Freitag, 18. Mai 2018

Heute ist Renos Geburtstag

Wenn er noch lebt, wird Reno heute 24 Jahre alt

 Ich weiß nicht genau, ob Reno noch lebt, weil ich ihn komplett aus den Augen verloren habe, nachdem meine Tochter ihn hat verkaufen müssen und er dann auch irgendwann später nicht mehr bei ihr auf dem Hof blieb.

Als wir ihn mal im Juli 1995 gekauft haben, sind wir davon ausgegangen, er und die schon vor ihm angeschafften Stuten Nixe und Chiwa würde immer bei uns und alle zusammen bleiben.

Auf den beiden Fotos oben ist Reno erst kurz bei uns gewesen, noch ein Jungpferd.

Er kam mal am 18. Mai 1994 in Koberg im Zuchtstall von Viktoria Klisch auf die Welt.

Ich habe seine Eltern damals beide kennengelernt und seine Zücherin auch öfter besucht und sie uns auch. Wir haben uns auch jahrelang viel geschrieben.

 In den ersten Jahren haben sich auch Marius und mein Ex viel mit Reno beschäftigt, die vor hatten, mit ihm Kutsche zu fahren. Reiten war nie so das Ding von Marius. Insgesamt tat ihm der Umgang mit dem Pferd aber sehr gut, hat ihn durchsetzungsfähiger und selbstbewusster gemacht.
Marius wurde aufgrund mancher Unzulänglichkeiten, die eine Körperbehinderung wie auch nur ein leichter Spasmus wie bei ihm mit sich bringt, als Kind unendlich viel von seinen Mitschülern und anderen Menschen gehänselt. Es genügt bei Kindern oft schon, wenn das andere zwar durchaus laufen, schwimmen und radfahren kann, aber zum Beispiel Probleme hat, einen Ball zu fangen und derlei unwichtige Kleinigkeiten, um sich über dieses Kind lustig zu machen. Und nicht jeder Lehrer versteht es, wenn Kinder dann anfangen, sich einen Schutzschild aufzubauen, aufgrund ihrer oft ja nicht kleinen Intelligenz, was bei meinem Jüngsten der Fall ist, denn der ist sehr intelligent, zynisch zu reagieren. Na ja ... Reno tat Marius gut, half ihm, durchsetzungsfähiger zu werden. Das war jedenfalls der Eindruck meiner ganzen Familie.

 Zugeritten hat Reno vorwiegend Esther selbst .. ich durfte aber mithelfen. Reno war so friedfertig im Umgang, das ging bei ihm gut und ich musste keine Angst haben, dass er mich womöglich abwirft. Derartige Unarten hatte Reno selbst beim Zureiten nämlich nie an sich. Er musste eigentlich nur lernen, was wir von ihm wollten.

 Reno bei Ausritten in Depenau.

 Und später nach Depenau auch anderswo.

Oft haben auch Freundinnen von Esther Reno mal reiten dürfen wie hier ihre Freundin Steffi.

 Auch Nina, die Reno oben in Pohnsdorf führt, durfte oft auf ihm reiten.

 In Wellsee war es Jessica, die Tochter unserer Weideverpächter dort, die oft mit Esther zusammen auf Reno ausgeritten ist.

 In der Zeit, als Reno dann in Nettelsee nur bei mir war, wurde er nicht geritten. Ich habe mit den Pferden ohne Aufsicht durch meine Töchter nur Bodenarbeit gemacht, war zum Reiten ganz alleine einfach zu unsicher.

 Als Esther ein weiteres und vor allen Dingen für die großen männlichen Reitschüler ein großes Schulpferd brauchte, gab ich mir einen Ruck und ließ Reno zu ihr umziehen.

Es lief damals alles so gut an. Auch wenn ich anfänglich Bedenken hatte, als Esther anfing mit der Reitschule auf einem ja zuerst hoch überschuldeten Hof und deshalb große Summen an Hypotheken aufgenommen werden mussten, später dachte ich, sie packt das doch, denn sie konnte sich vor Reitschülern kaum retten.

 Ich habe mir allerdings oft Sorgen deshalb gemacht, dass sie um diese Beträge, die ja monatlich da sein mussten, damit der Hof bleibt, aufbringen zu können, viel zu viel arbeiten musste.

