Samstag, 16. Juni 2018

Erinnerungen an die Zeit in Klein-Kühren - Teil 2

Mal weiter ab August 2012


Am 1. August 2012 wurde unsere Chiwa das erste Mal in Klein-Kühren auf dem dortigen Naturreitplatz geritten.

Wir kamen dazu, weil eine Freundin von uns fragte, ob sie mal mit zu den Pferden kommen könnte. Der Hof hat eine besondere Bedeutung für sie, denn sie ist dort mal auf die Welt gekommen und hat lange mit ihren Eltern und Geschwistern als Kind dort gewohnt, bevor der Hof verkauft worden ist.

Saskia und ich mit Boomer, Chiwa und Prima.












Erstmal Bodenarbeit für beide zum Dampf ablassen.











Wie man sieht, unsere Chiwa war kerngesund, als wir in Klein-Kühren angekommen sind und auf der Weide ohne Zufütterung mit Heu oder Heulage blieb sie das auch lange.

Wir haben damals übrigens extra darauf hingewiesen, dass Chiwa Eicheln und Sumpfschachtelhalm nicht vertragen würde .. auch dieser Hinweis ging leider zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus .. und da in dieser Familie keiner dumm ist und eine der Schwestern eine bessere Abiturnote hat als ich, liegt das nicht am mangelnden Wissen.
Weil Chiwa da ein paar Wochen nicht mehr geritten worden war, fing Jürgen erstmal an mit reiten, damit sie schön ruhig wäre, wenn Saskia ihre Runden auf ihr drehen durfte.

Prima hatte es ja immer an sich, dann mitzulaufen.






Dann machte Chiwa eine junge Frau glücklich, indem sie ein paar Runden als Führpony unterwegs war.










Danach durften dann zwei Pferde, die Feierabend hatten, wieder zurück auf ihr Weidestück flitzen.











Nach diesen ersten Fotos heute, die alle vom 1. August 2012 waren, geht es nun weiter mit mehr Sommer- und Spätsommerbildern von diesem Hof aus 2012, wo unsere Welt dort noch in Ordnung war und wir dieses Idyll dort ausgesprochen genossen haben .. denn es war ein Idyll.

Die Probleme fingen erst im Herbst und Winter an. Darüber werde ich aber heute nicht mehr berichten .. das kommt dann später.




Schönes Wetter im August 2012










Bodenarbeit mit zwei kerngesunden Pferden, denen es dort zu dem Zeitpunkt sehr gut ging.











Dass Jürgen auf Chiwa geritten ist, war 2012 ja schon länger der Fall, aber die herrliche Ruhe in Klein-Kühren, wo einen keiner auf dem Reitplatz störte und man wirklich Muße hatte, sich alleine um die Pferde zu kümmern, verhalf ihm dann sogar dazu, dass am 18. August 2012 der erste Galopp auf ihr klappte.

Was hat er sich darüber gefreut.




Es ging damals auch los, dass sich Chiwa immer besser satteln ließ, die ja lange Probleme mit Sattelzwang hatte, weil vor vielen Jahren mal ihr Sattelgurt von jemand zu fest angezogen worden war .. sowas wirkt ewig nach und ist gar nicht leicht wieder aus einem Pferd rauszukriegen.









Tja .. heute hoffen wir, es geht Chiwa und Prima gut, leiden immer noch beide darunter, dass uns Thunder im März gestorben ist, und hoffen, sie sehen inzwischen wieder gesünder aus.

Die Herde, zu der sie jetzt gehören, soll friedlich auf einer großen Weide mit langem Gras laufen und glücklich sein, haben wir gelesen. Leider waren keine Bilder dabei, wo man Chiwa und Prima mal hätte auch sehen können.














An dem Tag Ende August war der Hufschmied da gewesen .. alles okay. Auch die Hufe der beiden sahen damals dort super aus. Alles schien perfekt.

Wir dachten wie so oft vorher, nun hätten wir endlich unser kleines Pferdeparadies gefunden.



















Da hatten wir für die zwei neue Halfter gekauft und alle mal anprobiert.













Das Halfter, was Prima da anprobiert wird, gehörte zuletzt unserem Thunder .. und nun lebt er nicht mehr.










Langsam ging es dann in den Frühherbst über, war aber immer noch wunderschön in dem neuen Stall dort und wir waren sehr glücklich.








Vollkommen ungewohnt und toll war, dass der Reitplatz nicht überlaufen war, man ihn wann immer man zu den Pferden kam, auch in Ruhe nutzen konnte.

Und die Ruhe dort, die Balsam für die Seele war.




















Auch beim Müsli-Füttern oder Striegeln gab es dort nie Gedrängel, so wie wir das von anderen Pensionsställen vorher kannten, wo viel zu viele Einsteller sich oft um viel zu wenig Platz, wo auch immer, drängelten.





















Sowas macht Spaß, wenn man sich einfach in aller Seelenruhe den eigenen Pferden widmen kann und nirgends Gedrängel um den Futterplatz, Putzplatz, Longierzirkel oder Reitplatz ist.





















Der Sommer neigte sich dem Ende zu und es ging nun auf den Herbst los.











Ich machte mir viele Gedanken darüber, warum eine naturbelassene Hochmoorlandschaft so gesund für Pferde, auch welche, die zu Hufrehe neigen, ist.

