- Alte Fotos vom Aufenthalt im letzten Stall dort -
In den letzten Stall in Boksee wechselten wir wie gesagt nach dem spontanen Rauswurf im Januar 2011 aus dem Stall davor wegen der Kritik an ständig defekter Zäune und weggelaufener Pferde.
Die Betreiberin des vorherigen Stalls hatte dort für uns gefragt. Es blieb uns so spontan eigentlich keine große Wahl, als dazu ja zu sagen, obwohl uns schon der fiese Knebelvertrag, den man uns dort vorlegte, nicht gefiel.
Wir blieben dort von Januar 2011 bis Ende Mai 2012.
Der Pensionspreis war etwas günstiger als im Stall davor und die Zäune waren in Ordnung. Die Pferde sind dort nur einmal weggelaufen und ich würde das nicht kritisieren, denn sowas kann überall mal vorkommen. Das Futter an sich war auch in Ordnung. Nicht gut war die Art, es zu geben, nämlich wie Rindern unter einer Stange in den jeweiligen Offenställen durch auf dem Gang davor. Die Pferde scheuerten sich so die ganze Mähne ab.
Es gab dort zwei Offenstallanlagen und auch zwei Weidemöglichkeiten, einmal für die Rehepferde und einmal für die anderen.
Deshalb standen Chiwa und Prima auch dort nicht zusammen in einem Stall und trotz Absprache, im Winter ginge das, auch nie zusammen auf einer Weide, sondern Chiwa blieb immer bei der Rehegruppe, auch in Zeiten, wo das nicht hätte sein müssen. Hufrehe hat sie dort nie gehabt, aber da es dort gar keinen Weidegang gab, kriegte sie später Probleme mit dem Fell wie alle Pferde in der Rehegruppe. Es ist mir damals aufgefallen, dass gar kein Weidegang auch für Rehepferde nicht gut ist und ihnen auf Dauer trotz anständigem Heu und Müsli und so weiter dann doch bestimmte Vitamine fehlen werden, die eben nur in grünem Gras drin sind.
Die Gegend dort war schön genauso wie vorher. Wir sind auch dort viel mit Chiwa und Prima spazierengegangen. Unser Hund Boomer vertrug sich gut mit den anderen Hunden dort, was im Stall davor auch anders gewesen war.
Es gab einen kleinen Reitplatz, der keine Normmaße hatte und ein Round Pen. Das war für uns besser als vorher. Wir brauchten keinen Norm-Reitplatz und konnten so häufiger als vorher trotz geringerer Pensionskosten mit unseren Pferden auf einem der beiden Plätze was tun.
Wir stellten bald fest, dass wir die Freundin des jungen Bauern kannten. Sie war nämlich eine Freundin der Jessica, die in Kiel-Wellsee immer unseren Reno hatte reiten dürfen und hatte oft mit ihr gemeinsam mit Reno Ausritte gemacht.
Die war sehr nett, organisierte auch nette Gemeinschaftstage und zwei schöne Ausritte, an die sich Jürgen noch heute gern erinnert, weil es die einzigen Gruppenritte waren, wo er jemals mit Chiwa dabei war.
Ihr Freund, der Bauer dort, war aber nicht so nett, sondern ein schwieriger Typ.
Ich hatte von Anfang an mit ihm besprochen, dass ich davon ausgehen würde, es könnten ein paar finanziell schwierige Monate auf uns zukommen, wenn mir meine Mutter sterben würde, der es damals nicht mehr sehr gut ging.
Jürgen und ich haben gesagt, wir pflegen sie jetzt gemeinsam, was gar nicht anders ging wegen ihres Gewichts, aber später würde von heute auf morgen das Pflegegeld wegfallen und wir müssten uns spontan dann einen Job suchen, was in unserem Alter sicher etwas dauern könnte.
Der junge Bauer sagte, das sei dann auch kein Problem, das würden wir dann schon hinkriegen, diese Phase zu überbrücken.
Als es dann Ende September 2011 aber soweit war, weil meine Mutter uns dann starb, sah das alles plötzlich ganz anders aus.
Schon 10 Tage nach Mamas Tod und obwohl wir für ein Pferd noch den vollen Pensionspreis bezahlt hatten, setzte er uns extrem unter Druck. Es hat uns dann ein Freund aus Frankreich erstmal aus der Patsche geholfen und dann unsere Fallmanagerin mit einem 1-Euro-Job und Ende Dezember fanden wir dann auch unseren heute noch immer ausgeübten Job als freiberufliche Texter, der uns half, uns wieder über Wasser halten zu können. Wir sind deshalb auch nicht fluchtartig aus diesem Stall weg, wo ja sonst alles halbwegs in Ordnung war, aber haben eben gemütlich was anderes gesucht.
Sehr unschön war in diesem letzten Stall in Boksee, dass die Einsteller dort extrem schnell wechselten.
Ich glaube, wir waren in keinem Stall, weder davor noch danach, wo so oft neue Einsteller kamen und oft nach nur ein paar Wochen auch schon wieder gingen.
Sowas ist für Pferde und auch einen selbst Stress pur, besonders aber für die Pferde, die nie zu einer konstanten Herde zusammenwachsen konnten, sondern immer mit Rangordnungsgerangel zu tun hatten.
Aber auch für die Stallgemeinschaft ist so ein laufender Wechsel der Einsteller nicht gut. Man kriegt so gar nicht erst eine wirkliche Beziehung zu den anderen.
Auf den neuen Fotos von Boksee habt Ihr ja gesehen, dass es diesen Reiterhof heute gar nicht mehr gibt.
Auf den neuen Fotos von Boksee habt Ihr ja gesehen, dass es diesen Reiterhof heute gar nicht mehr gibt.
Die nächsten Fotos sind schon die ersten von unserem Umzug weg von Boksee rüber nach Dinghorst, einem ersten abenteuerlichen Fußmarsch über viele Kilometer.
Der Wechsel machte nichts besser, aber sowas weiß man vorher eben nicht.
Das heißt trotzdem nicht, dass die Zustände im letzten Stall in Boksee wirklich gut waren. Ich habe ja erzählt, was dort alles eben nicht in Ordnung war, auch wenn einiges durchaus in Ordnung gewesen ist.
Vertrauen zwischen dem Bauern und uns gab es von Anfang an nicht, was sicher ein Hauptproblem darstellte.
Dadurch, dass ich nun den Ort Boksee und unsere Vergangenheit dort mehrmals gezeigt habe, bin ich vom Zeitplan etwas durcheiander gekommen.
Es geht also mit den Fotos aus der Vergangenheit bald wieder rückwärts, denn nach den ersten Stationen in Boksee kam erstmal Kiel-Wellsee dran.
Das letzte Foto unten ist eins, wo wir dann von Boksee aus in Dinghorst angekommen waren.
Auch von diesem Ort habe ich Euch ja schon neue, aber noch keine alten Fotos gezeigt. Werde das bei Gelegenheit auch nachholen.
Rechts und oben noch unterwegs.
Gleich fahre ich mit Jürgen rüber nach Kiel-Wellsee.
Ich habe keine Ahnung, ob wir da noch etwas wiederfinden werden von der Weide, wo wir damals mit noch Nixe, Reno und Chiwa und später nach Nixes Umzug nach Klausdorf dann noch eine Weile alleine mit nur Reno und Chiwa gewesen sind.
Mal schauen. Ich werde gleich Fotos machen.
Also bis bald hier.
LG
Renate
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