Montag, 7. Mai 2018

Stationen in Boksee - Teil 4

Jahre später wieder in Klein Barkau


Ich kann Euch aus dieser Zeit nur dieses eine Foto von Jürgen, Prima, Chiwa und mir zeigen.

Nach einem Notaufenthalt auf dem Rasen einer Gärtnerei, in der ich im Herbst 2007 beschäftigt war, gingen Jürgen und ich noch einmal in den Pensionsstall nach Klein Barkau zurück, wo wir schon einmal Jahre davor mit Nixe, Chiwa und Reno gegangen waren.

Wir hatten damals nicht erzählt, warum wir wirklich gingen, sondern nur, dass eine Pachtweide in Kiel-Wellsee ja etwas anderes als ein Pensionstall wäre. Wir gingen also mit freundlichen Worten und kamen auch mit freundlichen Worten zurück.

Ein wenig hat man immer die Hoffnung, es hätte sich was geändert, aber das war nicht so.

Prima und Chiwa kamen damals in eine Box. Immer noch gab es dort nur Tiefstreu.

Gegen Ende des Winters bestellte die Bäuerin mehrmals den Schmied ab, auf den wir dringend warteten, weil unsere Pferde Probleme mit den Hufen bekamen. Warum wissen wir nicht genau.
Chiwa hatte damals mehr Probleme als Prima.

Es wurde Frühling und genauso wie damals davor kamen die Pferde wieder nicht auf die Weide. Sie wurden zwar nicht mit Stroh gefüttert, aber die verfütterte Heulage schimmelte in der Junisonne und war eine Zeitbombe.

Als wir das ansprachen, bekamen wir das erste Mal Streit.

Chiwa hatte Strahlfäule, Prima stand kurz davor. Dann rief die Bäuerin auch noch ohne uns vorher zu fragen unsere damalige Tierärztin an, Chiwa hätte angeblich Hufrehe.

Wir sind dann in einem ziemlichen Streit in einen anderen Stall in Boksee umgezogen, den wir über ebay Kleinanzeigen entdeckt hatten.

Als dort ein Schmied zu unseren Pferden kam, den wir von früher kannten, stellte der fest, dass unsere beiden Pferde wegen der Tiefstreu schon Strahlfäule hatten, Chiwa aufgrund der kleineren Hufe und engeren Strahlfurchen schlimmer als Prima. Wir kriegten das mit der Zeit wieder hin.

Auch lag wie schon zuvor nach wie vor ständig was auf der Weide herum, wo die Pferde sich hätten genauso schwer verletzten können wie Chiwa im Jahr 2002, als sie uns dort in Klein Barkau bei diesem Unfall, wo ich im Teil 3 drüber gesprochen habe, fast gestorben wäre. Es ist nur zumindest unseren Pferden dann in der Zeit von 2007 - 2008, als wir wieder da waren, nichts passiert. Das war aber nur Glück. Es hätte durchaus passieren können.

Sowas geht gar nicht.

Auch dieser Pensionsstallbetreiber wird vermutlich nichts mehr neu dazulernen.

Die Einsteller gehen wütend, neue kommen, es bleibt alles beim Alten. Das ist in vielen Pensionsställen leider so.

Da Jürgen und ich nach dem letzten Erlebnis mit Pferden nie mehr welche halten werden, habe ich heute kein Problem mehr damit, mal Klartext zu reden und wahrheitsgemäß zu berichten, was uns eigentlich überall wirklich passiert ist.

Und aus den Erzählungen vieler anderer Leute, die wir im Laufe unseres Lebens mit Pferden kennengelernt haben, wissen wir, dass es außer den Pensionsställen, die wir kennen, noch weitere gibt, wo andere Mängel die Leute dazu getrieben haben, von Stall zu Stall zu wandern. Es ist uns oft genug erzählt worden, was trotz oft sehr hoher Einstellpreise anderswo auch nicht in Ordnung gewesen ist. Das waren die unterschiedlichsten Dinge, die bei derart hohen Preisen nicht hätten sein dürfen.

LG
Renate

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