Pferde, unsere stolzen Freunde: Stationen in Boksee

- Ein Sommer 2001 in Boksee-im-See -

Bauer Meyer in Boksee gehörte zu den Krönungen, die man sich unter einem Vermieter vorstellen kann.

Er kam ohne zu klingeln brüllend in unser Schlafzimmer gelaufen, störte die ganze Familie bei Familienfeiern, um da rumzuschreien oder soll Mieter vor uns sogar geschlagen haben. Mich nicht, aber ich habe ihm auch zuweilen gedroht, wenn er näher käme, ihm die Mistforke in den Bauch zu rammen.

Das Versprechen, wir hätten einen Stalltrakt gemietet, wo bestenfalls noch 3 weitere Pferde eingestellt würden, hat er auch nicht gehalten, sondern stopfte zum Teil sogar 2 Holsteiner-Fohlen in seine Boxen.

Er wollte uns verbieten, im Winter die Hauskoppel zu nutzen oder die Boxen auszumisten, was Esther, Hansi und ich sowie die Miteinstellerin Veronika uns nur nicht haben gefallen lassen. Einen Holsteiner-Züchter interessierte das nicht, der kümmerte sich nie um seine dort untergebrachten Fohlen, die grundsätzlich teils zu zweit nur in nicht gemisteten Boxen untergebracht waren, die lediglich durch den Hofarbeiter übergestreut wurden. Das gefiel Bauer Meyer natürlich, sparte ja Stroh und Weidefläche.

Laufend störte er meinen Ex in seinem Bastelraum, für den er schließlich Miete bezahlte, brüllte auch da rum. Hansi war häufig kurz davor zu explodieren, denn die Schrauberei an seinen Oldtimern war ja eine Leidenschaft von ihm.
Den uns zugesagten Garten neben unserer Wohnung bekamen wir nie. Es würde da jahrelang Baumaterial gelagert. Und wie gesagt beschlugen laufend die Fenster. Es hieß, wir würden nicht ordentlich lüften, bis sich schließlich herausstellte, dass das Dach undicht war .. und eben die Decken schließlich durchbrachen. Da hatten wir aber schon unsere Wohnung in Nettelsee gefunden und die Möbel schon dorthin gebracht. Die hätten wir sonst garantiert alle wegwerfen können, weil eine seit Jahren faulende Brühe vom Bodenraum darüber über die Sachen gelaufen wäre. Da hatten wir also nochmal Glück, rechtzeitig die Flucht ergriffen zu haben.

Unsere Pferde brachten wir spontan zu einem anderen Bauern in Boksee-im See, wo wir aber nur eine Sommerweide bekommen konnten, die im Winter unter Wasser stand.
Das taten wir deshalb, weil Bauer Meyer im Frühling dann in einem Wutanfall auf der Weide die Tore aufgerissen und unsere drei Pferde auf die Straße hatte laufen lassen. Der Mann war eben einfach unmöglich.
Das wurde uns auch schon kurz nach unserem Umzug von vielen Nachbarn in Boksee erzählt.

Auch die Betreiber von einem der Pensionsställe, wo Jürgen und ich später mit Chiwa und Prima waren, waren vorher bei Bauer Meyer gewesen, hatten noch mehr Pferde als wir und auch große Probleme, dort wieder wegzukommen.
Nur als wir das alles erfuhren, waren wir von Pohnsdorf aus leider schon mit Sack und Pack, das heißt sogar den Pferden und auch den Oldtimern meines Ex zu Bauer Meyer umgezogen.

Diese Fotos hier zeigen unsere Pferde Nixe, Reno und Chiwa alle auf der Sommerweide in Boksee-im-See. Vanessa und Janin kamen damals noch oft zu Besuch, meine Mutter lebte noch und war auch noch recht fit und Esther hatte damals Mutterschaftsurlaub und war mit Raphael täglich dort, oft auch gemeinsam mit dem Papa von Raphael Robert.

Das Problem der Weide in Boksee-im-See war, dass leider an einigen Stellen auch Sumpfschachtelhalm wuchs und Chiwa dort dann im September 2001 erstmalig an Hufrehe erkrankte.

Die Leute dort waren sehr nett, da gab es nichts zu meckern. Wie gefährlich Sumpfschachtelhalm für Pferde ist, mussten wir damals erst lernen. Was Hufrehe für eine Pferdekrankheit ist und was man da alles beachten muss, damit ein Pferd weiterhin mit dieser Krankheit überleben kann, ebenfalls.

Wie Ihr seht, sind Janin und Raphael schon alle beide als Babys viel auf dem Pferderücken unterwegs gewesen, wenn ihre Mamis bei uns und den Pferden waren.

Von Boksee-im-See aus gingen wir dann im Herbst 2001 mit den Pferden in einen Pensionsstall in Klein-Barkau. Das ist ein kleines Dorf ganz in der Nähe von Boksee.

Davon berichte ich dann bald auch mit alten Fotos.