Dienstag, 17. Juli 2018

Erinnerungen an die Zeit in Reuterkoppel - Teil 1

Der für Chiwa lebensrettende Umzug dorthin

30. November 2013. Eine schwerkranke Chiwa liegt trotz Behandlung durch unseren Tierarzt in ihrer Box und futtert im Liegen ihr Frühstück .. noch in Klein-Kühren.

Zu der Zeit hofften wir noch, dass wir beide Pferde verladen und gemeinsam in ihren neuen Stall nach Reuterkoppel bringen konnten.

Dieser Umzug rettete Chiwa definitiv in letzter Minute das Leben, weil dort das Heu und auch die Art der Unterbringung für sie in Ordnung war.

Mit beiden Pferde laufen wäre nicht gegangen, denn Chiwa war so krank, die konnte damals wirklich kaum noch laufen.

Prima oben noch in Klein-Kühren im Auslauf. Sie würde sich später leider nicht verladen lassen und Jürgen musste die gefährliche Tour mit einem total aufgeregten Pferd am nächsten Tag alleine in Angriff nehmen.

Links Chiwa in Reuterkoppel nach der Hängerfahrt.

Chiwa hatte sich gewälzt, sah entsprechend aus, denn natürllich hatte sie vor Aufregung geschwitzt.

Oben die Scheune, in der die Kälber zu Hause waren und wo Heu und Stroh stand, wovon wir uns als Selbstversorger so viel nehmen konnten wie wir wollten.

Absprache war, dass unsere beiden morgens von den Stallbetreibern in einen Auslauf gelassen werden und wir sonst alles alleine machen.

Chiwa probiert das Heu in ihrer Box. Das Schmerzmittel hatte da ein wenig gewirkt und sie fühlte sich wohl ein bisschen besser.

Links ich in der Sattelkammer.








Der nächste Morgen, der 1.12.2013.

Auch Chiwa war nicht einfach zu verladen gewesen. Ich hinkte, was auch noch einige Wochen danach so bleiben würde, weil ich mir einen Muskel gezerrt hatte. Ich konnte deshalb nicht mit, um nun gemeinsam mit Jürgen Prima herzuholen.

Also blieb ich bei Chiwa und machte dort schon alles im Stall fertig, auch Primas Box, die ja bald kommen würde.

Wie es unserer armen Chiwa-Maus da ging, dürften die Fotos unmissverständlich zeigen ... ganz furchtbar schlecht.

Esther hätte zum Mitlaufen mit Jürgen erst eine Woche später Zeit gehabt, muss ja arbeiten, wäre dann aber mitgekommen.

Tja .. wer damals mit Jürgen mitlief und dann auch ab und an danach in diesem Stall mal mit war, war genau die Michaela Schau, die nun dafür gesorgt hat, dass wir keine Pferde mehr haben.
Niemals hätte ich mich wieder auf diese Frau einlassen sollen, auch wenn sie damals an dem Tag Jürgen eine Hilfe war, der so nicht ganz alleine mit Prima unterwegs war und wo es so machbar war, eine zweite Longe einzuhängen für den Notfall.

Diese Frau war immer wankelmütig, was auch der ständige Wechsel ihrer männlichen Partner zeigt .. und das ist sie auch nicht nur bei Männern, sondern überhaupt. Rechts war Prima übrigens gerade sicher angekommen.

Prima hatte unterwegs die ganze Zeit über gewiehert.

Etwa eine Viertelstunde bevor sie da war, fing auch Chiwa im Stall an zu wiehern und ich dachte mir schon, dass Prima in Rufweite ist. Pferde hören ja besser als wir Menschen.

Bald hörte ich dann auch Prima unterwegs immer antworten. Was hatte ich für eine Angst, dass unsere Große sich losreißen und womöglich auf die B 76 laufen würde.

