieser Zeit besonders gut.
























Ein kleines Pony, das nun nach dem Stündchen in der Herde wieder alleine zurück in seinen Auslauf musste.













Ich fing dann auch an, die ersten Texte unter dem Titel "Klein-Kühren im Herbst" zu schreiben.








Es würde eine ellenlange Serie mit vielen Fotos aus diesem Dorf werden, darunter natürlich auch immer wieder Pferdefotos bei uns auf dem Hof.














Unsere Pferde von unterwegs aus auf der Weide aufgenommen.











Und Chiwa und Nadinah, die nach wie vor getrennt von den anderen in ihren Ausläufen ihre Tage verbrachten.










Mitte September war nun überschritten, ich erzählte, es würde nun allmählich manchmal kühler und auch gelegentlich regnerisch .. und beschrieb immer noch Klein-Kühren im Herbst.











Für unsere Spaziergänge konnten wir da allmählich schon eine wärmere Jacke zum Überziehen gebrauchen.








Bei Chiwa waren wir damals am Rätseln, ob sie nun wirklich einen leichten Hufreheschub gehabt hätte oder vielleicht ein Hufgeschwür ausbrüten würde.

Das hatte was damit zu tun, wie sie die Hufe aufsetzte, sie entlastete nämlich teilweise die Trachten und stellte einen Vorderhuf auf die Spitze.






Die Herde im Sonnenschein.

























Am 20. September erzähle ich was davon, dass auch Chiwas Herde nun nicht mehr hinten auf der Weide wäre, weil die Shettys durch die Zäune abgehauen wären.

Die waren alle nun wieder vorn, wo sie schon den ganzen Sommer über gewesen waren.




Die Probleme im Stall waren damals nicht unsere einzigen, wenn ich die Texte mal alle so überschlage.










Oben die Eicheln in dichten Trauben, die über dem Weidestück hingen, auf dem Chiwa nach nichtmal einer Woche dann anfing zu lahmen.

Und dennoch überlegen wir am 24. September, ob der Übeltäter bei Chiwa nicht vielleicht doch ein Hufgeschwür sein könnte .. eben weil sie den einen Huf immer auf der Spitze aufsetzte.

Es wurde nur einfach nicht besser.



Am 11. Oktober schrieb ich das hier:


Das ist ein Text ohne Fotos .. ich fange an, wütend zu werden. Ich war auch nicht mehr gesund, meine Schilddrüse rebellierte, ich war krank geschrieben, in ärztlicher Behandlung. Es würde später soweit gehen, dass ich eine Weile Angst haben musste, an Schilddrüsenkrebs erkrankt zu sein, was aber dann doch nicht so war .. alles in allem führte das aber alles dazu, dass ich so sehr abbaute, dass ich später vom Amtsarzt die Bescheinigung erhielt, auch aufgrund meines Herzleidens, das sich massiv in dieser Zeit verschlechtert hat, nur noch 3 - 4 Stunden höchstens und das ohne körperliche Belastung oder Stress arbeiten zu dürfen.

Es ist logisch, dass einem sowas auch selbst irgendwann auf die Gesundheit schlägt.














Wir fingen an, uns zerrissen zu fühlen in diesem Stall .. aber noch waren wir nicht soweit, nach einer anderen Bleibe für unsere Pferde zu suchen.









Ich schrieb immer noch an der Serie Klein-Kühren im Herbst und versuchte, so optimistisch wie nur möglich zu bleiben trotz krankem Pony und eigenem Krebsverdacht.









Es war nun schon Ende Oktober und wir dackelten nach wie vor nachmittags durch Klein-Kühren, während Chiwa, die sonst immer noch krank in ihrem Auslauf lebte, dann ein wenig Pferdegesellschaft hatte.











Ein schöner Herbst, schöne Fotos von den Gärten in Klein-Kühren, aber die Lage für die Pferde dort wurde immer hoffnungsloser und machte mich persönlich wirklich langsam krank, auch wenn ich nach wie vor versuchte, alles so positiv wie nur möglich zu sehen, was ich hier an meinem Schreibstil durchaus ablesen kann.
















Tja .. Spazierengehen mag schön sein ... aber nicht mehr, wenn man einfach nur noch versucht, so seine Sorgen zu überdecken.


Und genau das taten wir damals.







Einen Text vom 15. Oktober will ich Euch auch einfach mal verlinken.

Ich schimpfe da darüber, dass unser Bauer seiner Frau und Schwägerin laufend fiese Streiche spielt und wir es eigentlich nicht mehr komisch finden, dass da jemand, der genau genommen dagegen ist, dass seine Frau und Schwägerin auf dem Hof Pferde halten, damit ja auch den dortigen Einstellern ständig Probleme macht.


Diese Fotos hier werden für diesen Teil 7 die letzten, sie stammen vom 16. Oktober 13.











Das Drama Pensionsstall in Klein-Kühren neigte sich seinem Ende zu, aber das wird zu viel, Euch das alles noch heute zu zeigen und zu erklären.










Chiwa immer alleine und traurig in ihrem Diät-Auslauf und Prima bei den anderen.











Bei allem Optimismus konnten wir hier nichts mehr schön finden. Wir hatten Angst um unsere Pferde und eine Sauwut auf den Bauern, der alles Erdenkliche tat, um seiner Ehefrau und Schwägerin üble Streiche zu spielen, unsere Pferde damit in Lebensgefahr brachte und gleichzeitig freundlich tagtäglich das Gespräch mit uns suchte.

Diese Situation war unerträglich geworden.



Der Bericht über unsere Zeit in Klein-Kühren wird bald weitergehen mit dem 18. Oktober und Bezugnahme auf den Text "Alle Schachtelhalm-Arten sind giftig für Pferde".

LG
Renate

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