Sie hat z. B. mal erzählt, sie hätte Frostbeulen an den Beinen vom langen Stehen in der Reithalle bekommen und ich habe gesagt, da muss sie öfter Pausen machen und im geheizten Pausenraum ein heißes Getränk trinken, sich auch Ruhe gönnen.

 Andererseits war ich auch sehr stolz darauf, wie toll meine Kleine das alles mit ihrer eigenen Reitschule machte.

 Tja Reno Elchi. Ich liebte diese Gommel von diesem Pferd. Ich nannte ihn deshalb immer meinen Reno Elchi. Das Foto oben erinnert mich daran, wie sehr ich es vermissen, diese Nase nochmal streicheln zu können.

Dass ich heute nichtmal mehr weiß, wie es ihm geht, ob er überhaupt noch lebt, denn es kann so viel passiert sein in der Zwischenzeit, das tut immer noch sehr weh.

 Sunny, Reno und Nixe mit Ether an einem Regentag in Klausdorf.

Tja .. ich will nichts vergessen, verdrängen, auch wenn die Erinnerung zuweilen weh tut.

Auch der Schmerz gehört zum Leben. Wenn wir keinen mehr empfinden können, sind wir innerlich sicherlich bereits tot.

 Als meine Ehe kaputt ging, brachte ich damals auch Chiwa und Prima zu Esther, die mir in dieser Phase sehr geholfen hat.

Ich vermute nur, ihr damaliger Freund und später eine Weile auch Ehemann war davon gar nicht angetan, auch wenn er nach vorn so tat, als sei er einverstanden, zumindest anfänglich.

Oben Reno und Prima zudieser Zeit .. links Jürgen und ich mit Reno und Nixe beim Striegeln vor einer Reitstunde bei Esther.

 Oben hilft Esther Jürgen vor der Reitstunde beim Satteln.

 Reno mit Pony Max an den Heunetzen.

Und links nochmal mit Max beim Kennenlernenlaufen, als damals Chiwa und Prima mit in die Herde gelassen wurden.

 Oben rennt er irgendwo mitten dazwischen hinter Prima und Chiwa ganz vorn her.

Das Foto rechts stammt auch von diesem Tag.

 Und nun einige der letzten Fotos aus der Zeit, als noch alles in Ordnung schien, als Jürgen und ich noch Reitunterricht bei Esther hatten, die ganze Herde zusammen war, Nixe, Reno, Prima und Chiwa alle gemeinsam mit Esthers anderen Schulpferden und den Einstellpferden eine Gemeinschaft bildeten.

 Eine schöne Reitershow, die Esther mit ihren Reitschülerinnen eingeübt hat, habe ich auch noch miterlebt.

 Danach erlebten wir dann die nächste Intrige und mussten Reno und Nixe bei Esther lassen und mit Prima und Chiwa danach jahrelang von Pensionsstall zu Pensionsstall wandern.

Die folgenden Fotos sind von einem Tag, an dem wir Esther einfach nochmal besucht haben, weil ich das Gefühl hatte, meine Mutter würde nicht mehr lange leben und mich darüber hinweggesetzt habe, dass ihr Mann mich auf dem Reiterhof natürlich nicht hat haben wollen. Es war mir aber egal .. Mama sollte ihre Enkeltochter nochmal sehen.

 Urenkel Raphael war leider damals nicht da, sondern auf einer Klassenfahrt.

 Die allerletzten Fotos habe ich mal heimlich über den Zaun gemacht. Auf dem oben sieht man links weiter hinten neben Reno auch noch Nixe.

Auf dem Foto unten ist Nixe auch hinter Reno zu sehen.

Es gibt noch sehr schlechte Fotos weiter weg etwas später. Danach keine mehr, denn dann waren Reno und Nixe nicht mehr auf Esthers Reiterhof, sondern beide umgezogen.


Tja .. Reno-Elchi ... alles Gute zum Geburtstag, geliebtes Pferdi, wo immer Du auch sein magst.

Dein altes Frauchen Renate wird Dich niemals vergessen.

Und der Jürgen lässt Dich auch grüßen, alter Nasenbär.


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