Denn das ist so . und würde man auf diesem Hof auch bei der Herstellung von Heu und Heulage vorsichtig sein, das könnte der ideale Ort für Pferdehaltung sein. Das Hochmoorgras ist nämlich optimal.



Jürgen machte damals diese ablolut sinnlose Fortbildungsmaßnahme ProVil 50+, die die Jobcenter früher für Menschen über 50 angeboten haben, was viel Geld kostete, wo die Teilnehmer wirklich nun gar nichts mehr machten außer gemeinsam rumzusitzen und sich an nicht funktionsfähigen Uraltcomputern zu Tode zu langweilten.

Ich machte mir den Spaß, jede Woche darüber zu berichten, was er alles nicht gemacht hatte. Man findet das auch heute noch im Internet und das ist gut so.

Beim Geldverdienen konnte mir Jürgen deshalb nicht viel helfen, weil solche Maßnahmen ja auch sinnlos Zeit stehlen .... aber nun ja, wir waren ja damals schon als Texter selbständig und irgendwie packte ich das auch alleine, genug Geld zusammenzutippen.









Wie man sieht, Chiwa war immer noch topfit und Jürgen genoss es, auch mal schneller mit ihr unterwegs sein zu können.






















Es wurde Herbst, zwischendurch auch mal richtig regnerisch.

Tja und dann fanden wir irgendwann, ohne uns vorher gefragt zu haben, unsere Pferde auf diesem Weideabschnitt wieder, der im Prinzip ja sehr schön aussah .. er war riesengroß .. aber es gab dort in einer Senke Riesenmengen Sumpfschachtelhalm und im Knick viele Eichen, die gerade dabei waren, ihre Eicheln abzuwerfen.



Wir hatten so genau erzählt, als wir kamen, was für Chiwa als Rehepony gefährlich wäre.

Den ganzen Sommer über waren sie auf Weideland, das gut für sie gewesen war .. warum ausgerechnet zur Eichelzeit unter Eichen, warum ausgerechnet ein Rehepony, von dem die Pensionsstallbetreiber genau wussten, sie verträgt keinen Sumpfschachtelhalm, dann auf ein Weidestück, wo sehr viel davon wuchs?



Wir hatten allmählich genug von Krach und Streit mit den Betreibern von Pensionsställen, haben einfach gehofft, das geht gut, weil die Weide ja auch riesengroß und genug normales Gras da war.

Es ging nicht gut.

Diese Bilder hier, wo noch beide ausgelassen rennen konnten und Jürgen reiten, waren so ziemlich die letzten.


Kurz vorher waren wir bei Först auf Gläserkoppel bei deren Tag der offenen Tür gewesen und hatten uns so sehr inspirieren lassen.

Nun übten wir mit Chiwa und Prima eine Bodenarbeits-Musiknummer nach einem Musikstück ein, dass etwas wie Fluch-der-Karibik-im-Jump-Style war und super zum Temperament unserer beiden Stuten passte.



Das Achten-Laufen um Hindernisse mit uns beiden gemeinsam und immer im Wechsel, tollen Wendungen dazwischen und dergleichen klappte von Tag zu Tag perfekter.









Wir hatten uns inzwischen mit einigen der anderen Einsteller angefreundet, die Familie war sowieso supernett. Wir freuten uns schon riesig darauf, diese Nummer bald den anderen zeigen zu können.

Aber das würde nichts werden.






Jürgen wurde auch beim Reiten mit Chiwa immer besser. Aber auch diese Fotos gehören zu den letzten dieser Art ... Chiwa würde sich nach dem nächsten Reheschub nie mehr so gut erholen, dass sowas alles noch mit ihr möglich gewesen wäre.









Eine frisch panierte Prima nach der Bodenarbeit.










Als die ersten Hagelschauer runterkamen, schliefen die Pferde dann nachts schon in ihren Boxen, waren aber tagsüber noch nicht auf ihrem späteren Winterauslauf, sondern den Weiden.

Chiwa hatte irgendwann in dieser Zeit dann ihren ersten nur sehr leichten Reheschub, der noch durch runter von dieser Weide mit Eicheln und Sumpfschachtelhalm auf einen Sandauslauf mit Heu einfach zu beheben war .. und bei der einen Schwester, mit der ich mal gemeinsam Abitur gemacht habe, ein sehr schlechtes Gewissen auslöste.


Chiwa erholte sich zunächst noch wieder gut.

Es dauerte auch ein paar Wochen, bis dann die Katastrophe über uns hereinbrach. Das passierte noch nicht im Jahr 2012.

Wir beide hatten bemerkt, wie viel diese Familie arbeitete und haben damals von uns aus freiwillig angeboten, beim Ausmisten aller Pferde zu helfen und das auch monatelang sehr fleißig aus freien Stücken getan.

Das war einfach deshalb so, weil diese Familie so nett war, dass wir ein regelrechtes Zusammengehörigkeitsgefühl mit ihnen entwickelt haben.

Dass dieser Stall später ein Unding für uns wurde, hat auch nie den Grund gehabt, dass die Menschen dort nicht von Natur aus total sympathisch und nett gewesen wären.




Die nächsten Fotos als Klein-Kühren sind dann welche ab November 2012.

LG
Renate

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