Die Lage dieses Pensionsstalls in Reuterkoppel direkt an dieser stark befahrenen Straße war nie optimal, was ich aber den Stallbetreibern nie zum Vorwurf gemacht habe und auch heute nicht tun würde ... sie haben uns damals aufgenommen, als wir in wirklicher Not waren und es war in diesem Stall eigentlich solange alles zumindest halbwegs in Ordnung, wie die neue Reithalle noch nicht stand.

Danach war er eben nicht mehr der betuliche Stall für eine Gruppe Seniorenpferde wie vorher.

Dinge, die nicht so toll sind, gibt es überall. Das war auch so, wenn wir Pferde in Eigenregie gehalten haben.

Es kommt immer auf die Gegebenheiten an, mit denen man eben zurechtkommen muss.

Hier in Reuterkoppel zum Beispiel konnte Boomer anders als vorher in Klein-Kühren zum Beispiel nie lose rumlaufen, weil es sowohl einen Hofhund als auch die gefährliche Hauptstraße gab.

Am 3. Dezember kam der Schmied zu den Pferden und diese Fotos hier sind welche davon, wie wir auf ihn gewartet haben.

Der Tierarzt kam auch noch die ersten Tage. Später hat er mir gesagt, ich muss Chiwa Zeit geben. Es wird Wochen dauern, bis sie wieder wirklich fit ist, denn so ein altes Pferd erholt sich von einer so schlimmen Hufrehe nur noch sehr langsam .. aber sie wird sich erholen. Dr. Halbrock ist ein sehr guter Tierarzt.


Wasser konnten wir, wenn nicht zu viel Frost war, immer von außen aus dem Kälberstall holen.










Es gab zu diesem Auslauf 3 Boxen, aber die dritte war in den ersten Monaten in Reuterkoppel noch leer und wir mit Chiwa und Prima zunächst alleine dort.

Es gab auch eine kleine Stundenkoppel extra für die Rehegruppe, die in diesen Stalltrakt gehörte.






Unser Schmied war damals noch Sascha Maric. Ob sein Azubi Wolfgang da schon dabei war, weiß ich nicht mehr genau. Später würde sich Wolfgang immer hauptsächlich um Primas Hufe kümmern und Sascha um Chiwas.








Es war die Jahreszeit, wo es abends extrem früh dunkel wurde, ja Anfang Dezember.



Unten mache ich alles für die Medikamente fertig, die Chiwa da noch brauchte, ein Schmerzmittel und eben Heparinspritzen, die Jürgen ihr selbst gegeben hat.




Das waren die letzten Medikamente, die Chiwa da bekommen hat, danach erholte sie sich langsam, aber kontinuierlich.

Orkan Xaver zog an uns vorbei und ich erzählte, die Pferde wollten sogar freiwillig in die Box rein an dem Tag.

Ich kriegte den Bescheid wegen meiner Schilddrüse und war erleichtert, dass ich keinen Schilddrüsenkrebs hatte, sondern nur aufgrund meiner Rechtsherzinsuffizienz eben viel zu viel Gamma-GT im Blut und zu viele Siderophagen, die sich auch oft bei Herkranken bilden, wenn diese Krankheit weiter fortgeschritten ist. Ich beschloss also, mich ganz bestimmt nicht an der Schilddrüse operieren zu lassen, denn meine Schilddrüsenwerte waren vollkommen in Ordnung, mein Blutdruck auch wieder normal, aber mir mal bescheinigen zu lassen, wie schwer herzkrank ich eigentlich inzwischen bin, damit das Jobcenter endlich begreifen würde, dass ich nicht mehr jeden Job machen konnte.

Die nächsten Fotos aus Reuterkoppel werden welche vom 8. Dezember 13 werden .. da hatten wir nämlich den ersten zarten Hauch von Schnee dort. An dem Tag war Chiwa auch soweit, dass wir sie zum ersten Mal nur unter Aufsicht dann mit Prima zusammen im Auslauf laufen lassen konnten, solange wir dabei waren.

Bis bald dann mit mehr.

LG
Renate


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